Rezensionen

Persönliche Lesetipps unserer Buchhändler:innen

Eine gemeinsame Sache

Anne Tyler

Maxie Bantleon aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Waldmädchensommer

Theresa Czerny

Testleserin KIRA, Tyrolia-Buchhandlung (11 Jahre, Innsbruck) Alva ist ein eher unsportliches Mädchen, das sehr viel Zeit zu Hause verbringt. Eines Tages, im Sommer geht sie in den Wald, denn dort scheint es ihr etwas kühler zu sein. Dort lernt sie... Mehr lesen

Tyrolia Testleser:in aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Iglhaut

Katharina Adler

Das Haus, in dem die Iglhaut wohnt, beherbergt schon eigenartige Mieter. Am besten fand ich, dass die Schriftstellerin im Dachgeschoß oben wohnt und glaubt, sie würde alles mitkriegen, was im Haus passiert und aus dem Stoff einen Roman schreiben könn... Mehr lesen

Barbara Kumpitsch aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Über Carl reden wir morgen

Judith W. Taschler

Jeder Roman von Judith Taschler ist unglaublich gut, doch diesmal hat sie sich wieder selber übertroffen: mit dem Stoff, dem Umfang und der Recherchearbeit dafür. Die Autorin scheut sich vor keinem Thema und der perfekt durchgetaktete Aufbau ist ein ... Mehr lesen

Barbara Kumpitsch aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Im Dschungel um acht, bis einer lacht

Katie Henry

Testleserin Mara (13 Jahre, Telfs) Das Buch "Im Dschungel um acht, bis einer lacht" heißt so, weil es dort einen Comedy Club namens Dschungel gibt. Die Show startet immer um 20:00 Uhr. Daran nehmen viele Stand-up-Comedians teil. Darunter ist auch ... Mehr lesen

Tyrolia Testleser:in aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Vielleicht habe ich dich nur erfunden

Tatjana Scheel

Tatjana Scheel schreibt sehr offenherzig über die merkwürdige Verbindung zwischen Sheela und Alex, dass man nicht anders kann, als den Roman an einem Abend fertigzulesen. Man will genau wissen, ob es jetzt wirklich Liebe ist und wie diese Beziehung f... Mehr lesen

Barbara Kumpitsch aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Matching Night, Band 1: Küsst du den Feind? (Gewinner des Lovelybooks-Leserpreises 2021)

Stefanie Hasse

Testleserin JANA, Tyrolia-Buchhandlung (14 Jahre, St. Johann) Das Buch hat mich von Anfang an begeistert! Es war sehr spannend geschrieben und besonders gefallen hat mir, dass es einige unerwartete Wendung gab. Im Buch geht es um ein Mädchen name... Mehr lesen

Tyrolia Testleser:in aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Vladimir

Julia May Jonas

Mich haben „university novels“ schon immer fasziniert. Das Gleichgewicht oder die Unterschiede zwischen Professor*Innen und Student*Innen werden in Julia May Jones neuem Roman „Vladimir“ sehr gekonnt hervorgehoben. Eine Literaturprofessorin, die auch... Mehr lesen

Barbara Kumpitsch aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Mein erstes Jahr als Mensch

Edmonds, David; Fraser, Bertie

Tyrolia Testleser:in aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Die Aosawa-Morde

Riku Onda

Einer der außergewöhnlichsten Kriminalromane der letzten Zeit kommt aus Japan. Sowohl formal als auch inhaltlich hebt sich Riku Ondas Roman Die Aosawa Morde vom klassischen Krimi Genre ab. In Form von Interviews, bei denen man allerdings nur die Antw... Mehr lesen

Florian Lechner aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Die Wut, die bleibt

Mareike Fallwickl

Maxie Bantleon aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Man vergisst nicht, wie man schwimmt

Christian Huber

Wer den Roman „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf kennt, wird sich in dem Roman von Christian Huber sofort zurückerinnern, wie es ist, 15 Jahre alt zu sein. Alles spielt sich im Kopf ab: die Freundschaften, die Liebe und das Leben. Doch für Pascal wird ... Mehr lesen

Barbara Kumpitsch aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Eine gemeinsame Sache

