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  • Der falsche Vogel von C.L. Miller

    3,5 Sterne

    Freya Lockwood erhält eine Nachricht von Franklin Smith, dem Anwalt ihres früheren Mentors Arthur Crockleford. Dieser ist tot in seinem Antiquitätenladen aufgefunden worden. Freya hatte seit ca. 20 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm, seit der Sache in Kairo.
    So fährt sie also in die alte Heimat, um mit ihrer Tante Carole, die eine enge Freundin von Arthur war, das Vermächtnis von Arthur anzutreten.
    Etliche Hinweise deuten darauf hin, dass Arthur einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist, und er hat Freya (und Carole) auch etliche verschlüsselte Hinweise hinterlassen, die diese auf die Spur seines Mörders führen soll (er wusste nämlich schon, dass er bald sterben wird).

    Freya ist zu Beginn eher schüchtern und weiß nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll, da ihre Tochter ausgezogen ist und sie von ihrem (schrecklichen) Mann geschieden ist. Mit der Zeit bekommt sie aber wieder ihre alte Stärke aus der Zeit der Antiquitätenjagd zurück. Die taffe Freya gefiel mir viel besser. Ich fand nur die Hinweise, und wie Freya sofort alle teilweise lächerlichen Tipps entschlüsselt hat, total unglaubwürdig.
    Carole als bunter Vogel wird natürlich etwas überzogen dargestellt, was ich zu beginn erfrischend fröhlich und unterhaltsam fand, aber mit der Zeit ging sie mir mit ihrem übergriffigen Verhalten auf die Nerven. ZB als sie statt mit Freya auf Mörderjagd zu gehen, erstmal noch duschen und Make-up auflegen musste.

    Der Schreibstil ist einfach-leicht und angenehm und flüssig zu lesen, und jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat von Arthur, sodass er in der Geschichte immer noch lebendig wirkt.
    Die meiste Zeit erfährt man die Geschehnisse aus Sicht von Freya, doch es gibt auch Perspektivwechsel zu anderen Personen.
    Da Arthur Antiquitätenhändler und -jäger war (er hat verschollene oder gestohlene Stücke ausgeforscht), und auch Freya früher diesem Beruf nachging, erfährt man natürlich viel Interessantes über Antiquitäten und diese Branche, was mir sehr gut gefallen hat.
    Leider werden sehr lange Zeit immer nur Anspielungen gemacht, was damals in Kairo passiert ist, obwohl man als Leser gleich weiß, dass dies von wichtigem Belang für die aktuellen Geschehnisse sind.

    Arthur hätte den Nachlass des erst kürzlich verstorbenen Lord Metcalf bewerten sollen, was nun Freya übernehmen soll. Dazu hat er ihr eine Einladung zum Jahrestreffen der Antiquitätensammler auf Copthorn Manor, dem Landsitz des verstorbenen Lords, hinterlassen. Da sie ein Dossier von Arthur über die Antiquitäten auf dem Landgut gefunden hat, und dieses von mehreren Teilnehmern an sich gebracht werden möchte, gerät sie schnell in Gefahr.
    Auf dem Anwesen befinden sich zu diesem Anlass die beiden Kinder von Lord Metcalf, Amy und Giles, der seine Freundin Bella dabei hat, der Anwalt, und die Haushälterin Clare sowie der Gärtner Phil. Jeder ist verdächtig und hat ein Geheimnis zu verbergen. Leider sind diese Charaktere nicht so wirklich tiefgründig ausgearbeitet.

    Eigentlich alles perfekte Zutaten für einen whodunit Krimi, jedoch hat man als Leser leider absolut keine Möglichkeit zum Miträtseln, da sich alle Hinweise auf die Vergangenheit von Freya beziehen.
    Abgesehen von den teilweise unlogischen Hinweisen von Arthur (die Freya alle sofort enträtseln konnte), hat sich Freya teilweise absurd verhalten, es gab unnötige Szenen; und WIESO ermittelt das FBI in Großbritannien??


