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  • Madame Piaf und das Lied der Liebe, Roman von Michelle Marly, 448 Seiten erschienen im Aufbau Taschenbuch-Verlag.
    Edith Piaf – sie verkörperte den Mut zu lieben wie keine andere und ging in ihrer Kunst wie im Leben bis zum Äußersten.
    Nach dem Ende der deutschen Besatzung in Paris wird „die Piaf“ der Kollaboration angeklagt, sie muss mit einem Auftrittsverbot rechnen. In dieser Zeit lernt sie den jungen Yves Montand kennen und lieben. Diese große Zeit ihres Schaffens inspiriert sie zum Lied ihres Lebens – la vie en rose.
    Das Buch gliedert sich in Epilog, einen Prolog, drei Teile und ein Nachwort. Jeder beginnende Teil ist sehr plakativ gestaltet. Mit einem schönen Rahmen einer Jahreszahl, dem dazu passenden Lied der Piaf und einem Zitat, überwiegend von der Künstlerin. Ein sehr lebendiges Buch, das sich durch lebhafte Dialoge auszeichnet, die Rückblicke, Erinnerungen an den passenden Stellen, besondere Wörter und Zeilen aus Liedtexten sind kursiv hervorgehoben. Die Autorin hat sich des auktorialen Erzählstils bedient, jederzeit konnte ich der Handlung folgen. Einzelne Kapitel sind zur besseren Übersicht mit den Orten des Geschehens überschrieben. Mannigfaltige Aphorismen der kleinen großen Frau, sind vorhanden und wert, dass man sie sich merkt, z.B. „Moral ist, wenn man so lebt, dass es gar keinen Spaß macht, so zu leben“ oder „Ohne Liebe ist man nichts“. Mit der Liebe und den Männern hatte sie kein Glück, das beweisen auch folgende Worte der Französin:“Stets ist die Liebe vor mir geflohen, nie konnte ich den, den ich liebte, lange in den Armen halten“. Der Hauptteil des Buches beschreibt die Zeit, die sie zuerst als Förderin und auch Geliebte von Yves Montand verbracht hat. Sie fühlte sich an seiner Seite als weiblicher Pygmalion, als er als Star groß herausgekommen war, trennte sie sich von ihm. Über diese Liebe textete und komponierte sie das Chanson „La vie en rose“. Eine große Liebe verband sie auch mit dem Mittelgewichtsweltmeister Marcel Cerdan der bei einem Flugzeugabsturz den Tod fand. Sie kannte keine Misserfolge ihre Niederlagen waren menschlicher Natur. Im Nachwort wird über ihr weiteres Leben ihre Krankheiten und ihren Tod am 10. Oktober 1963 berichtet. Das war der Vollständigkeit halber für mich sehr wichtig. Obwohl es sich hier um einen Roman handelt merkt man unbedingt, dass die Autorin sehr gute Recherchearbeit geleistet hat. Z.B. warum Madame Piaf so eine glühende Verehrerin der hl. Therese von Lisieux und gläubige Christin war. Auch über die historischen Hintergründe fühlte ich mich bestens informiert. Der Roman über das bewegende Leben dieser fantastischen Künstlerin, der Stimme von Frankreich, hat mich hervorragend unterhalten. Ich wollte das Buch nicht aus der Hand legen. Nebenbei habe ich öfters im Netz recherchiert und mir die Chansons angehört. Ständig hatte ich beim Lesen die Melodien der Sängerin im Ohr.
    Ein absolut bezauberndes und zu Herzen gehendes Buch. Eine uneingeschränkte Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne.

