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Bewertungen von Leser/innen

  • Elefant will durch die Wand von Britta Sabbag

    Mit „Elefant will durch die Wand“ ist Britta Sabbag ein ganz tolles Buch gelungen.
    Die Wandlung des Elefanten, der zunächst wütend alles und jeden ablehnt, sich dann doch plötzlich viel zu alleine fühlt und dem es durch Nachdenken, Humor und etwas Gelassenheit wieder besser geht, ist für Kinder sehr gut nachzuvollziehen.
    Besonders gut gefällt uns der Text in Reimform und die ausdrucksstarken und dennoch reduzierten Illustrationen von Igor Lange. Mit einem Blick in das Gesicht des Elefanten kann sofort die aktuelle Stimmungslage erkannt werden und hieraus ergeben sich so tolle Gesprächsanlässe: Warum ist der Elefant denn so wütend? Warum ist er jetzt traurig? Und schau mal, jetzt lacht er wieder – es geht ihm wieder gut. Die jeweiligen Situationen, in die der Elefant gerät, könne auch prima auf Situationen aus dem Alltag eines Kindes übertragen werden und es stimmt doch wirklich, mit ein bisschen Spaß und einer Portion Gelassenheit kommt man manchmal ganz gut durch ein kleines Tief.

    Wir sprechen eine glasklare Leseempfehlung aus. Ein wirklich sehr gelungenes Bilderbuch für Kinder ab 3.

  • Zippel macht Zirkus von Alex Rühle

    Oh, was haben wir gelacht und uns gefreut auf ein Kapitel nach dem anderen! So ein Vergnügen!

    Zippel ist ein kleines freches und sehr charmantes Schlossgespenst, das in einem besonderen Schloss bei seinem Freund Paul lebt. Mit im Haus wohnt auch noch Frau Wilhelm und nun auch noch ein zweites Gespenst mit Namen Quockel. Gemeinsam machen sich alle vier Freunde auf den Weg nach Italien zum Zirkus Giacometti, denn von dort kam ein Brief. In ihm erfahren sie, dass es seit dem Rauswurf vom Zauberer Burlesconi dem Zirkus und seinen Artisten nicht mehr so gut geht. Klar sind da die vier Freunde zur Stelle und erleben so manch spannendes und lustiges Abenteuer.

    Mit seinem Buch „Zippel macht Zirkus“ ist Alex Rühle ein weiteres witziges, unterhaltsames und so lesenswertes Abenteuer um das Gespenst und seine Freunde gelungen, das im dtv Verlag erschienen ist und in der gebundenen Ausgabe 144 Seiten umfasst. Es ist der dritte Band um das lustige und charmante Gespenst.
    Die Geschichte ist in einer kindgerechten, witzigen und einfach zu verstehenden Sprache geschrieben. Ein Element, das eine direkte Nähe zum Leser erzeugt.
    Passend zur Geschichte sind viele schöne und witzige Zeichnungen vom bekannten Illustrator Axel Scheffler zu finden, welche das Abenteuer wunderbar unterstreichen.

    Fazit: Wir sprechen eine absolute Leseempfehlung aus, für Jungen und Mädchen ab 5-6 Jahren, die ein unterhaltsames und lustiges Abenteuer erleben wollen.
    Meine beiden Kinder haben dieses Buch „verschlungen“ und mir als Mama hat es ebenfalls richtig gut gefallen. Wir freuen uns schon auf viele weiter Bände!

  • Wo die Wölfe sind von Charlotte McConaghy

    Wo die Wölfe sind“ von Charlotte McConaghy ist 2020 im S. Fischer-Verlag erschienen. Der berührend und fesselnd geschriebene Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 432 Seiten.

    Inti Flynn ist Wissenschaftlerin und damit beauftragt, wieder Wölfe in den schottischen Highlands anzusiedeln. Sie sieht dies nicht nur als Beruf, sondern auch als ihre ganz persönliche Berufung. Natürlich sind die Ortsansässigen von der Idee der Wiederansiedlung nicht allzu sehr begeistert, zumal es sich meist um Schafzüchter handelt, die große Ängste und Befürchtungen bezogen auf die Wölfe haben und auch vor Drohungen und Handgreiflichkeiten nicht zurückschrecken. Inti und ihr Team sind allerdings davon überzeugt, dass nur durch die Wölfe das biologische Gleichgewicht wieder hergestellt werden kann und sie gehen das Projekt mutig an.
    Inti hat ihre Seelenverwandte und Zwillingsschwester mit im Gepäck und beide verbindet fast alles.