    Fazit:
    Antiquitäten-Krimi mit einem schönen Setting auf einem alten britischen Landgut und zwei polarisierenden Protagonistinnen; aber teilweise zu verwirrend, absurd und mit einem Showdown, den es so nicht gebraucht hätte. Jedenfalls keineswegs mit Agatha Christies Miss Marple zu vergleichen!

  • Ich habe dieses Buch in einem Tag durchgelesen weil ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte.
    Das Cover finde ich schön. Es passt wirklich perfekt zur Geschichte und auch der Farbschnitt ist schön (auch wenn er nicht auf jeder Seite drauf ist).
    Dieses Buch ist eines jener, in denen viele Nebencharaktere auftauchen, die aber so toll sind das man einfach mehr von ihnen erfahren möchte. Ich würde ein ganzes Buch über Jae lesen winfach weil seine Geschichte so interessant ist und man doch wenig von ihr weiß. Auch über Seymour und Seth… sie haben so viel Potenzial.
    Aber zurück zu Devin. Sie ist stur und vom Charakter her alles was man in den typischen Teenie-Serien sieht, die Mädchen die sich immer den Plastics widersetzen und anders sind. Devin passt nicht in die Schule und spührt von anfang an das sie anders ist.
    Wir erfahren im Laufe des Buches sehr viel über Nixen und diese teile fand ich einfach so interessant. Ich hätte mir noch Szenen mit ihrer Großmutter gewünscht da sie doch hin und wieder erwähnt wird.
    Mir gefällt wie sie aktiv versucht Freunde zu machen und nicht eine juckt mich nicht Einstellung gegenüber den anderen hat (auch wenn es hin und wieder vorkommt).
    Die Handlung hat mir gut gefallen. Sie war nicht monoton und der Lesefluss wurde nicht gestört, weshalb man auch schnell durch die Kapitel durchliest. Ich habe sofort Band 2 vorbestellt weil ich schon so gespannt bin wie es weiter geht da mich das Ende doch überrascht hat.

  • Eigentlich ist es nur ein One-Night-Stand, doch als Melody ihr Studium beendet und in die gleiche Stadt zieht, trifft sie sich wieder mit Jeremy. Doch da Jeremy eine Freundin hat und auch anderen Ballast, halten sie doch eher Abstand. Mit der Zeit werden sie dann aber doch zu Freunden und vielleicht auch mehr.

    Ich hatte bei dem Cover, Titel und der Inhaltsbeschreibung schon eine romantische Komödie erwartet und die Geschichte entsprach nicht wirklich meinen Erwartungen. Statt Humor und einer lockeren Liebesgeschichte stehen in der ersten Hälfte Dramen um Affären und endende Beziehungen im Mittelpunkt und besonders Jeremy wurde mir in dieser Zeit einfach nicht sympathisch. Ich konnte kaum nachvollziehen, was Melody an ihm findet, sogar ihre Freundschaft hatte einen seltsamen Beigeschmack.

    Teile der Handlung, die schon in der Inhaltsbeschreibung erwähnt wurden, kommen erst sehr spät im Hörbuch, sodass sich Anfang und Mittelteil noch mehr in die Länge zu ziehen scheinen und als ich dann dachte, dass der unterhaltsame Teil endlich beginnt, war das Hörbuch auch schon wieder vorbei.

    Was ich nachempfinden konnte, war, wie fremd sich Melody in der neuen Stadt wohnt, was noch zu dem kühlen Ton der Geschichte beiträgt. Bei der Arbeit empfängt man sie nicht gerade mit offenen Armen und auch ihre neuen Freundschaften haben sich nicht wirklich echt angefühlt. Sie hat sich am Anfang sehr über die neuen Chancen gefreut, aber bei mir blieb das Gefühl, dass sie nicht wirklich dort hin gehört, bis zum Ende bestehen.

