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  • "Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr." (Wilhelm Busch)

    Inhalt:

    In den Augen seines Vaters ist Nelson eine Enttäuschung. Wer will schon ein Kind, das weder Freunde noch Selbstbewusstsein besitzt? Je intensiver der verunsicherte Junge sich nach Zuwendung sehnt, desto stärker sondert sich der Vater ab, bis er irgendwann ganz aus dem Leben seines Sohnes verschwindet. Doch in einem Punkt hat er sich getäuscht. Nelson ist nicht allein. Jonathan, sein bester Freund aus dem Pfadfinderlager, ist das genaue Gegenteil von Nelson: bei allen beliebt, pragmatisch und mit einer unverwüstlichen Leichtigkeit ausgestattet. Was aber treibt jemanden wie Jonathan dazu, sich mit einem Außenseiter anzufreunden? Und stand Jonathan wirklich immer so rückhaltlos zu ihm? Das Leben im rauhen Wisconsin verlangt Nelson, Jonathan und dessen Familie Prüfungen ab, die Freundschaft und Loyalität auf eine harte Probe stellen.
    Über eine Zeitspanne von drei Generationen und ebenso vielen Kriegen erkundet dieser Roman die Herzen der Männer: ihre Schwächen und Geheimnisse, ihre Bedürfnisse und Werte.

    Meine Meinung:

    Eine ganz außergewöhnliche Geschichte, über Vater-Sohn-Beziehungen, Ehre, Macht, Hoffnung und Liebe.
    Mir haben die Charaktere zum größten Teil sehr gut gefallen. Sie waren sehr abwechslungsreich, wobei es einigen leider an der Tiefe gefehlt hat, aber dennoch interessant und grundverschieden.
    Nelson, einer der Hauptprotagonisten, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Er musste als Kind bereits viele körperliche und seelische Qualen überstehen und ist dennoch zu einem liebenswerten und tolleranten Mann herangewachsen. Auch die meisten anderen Figuren haben sich mit der Zeit sehr schön entwickelt. Schön zu beobachten sind die Werte, die sich über die Jahre hin verändern. So beginnt das Buch im erten Teil 1962, geht mit dem zweiten Teil 1996 weiter, der dritte Teil spielt im Jahre 2019 im Sommer und der vierte und letzte Teil im Herbst 2019. Auch fand ich es interessant mitzuerleben wie sich die Charakter mit zunehmendem Alter verändert haben. Was sie aus ihrer Jugend mitgenommen haben und an ihre Kinder weitergeben.

    Als etwas seltsam empfand ich allerding das Ende. Es hat für mich nicht so recht zum Rest der Geschichte gepasst. Es war definitiv der spannendste und ereignisreichste Teil, keine Frage, aber einige der Vorkommnisse passten da, für mich, irgendwie nicht hin.

    Den Schreibstil und die bildhaften Beschreibungen haben mir sehr gut gefallen. Durch die Zeitsprünge, die Rückblicke und die Erzählweise aus verschiedenen Perspektiven baut sich in der Geschichte auch eine gewisse Spannung auf.

    Fazit:

    Eine tolle und berührende Geschichte über das Erwachsenwerden, Werte, Liebe und Vatersein.

  • Die Herzen der Männer von Nickolas Butler

    Michaela Maczejka

    In den Augen seines Vaters ist Nelson eine einzige Enttäuschung. Wer liebt schon ein Kind, das weder Freunde noch Selbstbewusstsein besitzt? Der zutiefst verunsicherte Junge sehnt sich nach Zuwendung,doch der Vater wendet sich immer wieder ab, bis er überhaupt aus dem Leben des Kindes verschwindet. Doch Nelson bleibt nicht allein, er findet einen Freund in Jonathan, mit dem er Jahre hindurch immer wieder ein Ferienlager der Pfadfinder besucht. Und er lernt mit seinem Außenseiterdasein zurechtzukommen. Über eine Zeitspanne von drei Generationen und ebenso vielen Kriegen begleitet dieser Roman "die Herzen der Männer" und lässt uns teilhaben an ihrem Leben im rauen Wisconsin.

