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  • Ostdeutschland, 1979:
    Der zehnjährige Fred und sein bester Freund Jonas wachsen in Falkenwerder in der DDR nahe der deutsch-deutschen Grenze auf. Jeden Tag erleben sie neue Abenteuer – vor allem, wenn sie auf dem verlassenen Fabrikgelände spielen, denn dies ist ihnen strengstens verboten. Als Jonas' alleinerziehende Mutter jedoch einen Ausreiseantrag stellt, ändert sich für die beiden unzertrennlichen Freunde alles. Ab sofort soll Fred zu seinem Freund Jonas keinen Kontakt mehr haben und sein Vater will, dass er sich von „diesem Staatsfeind und Verräter“ lossagt. Als die beiden sich nur noch heimlich treffen können, schmieden sie einen tollen Plan und beginnen damit, einen Tunnel nach Australien zu graben. Denn eines ist ganz sicher - auch wenn Jonas mit seiner Mutter bald in die BRD ausreist und die DDR verlässt, Fred und Jonas werden immer Freunde bleiben und sich natürlich wiedersehen…
    Der Regisseur und Drehbuchautor Dirk Kummer erzählt in seinem sehr berührenden Kinderbuch „Alles nur aus Zuckersand“ die bewegende Geschichte einer unzertrennlichen Freundschaft zwischen Fred und Jonas – zwei 10jährigen, Ende der 1970er Jahre in der DDR aufwachsenden Jungen.
    Basierend auf seinem vielfach ausgezeichneten deutschen Fernsehfilm „Zuckersand“ aus dem Jahr 2017 hat Kummer nun den zeitgeschichtlichen Stoff erneut aufgegriffen. Viele Szenen aus dem ostdeutschen Familiendrama finden sich in seinem speziell für jüngere Leser ab 10 Jahren verfassten Roman wieder und sind in der einfühlsam und oft auch humorvoll erzählten Geschichte für die jüngere Leserschaft anschaulich und sehr kindgerecht umgesetzt. Trotz des eher einfachen Schreibstils ist die ergreifende Geschichte vor dem spannenden zeitgeschichtlichen Hintergrund sicher auch für interessierte Jugendliche und erwachsene Leser ansprechend und lehrreich.
    Aus der kindlichen Sichtweise seiner jungen Hauptfigur Fred Ernst gelingt es Kummer sehr gut, den Alltag in der damaligen DDR einzufangen und auch jungen Lesern sehr authentisch vor Augen zu führen, wie sehr das politischen System das Leben jedes Einzelnen beeinflusste. So wird schnell deutlich, was es bedeutete, tagtäglich mit den besonderen Gegebenheiten des Sozialismus, der ständigen Beobachtung und Bevormundung von oben konfrontiert zu sein oder mit der fehlenden Reisefreiheit zu leben. Oder auch welche Auswirkungen es für diejenigen hatte, die nicht in der Partei waren und sich nicht System-konform verhielten - Außenseiter wie beispielsweise Herr Malek oder Jonas‘ Familie. Schnell ist man von den lebendigen, sympathischen Charakteren und ihren Schicksalen gefesselt. „Dort, wo unsere Hauptstrasse zu Ende ist, beginnt Westberlin. Es ist ein anderer Staat. Ausland. Unerreichbar wie Mauritius. Mein bester Freund Jonas erzählt mir viel über die Grenze zwischen Ost und West. Zu Hause reden wir gar nicht darüber.“ Einfühlsam und berührend erzählt Kummer von ihrer kindlichen Unbefangenheit, ihrem Mut und dem unerschütterlichen Glauben der beiden Jungen an ihre enge Freundschaft, die vielen Bewährungsproben ausgesetzt ist. Dennoch ahnt man, dass das unheilvolle Ende ihrer unbeschwerten Kindheit herannaht und ihre Freundschaft durch weit mehr als eine unüberwindbare, physische Grenze getrennt wird.
    Sehr gelungen ist auch die Umsetzung des Romans als 120 minütiges Hörbuch, das bei Silberfisch-Hörbuch als leicht gekürzte Lesung herausgebracht wurde. Mit dem bekannten Schauspieler, Regisseur und versierten Hörbuchsprecher Charly Hübner hat man eine hervorragende Besetzung gefunden. Mit seinem lebendigen, facettenreichen Vortragsstil sorgt er auch für jüngere Kinder für ein mitreißendes und sehr unterhaltsames Hörerlebnis. Rasch nimmt Hübner seine Hörer mit einer angenehmen Erzählstimme mit in Freds und Jonas Welt, und dank der lebendig vermittelten Figuren man nimmt Anteil an ihrem Alltag und ihren Träumen. Der Hörer schlägt sich schnell auf die Seite der beiden sympathischen Freunde und hofft, dass sie einen Weg finden werden, weiterhin in Kontakt zu bleiben.