  • Die Ayurveda Kochwerkstatt von Anke Pachauer; Volker Mehl

    Ausgewogene Ernährungstipps für ein gesundes Leben

    Dieses handliche Buch gibt einen guten Überblick über die Grundlagen der ayurvedischen Lehre und vermittelt die Basis der ayurvedischen Ernährung. Etwa die Hälfte des Buches besteht deshalb aus einem Theorieteil und die zweite Hälfte aus den Rezepten.
    Das Autorenpaar Anke und Volker sind wahre Experten auf diesem Gebiet, denn Volker Mehl ist einer der bekanntesten Ayurveda-Köche Deutschlands und gemeinsam führen sie eine Ayurveda-Akademie. Das Motto der Beiden lautet: Go with the Flow - Steig in den Fluss und lass dich treiben.
    Zentrale Bausteine der Lehre sind, dass alles im Fluss ist und ein Leben in Ausgeglichenheit und Balance stattfinden sollte. Auf anschauliche Weise wird erklärt, wie die ayurvedische Ernährung und Lehre zu einer ganzheitlichen Gesundheit beitragen kann. Hierbei sollen Körper, Geist und Psyche im Einklang sein und die fünf Elemente Erde, Wasser, Luft, Feuer und Äther bilden die Grundlage. Zudem ist ein zentrales Element die Einteilung in die drei Doshas und man kann als Leser in einem Test seinen Dosha-Typ herausfinden. Dadurch erfährt man, welche ausgleichenden Maßnahmen man durch die Ernährung bewirken kann.
    Bei der Ernährung spielen die sechs Geschmacksrichtungen bitter, süß, herb, sauer, salzig und scharf eine wichtige Rolle und sollten im Idealfall in jedem Gericht vorhanden sein. Sollte die Ernährung nicht im Lot sein, so kann es zu Verdauungsstörungen kommen.
    All diese wichtigen Ernährungsgrundlagen werden anschaulich und gut übersichtlich in diesem Buch erläutert und auch dem Ayurveda-Neuling verständlich näher gebracht.

    Für die praktische Anwendung der vermittelten Lehre werden 50 Rezepte für Frühstück, Mittag- und Abendessen, Salate, Chutneys und Süßspeisen vorgestellt. Zudem sind Gewürzmischungen zum Ausgleich der Doshas und die Heilkräfte der ayurvedischen Gewürze beschrieben. Die Dal-Gerichte, Chutneys und das Naanbrot werde ich demnächst gleich ausprobieren. Die Rezepte sind gut erklärt, die Zutaten meist überall erhältlich und mit sehr ansprechenden Fotos dargestellt. Die meisten Gerichte sind innerhalb 20-60 Minuten gekocht und somit alltagstauglich.

    Insgesamt bietet dieses Buch einen guten Start in die ayurvedische Ernährung, mit einem gutem Theorieteil, leckeren Rezepten und Tipps entsprechend der Doshas.
    Eine Empfehlung für alle, die die Ayurveda-Küche entdecken möchten.

  • In mir spielt Musik von Melanie Laibl

    „In mir spielt Musik“ ist ein Aufwachbuch für kleine Zuhörer ab zwei Jahren der österreichischen Autorin Melanie Laibl mit dem die Wahrnehmung für die Geräusche in unserer Umwelt geschärft wird.

    In liebevollen Reimen werden hier die Geräusche des Morgens beim Aufwachen verdeutlicht.
    Jeder kennt sie, jeder hört sie, aber wer nimmt sie bewußt wahr und kann sie benennen ?
    Gemeinsam mit dem Protagonisten reisen wir durch den Morgen und finden passend dazu auf jeder Doppelseite leicht verständliche achtzeilige Verse.

    Die bunten, detaillierten Zeichnungen der Illustratorin Cansu Yakin erstrecken sich über die gesamten Seiten. Auf jeder gibt es eine Menge zu entdecken und die Farben sind wunderschön aufeinander abgestimmt.

    Das Buch wirkt schon fast wie ein kleines Kunstwerk, an dem sowohl kleine Zuhörer als auch der Vorleser seine Freunde hat.

    Durch die dicken Pappseiten und die abgerundeten Ecken eignet sich das Buch perfekt für kleine Kinderhände.

