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Bewertungen von Leser/innen

  • Matching Souls von Ria Radtke

    „Matching Souls: Aconite Institute“ ist der zweite Teil der Dark-Academia-Dilogie der Autorin Ria Radtke und knüpft direkt an die Ereignisse aus „Spirit Dolls“ an.

    Nachdem Runa aus dem Institut verwiesen wurde, verschwindet ihr Mentor Kyril bei einer Wanderung. Wenig später taucht er ohne Erinnerungen bei seinem Bruder Aurel wieder auf. Aurel und Runa versuchen gemeinsam herauszubekommen was vorgefallen ist.
    Stecken ausgestoßene Schattenspringer dahinter ?
    Und kann Runa Kyril helfen ?

    Die Story ist im Wechsel aus der Perspektive von Runa, Kyril und Aurel geschrieben. Dadurch bleibt es durchgehend spannend und abwechslungsreich. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und ihre Gedanken und Emotionen nachvollziehbar.

    Das düstere und geheimnisvolle Setting hat mir gut gefallen. Durch den angenehmen, detaillierten Schreibstil hatte ich alles vor Augen und konnte problemlos in die Geschichte abtauchen.

    Mich hat das Buch gut unterhalten. Die wichtigsten Fragen wurden geklärt, allerdings bleiben leider auch ein paar Kleinigkeiten offen.
    Insgesamt ist es ist eine gelungene Mischung aus Spannung, Romantik und Fantasy.

  • „Die Spaghetti-vongole-Tagebücher“ ist eher ein kulinarischen Reiseführer als ein Roman des in Grado lebenden Autors Stefan Maiwald.

    Der Geburtstag des Autors steht bevor und er möchte seine gesamte Familie bekochen. Das ist bei einer großen italienischen - und durchaus kritischen - Familie gar nicht mal so einfach.
    Das Buch ist in drei Abschnitte gegliedert und alles beginnt mit den Vorbereitungen, die eine großen Teil der Handlung einnehmen. Als sich im zweiten Teil das Fest nähert, geht auf einmal alles ganz schnell und auch das Fest selbst, war fix vorbei. Aber das kennt vermutlich jeder, der schon einmal ein Familienfest vorbereitet hat.

    Der lebendige Schreibstil von Stefan Mailwald ist toll, es ist fast so, als ob er einem gegenübersitzt und das alles direkt erzählen würde. Es ist eine Mischung aus Reisebericht, Rezepten und Kultur, die mir einfach großen Spaß gemacht hat.
    Auf so gut wie jeder Seiten sind Fußnoten zu finden und auch wenn ich hin und wieder den Eindruck hatte, dass sie mich ein wenig aus dem Lesefluß reißen, wollte ich mir keine entgehen lassen.
    Kulinarische Highlights der italienischen Küche, Tipps & Tricks, wissenswerte Fakten und amüsante Anekdoten reihen sich hier aneinander.

    Bei diesem Buch spielt auch die Gestaltung eine große Rolle. Durch den Leineneinband, hat es eine tolle Haptik, die farblich abgesetzten Kapitel und die liebevoll illustrierten Seiten machen es zu einem gelungenem Gesamtpaket.

    Wer Italien mag und sich ein wenig italienische Atmosphäre nach Hause holen möchte, liegt mit diesem Buch genau richtig.

  • Treibgut von Adrienne Brodeur

    „Treibgut“ ist ein Roman um Familiengeheimnisse der auf Cape Cod lebenden Autorin Adrienne Brodeur.

    Handlungsort ist Cape Cod. Der Meeresbiologe Adam Gardner steht kurz vor seinem 70. Geburtstag. Er hat sich Buckelwale spezialisiert und sein Ziel war es immer den Gesang der Buckelwale zu entschlüsseln. Da ihm seine Medikamente das Hirn vernebeln, beginnt er diese selbstständig abzusetzen. Seine Tochter Abby – eine Künstlerin – und sein Sohn Ken – ein Immobilienunternehmer – stehen im permanenten Konkurrenzkampf.

    Der Schreibstil von Adrienne Brodeur ist angenehm zu lesen. Sie findet poetische, humorvolle, ergreifende und weise Worte, alles passend zur Situation und zu gegebener Zeit.
    Ihre Charaktere sind facettenreich, interessant und nicht leicht zu durchschauen. Insbesondere die Frauenfiguren spielen hier eine große Rolle.
    Die Geschichte wird im Wechsel aus der Perspektive von Adam, Abby. Ken und einigen anderen Charakteren geschildert. Dadurch liest sich das Buch abwechslungsreich und es entsteht eine interessante Dynamik. Jeder von ihnen hat etwas zu verbergen, wodurch sich Spannung und Dramatik aufbauen.
    Die Handlung beginnt im April 2016, was auch durch verschiedene politische Ansichten deutlich wird.
    Die Liebe der Autorin zu Cape Cod, ihre Verbundenheit mit der Natur wird spürbar. Ebenso wie die Fragilität dieser und die einer Familie.