  • Die Herzen der Männer von Nickolas Butler

    Barbara aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

    „Shotgun Lovesong“ habe ich als einen schönen Roman in Erinnerung behalten, weitaus eindrucksvoller ist aber das neue Buch von Nickolas Butler, der mittlerweile zu den ganz großen amerikanischen Autoren gehört. Die Geschichte geht zurück in die 60ger Jahre, dadurch lernen wir Nelson von einer besonderen Seite kennen: Wie wird man erwachsen, wenn es kein gutes männliches Vorbild in der Familie gibt? Wie kann er seine Schüchternheit überwinden und zu einem Anführer werden, was ihm der Camp-Leiter prophezeit? Und was bestimmt die Freundschaft mit Jonathan, der absolut kein Außenseiter ist? Das ist kluge Lektüre für alle Männer, die ihren Platz finden müssen und für Frauen, die nicht verstehen, wie die Herzen der Männer ticken!


  • 2013 hat Nickolas Butler mit seinem ersten Roman „Shotgun Lovesongs“ einen unerwarteten Bestseller gelandet. Nun folgt sein zweiter Roman, der von Dorothee Merkel ins Deutsche übersetzt wurde: „Die Herzen der Männer“

    Zentraler Ort der Handlung ist das Pfadfindercamp Chippewa in Wisconsin. Über 57 Jahre lang begleitet der Leser Nelson und seine Freunde.
    Wir beginnen im Jahre 1962: Nelson ist gerade mal 13 Jahre alt, Außenseiter und Opfer zahlreicher Quälereien. Aber neben den Demütigungen erlebt er auch wahre Schönheit und sogar so etwas wie Freundschaft. Das Camp und die Ideale der Pfadfindergemeinschaft werden ihn ein Leben lang begleiten und prägen.
    Dann der Sommer 1996 – Nelson hat bereits einen Krieg überlebt, ist mittlerweile Leiter des Camps Chippewa geworden. Für Trevor, Sohn seines Freundes Jonathan, ist er Vorbild und väterlicher Freund – und das sogar in einem Stripclub! Zahlreiche Rückblenden erlauben dem Leser ein besseres Verständnis für die Entwicklung die Nelson und seine Freunde erlebten.
    Am Ende dann 2019: die nahe Zukunft. Thomas (Trevors Sohn) und seine Mutter Rachel sind im Camp und werden mit Sexismus, Machos und perfider Gewalt konfrontiert.

    Butler erzählt uns nicht nur die Geschichte von einzelnen Männern – er erzählt von zahlreichen gesellschaftlichen Veränderungen, die im Laufe von Jahrzehnten Traditionen und Normen in Frage stellen, das gesellschaftliche Miteinander verändern und somit für jeden einzelnen zur Herausforderung werden. Er erzählt von Männern und Machos, von Loyalität und Idealen, Vorbildern und Freundschaft aber auch von Kriegen, Wünschen, Illusionen und zerstörten Träumen, von gebrochenen Herzen eben. Er beschränkt sich nicht auf Stereotypien oder Klischees, sondern zeichnet ein vielschichtiges, feinfühliges Bild von Männern. Manchmal zum Lachen, manchmal fürchterlich traurig! Männer sind halt auch nur Menschen!

    Sein Schreibstil zeichnet sich durch ruhige Lebendigkeit und Klarheit aus. Er schafft es, mit wenigen Worten den Leser zu fesseln und in sein Universum zu ziehen. Die Hauptpersonen werden liebevoll und trotzdem komplex charakterisiert. Vielleicht ist es gerade die psychologisch sensible Schilderung der menschlichen Ambivalenz, die diese Geschichte so berührend werden lässt.

    Fazit: Große Erzählkunst, mit vielen philosophischen Denkanstößen! Lesenswert!