    MEIN FAZIT
    Ein fesselnder, berührender Roman für Kinder ab 10 Jahren über eine wundervolle, „grenzenlose“ Freundschaft und mitreißendes, sehr unterhaltsames Hörerlebnis!

  • Zum Hörbuch:
    Fred Ernst lebt mit seiner Familie in Falkensee, direkt an der Grenze zur BRD. Zusammen mit seinem besten Freund Jonas spielt er am liebsten in der alten Fabrik, direkt im Niemandsland, da dürfen sie natürlich nicht spielen. Freds und Jonas Familien könnten allerdings nicht unterschiedlicher sein, während Feeds Vater als Grenzer arbeitet und absolut Linientreu ist, stellt die Mama von Jonas einen Ausreiseantrag ...

    Meine Meinung:
    Heute, ,dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung, kann man es sich gar nicht mehr vorstellen, dass es tatsächlich zwei Deutschland gab, dass eine Grenze quer durch Ost und West ging.
    Die Situation der zwei Freunde ist richtig gut eingefangenen, so war es damals wirklcih. Ich mag es sehr gerne, wenn unsere Kinder so an die Geschichte erinnert werden.
    Das Hörbuch war spannend, bewegend und hat mich sehr berührt. Ich habe allerdings nur die Geschichte bewertet, denn müsste ich den Sprecher auch bewerten, hätte es ordentlich Abzug gegeben. Ich mochte seine Stimme nicht, er sprach total abgehackt und kurzatmig, das nervt auf Dauer schon.
    Ich werde wohl auch nie ein Freund von Hörbüchern werden, wenn sie nicht von Rufus Beck gelesen werden (;

    Die Geschichte kann ja nicht für den Sprecher, die war toll, der Sprecher nicht. Aber empfehlenswert ist das Buch/Hörbuch auch jeden Fall.

  • Ostdeutschland, 1979: Für den zehnjährigen Fred und seinen besten Freund Jonas ist jeder Tag ein Abenteuer. Am liebsten spielen sie in der verlassenen Fabrik, in der Nähe der Grenze zu West-Berlin. Doch dann stellt Jonas' Mutter einen Ausreiseantrag und ab sofort dürfen sich die beiden nicht mehr treffen. Heimlich fangen sie an, einen Tunnel in den Sand zu graben. Auch wenn Jonas die DDR verlässt, werden sie sich wiedersehen. Ganz sicher.

    Geschichtsunterricht zum Hören, das ist die CD. Fred und Jonas , beste Freunde, aber aus grundverschiedenen Familien. Die eine Familie lebt im eigenen Haus, der Vater Grenzer mit strikten Vorschriften und linientreu, die andere Familie träumt von Reisen, fernen Ländern und kritisiert die Regierung.
    Das ist sehr packen erzählt und trotzdem hat es mich berührt. Freundschaft geht über alles, Fred und Jonas sind sich einig, auch wenn die Eltern gegen die Freundschaft sind.
    Aufgrund des dreißigsten Geburtstag des Mauerfalls ist das eine spannende Geschichte, gerade für uns jüngere Generation, die die Teilung nur aus Erzählungen kennen. Mich interessiert das Thema gerade sowieso sehr, da kam diese tolle Geschichte gerade recht.