  • Dieses Buch ist eine Mischung aus Roman und Biografie, die sich um die Jahre vor dem "Absturz" von Edith Piaf drehen. Die Idee zu dem Buch gefällt mir äußerst gut und man hat hierdurch eine Chance das Leben der berühmten Sängerin aus einer anderen Perspektive zu sehen. Wirklich packen konnte mich die Darstellung der Protagonistin jedoch nicht - woran es genau liegt kann ich gar nicht richtig in Worte packen. Es fehlte einfach der letzte Funke, der mich in die Story hinein zog und mich begeistern konnte. Die ständigen Liebeleien und Rangkämpfe mit Yves waren mir eher gleichgültig, was der Handlung einen faden Beigeschmack bescherte...
    Ob es nun an der Figur an sich, oder an dieser spezifischen Darstellung lag - die Storyline war fad und die Charaktere oberflächlich gezeichnet.
    Emotional konnte mich das Nachwort am meisten packen. Sehr schade für das Buch, denn ich habe es eher aus Pflichtgefühl ausgelesen, statt aus echtem Interesse an der Handlung.

  • Michelle Marly, von der ich unter ihrem Namen Micaela Jary schon andere Bücher kenne, nimmt mich in diesem Buch um die Chanson-Diva Edith Piaf mit in die Stadt der Liebe, Paris.

    Geboren als Édith Giovanna Gassion hängt das Herz des Mädchens schon in jungen Jahren an der Musik. Mit 15 tritt sie als Straßensängerin auf, wo Louis Laplee auf sie aufmerksam wird und sie fördert. 1944, Edith ist da schon ein Star, wird ihr Kollaboration vorgeworfen. Ihr droht ein Auftrittsverbot. Während sie vesucht ihre Unschuld zu beweisen, lernt sie Yves Montand kennen – und lieben.

    Das Leben der Edith Piaf hat mich ab der ersten Seite in seinen Bann gezogen. Beim Lesen habe ich mir immer wieder ihre Chansons angehört, die, wie ich finde, alle eine leichte Melancholie ausstrahlen. Hier kann ich ihren Werdegang und vor allem auch ihre Liebesbeziehung sehr gut nachvollziehen. Wären sie sich nicht begegnet, wäre aus Yves bestimmt nicht der Sänger geworden, zu dem ihn Edith gemacht hat.

    Edith Piaf steht ganz klar im Mittelpunkt dieser Geschichte um starke Frauen. Interessant finde ich ihre sehr unterschiedlichen Wesenszüge. Einerseits egoistisch, aussergewöhnlich, exzentrisch, nimmt sie sich, was sie will – andererseits herzensgut, willensstark, diszipliniert und fair.

    Michelle Marly hat mich mit dieser Geschichte um eine faszinierende Frau sofort in ihren Bann gezogen, mich sehr gut unterhalten und mir das Leben dieser kleinen großartigen Frau gut vorstellbar nahegebracht. Mir war Edith Piaf als Sängerin schon bekannt, aber nun habe ich auch einiges über ihr bewegtes Leben, das nicht nur aus Höhen, sondern auch aus Tiefen bestand, erfahren.

    Ein wunderbares, sehr interessantes Buch über eine Frau, deren Lieder mich auch heute noch berühren.

  • Wer sich für französische Musik interessiert, kommt an Edith Piaf nicht vorbei. Wer kennt nicht ihr trotziges "No, je ne regrette rien", welches sie am Ende ihres Lebens aus tiefstem Herzen in die Welt heraus schmetterte?

    In "Madame Piaf und das Lied der Liebe" geht es aber um ein anderes Lied. Eines, das Edith enorm am Herzen lag, das ihre Liebe zu Yves Montand ausdrücken sollte. In Michelle Marlys Roman wird erzählt, wie Edith Yves kennenlernte. Edith reizte es, dass Yves nicht so vorhersehbar reagierte - alsbald legen beide ihre Vorurteile dem anderen gegenüber ab, Edith wird Yves Lehrerin, wenig später verlieben sie sich.

    Voller Liebe zu Yves hat Edith bald die Melodie und einige Textfetzen von "La vie en rose" im Kopf. Aber niemand in ihrem Umfeld glaubt, dass daraus ein Hit werden kann. Doch sie bleibt dran, auch wenn Edith ganz andere Sorgen hat: als Kollaborateurin angeklagt, bangt sie um die Freiheit.