  • Myrk von Michael Peinkofer

    Hanz wird als Neugeborener von Meister Mimir, Durg und Runenschmied, gefunden und an Sohnes statt aufgezogen. An seinem achtzehnten Geburtstag trifft er in den Höhlen auf einen kranken Wyrm, und infiziert sich mit einer tödlichen Krankheit. Mimir macht sich mit Hanz auf den Weg, Heilung zu finden, der Weg führt sie zum Durgenkönig und zu dem menschlichen Schmied Wyland, einst Schüler Mimirs.

    Auch Grid wird als Säugling von ihrer Meisterin gefunden und aufgezogen. Hulda ist eine Waldfrau, wahrscheinlich die letzte, den vor Jahren setzte Marfast, der Häuptling des Bärenvolkes, Blutjäger auf diese an, die alle töten sollten. Nun hat Marfast wieder Blutjäger ausgeschickt, und einer davon, Huorn, ist ihnen auf der Spur.

    Skanna ist die Tochter Kunnarts, des Häuptlings des Drachenvolkes, und wünscht sich nichts mehr, als als erste Frau Mitglied der Skelettreiter, einer Elitetruppe Kunnarts, zu werden. Leicht wird ihr das nicht gemacht, nun aber scheint der Erfolg nahe zu sein. Doch Kunnart, der ihr sowieso nicht verzeihen kann, ein Mädchen zu sein, hat mit der Feuerpriesterin Metiga eine neue Frau gefunden, und Metiga ist nicht nur schwanger, sondern hat auch eigene Pläne.

    Alle diese Charaktere spielen ihre Rolle in der Geschichte, nach und nach erkennt man die Zusammenhänge. An oberster Stelle steht Myrk, die Welt, die krankt, und womöglich dem Untergang nahe ist, genau wie Aldatru, der Geist des Waldes, der Lebensbaum. Ja, diese Geschichte wirkt durchaus aktuell, denn sie handelt davon, dass die Schöpfung stirbt, weil nicht alle ihre Geschöpfe sie so hegen und pflegen, wie es notwendig wäre, sie im Gegenteil sogar vorsätzlich zerstören. Trotzdem hebt Peinkofer nicht den Zeigefinger oder deutet gar auf seine Leser:innen, doch die Botschaft ist klar.

    Und die Geschichte ist lesenswert, sehr spannend, die Charaktere klar gezeichnet, man kann mitfühlen, sowohl in positiver als auch in negativer Weise, denn einige der oben Genannten sind ganz klare Antagonisten, für die man schnell keine positiven Gefühle mehr aufbringen kann. Wie hier teilweise mit Lebewesen umgegangen wird, ist schrecklich, und manches wird recht explizit erzählt. Ich fand z. B. die Blutegelgruben, in denen offenbar auch einige Waldfrauen geendet sind, ziemlich gruselig. Und auch den Charakteren stoßen Dinge zu, die man nicht erleben möchte. Dabei ist nicht jede:r ein:e Superheld:in, Hanz z. B. ist weder für das Schmieden noch für das Kämpfen geeignet, dafür kann er wunderbare Pilzgerichte kochen, und hat auch noch ein paar andere Talente.

    Was mir besonders gut gefallen hat, sind die Märchen, Sagen und Mythen, die sich hier wiederfinden. Schon die Namen Hanz und Grid lassen an ein bekanntes Märchen denken, und Hanz macht, wenn auch alleine, tatsächlich Bekanntschaft mit einer Hexe und ihrem Häuschen.

    Erwähnenswert sind, neben dem schönen und sehr passenden Cover, auch die Extras. Da ist einmal die Karte, schön gestaltet von Timo Kümmel, zum anderen das lesenswerte Vorwort des Autors, das Personenverzeichnis, und das Glossar im Anhang. Ähnlich wie bei seinen Ork-Büchern gibt es auch hier eine eigene Sprache, deren Worte man im Text findet, wie z. B. „skallriddan„ für Schädelreiter. Für mich trägt das zur Atmosphäre bei, und die meisten Worte könnte man auch, wenn sie nicht erklärt würden, aus dem Kontext verstehen, so dass es das Lesen in meinen Augen nicht schwieriger macht.