  • 2013 hat Nickolas Butler mit seinem ersten Roman „Shotgun Lovesongs“ einen unerwarteten Bestseller gelandet. Nun folgt sein zweiter Roman, der von Dorothee Merkel ins Deutsche übersetzt wurde: „Die Herzen der Männer“

    Zentraler Ort der Handlung ist das Pfadfindercamp Chippewa in Wisconsin. Über 57 Jahre lang begleitet der Leser Nelson und seine Freunde.
    Wir beginnen im Jahre 1962: Nelson ist gerade mal 13 Jahre alt, Außenseiter und Opfer zahlreicher Quälereien. Aber neben den Demütigungen erlebt er auch wahre Schönheit und sogar so etwas wie Freundschaft. Das Camp und die Ideale der Pfadfindergemeinschaft werden ihn ein Leben lang begleiten und prägen.
    Dann der Sommer 1996 – Nelson hat bereits einen Krieg überlebt, ist mittlerweile Leiter des Camps Chippewa geworden. Für Trevor, Sohn seines Freundes Jonathan, ist er Vorbild und väterlicher Freund – und das sogar in einem Stripclub! Zahlreiche Rückblenden erlauben dem Leser ein besseres Verständnis für die Entwicklung die Nelson und seine Freunde erlebten.
    Am Ende dann 2019: die nahe Zukunft. Thomas (Trevors Sohn) und seine Mutter Rachel sind im Camp und werden mit Sexismus, Machos und perfider Gewalt konfrontiert.

    Butler erzählt uns nicht nur die Geschichte von einzelnen Männern – er erzählt von zahlreichen gesellschaftlichen Veränderungen, die im Laufe von Jahrzehnten Traditionen und Normen in Frage stellen, das gesellschaftliche Miteinander verändern und somit für jeden einzelnen zur Herausforderung werden. Er erzählt von Männern und Machos, von Loyalität und Idealen, Vorbildern und Freundschaft aber auch von Kriegen, Wünschen, Illusionen und zerstörten Träumen, von gebrochenen Herzen eben. Er beschränkt sich nicht auf Stereotypien oder Klischees, sondern zeichnet ein vielschichtiges, feinfühliges Bild von Männern. Manchmal zum Lachen, manchmal fürchterlich traurig! Männer sind halt auch nur Menschen!

    Sein Schreibstil zeichnet sich durch ruhige Lebendigkeit und Klarheit aus. Er schafft es, mit wenigen Worten den Leser zu fesseln und in sein Universum zu ziehen. Die Hauptpersonen werden liebevoll und trotzdem komplex charakterisiert. Vielleicht ist es gerade die psychologisch sensible Schilderung der menschlichen Ambivalenz, die diese Geschichte so berührend werden lässt.
    Fazit: Große Erzählkunst, mit vielen philosophischen Denkanstößen! Lesenswert!

