Erweiterte Suche

Unser

Service

Service

Aktuelle

Events

Events

Gerade für Sie gelesen

Rezension verfassen


  • Henri hat die Nase voll! Tag für Tag erlebt er seinen Vater, wie dieser lethargisch auf dem Sofa liegt und lediglich das Goldfischglas anstarrt. Kurzerhand packt Henri das Glas und schmeißt es mitsamt Inhalt aus dem Fenster. Der Goldfisch überlebt, dank der Hilfe des Hausmeisters. Von diesem Tag an entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen dem Jungen und dem Hausmeister. Henri kann ihm von seinen Ängsten und Sorgen erzählen und von denen hat er im Moment ausreichend.

    Die Autorin beschreibt aus der Ich-Perspektive des kleinen Henri, wie sich die Depression eines Familienmitgliedes auf Angehörige auswirken kann. Immer wieder macht sich der Junge Vorwürfe und sucht die Schuld für den Zustand seines Vaters auch bei sich selbst. Aus diesem Grund versucht er diesen Zustand auch selbst zu ändern. Er nimmt das "Glück" seines Vaters in die Hand und schmiedet einen Plan. Er möchte ihm das schönste Weihnachtsfest aller Zeiten bescheren. Ein Countdown mit ständig neuen Hindernissen und Herausforderungen beginnt. Begleitet von einem starken Resilienzfaktor, dem Hausmeister. Dieser unterstützt den kleinen Henri in seinem teils aussichtslosen Kampf gegen die Depression seines Vaters.

    Zu empfehlen ist dieses Buch Kindern ab 9 Jahren. Insbesondere für Kinder, deren Angehörige ebenfalls an einer Depression erkrankt sind eignet sich das Buch. Es kann aber auch von Kindern und Jugendlichen gelesen werden, die vielleicht selbst unter Antriebslosigkeit oder Depressionen leiden.

  • Der Goldfisch ist unschuldig von Tanja Fabsits

    Tyrolia aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

    Testleser Maximilian, 10 Jahre aus Rankweil:

    Henris Papa liegt seit einiger Zeit nur noch auf der Couch zu Hause und redet nichts mehr. Vor lauter Wut darüber wirft Henri das Glas mit dem Goldfisch aus dem Fenster. Signore Montesanto, der Hauswart, rettet den Goldfisch und so kommt Henri mit ihm ins Gespräch. In den nächsten Tagen freunden sich die beiden immer mehr miteinander an. Der Signore wird fast zu einem Ersatzvater. Er erzählt Henri einige Geheimagentengeschichten aus seinem Leben.

    Neben all dem Kummer um seinen Vater hat Henri auch noch mit Maximilian einen Mobber in seiner Klasse. Dieser macht allen das Leben schwer. Eines Tages sieht Henri ein Familienfoto in der Hand seines Vaters. Er vermutet, dass sich sein Vater an seinen Bruder erinnert. Da beschließt Henri seinen Onkel zum Weihnachtsfest einzuladen und hofft, dass sein Vater damit wieder gesund wird. Dumm nur, dass der Onkel ausgerechnet der Freund von Maximilians Mama ist. So versucht er nun die Familien an Weihnachten zusammen zu bringen. Ob es ihm gelingt, müsst ihr schon selber lesen.

    Das Buch war spannend und zugleich traurig. Gelingt es Henri, dass alle wie geplant Weihnachten zusammen feiern können und wird auch sein Papa wieder gesund? Besonders gut haben mir die Geschichten von Signore Montesanto gefallen, die er Henri erzählt hat. Vieles davon hat Henri geholfen, für alle möglichen Probleme eine Lösung zu finden.

  • Zum Inhalt:
    „Sofa mit Vater abzugeben. Sofa fast neu, Vater gebraucht“. Eine solche Anzeige überlegt Henri zu schalten, um seinen Vater zu verkaufen, der nur auf der Couch liegt und Löcher in die Decke und ins Goldfischglas starrt. Monatelang.

    Manchmal denkt Henri, dass er etwas falsch gemacht hat, dass er Schuld ist und sein Papa deswegen nicht mehr redet. Und er fragt sich, wie er seinem Vater dabei helfen könnte, damit es ihm wieder besser geht. Dabei kommt ihm eine wahnwitzige Idee, für die er nur ein Handy und alle Banknoten aus der Geldtasche der Eltern benötigt:
    Tatkräftig unterstützt vom Hausmeister Montesantos Lebensweisheiten versucht Henri, Papa das allerbeste Weihnachtsfest aller Zeiten zu bescheren. Denn dann wird endlich alles wieder gut.
    Doch Henri hat einen Gegenspieler, den gemeinen Maximilian aus seiner Klasse, der diese Weihnachtsüberraschung mit aller Gewalt zu verhindern sucht.

    In Briefen an seinen Vater berichtet Henri dabei regelmäßig über die Fortschritte seiner Anstrengungen, erzählt aber auch über den Schulalltag und über seine Gefühle, die von Wut über den schweigenden Vater bis hin zu Traurigkeit, Verwirrtheit und Ohnmacht reichen: „Lieber Papa, ich habe nachgedacht. Du hast nur einen Sohn, aber wenn du willst, kannst du irgendwann noch mehr Kinder haben. Ich werde immer nur einen Papa haben. Und wenn du nichts mehr von mir wissen willst, dann ist das wie auf dem Fußballplatz bei Regen: Der Boden rutscht einem unter den Füßen weg und man muss trotzdem immer weiterlaufen“.

    Insgesamt ist die Geschichte trotz ihrer Problematik zu keiner Zeit zu tief und zu schwer, sondern bietet auch viel Raum für Verrücktheiten, Leichtigkeit, Lachen und Lebensweisheiten, die dem Ich-Erzähler letztendlich auch helfen, einen kreativen Umgang mit der Erkrankung seines Vaters zu finden.

    Fazit:
    Ein Buch zum Schmunzeln und Lachen, das sich auf eher unaufgeregte Art und Weise mit der Problematik eines psychisch kranken Elternteils und dessen Auswirkungen auf die Kinder auseinandersetzt. Empfehlen kann ich es für Kinder ab neun Jahren, für ganze Klassen als Schullektüre und Einstieg in Diskussionen zum Thema „Psychische Erkrankungen in der Familie“, aber auch speziell für junge Leser, die selbst von einem ähnlichen Schicksal betroffen sind wie Henri und sich womöglich in einigen Passagen wiedererkennen. Hier könnte das Buch auch Trost spenden in der Gewissheit: Ich bin nicht alleine, anderen geht es ähnlich.