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  • Ulrike Weinhäupl

    Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedankenwelt zwanghaft beherrschen. Und plötzlich stehen 100000 Dollar als Belohnung auf dem Spiel! Ihrer Freundin Daisy zuliebe, wagt sie das große Abenteuer.
    "Der US-Autor schreibt zwar über und für Jugendliche, das aber in einem Stil, der auch für Erwachsene mehr als nur erträglich ist, ja, sich sogar richtig gut liest." Die Presse, 10.12.17

  • Tyrolia aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

    Aza ist ein Mädchen, das psychische Störungen hat. Zum Beispiel kratzt sie sich ihre Haut auf, nur um sie danach zu desinfizieren und ein Pflaster draufzukleben. Sie hat auch eine Heidenangst vor c. difficile, einer Darmbakterie, durch die man sterben könnte. Ihre Mutter ist Lehrerin und ihr Vater ist tot. Aber sie hat eine beste Freundin, die immer für sie da ist und sie trotz ihrer Störungen sehr gern hat. Dann verliebt sie sich in einen Milliardärssohn, doch als sie sich küssen, hat sie auf einmal Angst, er könnte c. difficile haben. So geht das eben immer und immer weiter. Aza kann sich gegen ihre Gedanken nicht wehren, sie kann sie nicht steuern. Je mehr sie versucht, den Gedanken zu verdrängen, desto stärker wird er. In diesem Buch wird die Machtlosigkeit gegenüber der eigenen Gedanken sehr gut beschrieben. Mir hat es sehr gut gefallen, dass der Autor die Gedanken so gut wie möglich niedergeschrieben hat. Außerdem ist es auch sehr interessant zu lesen, wie man sich fühlt, wenn man psychische Störungen hat. Die meisten Menschen haben Angst vor solchen Leuten, aber es sind nicht alle ein extremer Fall. Im Buch werden Azas Gedanken als „Spirale“ bezeichnet, die immer enger wird und sie hinunter zieht. Sie ist dann in einer anderen Welt, sie kann an nichts anderes mehr denken. Eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe!

  • Den neuen Roman von John Green habe ich mit größter Spannung erwartet. Ich habe bereits einige Bücher von ihm gelesen und war von jedem begeistert – meine Erwartungen waren dementsprechend hoch. Der Schreibstil passt super zu einem Jugendbuch, er ist flüssig und modern. Die Sprache passt zu den Charakteren und wirkt sehr authentisch.
    Protagonistin Aza ist mir von Beginn an sympathisch gewesen. Sie ist gut charakterisiert und wirkt auf mich sehr lebensnah. Ihre Zwangsstörung steht im Fokus des Buches und der Autor hat es geschafft die Symptomatik ohne zu übertreiben und Dinge ins Lächerliche zu ziehen zu beschreiben. Ich empfinde den Blickwinkel der betroffenen Person als sehr realistisch.
    Auch die Nebencharaktere sind gut dargestellt – ich konnte mir zu jeder Person ein ausreichendes Bild machen und mir die Szenen allesamt gut vorstellen.
    Der Plot über die Suche nach Pickett gerät ein wenig in den Hintergrund, ich habe den Umgang mit der Zwangsstörung als vordergründiger empfunden. Das tut der Sache jedoch keinen Abbruch, denn der Autor konnte mich auch damit begeistern.
    ‚Schlaft gut ihr fiesen Gedanken‘ ist für mich ein grandioses neues Buch von John Green, mit dem er aufs neue gezeigt hat, dass seine Jugendbücher schwierige Themen einfühlsam aufnehmen können.

  • Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken hat den Originaltitel “Turtles all the way down“, der mir sogar noch besser gefällt. Es ist ein Jugendbuch, aber auch mehr, auf jeden Fall intelligent geschrieben. In erster Linie ist es ein einleuchtendes Buch über Zwangsstörungen und wie dass das Leben einer Jugendlichen beeinflusst. Die 16jährige Aza kann sich ihren Ticks nicht entziehen, dabei ist die Angst vor Bazillen und Krankheiten am schlimmsten. Zusätzlich quält sie manchmal der Gedanke Fiktion zu sein, daher verletzt sie sich manchmal selbst, um sich zu beweisen, das sie real ist.
    Seit 5 Jahren geht sie schon in Therapie und nimmt Medikamente, aber viel hilft das nicht.
    Das beeinflusst natürlich auch ihre aufkeimende Liebesbeziehung zu David, dessen Vater verschwunden ist.
    Selbst ein Kuss zwischen ihnen wird für Aza zum Problem. Von ihrer Mutter fühlt sich Aza zu sehr behütet.
    Dabei ist sie intelligent und hofft zu studieren.
    Wirklich dauerhaft ist ihre lange Freundschaft zu ihrer besten Freundin Daisy (ein erfrischender und gelungener Charakter), aber da sich Aza immer viel zu sehr auf ihre Ängste konzentriert ist auch diese Beziehung manchmal nicht ohne Spannungen. Daisys Humor und ihre Bodenständigkeit helfen jedoch.
    Diese Abschnitte mit den beiden haben mir am Besten gefallen, die zwischen Aza und Dave sind vorsichtig und verhalten. Das ist aber auch gut so, der Roman wird nie zum reinen Liebesroman. Das Gesamtergebnis überzeugt!


  • Von John Green hatte ich noch nichts gelesen, obwohl er mit vielen Preisen als Jugendautor ausgezeichnet wurde. Mit diesem Roman „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ ist es ein guter Einstieg und man merkt, das er seine Preise verdient hat. Su, wie er seine Protagonistin, die 16jährige Aza Holmes über ihre psychische Krankheit erzählen lässt, ist einfach brillant. Azas Ängste sind dramatisch, überall sieht sie böse Bakterien und ihre fiesen Gedanken sagen ihr immer wieder, da kann man dran sterben. Dabei ist sie ein kluges Mädchen. Da passt sogar der Titel besonders gut.
    Azas Freundin Daisy ist ein guter Kontrast. Sie ist zwar etwas überdreht, aber sonst könnte sie mit Azas Macken, nicht so gut umgehen. Das stelle ich mir etwas nervig vor.
    Mit dem schüchternen Milliardärssohn Davis freundet Aza sich an. Wenn es nicht so ernst wäre, könnte man das witzig finden, wie sie über die Mikroben beim Küssen nachdenkt. Die Sache mit seinem verschwundenen Vater ist irgendwie unrealistisch.
    Der Autor muss sich gut mit der Materie befasst haben, da er Azas Problem so detailliert beschrieben hat.
    Im Großen und Ganzem war ich von dem Roman angetan und habe ihn gerne und mit Interesse gelesen. Ich kann ihn empfehlen.