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  • „Weihnachtsglück in Ivy Hill“ von Julia Klaasen ist im September 2021 bei SCM Hänssler erschienen.
    Richard Brockwell, bekannt als dandyhafter Tunichtgut, der auf Kosten seiner Familie sein Leben in einem noblen Londoner Stadthaus genießt, war seit Jahren nicht mehr zuhause in Ivy Hill.
    Nun erzwingt seine Mutter, die verwitwete Lady Barbara seinen Besuch an Weihnachten. Und Richard bleibt nichts anderes übrig, als sich zu fügen, um seine finanzielle Freiheit nicht zu verlieren. Gleichzeitig plant er direkt nach den Feierlichkeiten schnellstmöglich abzureisen, um wieder in sein Londoner Stadtleben zurückzukehren.
    Doch es kommt anders als erwartet…
    Mein Leseeindruck:
    Diese Geschichte hat mich von Anfang an begeistert und bis zum Ende wunderbar unterhalten.
    Ich habe selten einen Roman gelesen, der mir ein solches Lesevergnügen beschert und mich atmosphärisch eingenommen von Seite zu Seite begleitet hat.
    Die Protagonisten allen voran Richard Brockwell, Susanna Evans und Arabella Awdry sind mir beim Lesen ans Herz gewachsen und ich habe deren Entwicklung mit großer Freude verfolgt.
    Der Schreibstil von Julia Klaasen, die ich hier zum ersten Mal als Autorin kennengelernt habe, hat mich vollends überzeugt und mein Interesse an weiteren Werken beflügelt. So freue ich mich schon auf den nächsten Roman von ihr.
    Fazit:
    Eine wunderbare Lektüre, die zwar in der Weihnachtszeit spielt, aber auch noch nach Weihnachten ihren Lesezauber entfaltet und jeden Lese-Tag zum Festtag macht.
    Ein Buch, das glücklich macht.



  • Meine Meinung: Richard ist ein Lebemensch, wie er im Buche steht und auch solche versucht er zu schreiben und zu vertreiben. Doch seine Mutter möchte ihn lieber an Weihnachten zu Hause sehen und verheiraten. Widerwillig fährt er an Weihnachten nach Hause und entdeckt unter den Hausgästen eine interessante Frau. Doch diese will genauso wie er nie heiraten und es stehen auch unausgesprochene Geheimnisse dazwischen, die endlich gesehen werden möchten.
    Herrlich unaufgeregt in einem wunderschönen Setting ist diese weihnachtliche Erzählung angesiedelt. Sehr schön wurden die damaligen Gebräuche eingeflochten und mir fiel besonders gut die Wandlung der Charaktere an Weihnachten zu einem besseren Menschen. Julie Klassen versteht es, schöne Worte zu finden und den Leser am Weihnachten auf Ivy Hill teilhaben zu lassen. Als Manko empfand ich die vielen doch für mich wenig einprägsamen Namen und dass es keinen dramatischen Höhepunkt gab. Schön herausgearbeitet empfand ich die Vergebung und dass es an Weihnachten mehr als um das Schenken geht.
    Fazit: eine angenehme Weihnachtserzählung mit schönen Gegebenheiten an einem prägsamen Ort. Von mir gibt es wohltätige 4 Weihnachtssterne.

  • Als riesiger Jane-Austen-Fan bin ich natürlich immer Feuer und Flamme, sobald ich einen neuen Regency-Roman entdecke - und wenn dann auch noch Weihnachten thematisiert wird, bin ich ganz selig! Schon seit einiger Zeit standen die drei zuvor veröffentlichten Bände von Julie Klassens Ivy-Hill-Reihe auf meiner Wunschliste, und nach der Lektüre von "Weihnachtsglück in Ivy Hill" bin ich nun definitiv überzeugt davon, dass ich sie unbedingt lesen muss!