    Charlotte McConaghy schreibt detailliert, ruhig, tiefsinnig und mit einem außerordentlichen Gefühl für Sprache. Auch weiß sie genau, welches das richtige Maß an Fachwissen bezogen auf die Wölfe und den damit verbundenen Naturschutz ist. Ich selbst habe als Leserin nun wirklich einen kleinen Einblick in dieses umfassende Thema bekommen und möchte es nicht missen.
    Charlotte McConaghy schreibt aber auch packend, fesselnd, ehrlich, brutal und so kommt in ihrem Buch auch die Spannung und das Mitfiebern nicht zu kurz.

    Ich spreche eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch aus, das bei jedem Leser sicherlich lange nachwirken wird und ein ganz besonderes Leseerlebnis ist. Es ist eindringlich und tiefsinnig, düster und packend, gefühlsvoll und erschreckend realitätsnah.
    Ein wirklich faszinierendes und gelungenes Buch.

  • „Ich hatte vergessen, dass ich verwundbar bin“ von Delphin de Vigan ist im Februar 2021 im Verlag DuMont erschienen. Der Roman umfasst in der Taschenbuchausgabe 256 Seiten.

    Die Autorin Delphine de Vigan bedient sich in ihrem Buch zweier Handlungsstränge. Zum einen erzählt sie von Mathilde, die ihren Mann verloren hat und nun alleinerziehend drei Söhne großziehen muss. Dies gelingt ihr gut und zudem geht sie auch noch pflichtbewusst und mit großer Kompetenz ihrem Beruf nach. Sie hat ihr Leben gut im Griff. Doch von einem Tag auf den anderen entzieht ihr ihr Chef den Handlungsspielraum immer mehr, schließt sie aus der Kommunikation aus und sie wird immer fieser gemobbt. Ihr Leben beginnt ihr zu entgleiten und sie ist dem hilflos ausgeliefert, sie zweifelt, macht sich klein, zieht sich zurück, ist erschöpft. Eines Tages sucht sie eine Wahrsagerin auf, die ihr prophezeit, dass sich am 20. Mai etwas Entscheidendes ereignen wird...
    Der zweite Handlungsstrang erzählt von Thibault, der sich in einer unglücklichen Beziehung befindet und diese für sich selbst beenden muss. Er liebt zu sehr, sie zu wenig.
    Eine Begegnung von Mathilda und Thibault scheint für den Leser wahrscheinlich, doch ...

    Delphine de Vigan gelingt es in ihrem Roman den Leser durch ihren feinfühligen und fesselnden Schreibstil in den Bann zu ziehen. Ich als Leserin fühlte so ab der ersten Seite sowohl was die Höhen als auch die Tiefen von Mathilda und Thibault anbelangt, mit und konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen und ihre Gefühle und Gedanken nachvollziehen.
    Die Autorin beschreibt das Thema „Mobbing am Arbeitsplatz“ und lässt den Leser die Gefühle der Hilflosigkeit, Einsamkeit, Erschöpfung und Hoffnungslosigkeit sehr nah erleben. Aber auch der Lieblosigkeit, von der Thibault betroffen ist, hat mich als Leserin berührt und teilweise entsetzt das Buch aus der Hand legen lassen. Beim Lesen ist oft eine Schwere direkt spürbar und man meint fast, davon erdrückt zu werden. Aber dies macht in meinen Augen auch den Reiz des Romans aus. Es ist sicherlich keine leichte Lektüre und man hofft als Leser natürlich auf ein bewegendes Ende für Mathilda und Thibault gemeinsam.
    So viel sei zum Ende schon verraten: es ist richtig gut gemacht!

    Fazit: Ein eindrücklicher Roman mit starken und modernen Protagonisten.
    Es war für mich ein berührendes Erlebnis, dieses Buch zu lesen und in die Welt von Mathilda und Thibault einzutauchen.

  • Brüder des Windes von Tad Williams

    „Brüder des Windes: Ein Roman aus Osten Ard“ von Tad Williams ist 2022 im Verlag Klett-Cotta erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 368 Seiten.

    In diesem Buch erfährt der Leser von den Geschehnissen lange vor der berühmten Drachenbeinthron-Saga. Es wird die Geschichte von Ineluki und seinem älteren Sithi-Bruder Hakatri erzählt, vom Kampf gegen den mächtigen, schwarzen Hidohebi, vom dunklen Drachenblut und man erfährt auch, warum so manche Sithi einen Groll gegen die Sterblichen entwickelt haben, der vielleicht anfangs überhaupt nicht den Menschen gegolten hat.

