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  • Wozu ein Himmel sonst? von Norman G. Dyhrenfurth

    „Wozu ein Himmel sonst?“ handelt von einem Bergsteiger, Expeditionsleiter, Kameramann und Regisseur, der Zeit seines Lebens eng mit dem Himmalaya verbunden war: Norman G Dyhrenfurth. Als Sohn des Expeditionsleiters Günther Oskar Dyhrenfurth und der Bergsteigerin Hettie Dyhrenfurth wurde ihm die Liebe zu den Bergen und dem Alpinismus sozusagen in die Wiege gelegt.

    1952 wurde er schließlich als Kameramann für eine Schweizer Mount-Everest-Expedition engagiert – damit begann Normans tiefe Leidenschaft für Tibet, den Himalaya und das Reich der Chomolongma. Auch wenn diese erste Expedition nicht von Erfolg gekrönt war, bereitete sie doch den Weg für die Erstbesteigung des Everest ein Jahr später durch Edmund Hillary und Tenzing Norgay.

    Diese erste Reise hatte Norman tief geprägt, von nun an sollte ihn der Himalaya Zeit seines Lebens nicht mehr loslassen. Nur drei Jahre später kehrte er abermals nach Tibet zurück, diesmal zum Lhotse. 1958 schließlich gehörte Dyhrenfurth einer Expeditionsgruppe zum Dhaulagiri an, dessen Besteigung auch gelang.
    1963 kehrte er als Leiter und Organisator einer amerikanischen Expeditionsgruppe zum Everest zurück. Dabei gelingt James Whittaker als erstem Amerikaner die Besteigung des Everest. Mit Tom Hornbei und Willi Unsoeld kommt es Tage später zu der ersten Überschreitung eines Achttausenders überhaupt durch das so genannte „Hornbein-Couloir“. Für Norman G. Dyhrenfurth erfüllt sich mit dieser Reise ein Traum, der Erfolg der Expedition wird zu einem der Höhepunkte seines Lebens.

    Dieses Büchlein versammelt die schönsten, bisher unveröffentlichten Texte zu all diesen Expeditionen und erzählt vom Überwinden des Khumbu-Eisfalls, ebenso wie von der Traverse des Everests oder dem Angriff auf den Lhotse. Allen Berichten ist eine wunderbar feinsinnige, leichte Sprache gemein, die von der tiefen Liebe des Autors zur Natur und zu den Bergen zeugt. Seine Leidenschaft ist auch zwischen den Zeilen spürbar, wirkt ansteckend und weckt Sehnsucht nach Reisen und Abenteuer.

    Umrahmt werden diese Berichte von berührenden Fotos - etwa als dem Abt des Klosters Tengpoche, der über starke Zahnschmerzen klagte, mit einfachsten Mitteln ein Zahn gerissen wird. Bedenkt man den damaligen Stand der Technik, erscheint es mir als Leserin umso verblüffender, in welchem Maße die Bilder den Zauber und Charme des Himalaya einfangen und wiedergeben.

    Fazit: Norman G. Dyhrenfurths Buch „Wozu ein Himmel sonst?“ stellt eine kleine Kostbarkeit dar, deren Text und Bilder in sich stimmig sind und noch lange in einem nachhallen. Nicht nur für Liebhaber der Bergsteiger-Literatur sondern auch für Menschen, die eine klare, poetische Sprache zu schätzen wissen.

  • Wozu ein Himmel sonst? von Norman G. Dyhrenfurth

    Norman Dyhrenfurth war sein Leben lang vom Himalaya fasziniert – durchaus eine lange Zeit, denn 2017 starb er im 100. Lebensjahr. Das Buch „Wozu ein Himmel sonst?“ ist eine Textsammlung aus dem Nachlass Dyhrenfurths, des Bergsteigers und Filmemachers. Seine eigene Bergleidenschaft springt unmittelbar auf den Leser über und seine Erlebnisse und Erfahrungen werden lebendig vor Augen geführt. Das Kapitel „Solu Khumbu – Land der Sherpas“ erzählt von Dyhrenfurths Abenteuer mit den Sherpas rund um den Mera, einen formschönen Sechstausender im Himalaya. Eine wichtige Rolle spielt darin Pinjo, der zwölfjährige Sohn eines Sherpas, der an der Nanga-Parbat-Expedition 1934 beteiligt war: Er soll in einem der Filme Dyhrenfurths die Hauptrolle spielen. Am Drehtag wartet man, bis die Sonne aufgegangen ist – und beginnt, die Szenen zu drehen. In einer Drehpause wird in einer riesigen Schale tibetischer Buttertee serviert – Dyhrenfurth lehnt aber freundlich mit der Begründung ab, dass „sein und die Mägen seiner Begleiter vom langen Anmarsch etwas mitgenommen seien und daher die ungewohnte Yakbutter, eine tibetische Spezialität, noch nicht vertrügen.“Diese Entschuldigung wird akzeptiert – und die Sherpas freuen sich über den reichlich vorhandenen „Lama-Tee“.
    Ein unbedingt empfehlenswertes Buch eines unsterblich Himalaya-Verliebten, der die Zeit der Erstbesteigungen im Gebirge rund um den Mount Everest am eigenen Leib erlebt hat.