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  • Ein empfehlenswertes Buch über den wohl bekanntesten Meterologen der Bergsteigerszene. Ganz bescheiden schreibt Karl Gabl über sein abwechslungsreiches Leben, mit all seinen Höhen und Tiefen. Viel Anerkennung, Respekt und Sympathie gegenüber dem Wetterpropheten Gabl stecken in den Erinnerungen der Bergprofis, die zwischen durch zu Wort kommen. Das Buch ist sprachlich recht einfach geschrieben, trotzdem ist es sehr lesenswert. So habe ich z.B. eine Menge über Lawinen und die Unbeherrschbarkeit der Natur gelernt.

  • Ein interessantes und spannendes Buch, ein unterhaltsames und nachdenklich stimmendes Buch hat hier Karl Gabl - der Wetterguru - geschrieben.

    Wenn ich in letzter Zeit nicht immer anderes zu tun gehabt hätte, hätte ich es bestimmt in einem durch ausgelesen, so aber bin ich immer nur "stückchenweise" dazu gekommen... was aber bei diesem Buch durchaus kein Problem war. Es ist wunderbar in mehrere Kapitel unterteilt, viele in sich geschlossen, so dass mir diesmal auch das Stückerl-für-Stückerl lesen nichts ausgemacht hat.

    In einem durch wär's aber noch schöner gewesen...

    Von seiner Kindheit - von seinen verschiedenen Leidenschaften (Fußball, Musik, Berge, Wetter) - von seinen unglaublichen Lawinen-Erlebnissen, von geglückten und nicht geglückten Touren, von seinen glücklichen Tagen in den Bergen der Welt, mit seiner ersten Frau und seiner zweiten Frau, von Freunden, Nachbarn, Kollegen, die ihn auf seinem Weg begleiten/begleitet haben, von Leuten die Geschichten über ihn erzählen, von seine Kraft immer wieder etwas anzupacken, ... von... so unglaublich vielen Dingen - ein wirklich tolles Buch!

  • Vor vielen Jahren saß ich in einem Lawinenkurs von Karl Gabl und schon damals beeindruckten mich sein Wissen, seine Erfahrenheit am Berg und seine Leidenschaft für den Alpinismus. Sein Resümee nach vielen eingebrachten Beispielen bereits damals: Selbst jahrzehntelange Erfahrung, umfangreiches Wissen, Können und große Vorsicht sind letztlich kein Garant für absolute Sicherheit in den Bergen. Diese seine Worte begleiteten mich als ständige leise Mahnung, in den Bergen achtsam zu bleiben.

    Auch in diesem Buch weist er auf die Schwierigkeit von Prognosen zu Vorgängen in der Natur hin und wird doch oder vielleicht auch gerade deshalb von vielen als "Wettergott" bezeichnet.
    Karl Gabl, einer der bekanntesten Expeditions-Meteorologen, jahrzehntelanger Leiter der Wetterdienststelle in Innsbruck, geprüfter Berg- und Skiführer, erfahrener Bergsteiger und leidenschaftlicher Alpinist, schildert in diesem Buch Stationen seines mittlerweile bereits 70-jährigen Lebens. Dabei kann man als Leser nur über die Fülle und den Reichtum der gemachten Erfahrungen staunen.

    Er erzählt in chronologischer Reihenfolge, mit den Kindheitserfahrungen beginnend und in insgesamt 20 Kapiteln von Klettererlebnissen, Erfahrungen am Berg und mit Bergsteigern, Schicksalsschlägen und Glücksmomenten.
    Sein Buch liest sich leicht und locker, die großen Passagen kommen eher auf leisen Sohlen daher. So etwa, als er von einer vierköpfigen Familie berichtet, die sich im Herbst in den Südtiroler Bergen verirrt und erst im Frühjahr entdeckt wird ? eng umklammert, um der Kälte zu trotzen.
    Solche Textstellen berühren sehr und bleiben im Gedächtnis.
    So auch seine Ausführungen zum furchtbaren Lawinenunglück in Galtür: ?Es schien, als ob es nicht mehr zu schneien aufhören würde?. Es sind solche Sätze, die bei mir als Leserin sofort das Bild der zunächst herrlichen weißen Pracht in jenem Februar 1999 heraufbeschwören, nach tagelangem Schneefall aber auch der angespannten Stille und besorgten Blicke, der Unruhe und der Angst.

