Erweiterte Suche

Unser

Service

Service

Aktuelle

Events

Events

Bewertungen von Leser/innen

Rezension verfassen


  • Wir wollen doch nur spielen von Berenike Oppermann

    Was denken sich Kinder, wenn sie den Garten komplett unter Wasser setzen, obwohl sie doch bloß mithelfen sollten, die Kartoffeln zu gießen? Was ist los mit ihnen, wenn sie in der U-Bahn plötzlich ganz schnell im Kreis herum wirbeln und dabei laut loskreischen? Und warum machen Kinder manchmal für Erwachsene so unverständliche Sachen wie etwa, plötzlich mit einem großen Hüpfsprung auf die Straße zu springen?

    Dieses Bilderbuch ist meines Erachtens nicht nur ein Buch für Kinder, sondern vor allem auch für Erwachsene zum besseren Verständnis ihrer und anderer Sprößlinge. Es zeigt auf wunderbare Art und Weise auf, wie sich die Welt der Großen und Vernünftigen mit jener bunten, oft schrillen, manchmal auch ver-rückt anmutenden Welt der Kinder reibt, diese aber auch ergänzt und bereichert.
    Vor allem aber zeigt es, wie Kinder ganz in ihrer Phantasiewelt im Hier und Jetzt aufgehen und dabei die Realität (Straßenverkehr, ein schlafender Opa, ein überflutetes Badezimmer) völlig ausblenden können. Für den Moment sind sie Zirkusartisten, Ritter, Sternfahrer und Kapitäne der sieben Meere, das geht nun mal nicht leise und vernünftig.
    Und das ist nun mal auch nicht der Job unserer Kinder. Sie müssen "wild sein und die Welt entdecken". Wir "Großen haben sie schon entdeckt, als wir klein waren". Unser Job als "Große" ist es jetzt, mit unserer Weitsicht und Lebenserfahrung dafür Sorge zu tragen, dass sich unsere Kinder beim phantastischen Freigang nicht in reale Gefahr begeben. Und überall dort, wo möglich, die Spatzen pfeifen, die Löwen brüllen und die Kapitäne segeln zu lassen. Das ist die wunderbare Botschaft und Anregung dieses Buches.

    Fazit: Ein Buch, das zum generellen Nachdenken darüber anregt, wie viel Freiraum und wie viele Grenzen Kinder in ihrer Entwicklung benötigen. Darüber, wie sehr die Bedürfnisse der Kleinen sich mit jenen der Großen stoßen, welche realen Beschränkungen es oft im Alltag mit Kindern gibt und wo Kompromisse und Freiräume möglich wären. Ein Buch, das auch gut zum Austausch mit Kindern über beiderseitige Wünsche und Bedürfnisse für ein friedliches Miteinander dienen kann.