    Jedem, der die Drachenbeinthron-Reihe gelesen hat, wird nun so einiges klar.
    Manches bleibt leider auch im Verborgenen, das im Zuge des Buches wirklich gut geklärt hätte werden können. Mich hätte beispielsweise mehr zu Ineluki und seiner Wandlung interessiert oder aber auch zum weiteren Leben seines älteren Bruders Hakatri. Schade, dass dies so kurz gekommen ist.

    Wer wie ich ein großer Fan von Tad Williams und der Drachenbeinthron-Reihe ist, wird das Buch dennoch sehr gerne lesen und ich war wirklich fasziniert davon, wie schnell man sich als Leser wieder mitten in Osten Ard befindet. Ich mag nach wie vor den Schreibstil von Tad Williams sehr, sehr gerne. Er schreibt klar, anschaulich, unterhaltsam und die Seiten fliegen bei mir wirklich ganz schnell dahin – manchmal leider viel zu schnell.

    Fazit: Ganz klare Leseempfehlung – auch wenn ich ein klein wenig enttäuscht bin, weil ich gerne mehr erfahren hätte und das Potential da gewesen wäre. Aber: die Hoffnung stirbt zuletzt!

  • Miss Bensons Reise von Rachel Joyce

    „Miss Bensons Reise“ von der Autorin Rachel Joyce ist 2020 im Verlag Fischer Krüger erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 480 Seiten.

    Margery Benson macht sich mit Enid Pretty auf die Reise ans andere Ende der Welt auf der Suche nach dem goldenen Käfer. Beide Frauen brechen somit aus ihrem Alltag im London der späten 50er Jahre aus und erleben so manches Abenteuer.

    Der Autorin Rachel Joyce gelingt es sehr anschaulich, witzig, unterhaltsam und gleichzeitig ruhig zu schreiben und ich fand es einfach wunderbar, das Buch zu lesen und habe dies sehr genossen. Vor allem die toll ausgestalteten, interessanten und markanten Charaktere machen dieses Buch zu etwas ganz Besonderem. Gut gefallen hat mir auch , wie die Freundschaft der beiden gegensätzlichen Frauen im Buch immer wieder beschrieben wird und welche kleinen Abenteuer beide gemeinsam erleben. Rachel Joyce geht bis ins Detail , schreibt ehrlich und oft schonungslos über Träume, Sehnsüchte, Mut, die Kraft der Frauen und Freundschaft und Verletzlichkeit... Einfach herrlich!

    Fazit: Ich empfehle dieses Buch gerne weiter. Es hat mich glücklich gemacht, mich melancholisch gestimmt und manchmal auch etwas traurig.
    Ein wirklich kurzweiliges Leseabenteuer!

  • Constance von Patrick McGrath

    „Constance“ von Patrick McGrath ist in der deutschen Ausgabe 2021 im Verlag Freies Geistesleben erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 282 Seiten.

    Der ältere Sidney begegnet bei einer Buchpräsentation der jungen und rätselhaften Constance und ist sofort von ihr in den Bann gezogen. Beide kommen sich näher und Sidney meint zu glauben, Constance, die unter einem „Vatertrauma“ leidet heilen und wirklich verstehen zu können. Sein Beschützerinstinkt ist geweckt. Die beiden heiraten, aber die Ehe ist sehr unausgeglichen und ob wahre Liebe im Spiel ist, bleibt zu bezweifeln...

    Ehrlicherweise muss ich hier schreiben, dass ich mit diesem Buch etwas schwer getan habe und es mich nicht so recht packen konnte. Der Schreibstil war für mich oft verwirrend und schwerfällig und das flüssige Lesen fiel mir hierdurch sehr schwer. Wahrscheinlich war dies aber vom Autor so beabsichtigt...
    Auch mit den Figuren im Roman konnte ich mich persönlich nicht anfreunden, geschweige denn mich in sie einfühlen oder dergleichen.
    Aber dies ist mein persönliches Empfinden und ein anderer Leser, der diese Art von Bücher bevorzugt, wird sich vielleicht mit Freude darauf stürzen.

  • Das Buch „Reise ohne Wiederkehr oder die geheimen Briefe des Michel Adanson“ von David Diop ist 2022 im Aufbau Verlag erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 238 Seiten.