    Anhand dieser und unzähliger anderer Ereignisse beschreibt Karl Gabl ein Stück Regionalge-schichte. Momente, die für viele von uns alltäglich (Föhntage im Inntal), spannend (WM Arlberg), aufwühlend (Lawienenabgang Jamtalhütte) oder auch einfach nur furchtbar waren (eben besagter Lawinenwinter 1999). Er bringt damit auf den Punkt, was für Menschen, die wir in den Alpen leben, so vertraut und dennoch so erschreckend ist: Das Leben und der Tod in den Bergen, sie gehören zusammen.

    Dazwischen erzählt der Autor von Erlebnissen am Berg, in Südamerika, den Alpen, mit 66 Jahren schließlich auf einem Siebentausender in Nepal. Aber auch von persönlichen Verlusten und Schicksalsschlägen. Aufgelockert wird dieses Buch durch die vielen eingeschobenen und humorigen Beiträge von Berggefährten und Freunden Karl Gabls, wie etwa Simone Moro oder Ralf Dujmovits.

    Was nach Lesen dieses Buches bleibt? Der Eindruck, dass wir Karl Gabl viel zu verdanken haben, insbesondere im Bereich der alpinen Meteorologie und der Unfallprävention in den Bergen.
    Und: Karl Gabl scheint mit seinem Kopf und auch seinem Herz oft in sehr hohen Gefilden zu schweben, mit seinen beiden Füße steht er aber offenbar fest und sicher auf dem Boden und ist trotz seiner Verdienste doch ein sehr bescheidener Mensch geblieben.

  • Vor einigen Wochen hatte ich die Gelegenheit, bei einer Lesung von Professor Dr. Karl "Charly" Gabl zusammen mit Michael Pause im Alpinen Museum dabei zu sein. Der wohl bekannteste alpine Meteorologe ist ein bescheidener Mann, das zeigte sich bereits im unterhaltsamen Gespräch in München und wird durch seine nun vorliegende Autobiographie bestätigt. Und von 15 Bergsteigergrößen und -protagonisten, allesamt bestens mit Charly befreundet, in kurzen Beiträgen (übersichtlich durch graue Seiten vom übrigen Text abgegrenzt) eindrucksvoll belegt.

    Ganz chronologisch geht der Protagonist in seinem 240-seitigen Selbstportrait vor und führt den Leser durch ein Stück Alpingeschichte: Von den 50'er- und 60'er-Jahren mit einfachster Ausrüstung und haarsträubenden Seiltechniken hin zu den wilden 70'ern mit einem Weltrekord auf 7492 Meter Höhe, der höchsten bis dahin in Angriff genommenen Skiabfahrt. 1978 übernimmt er die Leitung der Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) in Innsbruck und wird deren Entwicklung über 30 Jahre entscheidend prägen. Immer mehr wird er in dieser Zeit zum Berater für Expeditionen in den höchsten Bergregionen der Welt. Selbst heute noch, nach seiner Pensionierung, verlässt kaum ein Extrembergsteiger das letzte Camp vor dem Gipfelversuch, ohne im Vorfeld mit Charly per Satellitentelefon telefoniert zu haben. Aber auch ganz normalen Wanderern steht er mit seinem Wetterinformationen im Radio mit Rat und Tat zur Seite.