  • Die Herzen der Männer von Nickolas Butler

    Mit “Die Herzen der Männer“ (“The Hearts of Men“ ) legt Nickolas Butler seinen zweiten Roman nach dem erfolgreichen Debüt “Shotgun Lovesongs“ vor, das große Erwartungen beim Leser weckt. Auf drei Zeitebenen – 1962 – 1996 und - leicht in die Zukunft verlegt - 2019/2022 – stellt der Autor drei Generationen von Jugendlichen vor, die den Sommer im Pfadfinderlager Camp Chippewa im nördlichen Wisconsin verbringen wollen. Im ersten Teil begegnen wir dem 13jährigen Nelson Doughty. Er hat weder zu Hause noch im Lager Freunde und macht sich auch dadurch unbeliebt, dass er wie besessen Verdienstabzeichen für Wohlverhalten und erfolgreich absolvierte Kurse sammelt. Jonathan Quick, ein etwas älterer attraktiver und beliebter Junge, ist der einzige, der gelegentlich Partei für ihn ergreift, aber dann auch in eine besonders ekelhafte Demütigung des Außenseiters verwickelt ist. Sie bleiben einander dennoch ein Leben lang verbunden. Nelson findet einen Beschützer und Förderer in Wilbur Whiteside, einem Veteran des Ersten Weltkriegs und derzeitigem Lagerleiter, der sich um ihn kümmert, nachdem Nelsons gewalttätiger Vater die Familie verlassen hat. Im zweiten Teil bringt Jonathan Quick seinen frisch verliebten 16jährigen Sohn Trevor ins Sommerlager. Am Vorabend der Ankunft treffen sie nicht nur Nelson in einem Restaurant, sondern der Vater stellt dem Sohn auch seine Geliebte vor und kündigt ihm die Scheidung von Trevors Mutter an. Darüber hinaus versucht er, dem Sohn jegliche Illusionen bezüglich der Beständigkeit von Liebe zu nehmen. Im dritten Teil begleitet die verwitwete und zweimal geschiedene Rachel, Ex-Schwiegertochter von Jonathan Quick, ihren unwilligen 16jährigen Sohn Thomas ins Zeltlager, wo inzwischen Vietnamveteran Nelson Lagerführer ist. Die Tatsache, dass Rachel die einzige weibliche Begleitperson ist, schafft Probleme. In einer dramatischen Zuspitzung der Ereignisse erhält das alte Pfadfindermotto „Allzeit bereit“ eine ganz neue Bedeutung.
    Das letzte Drittel liest sich nicht nur spannender als der Rest. Es zeigt auch, dass die für uns heutzutage schwer verdauliche Pfadfinderideologie mit dem patriotischen Drumherum inklusive Uniformen, Weckruf und Fahnenappell völlig überholt ist und es nahezu niemand mehr gibt, für den der alte Moralkodex in irgendeiner Weise Richtschnur für das eigene Handeln ist. Die Jugendlichen reisen mit Smartphone und Tablet an und interessieren sich nicht im Geringsten für die Natur, die ihnen eigentlich im Camp nahegebracht werden soll. Wer braucht einen Orientierungslauf, wenn er ein Handy in der Tasche hat? Fast alles am Sommerlager wirkt hoffnungslos antiquiert. Die alten Pfadfindertugenden wie Mut, Tapferkeit und Loyalität, die sich so gut als Vorbereitung auf eine militärische Laufbahn zu eignen schienen, sind weitgehend in Vergessenheit geraten. Dennoch macht Butler an Nelson, seinem sympathischen Protagonisten deutlich, dass wir uns trotz all unserer Fehler und Schwächen auch in schwierigen Situationen richtig entscheiden müssen: für das Gute, nicht für das Böse. Wir sollen Engel sein, nicht Teufel.
    Nicht nur in Bezug auf das Pfadfinderleben ist Butlers Roman autobiografisch. Der Autor spricht hier aus Erfahrung, hat es selbst bis zum Rang des Adlers gebracht. Das zweite wichtige Thema ist die Beziehung von Vätern zu ihren Söhnen. Die Szene im Restaurant, wo der Vater dem Sohn das Zerbrechen der Familie ankündigt, hat Butler selbst erlebt. Im Roman macht er deutlich: den entscheidenden Halt finden Kinder bei ihren Müttern.
    Butlers neuer Roman ist für mich zwar kein Meisterwerk, aber dennoch durchaus empfehlenswert.

