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  • Die konservative Krimileserschaft war anscheinend von dem Roman irritiert, im Sinne von zu wenig Krimi. Ich habe das Buch daher mehr aus literarischer Sicht gelesen.
    Zunächst geht es ja tatsächlich um einen Mord an einen alten Mann. Vermutlich ermordet, offenbar gewaltsam mit Gift, das langsam und qualvoll wirkte.
    Der Sohn des Toten, Karl Kroisleitner, nimmt es schwer, dennoch kommt der Verdacht gegen ihn auf, auch bei der Polizei.
    Dann gibt es noch Polizisten Frassek aus Berlin, der offenbar Familienstress handelt und eine junge Frau, Emma, die nach einer missglückten Karriere unter dem Künstlernamen Amy in ihre Heimat zurückkehrte.
    Diese verschiedenen Handlungsstränge wirken anfangs verwirrend, man muss sich erst einlesen.
    Auch sind die Figuren alle nicht unbedingt sympathisch gehalten, und sie können auch nerven! Das macht es dem Leser nicht einfacher, aber es lohnt sich, denn interessant sind sie schon.
    Überzeugend jedoch ab Kapitel 9, in dem Emma alte Briefe aus Kriegszeiten liest. Die Vergangenheit spielt eine Rolle. Das macht den Stoff schon interessanter. Doch es gibt noch mehr Überraschungen, die ich hier natürlich noch nicht verraten werde.

  • Dem Kroisleitner sein Vater von Schult, Martin

    Florian aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

    Achtung Schleudergefahr! Es erwartet Sie eine wild verworrene Provinzgeschichte aus der Steiermark, in der jeder ein Geheimnis zu haben scheint. Der einzige, der Licht ins Dunkel bringen könnte, der alte Kroisleitner nämlich, ist unter mysteriösen Umständen verstorben. Durch Zufall gerät ein Berliner Polizist in diese Geschichte und macht sich gemeinsam mit einem Kollegen beherzt an die Auflösung des Falls. Am Ende fragen sich die beiden gemeinsam mit dem Leser und dem Autor, ob sich die Mühe gelohnt hat. Die Antwort liegt im Ermessen jedes Einzelnen!

  • Handlung:
    In dem idyllischen Dorf St. Magareten wird ein Toter gefunden. Das ist soweit nicht sonderlich spektakulär, da es sich um einen 104 Jahre alten Mann handelte, jedoch werden schnell einige Auffälligkeiten festgestellt, sodass nun die Kriminalpolizei aus der Bezirkshauptstadt in dem Dorf ermittelt.

    Bei dem Berliner Polizeiobermeister Frassek läuft es privat gerade nicht sonderlich gut. Der letzte Fall, der furchtbar verlaufen ist, die pubertierende Tochter, zu der er keinen Draht mehr findet, ein Sterbefall in der Familie und dann auch noch Probleme mit der fast Ex-Frau. Aus all diesen Gründen wollte sich Frassek in einem kleinen Dorf in der Steiermark entspannen und aus seinem Alltag entfliehen. Jedoch wird er so zufällig zunächst zu einem Tatverdächtigen und später sogar zum Ermittler in diesem Dorf voll alter Geschichten, Intrigen und Dorftratsch.


    Schreibstil:
    Der Tote Vater, ein mysteriöser Wanderer und eine totgeglaubte Musikerin. Das Buch beginnt mit vielen Handlungssträngen, die im späteren Verlauf (mehr oder weniger gut) zu einer Gesamthandlung zusammengeführt werden. Es gibt relativ viele Personen, die jedoch alle ihren ganz speziellen Charakter besitzen, wodurch kaum Verwirrung entsteht. Durch den detaillierten Schreibstil wird man direkt in das beschauliche Dorf hineinversetzt und auch durch das Verwenden von einem Hauch Dialekt bekommt das Geschehen einen kernig, urigen Beigeschmack.


