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  • Berlin 1939: Die Familie Rosenthal besteigt in der Hoffnung auf ein neues Leben in den USA die „St. Louis“. Als Juden ist ihr Leben in Deutschland in Gefahr. Ihre Wohnung und einige ihrer wertvollen Sammlerstücke müssen sie zurück lassen. Hannah lässt ihr Leben gerne zurück, denn ihr bester Freund Leo mit seinem Vater wird auch auf diesem Dampfer sein.

    Leider jedoch schlägt das Schicksal unbarmherzig zu, denn die „St. Louis“ darf nicht in den Hafen von Havanna einlaufen. Nur einige Ausgewählte dürfen in Kuba einreisen. Damit werden Familien auseinander gerissen und der Großteil der Passagiere schippert viele Tage auf dem Meer. Erst nach zähen Verhandlungen wird eine Lösung gefunden.

    Hannah wartet inzwischen mit ihrer Mutter in Havanna auf die Ausreisebewilligung in die USA.
    Erst viele, viele Jahrzehnte später erzählt sie ihre Geschichte Anna und deren Mutter.

    Wie hat es mir gefallen?

    Mit diesem Buch habe ich bereits vor einigen Monaten begonnen, es dann unterbrochen. Es schien einfach nicht der richtige Zeitpunkt zu sein.

    Nun jedoch konnte ich mich auf die Geschichte richtig einlassen. Anfangs hatte ich wieder einige Probleme mich in den zwei Zeitebenen zurechtzufinden. Doch mit Fortdauer der Handlung fesselte mich das Buch ungemein.

    Im Mittelpunkt steht natürlich Hannah. Ihr Leben in Berlin wurde geprägt durch ihren einflussreichen Vater und ihre verletzliche Mutter. Soireen, Kunstveranstaltungen, Parties und Bildung standen für die Rosenthals an der Tagesordnung. Durch die Machtübernahme der Nazis und den damit einhergehenden Einschränkungen für die Juden, verändert sich nahezu täglich die Situation. Hannahs bester Freund Leo ist der Lichtstrahl in ihrem Leben. Seine Persönlichkeit und seine Lebensfreude waren in jeder einzelnen Zeile zu erkennen. Eine Figur, die ich ungemein lieb gewonnen habe.

    Hannah zu begleiten, lässt einen durch Höhen und Tiefen gehen. Denn sie muss unglaubliche Erfahrungen machen. Es ist kein typisches Schicksal einer Jüdin, die überlebte. Sie durchlebte keine Jahre in KZs oder Arbeitslagern, aber dennoch erschüttert ihr Lebensweg.

    Anna, die ihren Vater niemals kennenlernen durfte, da er am 11. September 2001 während der WTC Attacke in NYC starb. Er wurde in Kuba geboren und nun wurde es Zeit seine Vergangenheit und die seiner Familie zu erzählen.

    Das Buch unterscheidet sich grundlegend von anderen Büchern, die im Zweiten Weltkrieg beginnen. Es gibt keine Erlebnisse, die mit Verfolgung zusammenhängen, sondern ein Leben, das anders verlaufen ist, als ursprünglich geplant.

    www.mariessalondulivre.at

  • Das Erbe der Rosenthals Roman von Correa, Armando Lucas

    Armando Lucas Correra, den Autor musste ich erst einmal googeln. Sein erster Roman Das Erbe der Rosenthals ist eine Hommage an das Schiff St Louis, das 1939 erstmals die jüdischen Passagiere nicht in Havanna von Bord gehen lassen durfte.
    Ein großartiges Werk, ich konnte es fast nicht aus der Hand legen. So detailliert habe ich diese Episode noch nicht gelesen.
    Der Roman beginnt 1939 mit der 12jährigen Jüdin Hannah. Nachdem ihr Vater Max Rosenthal in Berlin 2 mal verhaftet wurde, gehen sie an Bord der St Louis um über Kuba nach New York in Sicherheit zu kommen. Aber es dürfen nur Hanna und ihre schwangere Mutter an Land kommen. Max hatte eigentlich alles gut vorbereitet, sie besitzen ein Haus. Die Tragödien auf dem Schiff sind erschütternd. Mit den Jahren erleben wir die politischen Unruhen in Havanna.
    Nebenbei lernen wir Hannahs Großnichte Anna aus New York im Jahr 2014 kennen. Die beiden Geschichten werden nebeneinander erzählt, bis sie zusammen kommen.
    Ich war von dem Roman total gefesselt. Ich habe schon einiges aus der Zeit gelesen und erzählt bekommen, mich interessiert diee Geschichte sehr, bin aber immer wieder betroffen. Wie kann so etwas geschehen, dabei gibt es heute ähnliche Schicksale.
    Deshalb darf nichts vergessen werden.