    Auch wenn dem Buch zum Ende hin ein paar Seiten mehr gut getan hätten, ist es ein mitreißender Sommerroman, der von seiner Kulisse - fast hatte ich das Gefühl das Meeresrauschen zu hören und die Brise des Windes zu spüren - , seinen Charakteren und seinem wundervollen Schreibstil lebt.

  • In „Ein Leben zwischen Heilkunst und Hyazinthen“ beschreibt der Autor Robert Mitterwallner das Leben seiner Mutter.

    Ich lese gerne Biografien, allerdings waren es bisher immer welche über Menschen, von denen ich schon einiges gehört und gelesen hatte. Hier geht es nun um das Leben eines mir bisher vollkommen unbekannten Menschen.

    In zwölf kurzen Kapiteln schildert Robert Mitterwallner die wichtigsten beruflichen und privaten Stationen des Lebens seiner Mutter mit Höhen und Tiefen. Sein Schreibstil ist ruhig und klar, so dass ich seinen Worten leicht folgen konnte. Er schildert die Ereignisse aus der Ich-Perspektive seiner Mutter und ich denke, dass er ihr sehr nahe gestanden haben muss, um sich so gut in ihr Leben hineinversetzen zu können.

    Ich habe das Leben der 94-jährigen mit großem Interesse verfolgt. Es ist eine Hommage an das ganz normale Leben einer ganz besonderen Frau.

  • Das andere Tal von Scott Alexander Howard

    „Das andere Tal“ ist das Debüt des in Vancouver lebenden Autors Scott Alexander Howard.

    Es geht um Zeitreisen. Die Charaktere leben in einem abgeschlossenem Tal. Westlich und östlich schließt sich das gleiche Tal mit der gleichen Landschaft und den gleichen Bewohnern jeweils um 20 Jahre in die Zukunft und die Vergangenheit versetzt an. Wie viele solcher Taler es gibt weiß niemand. Grenzüberschreitungen sind nur in Ausnahmefällen erlaubt und werden auch dann strengstens überwacht.

    Die 16-jährige Odile lebt in einem dieser Dörfer. Als sie in Besuchern aus der Zukunft die Eltern ihres Klassenkameraden Edme erkennt, ahnt sie, dass ihm etwas zustoßen wird. Wie soll sie nun mit diesem Wissen umgehen ? Und welche Auswirkungen hat das auf ihr zukünftiges Leben ?

    Scott Alexander Howard hat hier eine ganz einzigartige Welt erschaffen. Die Stimmung ist düster und bedrückend, die Atmosphäre eindringlich und intensiv. Die Umgebung wird sehr lebendig beschrieben, die Charaktere bleiben hingegen eher blass. Dennoch hat mich die Handlung in ihren Bann gezogen, da immer wieder spannende philosophische Fragen aufgeworfen werden. Diese haben allerdings zeitweise für Chaos und unzählige Fragen in meinem Kopf gesorgt und mich durch den gesamten Tag begleitet.
    Was wäre, wenn wir im Voraus wüssten, was aus unserem Handeln folgt ?
    Und was würde passieren, wenn wir unser Verhalten in der Vergangenheit korrigieren ?
    Welche Konsequenzen hat das für uns bzw. für die Menschen, die mit an unserem Leben beteiligt sind ?

    Für mich war das ein rundum gelungenes Debüt. Der Autor hat seine Idee brillant umgesetzt und dafür gesorgt, dass sie im Kopf seiner Leser noch lange nachhallt.

  • „Liebe kann doch jedem mal passieren“ ist der erste Band der Chestnut Road-Reihe der in München lebenden Autorin Anne Sanders.

    Die 28-jährige Julie Cooper und der 29-jährige Alex Logan haben in der Chestnut Road in der Hafenstadt Brighton ein Zimmer gemietet. Die Überraschung, als sie feststellen, dass ihre Vermieterin Mrs. Gastrell an sie beide das gleiche Zimmer vermietet hat, ist groß. Zunächst ist Alex Julie ausgesprochen unsympathisch und es erscheint ihr unvorstellbar sich mit ihm ein Zimmer zu teilen. Allerdings sind die Mieten hoch und der Wohnraum knapp, so dass die beiden beschließen das beste aus der Situation zu machen.