    Das Buch stellt den Versöhnungsversuch des Botanikers und Vaters Michel Adanson für seine Tochter Aglaia. Er erklärt sich in den an seine Tochter geschriebenen Briefen, warum er nie der Vater sein konnte, den sie verdient hätte und der er vielleicht hätte sein sollen.
    Aglaia findet durch die Briefe ihres Vaters heraus, wer er wirklich war, kommt ihm erst nach seinem Tod wirklich nahe und beginnt, ihn zu begreifen.
    Michel Adanson ist ein Botaniker aus voller Leidenschaft, der als erster weißer Naturforscher den Senegal bereist mit dem Ziel die Fauna vollständig zu dokumentieren. Aber auch die Einheimischen mit ihren Bräuchen und Riten faszinieren und interessieren ihn sehr. Als er von einer verschwundenen Heilerin erfährt, geht er auf die Suche nach ihr und wird fündig. Er verliebt sich unsterblich.

    Mir hat an dem Buch besonders gefallen, wie sehr man als Leser in die Welt des Senegals, in die Zeit des Kolonialismus hineingeworfen wird. David Diop gelingt dies auf außerordentliche Art und Weise. Oft saß ich kopfschüttelnd, aber gleichzeitig auch fasziniert vor dem Buch.
    Ich werde es sicherlich nochmals zur Hand nehmen.

  • Briefe an Moa von Jenny Fagerlund

    „Briefe an Moa“ von Jenny Fagerlund verfasst ist 2022 im DuMont Buchverlag erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 336 Seiten.

    Moas Leben könnte so geradlinig weiterlaufen: sie hat einen Job, einen festen Freund, eine schöne Wohnung, Freunde. Aber der Schein trügt etwas, denn Moas Freund ist hauptsächlich an sich selbst interessiert, sie zweifelt, ob sie wirklich richtig für den Antiquitätenjob ist und ihre wichtige Stütze, die Großmutter Elsa ist erst kürzlich verstorben. Aber gerade ihre tote Oma ist es, die Moa an sich selbst arbeiten lässt, die ihr Anstöße zum Reflektieren bietet und sie durch Briefe, die sie ihr zu Lebenszeiten geschrieben hat, auf die eigene Moa-Spur bringt.
    Der Autorin Jenny Fagerlund gelingt es mit ihren leisen und ruhigen Tönen in einer meiner Meinung nach einzigartigen Art und Weise zu schreiben und ich fand es einfach wunderbar, dieses Buch zu lesen und habe dies sehr genossen. Ich habe mitgefiebert, mitgelacht, mitgedacht, mitgeweint und mich auch so mit Moa mitgefreut, als sich schlussendlich so vieles für sie gelöst hat, sie endlich ganz zu sich gefunden hat und nun weiß, was sie will und was auch nicht. Gerade die kleinen, vorsichtig und langsam geschriebenen Szenen machen dieses Buch zu etwas ganz besonderem.

    Fazit: Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter. Es hat mich glücklich gemacht, hat mich schmunzeln lassen, nachdenklich gestimmt und im Augenwinkel saß auch die ein oder andere Träne. Ein toller, ganz besonderer Roman!

  • Der große Sommer von Ewald Arenz

    „Der große Sommer“ von Ewald Arenz ist 2021 im DuMont Buchverlag erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 320 Seiten.

    Frieder hat gerade Schwierigkeiten in der Schule und anstatt den Sommer mit seiner Leichtigkeit und Unbeschwertheit zu genießen und in den Urlaub zu fahren, muss er nun büffeln und zwar beim strengen Großvater.
    Und dennoch ist es auch Sommer. Und es gibt auch noch Beate und Alma und Johann. Und das Leben mit wichtigen Gefühlen.

    Ewald Arenz gelingt es in seinem Roman den Leser durch seinen feinfühligen und ruhigen Schreibstil in den Bann zu ziehen. Mir hat es sehr gut gefallen, die Selbstzweifel, Gedanken, Gefühle, das Heranwachsen von Frieder so hautnah zu erleben und dies ist wirklich das ganz große Verdienst des Autors. Er nimmt den Leser direkt mit in die Geschichte, schreibt so fein, genau, poetisch und versinkt niemals nie im Kitsch.
    Was für ein unfassbares Sprachgefühl! Ich bewundere dies sehr und spreche eine absolute Leseempfehlung aus.

    Fazit: Ein wunderschöner, feinfühliger und sehr lesenswerter Roman.
    Es war für mich ein Erlebnis, dieses Buch zu lesen und in die Welt von Frieder einzutauchen.
    So schön!