    Fazit:
    Hierbei handelt es sich nicht um einen typischen Heimatkrimi wie es zunächst scheint. Zunächst dreht sich das Geschehen hauptsächlich um den toten 104 Jährigen, jedoch driftet die Geschichte im weiteren Verlauf stark ab, wodurch dann hauptsächlich die ungeklärten Dorfmysterien, rund um alte Mönche, vergrabe Schätze und uneheliche Kinder, im Zentrum stehen. Das Buch ist daher eine Mischung aus Krimi und Heimatroman, welches durchaus lesenswert ist und auch für den ein oder anderen Schmunzler sorgt.

  • Der Titel sagt alles. Mit den grammatikalischen Regeln der deutschen Sprache hat es das Buch nicht. Wie auch. Es spielt in der Steiermark. Und da gibt es nun mal doppelte Verneinungen, sogar vierfache Verneinungen. ?? denn was hier getratscht wird, da kann niemand vor niemandem kein Geheimnis nicht bewahren.? Und Schlimmeres gibt es da noch. Sogar einen, der mit 104 Jahren aufm Berg tot herumliegt, nicht an Altersschwäche gestorben. Wie kommt nun der zauselige Berliner Kommissar ins Spiel? Und überhaupt: eine Fülle von Dorfgeheimnissen tut sich auf, je weiter man von Hof zu Hof schaut oder in der Wirtschaft zuhört so wie Lissy, die Wirtin. Und je mehr Einheimische man kennenlernt, desto verwirrter wird man, bis man niemand nicht als Mörder ausschließen kann?
    Dieser Krimi ist kein Krimi im herkömmlichen Sinn. Dazu nimmt er den Toten zu wenig ernst und die Lebenden zu wichtig. Das perfekt dargestellte österreichische Lokalkolorit, durchsetzt mit dörflich schrägen Protagonisten und einem leicht verpeilten Berliner Kommissar auf Kurzurlaub garantiert Lesespass pur für alle Leser, die den ?Krimi? genauso wenig ernst nehmen wie der Autor selbst. Für mich jedenfalls bot das Buch viele herzhafte Lacher und durchgehend gute Unterhaltung!

  • Alois Kroisleitner, stolze 104 Jahre alt, wird tot aufgefunden, ausgerechnet an einer Stelle die ?Toter Mann? heißt. Die Polizei ermittelt und es stellt sich die Frage, ob er wirklich eines natürlichen Todes gestorben ist. Warum ist seine Zunge so blau? Und seine Knie so aufgeschrammt? Der Tod sorgt für helle Aufregung in seinem Heimatdorf St. Margarethen, denn hier kennt natürlich jeder jeden. Doch ausgerechnet am Todestag war ein fremder Wanderer im Dorf. Ist er vielleicht der Täter?

    ?Dem Kroisleitner sein Vater? ist ein Krimi mit Lokalkolorit, wie der Titel es auch schon vermuten lässt. Um die Berge geht es leider nicht so viel, wie ich mir erhofft hatte, aber die schrulligen Dorfbewohner mit ihrer Mundart haben die Enttäuschung wieder wettgemacht. Um den vermeintlichen Mord aufzuklären müssen die Leute tief in der Vergangenheit des Dorfes graben. Und sie müssen sich mit Fremden in ihrem Dorf auseinandersetzen! Da muss man beim Lesen doch des Öfteren Schmunzeln.

    Um den Fall zu lösen müssen so einige Dorfgeheimnisse gelüftet werden und der Leser wird auf falsche Fährten gelockt. Die Geheimnisse reichen sogar zurück bis zum zweiten Weltkrieg, in dem auch in St. Margarethen gekämpft wurde.

    Einen Handlungsstrang fand ich ein bisschen sehr aus der Luft gegriffen, nämlich den um Amy/Emma, aber irgendwie hat er sich dann doch noch ganz nett eingefügt. Das muss man wohl eher mit einem Augenzwinkern betrachten. Denn hier geht es um das Gesamtpaket: die Krimihandlung ist vielleicht nicht die ganze Zeit superspannend, aber dafür ist zwischendurch auch mal schön lustig oder auch schön traurig. Mir haben vor allem die Charaktere gut gefallen, die sind mir richtig ans Herz gewachsen.

    Ein Krimi mit wenig Blut, vielen Geheimnissen, liebenswerten Protagonisten und Schmunzelgarantie. Gute Unterhaltung also! Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, zur Einstimmung auf den nächsten Österreichurlaub.