Erweiterte Suche

Unser

Service

Service

Aktuelle

Events

Events

Gerade für Sie gelesen

    asfd asf asf asf sasa sa d.
    asdf as fas fas f
    asf as asf a sadsa

  • Zu seinem 75. Geburtstag gibt Dom Erwin einen sehr lesenswerten Rückblick über sein Leben und die Umwelt in den zwei Welten, die ihn in diesen Jahren prägten.
    Besonders erwähnenswert und bedenkenswert sind folgende Abschnitte:

    - Der kurze sehr persönlich formulierte Rückblick, wie und warum er vor fast 50 Jahren nach Amazonien kam.

    -Die wunderbare Formulierung: ?Ich bin Brasilianer, in Österreich geboren?.
    Sein klares Bekenntnis zu seinen Wurzeln in Vorarlberg und Salzburg, aber auch seine Verbundenheit zum Xingu und den dortigen Menschen, zu denen er sich von seiner Heimat als Priester gesandt fühlte und immer noch fühlt.
    Dabei sind seine Erfahrungen von Kirche in Österreich und in Amazonien sehr interessant.

    -Seine Quellen, aus denen er Kraft und Hoffnung für seinen Alltag schöpft: Bibel und Gebet ? die kontemplative Dimension, die für ihn sehr wichtig ist.

    -Der kurze Abriss über die Geschichte der Befreiungstheologie und deren Anfeindungen in den
    1980-er und 1990-er Jahren vor allem von vatikanischen Behörden und seine Begründung, warum er auch heute noch kompromisslos zur Befreiungstheologie steht.

    - Die sehr persönliche Schilderung über Bedrängnisse, Anschläge und Todesopfer (besonders von seinem Mitbruder Hubert Mattle und seiner Mitarbeiterin Sr. Dorothy Mae Stang) und seine tiefe
    Betroffenheit.

    -Seine klare Schilderung der Trägheit der brasilianischen Justiz und Politik.

    -Sein eingeschränktes Leben, seitdem er unter ständigem Polizeischutz steht (seit 2006).

    -Sein oft vergeblich scheinender Kampf gegen die Vernichtung des Regenwaldes und damit auch die Zerstörung des Lebensraumes von vielen Indiostämmen.

    -Sein Einsatz für die Indios, wie der verfassungsmäßige Schutz ihrer Gebiete und die Aushöhlung dieser Gesetze in den letzten Jahren.

    -Seine Hoffnungen für die Kirche von heute und morgen:
    - Das 2. Vatikanische Konzil mit dem ?Katakombenpakt? von 40 Bischöfen als Umsetzung der Prinzipien des Konzils.
    - Die in der Bibel begründete ?zärtliche Option Gottes für die Armen?.
    - Die Verabschiedung der Kirche Lateinamerikas vom ?europäischen Kleid? ? durch die lateinamerikanischen Bischofsversammlungen in Puebla, Medellin, Santo Domingo und Aparecida.
    - Die Entstehung der Basisgemeinden und die 4 Dimensionen, die solche Gemeinden charakterisieren.

    -Der durch die Wahl von Papst Franziskus hervorgerufene Klimawandel in der Weltkirche.
    -Die Bedeutung des sonntäglichen Wortgottesdienstes in priesterlosen Gemeinden. Dieses Kapitel ? neben vielen anderen ? könnte ein sehr interessanter und bedenkenswerter Denkansatz für unsere Diözesen sein, in denen immer mehr Pfarrverbände oder ähnliche Strukturen geschaffen werden.

    Insgesamt ist es ein sehr gelungenes und interessant lesbares Buch, in dem Bischof Kräutler nichts beschönigt, was in der Kirche in Lateinamerika und auch in Europa geschehen ist und geschieht.
    Wohltuend ist seine trotz aller Rückschläge nicht zerstörbare Hoffnung für die Welt und für die Kirche, die in einem tiefen biblischen Glauben seine Wurzeln hat.

    Mag. Dr. Wilhelm Schmutzhard

  • Erwin Kräutler, gebürtiger Österreicher, lebte fast 50 Jahre in Amazonien. Diese Lebensphase - geprägt vom Einsatz für die dort lebenden Menschen und ihre Mitwelt ? stellt er in Zusammenarbeit mit Joseph Bruckmoser eindrucksvoll vor.
    Sein Vorhaben, in Amazonien missionarisch tätig zu sein, festigt er durch die Option des geschwisterlichen Teilens in der Weltkirche (14). Für ihn ist sie der Auftrag, als Priester dort zu wirken, wo Mangel herrscht.
    Im November 1965 betritt er brasilianischen Boden. Weil es noch keine Gemeinden gibt, reist er innerhalb der Region am Xingu (17) zur Minderung der seelsorglichen Notlage von Ort zu Ort und tauft z. B. an einem Flussufer, unter einem Baum oder in einer Baracke Kinder oder vermählt Brautleute (21). Er repräsentiert wandernde Kirche.
    Seine Proteste gegen die Militärregierung, z. B. gegen das Bauvorhaben einer ?Transamazonica? quer durch den Urwald und somit Zerstörung der Lebenswelt der Bewohner (20), beantwortet diese, indem ihre Polizisten ihn verprügeln (42) und die Machthaber mit Mordanschlägen drohen. Eine Ordensfrau und ein Mitarbeiter entkommen diesen nicht. Trotz seiner 1978 erworbenen brasilianischen Staatsbürgerschaft steht er fortan unter ständigem Polizeischutz.
    Nach seiner 1981 erfolgten Weihe zum Bischof von Amazonien reist er nach Rom und trägt den Päpsten Johannes Paul II. und später Papst Benedikt VI. die kirchliche und soziale Situation seines Landes vor. Während ersterer ihn in seiner Wirkweise ermuntert (46), ist der Bischof von der Reaktion Benedikts VI. enttäuscht (57). Am 4. April 2014 informiert er im Rahmen einer Audienz ?das neue Gesicht der Franziskus-Kirche? (201) über die gegenwärtige Lage seines Landes.
    Kräutler will mit seinem im Plauderton geschriebenen Lebensbericht nicht nur das kollektive Bewusstsein unserer Gesellschaft für die Situation der lateinamerikanischen Völker sensibilisieren, sondern ihr auch die Notwendigkeit eines ?Fair Handel? vor Augen führen.
    Eindrucksvolle Farbfotographien und eine Auflistung aller dem Bischof erwiesenen Ehrungen bereichern das Buch.