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Legenden 1Overlay E-Book Reader

Legenden 1

Das Fahrstuhlritual

von Dana Müller

E-Book (EPUB)
CCXXXVI Seiten
Sprache Deutsch
2019 BookRix
ISBN 978-3-7438-1810-1
 

Kurztext / Annotation

Existiert eine Welt hinter der uns bekannten? Diese Frage stellt sich Justin nicht, denn für ihn ist das Übersinnliche nur eine Erfindung. Doch dann führt er das Fahrstuhlritual durch und sein Weltbild gerät ins Wanken. Mittendrin in allem, was er für Aberglauben hielt, wird er von bedrohlichen Wesen verfolgt. Wird Justin dem Bösen entkommen? Das Fahrstuhlritual ist der erste Band der Serie LEGENDEN. 1. Das Fahrstuhlritual 2. Die verfluchte Puppe 3. Wachul, der Alte 4. Der Werwolf 5. Das Bloody Mary Ritual 6. Corner Game 7. Brieselanger Lichter 8. Voodoo 9. Die verschwundene Stadt 10. Stranger 11. Das 11-Meilen-Ritual 12. Das Zwillingsspiel 13. Das japanische Neujahrsritual 14. Das Türenspiel 15. Spaltgeister 16. Chupacabra


Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet


Textauszug

Nur eine Legende

 
Das Wochenende begann ziemlich unspektakulär. Justin schlüpfte in seine Skinny-Jeans und kramte im Schrank nach einem frischen Shirt. In der Wohnung über ihm trampelten Kinder und unter ihm brüllte die Mutter ihren Sohn wieder einmal an. Irgendwo im Haus bohrte jemand. Ein ganz normaler Vormittag in der Hochhaussiedlung am südlichen Berliner Stadtrand.

Er schnappte sich Sweater und Rucksack und schlich in die Küche. Es war gegen elf. Um diese Uhrzeit schlief sein Vater. Er hasste die Nachtschichten und war schlecht drauf, wenn man ihn vor zwei weckte. Das konnte dann sehr unangenehm werden. Justin hatte keine Lust, ihm so früh zu begegnen.

»Morgen Schatz«, trällerte ihm seine Mutter entgegen, als er die Küche betrat.

»Morgen«, brummte er zurück.

»Bist du wieder verabredet?«, wollte sie wissen.

Er nickte wortlos und holte sich ein Steak aus dem Kühlschrank, das vom Vortag übriggeblieben war. Mit dem Fleisch, ein bisschen Mayo und Ketchup zauberte er sich ein Sandwich und biss hinein.

»Kannst du nicht mal zu Hause bleiben? Immer bist du auf Achse«, jammerte sie.

Er konnte es nicht mehr hören. Klar, er war selten da. Aber was sollte er hier auch machen? Sein Bruder war letzten Monat zehn geworden und ging ihm gehörig auf die Nerven. Ständig wollte er mit ihm an der Konsole zocken, aber darauf hatte Justin einfach keinen Bock. Es lagen immerhin sieben Jahre zwischen ihnen.

Außerdem waren da die Machoallüren seines Vaters, der sich für was Besseres hielt, nur weil er irgendeinen Job machte, der ihn auf Dauer zerstörte. Justin war eher der Typ Mensch, der alles ruhig anging und seine Jugend genoss. Später würde er noch genug arbeiten müssen. Jetzt war er mit der zwölften Klasse eines Berliner Gymnasiums ausgelastet. Trotzdem erwartete sein Vater von ihm, dass er sich einen Schülerjob suchte. Weil er sich weigerte, ließ er Justin seine Enttäuschung regelmäßig spüren.

Er schluckte den Bissen hinunter und spülte mit einem Energydrink nach.

»Muss los«, meinte er und speiste seine Mutter mit einem Wangenkuss ab.

»Justin«, rief sie ihm hinterher, aber er überhörte sie geflissentlich und beeilte sich aus der Wohnung zu kommen.

Der Fahrstuhl wartete bereits im siebten Stockwerk, was ihm gelegen kam. So, wie er seine Mutter kannte, würde sie ihm folgen, um ihn zum Bleiben zu überreden. Wäre nicht das erste Mal.

Er zückte sein Handy. Beim Aussteigen wählte er Simons Nummer. Mit ihm war er seit der vierten Klasse befreundet. Die beiden hatten schon so manchen Mist gebaut, was sie nur noch fester aneinanderschweißte. Ihre Freundschaft war so unerschütterlich, dass es Justin nichts ausmachte, dass Simon bis vor Kurzem mit seiner Ex-Freundin liiert war.

»Jo Mann«, begrüßte er Simon.

»Hey Digga, meine Omme brummt.«

»Verträgst wohl nichts mehr«, foppte Justin.«

»Ha ha, du Komiker«, grummelte Simon. »Bin gleich unten.«

Justin steckte das Smartphone in die Hosentasche und hielt auf die Tischtennisplatte zu. Das war seit geraumer Zeit ihr Treffpunkt, was nicht jedem Mieter schmeckte, denn manchmal feierten sie ziemlich ausgelassen. Deshalb hatte die Hausverwaltung einen Sicherheitsdienst eingestellt. Also konnten sie sich nur noch am Tag an der Platte treffen und zogen am frühen Abend weiter.

»Justin«, rief Anna und kam auf ihn zu.

Anna Schlot, ein Jahr jünger als Justin und echtes Perlhuhn. Frisur und Nägel waren ihr wichtig. Ihr Äußeres gefiel Justin. Das blonde Haar trug sie meist offen. Es hatte eine gute Länge, nicht zu lang, nicht zu kurz und endete ungefähr auf der Hälfte ihres Rückens. Er mochte den Duft des Shampoos, das sie benutzte. Es hatte eine fruchtige Note. Am allerbesten gefiel ihm Annas Loyalität. Selbst wenn sie mitten in einer Shoppingtour war - rief er sie an, ließ sie alles stehen und liegen, um ihn zu sehen. Er betrachtete sie eingehend


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