    Die Autorin bringt die Leser dazu, mit beiden mitzufiebern. Oft möchte man Edith auf die Seite nehmen und ihr gut zureden. Denn Ediths mangelndes Vertrauen in andere Menschen hindert sie daran, sich vollumfänglich auf Yves einzulassen. Sie glaubt leider auch mehr an die Kraft des Weines als an die Kraft der Liebe. Die Piaf hat ihren eigenen Kopf, dagegen kommen nicht mal ihre lebenslange Freundin Simone Berteaut und ihre Sekretärin Andrée Bigard an.

    Die "Weltschmerzheulsuse" - wie Yves Edith im Roman nannte - führte ein tragisches Leben. Michelle Marly legt uns einen Ausschnitt daraus vor, so leidenschaftlich und innig geschildert, dass man sich Ediths Leben nach 1947 sehr gut vorstellen kann.

    Der starke Glauben der Sängerin, den sie laut Autorin hat, berührte mich sehr. In der deutschsprachigen Welt ist die heilige Therese von Lisieux wenig bekannt, umso mehr bei den Katholiken Frankreichs und den Romands. Ich war selbst einmal an der Grabstelle und kann die Faszination dieser französischen Heiligen zwar nicht nachvollziehen aber verstehen. Besonders, da die heilige Therese von Lisieux solch eine grosse Rolle in Ediths Leben spielt - wieso das so ist, wird im Roman erklärt.

    Wer sich nicht mehr an die Lebensdaten von Edith Piaf erinnern kann, dem empfehle ich, sie erst nach dem Lesen von "Madame Piaf und das Lied der Liebe" nachzuschlagen. So bleibt die Spannung konstant erhalten.

    "No, je ne regrette rien" - nach der Lektüre dieses Romans, der nur eine Handvoll Jahre ihres Lebens wiedergibt, glaubt man Madame Piaf jedes einzelne Wort dieses Chansons und bedauert, trauert fast, dass das einzigartige Liebeslied "La vie en rose" erst auf den letzten Seiten von diesem schönen und hochinteressanten Romans den verdienten Erfolg hat. Ein Kompliment an Michelle Marly, die uns nach Coco Chanel auch den Spatz von Paris, die bemerkenswerte französische Sängerin Edith Piaf, näher brachte.

    Fazit: Nein, ich bedauere nichts, vor allem nicht das Lesen dieser aussagekräftigen Geschichte!
    5 Punkte.

  • Die Autorin Michelle Marly ist ein Pseudonym von Micaela Jary, von der habe ich schon Romane gelesen.


    Der Roman „Madame Piaf und das Lied der Liebe“ zeigt das Leben der berühnten Edith Piad, dem Spatz von Paris. Die Autorin hat alles weitgehend authentisch beschrieben.

    Der Roman fängt 1944 in Paris, nach dem Abzug der Deutschen, an. Wir erfahren wie viele berühmte Sänger, der Kollaboration angeklagt werden. Edith Piaf hat auch in Deutschland gesungen. Sie und die anderen konnten sich verteidigen, das sie für die französischen Gefangenen gesungen haben, um mit dem Feld zu helfen.
    Edith Piaf war eine eigenwillige Frau, die sich schnell und viel verliebz. Das liegt wohl an ihrer Kindheit, als Tochter eines Straßenmusikers.
    Man erfährt von den Anfängen einiger bekannter Franzosen. Edith war die erste Liebe von Ives Montanf.

    Es ist der Autorin sehr gut gelungen den Werdegang, die Höhen und Tiefen, dieser weltbekannten Chansonsängerin zu beschreiben. Deren Gesang und ihre Lieder sind unvergessen. Es ist schön, sie wieder ins Gespräch zu bringen.