    Ich kann nur sagen: Was für ein Träumchen! Die Geschichte um den unverbesserlichen Junggesellen Richard (- erfolgloser Autor, überzeugter Single, charismatischer Lebemann -), der nur widerwillig der Einladung seiner Mutter folgt, Weihnachten gemeinsam mit seiner Verwandtschaft auf dem noblen, ländlich gelegenen Wohnsitz der Familie zu verbringen, dort zu seinem Verdruss feststellen muss, dass die Frau, mit der er verkuppelt werden soll, tatsächlich eine charakterstarke Schönheit ist, und sich im Laufe der Handlung nicht nur den Fehlern seiner Vergangenheit stellt, sondern sich auch seines Glaubens an Gott besinnt, hat mir unheimlich gut gefallen!

    Der angenehme Schreibstil der Autorin ist so fesselnd und vereinnahmend, so voller liebevoll eingeflochtener Details, bildlicher Beschreibungen und interessanter historischer Informationen, dass ich mich direkt in die damalige Zeit zurückversetzt fühlte. Was kann es Schöneres geben für Fans von Austen, Brontë und der Netflix-Serie Bridgerton, als einen solch authentischen Einblick in die einstigen englischen (Weihnachts-)Traditionen zu erhalten?

    Gekrönt wird diese durch und durch zauberhafte, romantische Geschichte von herrlich sympathischen Figuren, die man einfach ins Herz schließen muss. Richard versetzt sein Umfeld mit seinen provozierend-frechen, nahezu rüpelhaft-ungenierten Kommentaren regelmäßig in Aufruhr, aber schnell wird klar, dass er im Grunde ein sehr warmherziger, loyaler Mensch ist. Er durchlebt eine tolle Entwicklung, mehr als einmal standen mir ein paar Tränchen der Rührung in den Augen. Spätestens als er einen kleinen Hund rettet und bei sich aufnimmt (und fortan in niedliche, speziell für den Hund geschneiderte Outfits einkleiden lässt), hatte er bei mir einen Stein im Brett. Den Nebenfiguren sind ebenfalls bedeutungsvolle Parts zugeschrieben worden und hin und wieder gibt es sogar eine kleine Anspielung auf einige Szenen aus Jane Austens Romanen.

    Besonders gut gefallen hat mir die Tatsache, dass der christliche Aspekt um den Glauben an Gott, Nächstenliebe und Vergebung ganz natürlich in die Handlung eingeflochten worden ist und sich völlig selbstverständlich in das große Ganze einfügt. Skeptischen Leserinnen und Lesern, die eventuell zunächst von der Bezeichnung 'christlicher Roman' abgeschreckt sind, kann ich versichern, dass hier niemand von seitenlangen Bibelversen erschlagen wird. Vielmehr erkunden wir mit den Figuren die Sitten jener Zeit, als z.B. die Unterstützung verarmter Witwen sowie wohltätige Gaben an Armenhäuser ein fester Bestandteil der Weihnachtsfeiertage waren.

    Der Autorin gebührt ein großes Lob für die intensiv betriebene Recherche. Dank dieses mal gefühlsbetont, mal mit einem Augenzwinkern erzählten Romans, der in der dritten Person (im Präteritum) aus der Sicht von Arabella und Richard geschrieben ist, habe ich meine Kenntnisse über die faszinierende Regency-Zeit noch mehr vertiefen können. Die Standesunterschiede sind deutlich hervorgehoben worden, z.B. gab es klare Verhaltensregeln für den Umgang mit dem Hauspersonal, strenge Anstandsregeln für den Kontakt zwischen Unverheirateten, allgemein eingebürgerte Abläufe für gesellschaftliche Zusammenkünfte sowie heutzutage undenkbare Vertragsregelungen für Dienstverhältnisse. Frauen hatten nur wenig Mitspracherecht, wenn sie nicht zufällig aufgrund eines Vermögens unabhängig agieren konnten. All das las sich wahnsinnig spannend, zumal nach und nach ein altes Geheimnis um Richards Jugendfreundin gelüftet wird; gleichzeitig versprühte die Story ein so stimmungsvolles, weihnachtliches Flair, dass ich die Lektüre als total entspannend empfunden habe.

    Fazit: Charmant-humorvolle Feel-Good-Story, historischer Regency-Roman und atmosphärische Weihnachtsgeschichte in einem. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und begeisterte 5 Sterne!