    Der Schreibstil von Anne Sanders liest sich angenehm locker und leicht. Ihre Dialoge machen einfach Spaß, sind frisch und amüsant.
    Nach und nach erfahren wir mehr über die Protagonisten, ihre Lebensumstände und auch die anderen Bewohner des Hauses.
    Im Erdgeschoß gibt es eine kleines Cafè, das Little Italy, das ich zu gerne auch einmal besuchen möchte. Hier weiß der Besitzer Orlando Esposito ganz genau welches Gericht für welchen Gast das richtige Essen ist.
    Während Alex sehr verantwortungsbewusst und konsequent ist, wirkt Julie oft unentschlossen. Beide waren mir auf Anhieb sympathisch und wirkten durch und durch authentisch. Genau das ist der Autorin hier sehr gut gelungen. Sie hat Charaktere und Situationen geschaffen, die genauso im wahren Leben stattfinden, bzw. denen wir morgen auf der Straße begegnen könnten.

    Auch wenn die Story ein wenig vorhersehbar war, hat sie mich wunderbar unterhalten. Es ist ein Wohlfühlroman mit tollen Protagonisten auf deren Wiedertreffen - in Band 2, der im Oktober erscheint - ich mich mich jetzt schon sehr freue.

  • Das Flüstern des Lebens von Katharina Fuchs

    „Das Flüstern des Lebens“ ist ein berührender Roman der Autorin Katharina Fuchs, der auf wahren Begebenheiten basiert.

    Die Handlung beginnt im Jahr 1987 in Tansania. Isabelle ist dreizehn und besucht ihre Tante Corinna auf ihrer Farm in Afrika. Durch die detaillierte Beschreibungen begann bei mir schon hier das Kopfkino und ich hatte alles direkt vor Augen.
    2019 stirbt Corinna, vermacht Isabella - die inzwischen Architektin ist - ihre Mawingu Farm und hinterlässt ihre 14-jährige Töchter Hannah, von deren Existenz die Familie in Deutschland nichts wusste. Während Isabelle sich auf den Weg nach Tansania macht, kümmert sich ihre Mutter Doris um ihre Nichte, auf die die Farm an ihrem 21. Geburtstag übergehen soll. Von ihr erfährt sie nach und nach immer mehr aus dem Leben ihrer Schwester.
    In Tansania stößt Isabella auf zahlreiche Schwierigkeiten, was sie aber nicht davon abhält, sich für bessere Zustände für die Einheimischen vor Ort einzusetzen.

    Der Schreibstil von Katharina Fuchs liest sich leicht und flüssig. Sie lässt sowohl die Umgebung in Tansania als auch die Gefühle ihrer Charaktere lebendig werden.
    Dabei reißt sie eine Vielfalt an Themen an. Es geht um Familiengeheimnisse, zweite Chancen, Liebe, Kinderarbeit, Kaffeeanbau, Bräuche und Rituale in Tansania und vieles mehr.

    Es ist eine berührende Familiengeschichte, in der sich unerwartete Abgründe auftun. Durch die wechselnden Perspektiven zwischen den Charakteren liest sich das Buch abwechslungsreich und ich habe schnell einen guten Einblick in das Leben und die Emotionen der unterschiedlichen Figuren erhalten.

    Katharina Fuchs hat es mit ihrem Buch geschafft mich in eine fremde Welt zu entführen, mich zu berühren, zu fesseln und gleichzeitig zu unterhalten, von daher kann ich das Buch nur empfehlen.

  • Der Wind kennt meinen Namen von Isabel Allende

    Der Wind kennt meinen Namen“ ist ein mitreißendes und erschütterndes Buch der chilenisch-US-amerikanischen Schriftstellerin Isabel Allende.

    Die Handlung startet 1938 in Wien. Die Juden sind in Österreich nicht mehr sicher. Deswegen beschießt Rachel Adler ihren Sohn - den sechsjährige Samuel - mit einem Kindertransport in Sicherheit zu bringen – eine herzzerreißende Entscheidung.
    Ebenso berührend ist der Handlungsstrang in der Gegenwart. Die siebenjährige Anita ist blind , kommt aus El Salvador und wird bei der illegalen Einreise in die USA von ihrer Mutter getrennt.

    Isabel Allende hat hier ganz großartige Charaktere geschaffen, mit denen man mitfühlen kann und deren Schicksal zutiefst betroffen macht. Gleichzeitig gibt es aber auch solche, die sich voller Menschlichkeit und Liebe aufopferungsvoll um diese kümmern und sich für sie einsetzten.