    Mir hat Michael Peinkofers Roman sehr gut gefallen, er punktet mit interessanten Charakteren, die mich mitfühlen ließen, einer ebenso interessanten Welt, die mit nordisch-germanischen Mythen, Sagen und Märchen verwoben wurde, und einem Thema, das auch für uns aktuell ist.

  • Bedrohliche Provence von Pierre Lagrange

    Kurzweilig und spannend

    Inhalt:
    Albin Leclerc kann es einfach nicht lassen. Wieder einmal mischt er sich in die Arbeit der Polizei von Carpentras ein, wobei er zunächst ein persönliches Motiv hat: Ein alter Freund bat ihn, nach seiner vermissten Nichte und deren Lebensgefährten zu suchen. Doch die beiden werden schon bald ermordet aufgefunden, und es folgen weitere Morde …

    Meine Meinung:
    Der Jubiläumsband (10. Teil der Reihe) hat mir gut gefallen. Er hat für meinen Geschmack die richtige Mischung zwischen „echter“ polizeilicher Ermittlung und Albin Leclercs „Sondereinsatz“ sowie zwischen Kriminalfall und Privatleben. Letzteres hält sich angenehm im Hintergrund.

    Der locker-leichte Schreibstil und die beschriebene Atmosphäre sorgen für ein tolles Provence-Urlaubsfeeling, sodass man zuweilen kurz vergessen kann, dass man eigentlich von Mord und Totschlag liest. Doch schnell wird man wieder auf Spur gebracht und darf der Polizei bei ihrer korrekten Ermittlungsarbeit und dem Ex-Commissaire Leclerc bei seinen unkonventionellen Sondereinlagen über die Schulter schauen. Falsche Fährten, überraschende Wendungen, aber auch mal vorhersehbare Ereignisse setzen sich zu einem Krimi zusammen, bei dem man gut selbst miträtseln kann. Und am Schluss wird der Fall restlos aufgeklärt. So mag ich es.

    Das Schöne bei dieser Reihe ist, dass man die einzelnen Teile unabhängig voneinander lesen kann. Sie sind jeweils abgeschlossen und man braucht keine Vorkenntnisse.

    Die Reihe:
    1. Tod in der Provence
    2. Blutrote Provence
    3. Mörderische Provence
    4. Schatten der Provence
    5. Düstere Provence
    6. Eiskalte Provence
    7. Trügerische Provence
    8. Gnadenlose Provence
    9. Unheilvolle Provence
    10. Bedrohliche Provence

  • Während es über die Maler, die den Impressionismus vertreten haben, viel zu lesen gibt, gibt es kaum etwas über die Malerinnen dieser Gattung zu lesen. Natürlich werden sie in den grossen Impressionismus-Werken auch erwähnt, aber in Roman-Form hab ich über Berthe Morisot im deutschsprachigen Raum noch nichts gefunden. Deshalb war ich Feuer und Flamme, als ich "Die Malerin des Lichts" entdeckt habe.

    Feuer und Flamme war auch Berthe Morisot, wenn es ums Malen ging. Sie und ihre ältere Schwester Edma liebten es zu malen, und durften es auch, was auch für unverheiratet junge Frauen nicht selbstverständlich war. Als Berthe sieht, wie Edma nach ihrer Hochzeit nicht mehr malen darf und auch anderen Malerinnen ihre Kunst nach der Eheschliessung verweigert wird, weiss sie, dass sie unter solchen Umständen nie heiraten will. Natürlich möchten ihre Eltern Berthe "unter der Haube" sehen, doch Berthe wehrt sich gegen alle Eheanwärter auf kreative Art.

