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  • In "Der Wind nimmt uns mit" erzählt uns Katharina Herzog die Geschichte von Maya und ihrer Adoptivmutter Karoline.

    Maya ist Reisebloggerin und will überall hin, nur nicht nach La Gomera - bis sie schlussendlich doch dort landet. Denn Tobi, nach dem sie sucht, wurde hier gesichtet. Maya versucht ihrer Adoptivmutter Karoline, die auf der Insel lebt, zu entgehen, aber sie läuft ihr immer wieder über den Weg.

    Immerhin kommt Maya zur Ruhe, nicht zuletzt auch wegen mangelnder Internetverbindung und der nicht vorhandenen Rückfahrtmöglichkeit in den nächsten Tagen. Sie lernt in diesen sechs Tagen die Insel und einige der Bewohner, fast alles Zugewanderte, und ihre interessanten Lebensgeschichten kennen.

    Der Leser erfährt daneben nicht nur Karolines spannende Geschichte, die als Jugendliche das erste Mal zusammen mit ihren Eltern nach La Gomera fuhr und dort Xabi, Hannah und Gärtner Alejandro kennenlernte, sondern auch mehr über das Jahr, in dem ein Kind verschwand. Die Zusammenhänge werden fesselnd geschildert.

    Sehr schön fand ich die Beschreibungen des Lichterfestes in Taiwan und die der Landschaft auf La Gomera. Auch wenn man zuhause auf dem Sofa sitzt, kann man an der Seite von Maya die Insel mit entdecken. Neben den tollen Landschaftsbildern warten einige witzige Situationen wie "Internet gibts nur in der Badewanne" auf die Leserinnen.

    Nicht so gefallen hat mir, dass praktisch alle Geheimnisse und Ungeklärtheiten durch nur ein Gespräch hätten gelöst werden können. Dies zieht sich wie ein roter Faden durchs Buch, angefangen bei Karolines Eltern bis hin zu Maya - ein etwas zu einfach gestrickter Plot.

    Doch die interessanten, teils recht verschrobenen - ich sag nur Fred - Charaktere lassen darüber hinweg sehen und so ist "Der Wind nimmt uns mit" ein leichter und flüssig erzählter Roman mit vielen Emotionen.

    Fazit: Wie Ferien auf La Gomera, nur viel günstiger!
    4 Punkte.

  • Der Wind nimmt uns mit von Herzog, Katharina

    „Der Wind nimmt uns mit“ ist der dritte Band aus der Reihe „Farben des Sommers“ der Autorin Katharina Herzog. Die Bücher können vollkommen unabhängig voneinander gelesen werden.
    Die 32-jährige Maya ist Reisebloggerin und ihr Ziel ist es 52 Länder in 52 Wochen zu bereisen. In Taiwan lernt sie Tobi kennen und wird nach einem One-Night-Stand mit ihm schwanger. Maya will das Kind nicht bekommen und möchte Tobi davon in Kenntnis setzen. Dieser ist gerade auf La Gomera. Die Insel ist so ziemlich der einzige Ort, den Maya nicht bereisen möchte, da dort ihre Adoptivmutter Karoline lebt und sie nur durch einen Zufall erfahren hat, dass diese nicht ihre leibliche Mutter ist.
    Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und lässt sich flüssig und schnell lesen. Die Perspektive wechselt zwischen Maya und Karoline. Karolines Kapitel sind zum Teil Rückblenden, in denen man nach und nach erfährt, warum sie Maya die Wahrheit so lange vorenthalten hat.
    Ich war bisher noch nicht auf La Gomera, aber die bildhaften Beschreibungen von Katharina Herzog haben mir große Lust auf eine Reise dorthin gemacht. Die Insel und die Bewohner werden so authentisch und lebendig beschrieben, dass ich während des Lesens schon fast das Gefühl hatte vor Ort zu sein und das Künstlerdorf El Guro nun unbedingt einmal erleben möchte. Ebenso beeindruckend wie die Landschafbeschreibungen der Insel fand ich das Lichterfest in Taiwan und die Darstellung des Meeres beim Tauchen.
    Maya wirkt für ihre 32 Jahre ein wenig unreif und zu Beginn macht es den Eindruck als ob ihr die Follower ihres Blogs und jedes Like wichtiger sind als reale soziale Kontakte. Die übrigen Charaktere wirken zum Teil ein wenig skurril, aber durchaus liebenswert und authentisch.
    Trotz kleiner inhaltlicher Ungereimtheiten hat mir der Roman gut gefallen und ich habe mich hervorragend unterhalten gefühlt. Es ist ein schöner Wohlfühlroman, der wunderbar auf den Sommer und Sommerurlaub einstimmt.