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Ein kleiner SchrittOverlay E-Book Reader

Ein kleiner Schritt

Koloniewelten 01

von Galax Acheronian

E-Book (EPUB)
240 Seiten
Sprache Deutsch
3. Aufl.
2019 TWENTYSIX
ISBN 978-3-7407-7624-4
 

Kurztext / Annotation

Die erste Stadt auf dem Mars, gegründet vor dreißig Jahren, soll der Angelpunkt zur Kolonisierung des Weltalls sein. Den Wunsch, dort hinzugelangen, hegen viele, denn in den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Erde durch Radikalisierung in Politik, Wirtschaft und Religion stark gewandelt. Die Nachwirkungen der Propaganda sind auch zwanzig Jahre nach Kriegsende überall zu finden. So auch bei Marek Zintok, einem jungen Polizisten und guten Christen, der sich ein Leben auf einer neuen Welt erträumte, in Red City jedoch auf seinem persönlichen Abstellgleis gelandet ist. Geschieden von seiner Frau, bereits zwei Mal vom Kolonialprojekt abgelehnt und jeder Motivation beraubt scheint er den Mars nie wieder verlassen zu können. Nur eine Woche nach dem Start der zweiten Kolonialflotte landet ein Mordfall auf seinem Schreibtisch - der erste in der roten Stadt. Diesen Fall zu lösen könnte seiner Zukunft den fehlenden Schwung zurückgeben und ihm damit die Möglichkeit eröffnen, die Stadt in der Flasche wieder zu verlassen. Allerdings wird ihm eine Partnerin zugeteilt, die alles vereint, was er verabscheut. Darüber hinaus stellen sich unerwartete Hürden zwischen das ungleiche Paar und die Ermittlungen.

Galax Acheronian ist Autor und Grafiker verschiedener Genres, der bereits in jungen Jahren Geschichten, Comics und Fanfiction schrieb. Seit 2009 veröffentlicht er in verschiedenen Formen seine Gedanken und Geschichten.


Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet


Textauszug

Mars - 2085 n. Chr.
Red City - die erste Stadt auf dem Mars und Versorger der Mondkolonien um den Gasriesen Jupiter. Seit über drei Jahrzehnten wird dieser alte Menschheitstraum errichtet, die Fertigstellung scheint allerdings noch in ferner Zukunft. Ein vibrierendes Summen hallt stetig durch die von den Ventilatoren in Bewegung gehaltene Luft.

Besonders nachts, wenn sich Stille über die Häuser, und das Muster von Eiskristallen an das Kuppelglas legte, erinnerte die Sauerstoffversorgung an einen fernen Bienenschwarm. Der angenehm schmeckende Teil der Atemluft kam aus der Algenfarm im künstlichen See sowie den ökologischen Anbaugebieten aus den zwei westlichen Agrarkuppeln, und natürlich den Bäumen, die für das Heimatgefühl an allen Straßenrändern und öffentlichen Plätzen angepflanzt hatte. Künstliches Licht und eine autarke, mit Nährstoffen angereicherte Wasserversorgungen hielten hier alle Grünflächen am Leben. Der Marsboden selbst war für Pflanzen bedingt nahrhaft. Einzig Kakteen und andere, weniger anspruchsvolle Gewächse konnten innerhalb der gigantischen Strukturen ganz ohne Eingreifen des Menschen gedeihen. Dennoch waren die Bäume mehr Dekoration denn Sauerstoffproduzenten. Der Hauptteil der Atemluft wurde im Atmosphärengenerator aus dem östlichen Anbau erstellt. Einmal die Woche wurde diese Anlage durch ein irdisches Versorgungsschiff aufgeladen. Wenn man besonders tief einatmete, legte sich ein fahler, leicht chemischer Beigeschmack auf die Zunge, welcher ein kratziges Gefühl im Hals erzeugte, der wiederum einen lästigen Reizhusten erzeugte.

Ein solches Husten, gepaart mit dem aufschlagen schneller Schritte durch besonders schwere Schuhen drang widerhallend aus dem Fußgängertunnel, die abseits der Einschienbahnröhre, die Hauptstadtkuppel mit den übrigen Kuppeln verbanden. Ein langer Schatten schob sich aus dem Tunnel über den jungen Asphalt. Er gehörte zu Professor Doktor Martin Chase, dessen verschwitztes Gesicht kaum Erleichterung zeigte, nun, wo er doch endlich die Zentralkuppel erreicht hatte. Die Lunge des alten Mannes brannte, der Hals kratzte, sein Herz überschlug sich. Mit jedem Schritt fiel ihm das Atmen schwerer.

Dennoch war er seinem Ziel bereits sehr viel näher gekommen. Die Hauptstadtkuppel war der einzige, wirklich bewohnte Bereich des riesigen Koloniekomplexes, quasi ein beobachteter öffentlicher Bereich.

Dr. Chase stützte sich gegen einen Baum und rang nur Sekunden nach Atem. Bewegungen dieser Art war er einfach nicht gewohnt.

Langsam blickte er die leere Straße herunter; kein Taxi war zu finden, ebenso auch keine Menschenseele, was angesichts der Uhrzeit nicht verwunderlich war. Diese fast autarke Stadt wurde für sehr viel mehr Menschen geschaffen, als tatsächlich hier lebten. Die Stille weckte den Eindruck, Dr. Chase sei vollkommen allein. Natürlich wusste er es besser, sein Verfolger wartete ganz gewiss irgendwo im Verborgenen. Hier oben, an der Nordspitze der Kuppel, wo vor Jahrzehnten die ersten Gebäude errichtet worden waren, gab es noch vereinzelte schattige Kanten und Ecken, tiefschwarz und nicht einzusehen, weder von Biologischen noch technischen Augen.

Schnaufend setzte Professor Chase seine Flucht fort, er musste tiefer ins Zentrum. Nicht nur, weil es dort belebter war oder die dort aus Stahl und Panzerglas konstruierten Gebäude keine tote Winkel boten, die dem orangem Licht der Kuppelbeleuchtung entgingen, sondern weil er jemanden treffen musste, der bereit war, seine Last zu teilen. Die Augen des Mannes erstarrten, als ein Geräusch erklang, dass nicht zum Summen der Ventilatoren passte. Es glich einem elektronischen, schrillen Pfeifen, dass die drückende Stille durchzog. Chase benötigte einen Moment, die Richtung zu bestimmen, bis er einen dieser seltenen, schattigen Plätze zwischen zwei Gebäuden entdeckte. Das Pfeifen verstummte und der Verstand des Mannes ergab sich, nachdem er das Geräusch zuor


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