    Bei diesen Schilderungen musste ich oft lachen, geschickt inszeniert von ihr! Nur von einem Mann scheint sie nicht wirklich loszukommen: von Edouard Manet, für den sie oft Modell sitzt und der eigentlich ihr Mentor wäre. Doch insgeheim kann Edouard nicht zugeben, dass Berthe eine sehr gute Künstlerin ist. Edouard nimmt Berthe gegenüber einiges raus. Nach einer Szene, in dem er eine Grenze überschreitet, ist ihr dann aber endgültig klar, dass es so nicht weitergehen kann und sie sich nicht mehr von ihm porträtieren lässt. Und auch hier wieder inszeniert sie ihren Abschied vom Modell sitzen gekonnt.

    Inzwischen hat sie als einzige Frau und als vollwertiges Mitglied der Gruppe die erste Ausstellung der Impressionisten mitgeprägt. Die Leserschaft erlebt auch mit, als sie 1870 bei Kriegsbeginn leichte Depressionen entwickelt und sich bis Kriegsende bei Edma und ihrer Familie erholt.

    Edouard ist egoistisch und nicht kritikfähig. Ganz anders sein Bruder Eugene, der Berthe schätzt. Auch er ist Maler, doch er will nicht ausstellen: "ein Manet genügt", so sein Motto. Bis Eugene und Berthe öfters aufeinander treffen, dauert es. Man freut sich mit Berthe, als sie sich später endlich sicher fühlt, den richtigen (Ehe-)Mann ausgewählt zu haben und zur Freude ihrer Mutter Ende 1874 doch noch heiratet.

    An Eugenes Seite steht Berthe nun endlich auch die Café- und Theaterwelt in Paris offen, sie kann mit ihm überall mit hin und geniesst ihr Leben. Sie malt weiter, unterstützt von Eugene.

    Intensiv schildert die Autorin das interessante Leben von Berthe Morisot. Es ist ein ruhiger, aber enorm informativer Roman, der mir gut gefallen hat. Toll fand ich, dass die "Lovestory" zwischen Eugene und Berthe nicht das Hauptthema war, sondern chronologisch erst gegen Ende des Romans Raum einnahm. Das Augenmerk lag immer auf Berthe und ihrer Malerei.

    Fazit: Schöner Roman, in dem das Leben der Impressionistin Berthe Morisot unterhaltend und informativ dargestellt wird.
    4 Punkte.

  • Berg- und Skitourenbücher gibt es selbstverständlich schon zur Genüge, doch immer wieder gibt es tolle Neuveröffentlichungen am Büchermarkt, die beweisen, dass noch nicht schon über alles geschrieben wurde und dass es in unseren Alpen noch viel zu entdecken gibt.

    Der gebürtige Münchner Stefan Herbke ist kein Unbekannter im Bergjournalismus und kennt sich in den Österreichischen und Südtiroler Bergregionen besten aus. In diesem etwas anderen Tourenbuch, das schon allein durch den raffiniert bedruckten Einband besticht, stellt er nun 22 mehr oder weniger bekannte Regionen vor. Sicherlich, das Sellraintal kennt man wohl, am Achensee sind die meisten schon vorbei gefahren, genauso wie in Obernberg am Brenner. Andere Gegenden, wie Campill in den Dolomiten, die Steirische Krakau oder der Bregenzerwald sind eher etwas für Insider. Die vielen schönen Touren, die es in den vorgestellten Regionen im Winter zu entdecken gibt, sind, neben einigen Klassikern, wohl nur wenigen bekannt. Je Gebietsschwerpunkt werden 3-4 Touren vorgestellt, verbunden mit kleinen Anekdoten über bekannte oder unbekannte Einheimische und zahlreichen, tollen Bildern. Die Rubrik „Facts“ klärt jeweils über die Anreise, Übernachtungsmöglichkeiten, lohnenswerte Aktivitäten und über das, was man auf keinen Fall verpassen sollte, auf. Detaillierte Tourenbeschreibungen und Überblickskarten unterstützen zusätzlich bei der Tourenplanung.

    Der nächste Winter kommt bestimmt und wenn Frau Holle es gut mit uns meint, dann steht einem himmlischen Skivergnügen nichts im Wege. Zweifelsohne ist dieses Buch bestens dafür geeignet, schon einmal mit dem Träumen in Weiß zu beginnen.