    Natürlich, wie kann es bei einem aktiven und erfolgreichen Bergsteiger anders sein, spielt auch das Thema Lawinen eine entscheidende Rolle im Leben von Karl Gabl. Sei es durch den tragischen Tod seiner Cousine in einer Lawine in St. Anton oder 12 Jahre später, als sein eigenes Elternhaus von der "Lehna" erwischt wird. Das Buch enthält fundierte Betrachtungen der jeweiligen Auslöser für diese Unglücke und geht großen Katastrophen, wie z. B. der Lawine von Galtür, auf den Grund.

    Daneben dürfen zahlreiche Schilderungen über persönliche Erlebnisse, wie die Zeit im Internat, die Wege mit der Familie und die Zeit mit seiner zweiten Frau Stephanie nicht fehlen. Das Buch ist schön bebildert und nahezu alle Aufnahmen stammen vom Autor selbst. Alles in allem eine kurzweilige und entspannende über und von einem sicherlich gutherzigen Menschen.

  • Treffender als der offizielle Titel scheint mir der Untertitel ?Die Berge, das Wetter, mein Leben? mit dem fast schon alles gesagt ist, womit sich Karl Gabl, Wetterprophet und ?Sturmguru? aus seinem bisherigen Leben berichtet. 70 Jahre ist er alt ? wie viele Höhenbergsteiger haben sich über Jahrzehnte auf seine Prognosen verlassen können. Ebenso wie Zehntausende von Normalbergsteigern, die sich wie ich, gerne auf die meist sehr zuverlässigen Vorhersagen der Wetterdienststelle Innsbruck verlassen. Was hat uns dieser Mensch, der nebenbei auch geprüfter Berg- und Skiführer ist, zu erzählen? Dass es nur eine kleine Auswahl aus der Fülle des Lebens sein kann, versteht sich dabei von selbst.

    Über 20 eigene Geschichten sind es geworden, die Professor Karl Gabl zu Papier gebracht hat. Den Anfang bilden Kindheitserinnerungen aus der Nachkriegszeit. Amüsant zu lesen ist der Bericht über das Entstehen der Bergleidenschaft; kaum zu glauben wie der Zehnjährige mit seinem Onkel und vier weiteren Kindern ohne Seil den Patteriol ersteigt. Ebenso staunenswert ? vor allem wenn man die Ausrüstung Anfang der 70er Jahre bedenkt ? ist die damals höchste Skiabfahrt vom 7492m hohen Noshaq, dem höchsten Berg Afghanistans. Eingeschoben sind kurze Berichte von Weggefährten wie Wolfgang Nairz, Thomas und Alexander Huber, Gerlinde Kaltenbrunner, Heinz Zak und vielen anderen, die bei ihren Unternehmungen weltweit von seinen Ratschlägen profitiert haben. Ralf Dujmovits bringt es auf den Punkt ?Ihm habe ich ein großes Stück weit alle vierzehn Achttausender zu verdanken. Sowie alle meine Finger und Zehen.?

    Die Geschichten wirken durchweg authentisch. Sehr eindrucksvoll berichtet Karl Gabl etwa von den 143 Lawinentoten im Winter 1954, von der vergeblichen Suche nach seiner Cousine Gertrud in einer Lawine am Rendl im Jahre 1976 und vom unbeschreiblichen Glück, von einer Lawine verschont zu bleiben, die über das eigene Haus hinwegfegt. Die dazu gehörigen Fotos aus dem Jahre 1988 lassen die Gewalt der Natur sichtbar werden. Besteigungen, Expeditionen und natürlich auch immer wieder das Wetter, von dem so oft der Erfolg eines Vorhabens und manchmal auch das eigene Leben abhängen.

    Was bleibt zum Schluss? Der Stolz ?mit fast 66 Jahren noch einmal auf einem Siebentausender zu stehen?? Nein es bleibt viel mehr, als es Karl Gabl in seiner Bescheidenheit selbst ausdrückt. Es bleibt der Eindruck eines imposanten, vielgestaltigen Lebenswerks.

    Prädikat: Unbedingt lesenswert.

    Buchbesprechung von Gipfelsammler Claus aus dem Forum Alpic.net vom 06.11.2016