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  • Alligatoren von Spera, Deb

    Karin aus unserer Tyrolia-Filiale in Salzburg

    Anfang des 20. Jhdts. in der Nähe von Charleston, in Branchville, kämpft eine Mutter von vier Töchtern ums Überleben. Ihr Mann ist Alkoholiker, schlägt sie und die Mädchen und ist nicht imstande, die Familie zu ernähren. Gertrude kann mit der Flinte umgehen, kennt den Sumpf genau und beschließt, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sie hat eine Stelle als Näherin in Aussicht, kann in einem Häuschen einer verstorbenen Arbeiterin unterkommen und hat in Oretta, einer schwarzen Haushälterin ihrer Arbeitgeberin eine Freundin gefunden, was natürlich Probleme aufwirft, sowohl bei den Schwazen als auch bei den Weißen. Überhaupt ist die Zeit schwierig. Frauen müssen kämpfen, wenn sie sich durchsetzen wollen. Was den Wenigsten gelingt. Die meisten Männer sind grob und brutal. Frauen müssen kämpfen wie Alligatorenweibchen, um ihre Kinder zu schützen. Das Leitmotiv, es sei leichter einen Mann als einen Alligator zu töten, zieht sich durch die ganze Familiengeschichte hindurch. Man spürt, dass die Autorin viel Persönliches verarbeitet hat und die Geschichte ihrer eigenen Groß- und Urgroßmutter als Fundament für diesen fesselnden und erschütternden Roman genommen hat.

  • Alligatoren von Spera, Deb

    Anfang des 20. Jhdts. in der Nähe von Charleston, in Branchville, kämpft eine Mutter von vier Töchtern ums Überleben. Ihr Mann ist Alkoholiker, schlägt sie und die Mädchen und ist nicht imstande, die Familie zu ernähren.
    Gertrude kann mit der Flinte umgehen, kennt den Sumpf genau und beschließt, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sie hat eine Stelle als Näherin in Aussicht, kann in einem Häuschen einer verstorbenen Arbeiterin unterkommen und hat in Oretta, einer schwarzen Haushälterin ihrer Arbeitgeberin eine Freundin gefunden, was natürlich Probleme aufwirft, sowohl bei den Schwazen als auch bei den Weißen.
    Überhaupt ist die Zeit schwierig. Frauen müssen kämpfen, wenn sie sich durchsetzen wollen. Was den Wenigsten gelingt. Die meisten Männer sind grob und brutal.
    Frauen müssen kämpfen wie Alligatorenweibchen, um ihre Kinder zu schützen. Das Leitmotiv, es sei leichter einen Mann als einen Alligator zu töten, zieht sich durch die ganze Familiengeschichte hindurch. Man spürt, dass die Autorin viel Persönliches verarbeitet hat und die Geschichte ihrer eigenen Groß- und Urgroßmutter als Fundament für diesen fesselnden und erschütternden Roman genommen hat.

  • Alligatoren von Spera, Deb

    Barbara aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

    Wie in den Büchern von Jesmyn Ward ("Singt, ihr Lebenden und ihr Toten") gibt es bei Deb Speras Südstaatenroman eine starke Verbindung zwischen den Lebenden und den Toten. Gertrud wird vom schrecklichen Ende ihres Mannes verfolgt. Er hat sie und ihre Töchter geschlagen und sein Alkoholkonsum hat die ganze Familie in den Abgrund gezogen. Und dann gibt es Annie, die wie Gertrud zwar die richtige Hautfarbe für das Südstaatenleben hat, schützt ihr Reichtum und ihre Unabhängigkeit ihre Familie nicht vor der dunklen Seite. Von allen drei Frauen hat Retta den wissenden Blick und ihre Vorahnungen und ihre Scharfblick lassen den Leser nicht mehr los. Sie kämpfen wie eine Alligatorweibchen, um die Menschen zu schützen, die sie lieben. Es gab Momente, da hätte ich gerne mit den Frauen mitgeweint, so berührend war ihre Verzweiflung, so berührend war ihr Mut. Deb Spera verbindet die Ereignisse geschickt miteinander. Ein roter Lebensfaden zieht sich durch den gesamten Roman und die Spannung hält sich bis zum Schluss. Ein atemberaubendes Kunstwerk!

  • Alligatoren von Spera, Deb

    Der überaus starke Buchbeginn nimmt sofort gefangen, und dieser Einstieg in seiner Intensität, auch in seiner Grausamkeit und Unabdingbarkeit zeigt, wohin die Geschichte zielt: auf die enorme Stärke von Frauen, wenn sie sich verbünden, egal woher sie kommen, egal welche Vorgeschichte sie mit sich herumschleppen, egal welche Sehnsüchte sie antreibt. Freiheit und Selbstbestimmung als Selbstverständlichkeit des Lebens sind die nicht ausgesprochenen Ziele.