  • Ich kannte zuvor bereits einige Bücher aus dieser Reihe und mag sie auch sehr gerne. Da ich die Bilder von da Vinci liebe, musste ich auch diesen Band unbedingt lesen.
    Inhaltlich wird über das Leben von Leonardo da Vinci berichtet. Dies geschieht auf kindgerechte Weise und ist deshalb stark zusammengefasst. Mir kamen da einige Details zu kurz, zum Beispiel die berühmte Mona Lisa, die meiner Meinung nach mehr Raum gebraucht hätte. Die Kürzungen liegen aber sicherlich daran, dass die Bücher der Reihe immer recht kurz sind und mehr Infos den Rahmen gesprengt hätten.
    Die Gestaltung des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die Bilder sind sehr ansprechend und kindgerecht gezeichnet. Auch die Texte finde ich sehr gut gelungen. Die Texte sind sehr abwechslungsreich und kurz gefasst. Aufgelockert wird das ganze noch durch sprechblasen.
    Insgesamt ein sehr gutes Buch für Kinder, im ihnen einen Einblick in das Leben von da Vinci zu geben.

  • Helle Sterne, dunkle Nacht von Lisa-Viktoria Niederberger

    Auf dem Cover sehen wir Maya, die mit ihren beiden Papas zusammenlebt, neben ihr steht die Nachbarin Rabea, die als Ärztin arbeitet und die auch in ihrer Freizeit ihren weißen Kittel trägt.
    Im Fernsehen wird über einen „großartigen Meteorschauer“ berichtet, der in der Nacht zu sehen sein wird. Maya fragt Rabea, ob sie mit ihr in den Park geht und schleicht sich an den schlafenden Vätern vorbei aus der Wohnung. Obwohl sie einen Zettel hinterlässt, gefällt meiner vierjährigen Enkel dieses Verhalten gar nicht. Aus dem Inhalt ergibt sich auch kein Grund, weshalb sie nicht ihre Väter fragt. Schnell stellen Maya und Rabea fest, dass es im Park viel zu hell ist um Sterne zu sehen. Zusammen mit einer verwundeten Fledermaus gehen sie also an den Stadtrand, wo sie einen sternenklaren Himmel sehen können.
    Neben der Erzählung um die Beobachtung der Sterne gibt es immer wieder gekennzeichnete Sachinformationen dem Thema, das in der Geschichte vorkommt. So geht es um die Nachtarbeit der Ärztin und ihren Folgen oder um Glühwürmchen und warum sie leuchten. „Mayas schlaues Buch“ ist das Glossar am Ende des Buches.
    „Lichtverschmutzung“ ist ein Begriff, der mir auch erst seit kurzem bekannt ist. Dank der Helligkeit in unseren Städten nehmen wir den Tieren und auch uns Menschen den natürlichen Biorhythmus. Ein Thema, dass sicher in der nächste Zeit noch häufig auftauchen wird.

  • Es passiert in der Mathestunde. Nikki bemerkt etwas großes, weiches und spitzes an ihrem Ohr. Plötzlich hat sie auch Appetit auf Fischstäbchen, Obwohl sie überhaupt keinen Fisch mag. Hilfe, was ist los? Auch ihr Hamster Gurke könnte ihr jetzt schmecken. Zu Hause stellt sie fest, dass sie auf einmal mit Gurke sprechen kann. Eine Nebelkrähe klärt sie auf. Sie ist eine Tierwandlerin, genau wie die Krähe, die eigentlich Jaro ist , der Junge, der vor einer Woche mit seiner Familie ins Nachbarhaus gezogen ist.
    Das Abenteuer kann beginnen.
    Ein gelungenes Auftaktbuch zu einer neuen magischen Kinderbuchreihe.
    Geeignet für Erstleser, denn es gibt eine große Schrift, kurze verständliche Sätze und natürlich sehr viele bunte und wunderhübsche Illustrationen. Die Geschichte ist spannend und abenteuerlich. Hamster Gurke ,mit seinem frechen Charme , ist mit Sicherheit bald der Liebling aller Kinder.
    Empfehlenswert!