    Es ist eine Geschichte über Schmerz, Vorurteile, Ungerechtigkeiten und Intoleranz, aber auch über Hoffnung und Mut.

    Die Autorin hat hier gekonnt Fiktion und reale historische Hintergründe miteinander verbunden.
    Es geht um traumatische Ereignisse, die sich im Verlauf der Geschichte Jahrzehnte später auf erschreckende Weise wiederholen und auch heute wieder stattfinden.

    Dieser Roman erschüttert, fasziniert, erschreckt, geht unter die Haut, gibt unzähligen Flüchtlingen eine Stimme und verbindet die Menschen über Kontinente und die Zeit.
    Isabel Allende ist einfach eine grandiose Autorin und von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

  • Himmelwärts von Karen Köhler

    „Himmelwärts“ ist sehr emotionales, berührendes und auch lebensfrohes Kinderbuch der in Hamburg lebenden Autorin Karen Köhler.

    Toni und ihre beste Freundin YumYum wollen im Garten übernachten, um heimlich mit ihrem selbstgebastelten kosmischen Radio Kontakt zu Tonis verstorbener Mutter aufzunehmen. Mit einer Unmenge an Snacks und Limo ausgerüstet, starten sie in ihr Vorhaben.

    Das Buch beginnt mit Kapitel 10 und zählt wie ein Countdown herunter. Unterbrochen werden die Kapitel durch Erinnerungen aus Tonis Notizbuch, in dem sie uns in die Zeit mitnimmt, in der ihre Mutter noch lebt und dabei eine wunderschöne Mutter-Tochter-Beziehung schildert. Wie sehr Toni ihre Mutter vermisst, wird auf jeder Seite deutlich.

    Was die beiden Mädchen in der Nacht erleben, ihren Gedanken zu folgen, das ist einfach nur schön und eine gelungene Mischung aus philosophischen und kindlichen Gedanken.

    Das Buch ist durchgehend mit Zeichnungen der Illustratorin Bea Davis gestaltet worden. Diese sind richtige kleine Kunstwerke und passen perfekt zu der Handlung.

    Karen Köhler spricht ihre Leser direkt an und ihr Schreibstil ist sehr lebendig. Zu Beginn stellt sie ihre Protagonistinnen durch einen Steckbrief vor, fordert ihre Leser auf diesen ebenfalls auszufüllen und hat diesen, wie auch die Illustratorin abschließend selbst ausgefüllt. Dieses gegenseitige Kennenlernen hat mir gut gefallen.

    „Himmelwärts“ ist ein Buch für jede Altersgruppe und eines, das auch nach dem Lesen noch lange in Erinnerung bleiben wird.

  • Das Resort von Sarah Goodwin

    „Das Resort: Du kannst nicht entkommen“ war mein zweites Buch der in Hertfordshire lebenden Autorin Sarah Goodwin.

    Mila und Ethan sind auf dem Weg von England in ein luxuriöses Resort-Hotel in Bayern in den Alpen, in dem Jess - die Schwester von Mila – ihre Hochzeit feiern möchte. Auf dem Weg vom Flughafen zum Resort bleibt der Mietwagen liegen und Mila und Ethan gehen zu Fuß zurück zu der letzten Siedlung durch die sie gekommen sind. Schnell stellen sie fest, dass diese komplett verlassen ist und sie auf sich gestellt sind. Da sich das Wetter zunehmend verschlechtert, beschließen sie dort Schutz zu suchen und übernachten in einer der Hütten. Am nächsten Morgen ist Ethan weg und Mila ist alleine. Kurioserweise gibt es trotz des Schnees keine Spuren, in welche Richtung Ethan gegangen sein könnte.

    Der Schreibstil von Sarah Goodwin ist leicht zu lesen und hat mich durchgehend gefesselt.
    Die Handlung wird aus Milas Perspektive erzählt und wird zu Beginn in weiten Teilen von ihr getragen. Milas Gedanken, Gefühle, ihre Ängste und Panik als sie alleine in der verlassenen Siedlung ist und sich auch noch beobachtet fühlt, sorgen für ein beklemmendes Gefühl. Erst später kommen wieder weitere Charaktere hinzu und ich fand es grandios wie es Sarah Goodwin gelungen ist, mich mit ihrer One-Women-Show zu fesseln.
    Zwischendurch gibt es immer wieder kursiv geschriebene Rückblenden in die Vergangenheit. In diesen geht es um ihr Verhältnis zu ihrer Schwester Jess und die erste Zeit mit Ethan.