Anne Tyler

Endlich wieder ein neuer Roman von Anne Tyler, bekanntermaßen eine meiner Lieblingsautorinnen! Anne Tyler zu lesen, ist irgendwie genauso heimelig wie in den alten, abgetragenen Lieblingspullover zu schlüpfen oder als Erwachsener ins Elternhaus zurückzukommen. Alles ist vertraut und man fühlt sich gut aufgehoben. Wir begleiten die Familie Garrett vom Jahr 1959 bis in die Gegenwart und über mehrere Generationen hinweg, und wer die Garretts sieht, hätte niemals gedacht, „dass sie sich überhaupt kannten, so allein und weit voneinander entfernt wirkten sie.“ (S. 43) Da sind zum Beispiel Mercy und Robin, seit über fünfzig Jahren verheiratet. Für Robin ist seine Ehe mit Mercy klar wie Glas, wie ein offenes Buch, und das, obwohl Mercy, kaum dass das jüngste Kind aus dem Haus war, ausgezogen ist. Nicht offiziell, aber sie lebt und arbeitet hauptsächlich in ihrem Atelier. „Jede Ehe hat ihre Phasen. Man könnte fast sagen, jede Ehe besteht aus mehreren Leben. Du kannst eine gute Ehe führen oder eine schlechte Ehe führen, und beide Male ist es dieselbe, nur zu unterschiedlichen Zeiten.“ (S. 105) Auch optisch ist das Buch ein Highlight: Die bunten, ineinander verschachtelten Rechtecke erinnern an eine Patchworkdecke – und was ist eine Familie letztlich anderes als eine zufällig zusammengewürfelte Ansammlung von Menschen? „Genau so funktioniert es in einer Familie. Man erweist sich gegenseitig kleine Gefälligkeiten – verbirgt die eine oder andere unangenehme Wahrheit, sieht über diese oder jene Selbsttäuschung hinweg. Kleine Freundlichkeiten.“ (S. 347) Wie immer bei Anne Tyler: Unbedingte Leseempfehlung von mir!

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Mein erstes Jahr als Mensch

Edmonds, David; Fraser, Bertie

Testleserin LENA, Tyrolia-Buchhandlung (10 Jahre, Schwaz) Das Buch: „Undercover Robot/mein erstes Jahr als Mensch“ hat mir sehr gut gefallen. Es ging um einen Roboter, dessen Erfinder an einem Wettbewerb teilnahm, dessen Titel: "Ein Roboter in dem Alltag" hieß. Das hieß, dass ein Roboter ohne dass es anderen Leuten auffiel, am normalen Leben teilnahm. Robotermädchen Dotty war „ein ganz normales Mädchen“ wie sie es sagte und ihr Erfinder: „Papa oder auch Professor" genannt, nahm ebenfalls mit Dotty am Wettbewerb teil. So kam es, dass Dotty nach ein paar Jahren in die Schule ging und vorübergehend bei der Familie des Professors wohnte. Niemand bemerkte, dass sie ein Roboter war, aber als sie fast am Ziel angekommen war, passierte ein Unglück: Die Familie des Professors und Dotty gingen wegen dem Geburtstag der Tochter des Professors in den Zoo. Dort brach ein großer Bär aus seinem Gehege aus und Dotty wollte all die Menschen retten, indem sie ihn weglockte. Doch ihr „einigermaßen guter Plan“ ging natürlich nicht auf, da der Bär viel schneller war als sie und er legte sich auf Dotty und schlief ein. Dotty’s System war kaputt und ein Fuß fiel von ihrem Körper ab. Würden Dotty, der Professor, sein Sohn und das Team Dotty trotzdem es schaffen, noch beim Wettbewerb zu gewinnen? So spannend es auch gerade sein mag, werde ich meine Erzählung jetzt beenden und wem die Geschichte gefallen hat, der könnte ja auch das Buch selber fertiglesen.

