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  • Dieses Buch bricht dem Leser das Herz – und setzt es ganz neu wieder zusammen.
    Julien Azoulay ist Autor von humorvollen Liebeskomödien. Doch als seine Frau Hélène im Alter von nur dreiunddreißig Jahren an Krebs stirbt, kann Julien nicht mehr schreiben. Sein Verleger zeigt lange Zeit Verständnis und wartet geduldig auf das neue Manuskript, aber Julien ist ein gebrochener Mann, der nichts als Schmerz empfindet. Dennoch hatte er seiner Frau ein Versprechen gegeben. Er soll ihr nach ihrem Tod 33 Briefe schreiben, für jedes gelebte Lebensjahr einen. Nach einer Zeit der Erstarrung in Trauer beginnt Julien mit diesen Briefen. Er berichtet Hélène von seiner abgrundtiefen Verzweiflung, von seinem alltäglichen unglücklichen Leben, vom gemeinsamen Söhnchen Arthur, von der gemeinsamen Freundin Cathérine, von all dem, was ohne sie, ohne Hélène, sinnlos erscheint. Die Briefe legt er in ein geheimes Fach in Hélènes Grabstein auf den Friedhof am Montmartre. Eines Tages sind die Briefe verschwunden. Stattdessen findet Julien seltsame symbolhafte Antworten, ein Herz aus Stein zum Beispiel oder Kinokarten, ein Blumensträußchen… Julien klammert sich an den Glauben, dass ihm Hélène auf wundersame Weise aus dem Jenseits antwortet.
    Es rankt sich ein Geheimnis um den Autor Nicolas Barreau. Es gibt keine Vita, kein Foto, nur Mutmaßungen, wer sich hinter diesem erfolgreichen Autorennamen verstecken könnte. Mir gefällt der Gedanke sehr, dass es sich um eine dem Verlag nahestehende Person handeln könnte, denn ich bin absolut sicher, dass nur eine Frau in dieser subtilen, feinsinnigen, ergreifenden, humorvollen, einfühlsamen Weise schreiben kann.
    Die einzelnen Briefe, die Julien an seine verstorbene Frau schreibt, sind wie einzelne Schritte der Seele, zu Beginn im Dunkeln, in abgrundtiefer Traurigkeit, in der Vergangenheit verhaftet. Dann aber Schritt für Schritt beginnt sich der Weg zurück ins Leben abzuzeichnen. Diese Entwicklung ohne Kitsch, ohne Larmoyanz, aber bewegend-tröstlich zu gestalten, ist große Schreibekunst. Die vielen klugen Verweise in die Literatur und Musik verlocken zum Nachforschen, Nachlesen, Nachhören und dadurch Mitempfinden dessen, was uns Barreau an Gefühlen vermitteln will. Das Buch hat eine geradezu magische Wirkung in seiner Intensität, in dem es uns das Leben zeigt in seiner ganzen Fülle, traurig und komisch, ungerecht und erschreckend, und doch voller Wunder und unsagbar schön, um den Leser ein Stück weit mutiger, hoffnungsfroher und gestärkter zurückzulassen. Ich kann es nicht besser sagen: Dieses Buch bricht dem Leser das Herz und setzt es ganz neu zusammen.

  • Julien Azoulay liebt seine Hélenè mehr als jeden anderen Menschen auf dieser Welt. Doch im Alter von nur dreiunddreißig Jahren wird sie ihm genommen und er versinkt in Trauer. Jedoch hat Hélenè ihm das Versprechen abgenommen, dass er ihr nach ihrem Tod dreiunddreißig Briefe schreiben wird und das, wo der Autor von Liebesromanen das Gefühl hat, nie wieder schreiben zu können. Doch irgendwann schreibt er und berichtet von seinem Leben ohne sie, von ihrem kleinen Sohn Arthur, von ihrer Freundin Catherine und allen die ihn begleiten. Eines Tages sind die Briefe weg und an ihrer Stelle liegt ein kleines Herz aus Stein. Für Julien beginnt eine Reise zurück ins Leben, die er so niemals erwartet hätte.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin froh, dass Nicolas Barreau auch in diesem Buch wieder seinem Schreibstil treu geblieben ist. Ich mag es, dass er locker und leicht schreibt aber dabei auch immer irgendwie ein Hauch Poesie mitschwingt und er Frankreich von einer fast schon verliebten Seite zeigt, ohne den Kitsch mitzubringen, den die Autoren oft zeigen, wenn sie nicht in Frankreich leben.
    Er beschreibt auch die Figuren auf eine wunderbare, ihm sehr eigene Weise. Man lernt die Figuren nach und nach gut kennen. Dabei steht immer sein Hauptprotagonist im Vordergrund, ohne dass die anderen Figuren zu schemenhaft bleiben, denn wir lernen sie durch die Augen seiner Hauptfigur kennen. Dazu baut der Autor immer wieder Zeitsprünge und Rückblenden ein, die uns das Geschehen näherbringen und uns einiges über die Personen erzählen, um die es geht.
    Die Geschichte Julien Azoulays handelt zwar vom Tod, doch gleichzeitig sprüht sie vor Leben. Es geht vielmehr um den Weg zurück, als um den Blick zurück und das hat mir wirklich am besten gefallen.
    Ich mag dieses Buch wirklich sehr und kann es jedem der ein Fan von Nicolas Barreau und Liebesgeschichten ist, nur empfehlen.