    Im Verlauf der Ereignisse entstanden immer mehr Fragezeichen in meinem Kopf und mir waren die Zusammenhänge absolut rätselhaft. Diese wurden aber letztendlich alle geklärt.

    Obwohl ich abschließend feststellen musste, dass – wie schon beim ersten Buch der Autorin - für mich nicht alles nachvollziehbar war und es kleine Logiklücken gab, für die mir Erklärungen fehlten, hat mich dieses Buch durchgehend gefesselt und ich habe es nur ungern aus der Hand gelegt. Es bietet spannende Unterhaltung, aber man sollte nicht zu viel Wert auf jedes Detail legen.

  • Wir werden jung sein von Maxim Leo; Simon Jäger

    „Wir werden jung sein“ ist ein spannendes und unterhaltsames Buch über den Traum vieler Menschen des in Berlin lebenden Autors Maxim Leo.

    Martin Mosländer arbeitet an der Berliner Charité und hat ein Medikament für kranke Herzmuskelzellen entwickelt, das er vier Probanden und sich selbst verabreicht hat. Das Medikament wirkt sich allerdings nicht nur regenerativ auf die Herzmuskeln aus, sondern auf den gesamten Körper. Der Teenager Jakob entwickelt sich zurück zum Kind. Die Olympiasiegerin Verena, die ihre aktive Zeit längst hinter sich hat, kann an alte Erfolge anknüpfen. Jenny, die sich schon seit Jahren ein Kind wünscht, ist plötzlich schwanger und Wenger, ein mächtiger Geschäftsmann im Seniorenalter, der eigentlich abtreten wollte, steht wieder voll im Leben. Das Leben der Probanden ändert sich komplett, bekommt eine neue Richtung.
    Anhand dieser vier Schicksale erzählt Maxim Leo welche Folgen es auf die unterschiedlichen Lebensabschnitte haben kann, wenn sich der Mensch verjüngt und wie die Gesellschaft auf so einen medizinischen Durchbruch reagiert.

    Dem Schreibstil des Autors konnte ich leicht folgen. Auch wenn das Thema Potential für tiefgreifende philosophische und politische Diskussionen birgt, hat er die richtige Dosis getroffen, so dass es unterhaltsam bleibt und Platz für eigene Gedanken lässt.

    Die Probleme der Überbevölkerung, ein Renten- und Sozialsystem, das an seine Grenzen gerät, die Zugänglichkeit des Medikaments, das wohlmöglich nur einer kleinen Elite von Menschen zur Verfügung steht. Dies und vieles mehr wird angeschnitten und lässt Raum für weitere Gedanken.

    Ich habe die Geschichte als Hörbuch - gelesen von Simon Jäger- gehört und seine Stimme, seine Art und Weise die Story zu intonieren passt perfekt, so dass es mir leicht fiel zuzuhören.

    Es ist ein Roman, der unterhält aber auch nachdenklich macht.

  • Die verkaufte Sängerin von Iny Lorentz

    „Die verkaufte Sängerin“ ist der erste Band um die Protagonistin Cristina des Autorenduos Iny Lorentz.

    Die Handlung beginnt im Ende des 18. Jahrhunderts in Thüringen. Cristina lebt bei ihrer italienischen Verwandtschaft, die als Gaukler in Thüringen durch das Land zieht. Äußerlich hat sie nicht viel mit ihrer Familie gemeinsam und ihre Familie nutzt die erstbeste Gelegenheit, um sie an den Herzog von Sachsen-Meinigen zu verkaufen. Dort soll sie eine Ausbildung zur Sängerin machen. Sie hat Talent und Spaß am Singen. Leider sind die Neider nicht weit und das Leben ist für Cristina alles andere als leicht.

    Der Schreibstil von Iny Lorentz liest sich angenehm leicht. Schon nach ein paar Seiten fühlte ich mich zeitlich zurückversetzt. Die Atmosphäre des 18. Jahrhunderts wird lebendig. Cristina ist eine liebenswerte Protagonistin, sie ist noch sehr jung und muss sich ganz schön durch ihr Leben durchkämpfen. Neben ihr gibt es zahlreiche weitere Charaktere, die allesamt gut angelegt wurden.

    Cristinas Geschichte ist gelungen mit den damaligen historischen Hintergründen verbunden und mir hat die Mischung aus Intrigen, Abenteuern und Liebe gut gefallen.

    Es ist eine Reise in die Vergangenheit und ich bin schon jetzt sehr gespannt, wie es für Cristina weitergeht.