  • Die Herzen der Männer von Nickolas Butler


    Shotgun Lovesongs war schon ein guter Roman von Nickolas Butler.
    In dem Roman „Die Herzen der Männer“ befasst sich der Autor hauptsächlich mit Männern. Es fängt in einem Pfadfinderlager an. Der 13jährige Nelson
    hat keine Freunde und wird von den anderen Jungen auch noch gemein gemobbt. Von seinem Großvater hat er eine Trompete, da wird er in der Truppe der Trompeter. Der einzige Junge der Nelson wie ein Freund ist, ist Jonathan.
    In dem Roman zeigt der Roman, wie Kriege die Männer belasten. Nelsons Vater ein Trauma aus den 2. Weltkrieg mitbringt. Nelson selber macht den Vietnamkrieg mit. Dann lernen wir Jonathans Sohn Trevor kennen und dann ist Trevors Sohn Thomas schon 16 Jahre alt. Von den Männern lesen wir immer in Rückblenden. So erleben wir 3 Generationen mit ihren vielen Kriegen, an denen die USA beteiligt waren. Der Roman zeigt den Rückgang des Pfadfindergedanken. So richtig warm konnte ich mit diesem Roman nicht werden. Am Ende zog sich die Geschichte etwas. Trotzdem war der Roman nicht schlecht geschrieben, teilweise sogar sehr gut, aber vielleicht etwas zu lang.
    Trotzdem lesenswert-


  • Die Herzen der Männer von Nickolas Butler

    „Die Herzen der Männer“ – ja, sie sind zu finden in diesem Buch. Man bahnt sich 480 Seiten lang schier endlos scheinende Wege durch einen Urwald von Gewalt, von Abwehr und gnadenloser Härte. Und während man sich innerlich bereits abgewendet hat, entrüstet oder angeekelt ist, blitzt es plötzlich hervor, so ein Männerherz, so weich, so verletzlich, dass es den Leser im Tiefsten berührt.

    Zentrum des Geschehens, der Rote Faden im Buch, ist ein Pfadfinder-Lager in Wisconsin. Im Jahr 1962 lernen wir Nelson kennen, einen traurig-einsamen Jungen, dessen Intelligenz und Perfektionsdrang seine gesamte Umwelt auf Abstand hält oder sie herausfordert zu Quälereien sondersgleichen. „Ich muss klüger sein als die.“ Mit diesem Ansporn rückt er noch weiter weg von den anderen. Er ist auf eine ganz altmodische Weise ganz und gar rechtschaffen. Alle Prügel seines Vaters konnten daran nichts ändern. Jonathan ist der einzige Jugendliche, der auf versteckte und doch tröstliche Weise zu Nelson hält.
    1996, gute 30 Jahre später leitet Nelson, der im Vietnamkrieg im Einsatz gewesen war, das Pfadfinder-Lager. Jonathan’s Sohn Trevor nimmt daran teil. Im Verlauf dieses Lageraufenthaltes lernt Trevor seinen Vater von einer Seite kennen, die seine heile Familienwelt-Vorstellung brutal zerstört.
    2019 befinden wir uns wieder im gleichen Pfadfinder-Lager, in dem der alte Nelson inzwischen dauerhaft lebt. Dieses Mal lernen wir Thomas kennen, den Sohn von Trevor. Die moderne Zeit lässt das Pfadfinder-Leben fast lächerlich wirken. Das Ende dieses Sommer-Camps ist symbolhaft…

    Die unglaublich intensive Sprache des Autors fängt den Leser ein und lässt ihn nicht mehr los. Sie trägt den Leser zum Beispiel durch die grenzenlose Einsamkeit eines Nelson, ohne Chance des Entkommens. Oder durch in Rückblicken angerissene Szenen vom Krieg, von erlittenen Grausamkeiten, die von den Vätern unreflektiert hart an die Söhne weitergegeben werden. Man möchte sich abwenden, will nichts mehr lesen vom schicksalhaften Gefangensein in liebloser Strenge. Man hat genug von den verzweifelten und letztlich vergeblichen Bemühungen, ein wenig Glück zu erhaschen. Aber die Sprache lässt dieses Abwenden nicht zu. Mitten im Berichten abscheuungswürdigen Geschehens gibt es plötzlich Naturschilderungen von atemberaubender Schönheit oder eingestreute kleine Momentaufnahmen aufblitzenden liebenden Verstehens, winzige Augenblicke nur. Aber dennoch sind es Blicke mitten ins Herz, in das Herz von Männern, in vom Leben beschädigte, verletzte Seelen.