    Wir befinden uns in den Südstaaten in den Zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts und tauchen ein in das Leben von drei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Gertrude hat einen brutalen, gewalttätigen Ehemann und vier Töchter, die sie nicht ernähren kann. Oretta ist die schwarze Haushälterin von Annie Coles, hat eine scharfe Beobachtungsgabe und willigt ein, eines der kranken Mädchen von Gertrude zu pflegen. Als dritte Frau lernen wir Annie Coles kennen, Ehefrau des Tabakplantage-Besitzers. Sie führt eine Näherei für Getreidesäcke und will ihr Geschäft mit der Anfertigung von Herrenhemden und Damenbekleidung ausweiten, jedenfalls solange ihr Ehemann ihr dies erlaubt.

    In wechselnden Kapiteln berichten diese drei Frauen jeweils als Ich-Erzählerin ihre Geschichte, was von der Autorin gekonnt durch unterschiedliche Schreibstile, passend zum Bildungsgrad, ausgedrückt wird. In ruhiger, unaufgeregter Erzählweise wird uns jede der drei Frauen nahe gebracht, und zwar auf eine subtil so eindringliche Weise, dass man als Leser Seite um Seite liest, von einer merkwürdigen, nicht erklärbaren Spannung getragen. Die Schwüle des Klimas in Sumpfnähe, die Beklemmung der Lebensumstände, Rassismus, häusliche Gewalt – viele große Lebens- und gesellschaftskritische Themen werden wohltuend zurückhaltend in die Geschichte eingewoben. Ein detailreich und lebendig ausgearbeitetes Südstaaten-Epos in drei „Variationen“, in drei Perspektiven, großartig erzählt, lange nachwirkend.

  • Alligatoren von Spera, Deb

    Branchville, eine kleine Stadt in den Südstaaten der USA

    Mrs. Gertrude Padree lebt mit ihrem gewalttätigen Mann und ihren Töchtern Alma und Mary in einem heruntergekommenen Haus am Sumpf. Ihre Töchter Edna und Lily Louise leben bei ihrem Bruder Berns und seiner Frau Mary. Gertrude sieht keinen anderen Ausweg mehr und entledigt sich des Schlägers und Trunkenboldes an ihrer Seite.

    Die kleine Mary ist sehr krank. Gertrude bitte die schwarze Oretta Bootles um Hilfe. Die nimmt sich des kleinen Mädchens sofort an. Sie selbst hat ihre kleine Tochter vor einigen Jahren nicht retten können.

    Oretta arbeitet für Mrs. Annie Coles, deren Mann nun eine Tabakplantage betreibt, nachdem der Baumwollkäfer die Baumwollernte in drei Jahren hintereinander vernichtet hat. Sie selbst führt zusammen mit ihrem Sohn Lonnie eine Näherei für Getreidesäcke. Viele Frauen der Umgebung finden bei ihr Arbeit und Lohn. So auch neuerdings Gertrude. Nun soll das Sortiment auf Herrenhemden und Damenoberbekleidung ausgebaut werden.

    Die drei so verschiedenen Frauen, die aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Verhältnissen stammen, erzählen ihre Geschichten abwechselnd. Durch die namentliche Erwähnung über jedem Kapitel weiß ich sofort, wen ich gerade auf ihrem Weg begleite. Ganz langsam kommen sie sich im Laufe der Geschichte näher. Drei Frauen, die sich von ihren unsichtbaren Fesseln befreien wollen, die sie und ihre Kinder an ihre Männer und Väter ketten.
    Drei Frauen, die ihr Leben selbst bestimmen wollen.

    Die Autorin hat die verschiedenen Personen charakterlich sehr detailliert, sehr menschlich und authentisch beschrieben. So werden sie mir schnell vertraut, ich kann mit ihnen lachen, weinen, leiden, hoffen, bangen. Vor allem kann ich ihre Handlungsweisen sehr gut verstehen. Die drei Frauen führen mich durch ihr Leben.

    Obwohl der Schreib- und Erzählstil eher ruhig dahinplätschert, enthält er doch eine Spannung, die mich das Buch kaum aus der Hand hat legen lässt. Es war sehr spannend und interessant, den drei jede auf ihre Weise starken, mutigen Frauen zu folgen.

    Ein mitreißendes Portrait dreier Frauen, die für ihre Freiheit, für ihre Selbstständigkeit und vor allem für ihre Kinder an ihre Grenzen gehen.
    Ein Südstaatenroman, der mir lange in Erinnerung bleiben wird.