Erweiterte Suche

Unser

Service

Service

Aktuelle

Events

Events

Bewertungen von Leser/innen

Rezension verfassen


  • Ich habe mich schon sehr auf den neuen Fall von Tante Poldi gefreut. Unglaublich, dass sie noch nicht mal ein Jahr auf Sizilien lebt. Aber jetzt wird es ernst, denn es gilt einen neuen Mordfall aufzuklären und dieses Mal ist die Poldi persönlich betroffen, denn in einem Video von einem Exorzismus spricht doch glatt jemand mit ihrer Stimme. Darum erhält Poldi auch Besuch von der vatikanischen Polizei - die Uniform fehlte ihr noch in ihrer Sammlung.
    Schnell nimmt die Ermittlung an Fahrt auf, es gibt natürlich wieder jede Menge Kollateralschäden. Der Neffe darf wieder berichten, kommt allerdings erst später dazu und muss sich erstmal alles erzählen lassen. Auf seine Ergüsse bzw. Auszüge seines epischen Familienromans könnte ich verzichten bzw. würden mir 3 Zeilen genügen. Dafür habe ich mich köstlich über die Gespräche von Poldi mit dem Tod amüsiert. Für Fans von Poldi und des speziellen Humors mal wieder ein Hochgenuss. Ich freu mich schon auf das nächste kriminalistische Abenteuer.

  • Wer erst beim vierten Teil in Tante Poldis Universum einsteigt, wird es schwer haben und nicht wirklich eintauchen können in diese verrückte Geschichte um die schwarze Madonna, in der viele alte Bekannte wieder auftauchen - wie Russo, Valérie, der Tod und andere, die beim "schönen Antonio" zu kurz gekommen sind.

    Momentan leidet der Neffe an Liebeskummer, gibt aber endlich die Schreiberei an seinem Epos auf und wird zu Poldis "Krimograf". Zudem beschäftigt die Poldi neuerdings eine männliche, Sitar spielende Putzfee, lernt den Papst kennen und trifft sich mit Gianna Nannini in Rom.

    Eigentlich wollte sie mit Vito Montana in die ewige Stadt, doch während sie sich noch über die Anreise streiten, überschlagen sich die Ereignisse. Poldi bekommt Besuch aus Rom, sie wird verdächtigt, etwas mit dem Tod einer Nonne und dem Verschwinden mit einer Frau, die kurz zuvor mit der Nonne zusammen war, zu tun hat. Das kann sie nicht auf sich sitzen lassen und beginnt zu ermitteln. Unterstützt wird sie von Vito und Padre Pio, aber nicht von Signora Cocuzza. Was wohl mit ihr los ist?

    Gewohnt wortgewaltig, mit viel Amore und zu viel Dings kommt "Tante Poldi und die schwarze Madonna" daher. Die Geschichte um die tote Nonne ist fast wie ein Dominospiel, jede Entdeckung bringt den nächsten Stein ins Rollen. Aber statt dass am Schluss alle Steine liegen bleiben, entfachen sie ein fulminantes Finale.

    Die Story ist extrem gut durchdacht und meiner Meinung nach auch der persönlichste Fall für die Poldi. Das meinte man zwar schon beim dritten Teil, als ihr Noch-Ehemann plötzlich vor der Türe stand, aber hier geht es der Poldi ans Eingemachte. Denn auch der Tod kommt wieder öfters zu Besuch und stellt ihr ein Ultimatum.

    Fazit: Donna Poldina in Rom in ihrem persönlichsten und spannendsten Fall und für einmal nicht mit der Vespa, sondern mit einem Fiat Cinquecento auf den Strassen Siziliens unterwegs.
    4 Punkte.

  • Poldis Geburtstag steht vor der Tür, aber so recht Lust es krachen zu lassen hat Poldi gar nicht. In Torre Archirafi scheint es nicht mehr so schön zu sein. Fast täglich muss sie Schmierereien an ihrer Hauswand übermalen, „Krazze ab“ ist an Deutlichkeit nicht zu überbieten. Dann findet in Rom ein Exorzismus statt und die Besessene schreit in bestem Bayerisch und mit Poldis Stimme ihre unflätigen Verwünschungen, kurz danach wird eine junge Nonne, die bei diesem Ritual anwesend war, tot aufgefunden.
    Was bleibt der Poldi denn anderes übrig als zu ermitteln, zumal sie plötzlich selbst noch unter Mordverdacht steht.
    Das neueste Abenteuer der Tante Poldina ist wieder eine Tour force. Weder von Todesdrohungen, noch Mordverdacht oder sogar Haft lassen sich Poldi und ihr schneidiger Commissario Montana vom Ermitteln abbringen. Ja ganz richtig, Montana macht gemeinsame Sache mit Poldi, denn er scheint jemandem auf die Füße getreten zu sein und ist vom Dienst suspendiert. Aber er hat auch noch überall den einen oder anderen Gefallen einzufordern, so klappt das mit den Ermittlungen auch in Rom ganz gut.
    Poldi lässt nichts aus, sie wirbelt im Nonnenhabit im Vatikan reichlich Staub auf, liefert sich in Rom heiße Verfolgungsfahrten und mischt zurück in Sizilien das Dorf auf. Kein Stein bleibt auf dem anderen, denn wenn Poldi sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann brennt die Hütte!
    Es gibt bei den Lesern der Poldi Krimis nur zwei Meinungen, entweder man mag sie oder man mag sie nicht. Dazwischen gibt es nichts. Ich gehöre zur „Mag sie“ Fraktion, weil ich mich immer köstlich amüsiere. Ich liebe die überzogenen Abenteuer, ich liebe ihre derbe, bayerische Ausdrucksweise und wenn sie das Götz Zitat verwendet, klingeln mir die Ohren. Damit es zwischen den Abenteuern kleine Erholungspausen für die Leser gibt, kommentiert der nette, aber ein wenig tapsige Neffe die Ereignisse. Wenn er nicht den Lesern seinen eigenen Romanentwurf ans Herz legt, denn eigentlich hält er sich ja für einen begnadeten Schriftsteller, doch sein Opus Magnum – der große italienisch-deutsche Familienroman – will ihm nicht so recht aus der Feder fließen. Aber er soll besser weiterhin Poldis Abenteuer aufschreiben, das macht mir mehr Spaß.
    Eine verrückte und abgedreht Geschichte und ich bin immer wieder überrascht, dass sich Poldi noch steigern lässt.