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Die Wut, die bleibt

Mareike Fallwickl

Meiner Meinung nach hat Mareike Fallwickl mit „Die Wut, die bleibt“ ihren bisher besten Roman geschrieben. Während des Lesens möchte man fast jeden Satz anstreichen oder mit Ausrufezeichen oder „Ja! Ja! Ja!“ am Rand versehen, weil er so schön ist oder so wahr. „Jede gute Geschichte fängt damit an, dass jemand etwas Unerwartetes tut, das sein Leben entscheidend verändert.“ (S. 29) Zunächst mal ist es aber kein unerwarteter Satz, sondern ein unbedachter: „Haben wir kein Salz“, sagt der Ehemann und meint damit so viel anderes. Du hast das Salz vergessen, du hast doch gekocht, stehst du mal auf, um das Salz zu holen. Du bist doch die Mutter, du bist zuständig – es sind diese „Dus“, die Helene die Kraft aus dem Körper geschlagen haben und dann tut sie das Unerwartete: Sie stürzt sich ohne ein Wort vom Balkon. Übrig bleibt ihre Familie: Die fünfzehnjährige Lola, zwei kleine Halbbrüder und deren Vater Johannes. Übrig bleibt Sarah: seit dem Kindergarten Helenes beste Freundin, Ende Dreißig, kinderlos, im Gegensatz zu Helene eine „Karrierefrau“. Aus Pflichtbewusstsein, aus einem Verantwortungsgefühl heraus, mit Schuldgefühlen übernimmt Sarah zuerst zögerlich, dann sehr intensiv die Betreuung der drei Kinder. Denn Johannes – man denkt und hofft immer, es ist ein Klischee, aber wahrscheinlich ist es oft die bittere Wahrheit – ist ja „nur“ der Vater, er ist der, der arbeiten muss und sich in (fast) keiner Weise zuständig fühlt; für ihn ändert sich – mal vom Tod seiner Frau abgesehen – eigentlich nichts. „Die Kümmerpflicht gilt für die Mütter. Johannes hat diese Kinder auch bekommen, aber er muss irgendwie gar nichts.“ (S. 104) Mareike Fallwickl hat wieder abgeliefert. Ihr Roman entstand in Zeiten der Pandemie, wo mit aller Deutlichkeit klar wurde, „dass die Mütter den Politiker:innen scheißegal waren. Die Mütter und die Kinder… Für die Wirtschaft gab es Geld ohne Ende, ‚koste es, was es wolle‘, hat der Bundeskanzler gesagt, Ersatzzahlungen und vom Staat ausgeglichene Kurzarbeit, für die Eltern gab es nichts.“ (S. 149) Aber Fallwickl thematisiert nicht nur die Überforderung der Frauen während der Pandemie, sondern ihre Situation ganz allgemein bzw. den Wunsch nach, die Hoffnung auf Veränderung. Hier ist Helenes Tochter eine ganz starke Figur: Lola, die vor dem ersten Lockdown ein Mädchen war und seit dem ersten Lockdown Feministin ist. Die von ihrer Mutter zu hören bekam, dass die Sache mit dem Feminismus doch bereits Generationen von Frauen vor ihr erledigt haben, dass ihr doch die ganze Welt offenstehe. „Ihr seid erbärmlich“, sagt Lola. „Ihr denkt, ihr habt die große Freiheit, dabei seid ihr umgeben von den Gitterstäben der Gesellschaft und checkt nicht mal, dass ihr im Käfig hockt.“ (S. 156) In einer Gesellschaft, in der es normal ist, dass der erschöpfte Vater anerkannt wird und Verständnis bekommt, während Mütter an die Grenzen der Belastbarkeit und darüber hinaus gehen, nicht mehr können, es aber trotzdem irgendwie schaffen, schaffen müssen – in einer Gesellschaft, in der die Frauen die Last haben und die Männer die Macht – in einer solchen Gesellschaft wünscht man sich mehr Lolas. Damit sich vielleicht doch einmal etwas ändert. Für mich das beste Buch des Jahres. Egal, was noch kommt.

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Eine gemeinsame Sache

Maxie Bantleon aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Waldmädchensommer

Tyrolia Testleser:in aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Iglhaut

Barbara Kumpitsch aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Über Carl reden wir morgen

Barbara Kumpitsch aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Im Dschungel um acht, bis einer lacht

Tyrolia Testleser:in aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Vielleicht habe ich dich nur erfunden

Barbara Kumpitsch aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Matching Night, Band 1: Küsst du den Feind? (Gewinner des Lovelybooks-Leserpreises 2021)

Tyrolia Testleser:in aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Vladimir

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Mein erstes Jahr als Mensch

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Die Aosawa-Morde

Florian Lechner aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Die Wut, die bleibt

Maxie Bantleon aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Man vergisst nicht, wie man schwimmt

Barbara Kumpitsch aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck