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Bewertungen von Leser/innen

  • Cinder & Ella von Kelly Oram

    Da "Cinder & Ella" mir sehr gut gefallen hatte und ich unbedingt wissen wollte, wie es nach dem scheinbaren Happy End der Protagonisten weiter ging, war ich sehr gespannt darauf, den zweiten Teil zu lesen. Alles in allem hat das Buch mich auch gut unterhalten, allerdings kommt es für mich nicht an den ersten Band heran.

    Anhand der Inhaltsangabe hatte ich erwartet, dass Brians Ruhm der beginnenden Beziehung der beiden Probleme bereiten würde und Ella lernen müsste, damit umzugehen, was ich mir schwierig vorgestellt habe. Dieser Aspekt spielte auch durchaus eine Rolle, zumindest in den ersten Kapiteln, war jedoch bei weitem nicht so wichtig, wie ich gedacht hätte. Das fand ich schade, da ich nach den Ereignissen im ersten Band wirklich neugierig darauf war zu sehen, wie es Ella gelingen würde, sich an das Leben mit einem Prominenten und der damit verbundenen Aufmerksamkeit zu gewöhnen. Die eigentlichen Konflikte waren zwar interessant und stimmig, doch dieser Aspekt hätte noch mehr herausgearbeitet werden können. Außerdem fand ich es schade, dass zu Beginn des Buches alles recht ausführlich erzählt wurde, es nach einem gewissen Punkt dann aber größere Zeitsprünge gab, da ich so das Gefühl hatte, wichtige Entscheidungsprozesse und Entwicklungen beinahe nur nebenbei erzählt zu bekommen.

    Der Schreibstil der Autorin lässt sich auch hier wieder sehr gut lesen und es war auf jeden Fall schön, die liebgewonnenen Charaktere - vor allem Cinder und Ella - wiederzusehen. Die Darstellung der Romanze der beiden hat mir gut gefallen und es kam mir realistisch vor, dass die beiden sich zum einen sehr nahe waren, sie aber immer noch Probleme hatten und sich in mancher Hinsicht besser kennen lernen mussten. Auch, wie sie jeweils individuell mit der Beziehung umgegangen sind und welche Erwartungen sie aneinander gestellt haben, kam mir glaubwürdig vor und es hat definitiv zum jeweiligen Charakter der beiden gepasst. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass die Liebesgeschichte teilweise zu sehr hinter Ellas persönliche Entwicklung zurücktrat, und das fand ich schade. Ellas Geschichte in diesem Band ist auf jeden Fall unglaublich wichtig und es war definitiv bedeutsam, wie die Autorin mit ihren Problemen umgegangen ist. Da es die Geschichte von Ella _und_ Brian ist, hätte ich es jedoch schön gefunden, wenn auch er einen eigenen, individuellen Handlungsstrang bekommen und selbst etwas mehr im Vordergrund gestanden hätte.

    Davon abgesehen hat das Buch mich, wie bereits erwähnt, gut unterhalten. Ich war vielleicht nicht mit allen Entwicklungen hundertprozentig glücklich, einige Aspekte kamen mir übertrieben vor und der Fokus auf ein paar gewissen Punkten war mir etwas zu groß, aber Oram hat die Figuren wieder gut ausgearbeitet und auf jeden Fall gezeigt, wie gut sie zusammen passen und dass sie gemeinsam viel erreichen können. Ich hatte zwar erwartet, dass die Handlung sich anders entwickeln würde, doch letztlich fand ich die Geschichte trotz der genannten Kritikpunkte schön und durchaus interessant. Auch die Konflikte waren überzeugend und ich mochte, wie sie aufgelöst wurden, selbst wenn es mir teilweise zu schnell ging. Aus diesem Grund vergebe ich 3,5 Sterne.

  • Weightless Heart von Tine Nell

    Da der erste Band der "Read! Sport! Love!"-Reihe mir gut gefallen hatte, war ich auch sehr auf den zweiten Teil, in dem Schwimmen eine große Rolle spielen sollte, gespannt. "Weightless Heart" hat meine Erwartungen auch weitgehend erfüllt. Ich fand die Protagonisten sympathisch, ihre Liebesgeschichte entwickelt sich überzeugend und der Schreibstil selbst lässt sich gut lesen. Allerdings gab es auch ein paar Aspekte, die mich nicht hundertprozentig begeistern konnten.

    Besonders schade fand ich, dass das Schwimmen nicht so bedeutsam war, wie ich gedacht hatte. Zwar wird mehrfach betont, wie sehr Chloe es liebt und dass es auch für Alex' Leben eine große Bedeutung hat, doch da Bergsteigen für die Handlung von "Das Dach der Welt" und die Entwicklung der Liebesgeschichte mehr als zentral war, hatte ich ähnliches von diesem Buch erwartet. Stattdessen stand der Sport für mich hier eher im Hintergrund und das war schade, da die vorhandenen Szenen mir gut gefallen haben.

    Wie bereits erwähnt waren mir Chloe und Alex beide sympathisch, obwohl sie teilweise fragwürdig handeln. Gerade Alex' Verhalten war mir manchmal unverständlich und dadurch ist es mir gelegentlich schwer gefallen, mich in ihn hineinzuversetzen. Rückblickend konnte ich allerdings verstehen - wenn auch nicht gutheißen - wieso er so gehandelt und was ihn angetrieben hat. Zudem hat auch Chloe Fehler gemacht, doch da ihr dies zumindest bewusst war, hat sie dadurch Ecken und Kanten bekommen. Beide Protagonisten sind auf jeden Fall gut ausgearbeitet und wirken menschlich. Die Nebenfiguren haben die Geschichte ebenfalls bereichert, sowohl im positiven als auch im negativen Sinn.

    Die Liebesgeschichte hat ihre Höhen und Tiefen, aber die Chemie zwischen den Charakteren stimmt von Anfang an und sie interagieren sehr gut miteinander, selbst wenn ihr Verhältnis einmal angespannt ist oder sie nicht genau wissen, wie sie eigentlich zueinander stehen. Zwischen ihnen gibt es sehr schöne, durchaus emotionsgeladene Momente und ich habe definitiv auf ein glückliches Ende für die beiden gehofft. Die Entwicklung ihrer Beziehung zueinander kam mir zudem unter den gegebenen Umständen realistisch vor.

    Alles in allem würde ich "Weightless Heart" mit 3,5 Sternen bewerten. Trotz ein paar kleiner Kritikpunkte hat das Buch mich gut unterhalten, ich mochte die Protagonisten und die Liebesgeschichte an sich konnte mich überzeugen.

  • Das Dach der Welt von Mira Manger

    Da ich noch nie einen Liebesroman gelesen hatte, in dem das Bergsteigen eine zentrale Rolle spielt, war ich sehr auf "Das Dach der Welt" gespannt, doch auch die Inhaltsangabe selbst klang wirklich interessant. Sie versprach eine emotionale Geschichte mit Höhen und Tiefen - sowohl im übertragenen als auch im wörtlichen Sinn - und ich wollte unbedingt wissen, wie die Charaktere mit der Situation umgehen würden, die für sie beide belastend sein musste, da es schließlich Gründe gab, wieso sie sich getrennt haben.

    Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Sie dreht sich hauptsächlich um die Besteigung des Mount Everest und die Strapazen dieser Reise, doch zugleich gibt es immer wieder inhaltlich passende Einschübe, durch die man Einblicke in die Vergangenheit von Alicia und Robin bekommt. Man sieht, wie sie sich kennen- und lieben lernen, aber auch, wieso ihre Beziehung in die Brüche ging. Dabei spielt Robins Alkoholproblem natürlich eine große Rolle und es ist an dieser Stelle wichtig zu erwähnen, dass es zu Beginn des Buches eine Trigger-Warnung gibt, die darauf aufmerksam macht, was auf den Leser zukommt. Meiner Meinung nach ist die Autorin sehr einfühlsam mit dem Thema umgegangen und sie hat die verschiedenen Facetten aufgezeigt; man konnte sehen, was in Robin vor sich geht und wie alles so weit kommen konnte, doch zugleich wird keineswegs heruntergespielt, wie sehr Alicia unter der Situation gelitten hat. Mir hat sehr gut gefallen, dass die Darstellung nuanciert war und deutlich wurde, dass beide komplexe Figuren mit Stärken und Schwächen sind. Es wäre leicht gewesen, Robin zu verteufeln, doch dies war nicht der Fall und das fand ich toll.

    Ebenso hat Manger es geschafft, trotz der komplizierten, ausweglos erscheinenden Lage zu zeigen, dass die beiden nach wie vor Gefühle füreinander haben und dass sie einander als Partner bei der Bergbesteigung vertrauen, weil sie gemeinsam sehr viele Erfahrungen gesammelt haben. Es wurde keineswegs heruntergespielt, dass zwischen ihnen viel kaputt gegangen und ihr Verhältnis schwierig ist, doch da aus der Sicht beider Protagonisten erzählt wird, kann man als Leser immer sehen, was in ihnen vor sich geht. Allerdings muss ich sagen, dass das Potential einer erneuten Annäherung und die Romanze an sich in der Gegenwart meiner Meinung nach fast schon etwas zu kurz kamen, obwohl die noch vorhandenen Emotionen der Charaktere stets präsent waren.

    Das Highlight des Buches war für mich ganz klar die detaillierte, schonungslose und unglaublich fesselnde Beschreibung der Erklimmung des Berges. Die Schilderung wirkte so lebendig, dass ich selbst das Gefühl hatte, mit den Figuren auf dem Weg zum 'Dach der Welt' zu sein und dabei ist Manger sehr ausführlich darauf eingegangen, welche Risiken und Gefahren es gibt. Den Protagonisten und ihren Begleitern wird einiges zugemutet und es gab ein paar Szenen, in denen ich wirklich um das Leben der Beteiligten gebangt habe. Die Geschichte war teilweise sehr spannend und die Beschreibungen der Landschaft und des Erlebnisses an sich waren beeindruckend. Ich muss jedoch auch sagen, dass ich selbst beim Lesen immer dachte, dass ich diese Strapazen nie auf mich nehmen würde - von daher gilt mein Respekt all denen, die das tun.

    Das Ende war für mich ein bisschen zu abrupt, aber es ist ein guter, stimmiger Abschluss der Geschichte. Insgesamt hat das Buch mir gut gefallen und obwohl die Liebesgeschichte in der Gegenwart noch etwas präsenter hätte sein können, haben die Schilderungen der Bergbesteigung mich so gefesselt, dass es mich nicht wirklich gestört hat. Deshalb vergebe ich 4 Sterne.

  • Just three words von Iris Fox

    In "Just three words" geht es um Patricia und Ben, zwei Menschen, die auf den ersten Blick sehr verschieden sind. Als sie sich auf einer Party begegnen, hält Patricia ihn für einen langweiligen Spießer, also einen Mann, an dem sie nie Interesse haben könnte - doch als sie mehr Zeit miteinander verbringen muss sie feststellen, dass tatsächlich das Gegenteil der Fall ist und Ben sie sogar sehr interessiert, obwohl er ganz andere Vorstellungen hat als sie.

    Ich muss zugeben, dass es mir in den ersten ein, zwei Kapiteln schwer gefallen ist, mich in Patricia hineinzuversetzen, da sie mir sehr oberflächlich vorkam und ich ihre Gedankengänge nicht immer verstehen konnte, aber man lernt sie schnell besser kennen und dann ist es mir auch rasch leicht gefallen, sie sympathisch zu finden. In ihr steckt viel mehr, als man zuerst vermuten könnte und ihre Charakterentwicklung im Lauf des Buches hat mir sehr gefallen. Ben mochte ich ebenfalls gerne; ich fand toll, dass er sich zwar verändert, seinen Prinzipien aber treu bleibt und es nicht so dargestellt wird, als sei er zu langweilig, selbst wenn einige Figuren dies zunächst denken.

    Auch die Entwicklung der Beziehung zwischen den Protagonisten hat mir gefallen. Ich fand es schön zu sehen, wie die beiden sich nach und nach näher gekommen sind und wie sie sich besser kennen gelernt haben, vor allem, da ihr erster Eindruck vom jeweils anderen nicht hundertprozentig positiv war. Ihre Liebesgeschichte kam mir glaubwürdig vor und ich fand sie durchaus emotional. Die beiden waren füreinander da, sie haben sich immer mehr vertraut und auch die Chemie stimmte definitiv.

    Neben der Romanze spielt noch eine große Rolle, wie die Protagonisten sich weiterentwickeln und gerade der Handlungsstrang um Bens Familie war sehr bewegend - ich habe hier sogar ein paar Tränen vergossen. Dagegen hat Maik, auf den Patricia sich zu Beginn des Buches eingelassen hat, für ein paar dramatische Momente gesorgt und mir hat sehr gefallen, wie die Geschichten miteinander verknüpft wurden. Die Mischung ist der Autorin gelungen und ich mochte, wie all das dazu beigetragen hat, die Verbindung zwischen den Charakteren zu festigen. Ebenso fand ich gut, dass die bereits bekannten Figuren aus den vorherigen Bänden wieder eine Rolle gespielt haben.

    "Just three words" bekommt von mir 4 Sterne. Die Liebesgeschichte ist wirklich schön, ich mochte die beiden Protagonisten sowie die Nebencharaktere und die Handlung selbst hat mir ebenfalls gefallen.

  • Der dritte Band der "Lotus House"-Reihe hat mir leider nicht ganz so gut gefallen wie die ersten beiden Bücher. Die Liebesgeschichte der Protagonisten kam mir alles in allem realistisch vor und ich fand beide sympathisch, allerdings stand meiner Meinung nach die körperliche Beziehung des Paares zu sehr im Vordergrund (selbst für einen erotischen Liebesroman) und eine bestimmte Entwicklung im letzten Drittel konnte mich nicht überzeugen.

    In "Sinnliches Verlangen" geht es um Mila und Atlas, die beide durchaus gerne Yoga unterrichten, aber eigentlich einen ganz anderen Traum haben, auf welchen sie unermüdlich hinarbeiten: Mila möchte mit ihrer Kunst erfolgreich sein und Atlas wäre sehr gerne in der Musikbranche tätig. Dies knüpft eine besondere Verbindung zwischen ihnen, da sie ähnliche Ziele haben und einander deshalb gut verstehen können. Ihre Träume spielen für die Handlung eine große Rolle und auch wenn es schade war, das Yoga im Gegenzug ein wenig im Hintergrund zu stehen schien, hat mir das sehr gefallen. Es gibt zwar einige Rückschläge und es wird den Charakteren nicht leicht gemacht, obwohl sich am Ende vielleicht alles etwas zu leicht fügt, aber die beiden geben nicht auf und das war bewundernswert. Die Botschaft hinter der Geschichte, dass man für seine Träume kämpfen muss, ist auf jeden Fall wichtig.

    Die Sexszenen waren gut geschrieben und recht stimmungsvoll, doch für mich persönlich hätte etwas mehr Fokus auf der emotionalen Annäherung der Protagonisten liegen können. Da sowohl Mila als auch Atlas Schwierigkeiten damit haben, jemanden an sich heranzulassen, steht der erotische Aspekt der Geschichte lange im Vordergrund. Inhaltlich ergab dies Sinn, vor allem wenn man bedenkt, welche Art von Yoga Atlas unterrichtet, aber ich fand es trotzdem schade, weil ich die vorhandenen gefühlvollen Szenen gut fand und mir dieser Aspekt etwas zu kurz kam. Allerdings hat es mir gefallen zu sehen, wie sie daran gearbeitet haben, ihre Vergangenheit zu überwinden und sich aufeinander einzulassen. Die Autorin hat sehr gut dargestellt, dass sie sich in vielerlei Hinsicht ergänzen und sich das geben können, was sie brauchen und wollen.

    Da ich beide Charaktere sehr sympathisch fand, ich sie zusammen mochte und auch die Nebenfiguren gut ausgearbeitet waren, tendierte ich bei der Lektüre beinahe durchgehend zu 3,5 Sternen. Allerdings gab es dann eine Szene, die dazu geführt hat, dass ich leider an Sympathie für Atlas verloren habe. Sein Verhalten war unter den gegebenen Umständen vielleicht nachvollziehbar, aber ich fand es absolut nicht angebracht, wie er mit und über Mila gesprochen und sie verurteilt hat, vor allem, da ich nicht ganz verstehen konnte, welche Schlussfolgerungen er aus den Enthüllungen gezogen hat. Dadurch wirkte der Konflikt für mich ein wenig konstruiert. Ich muss jedoch sagen, dass ich mochte, wie er sich wieder aufgelöst hat und das Ende des Buches hat mir sehr gefallen. Außerdem bin ich gespannt auf den nächsten Band; die Hauptpersonen wurden bereits in "Sinnliches Verlangen" vorgestellt und die Szenen der beiden waren sehr vielversprechend, sodass ich mich schon darauf freue, die Fortsetzung zu lesen. Das aktuelle Buch bekommt von mir 3 Sterne, da es mich trotz der genannten Kritik gut unterhalten hat.

  • Lotus House - Sanfte Hingabe von Audrey Carlan

    "Sanfte Hingabe" erzählt die Liebesgeschichte von Amber, einer jungen Medizinstudentin, die aus religiösen Gründen noch Jungfrau ist, und Dash, der Tantra-Kurse gibt und mit seiner Sexualität absolut im Reinen ist. Die beiden fühlen sich sehr zueinander hingezogen, weshalb es bei den Yogastunden, bei denen Amber ihm assistiert, gewaltig knistert.

    Wie schon beim ersten Band hat mir auch in diesem Buch gut gefallen, dass Yoga für die Liebesgeschichte eine große Rolle gespielt hat. Abgesehen davon, dass die Protagonisten sich bei der Ausübung von Yoga näher kommen, gibt es zu Beginn jedes Kapitels Informationen über verschiedene Positionen und das Sakral-Chakra, um das sich dieser Band dreht. Es steht unter anderem für Sinnlichkeit und die Handlung lässt sich auf jeden Fall mit diesem Wort beschreiben. Obwohl die emotionale Verbindung der Charaktere sehr wichtig ist, liegt der Fokus oftmals auf den erotischen Szenen, wobei ich hier vor allem interessant fand, wie die Protagonisten mit ihren unterschiedlichen Ansichten umgegangen sind und diese vereint haben. Beide müssen Kompromisse schließen und ich fand gut, dass dies nicht immer leicht war, aber auch, dass sie an ihren Problemen arbeiten wollten.

    Die romantischen Gefühle von Amber und Dash entwickeln sich ziemlich schnell und die Annäherung der beiden hat eine sehr spirituelle Komponente, aber das hat meiner Meinung nach gut zu der restlichen Erzählung und gerade zu den Charakteren gepasst. Ich fand es dennoch schön, dass man im Anschluss auch sehen kann, wie viel Zeit sie zusammen verbringen, dass sie füreinander da sind und über alles reden können, da dies ihre Beziehung gefestigt und glaubwürdig gemacht hat.

    Es ist noch wichtig zu erwähnen, dass Ambers Religiosität eine große Rolle für die Geschichte spielt. Mich persönlich hat dies nicht gestört, da es sich für mich in Grenzen hielt, es zu ihrer Charakterisierung gehörte und es gut zur irgendwie spirituellen Grundstimmung gepasst hat, aber einige Leser könnten sich daran stören, vor allem, da dies Einfluss auf die Beziehung der Protagonisten und gerade ihr Sexleben hat. Die Autorin ist jedoch meiner Ansicht nach gut mit dieser Dynamik umgegangen und ich fand das Ende, das sich daraus ergeben hat, passend und durchaus schön; es war auf jeden Fall interessant zu sehen, wie das Thema in einer erotischen Liebesgeschichte behandelt wurde.

    "Sanfte Hingabe" bekommt von mir 4 Sterne. Das Buch hat mich gut unterhalten, ich fand die Protagonisten sympathisch und die Entwicklung der Beziehung von Dash und Amber konnte mich überzeugen. Außerdem hat es mir sehr gefallen, dass das Paar aus dem ersten Band hier wieder vorkam und man mehr über die Romanze der beiden erfahren hat.

  • "Lustvolles Erwachen" ist der erste Band einer Reihe, in der erotische Liebesgeschichten mit Yoga kombiniert werden, und da ich noch kein Buch mit einem ähnlichen Konzept gelesen hatte, war ich sehr gespannt auf die Erzählung. Alles in allem konnte sie mich überzeugen; ich fand es ganz besonders interessant, wie die Yogastunden dargestellt wurden und die verschiedenen Informationen, gerade über das Wurzel-Chakra, aber auch über die Übungen an sich, waren faszinierend. Nach dem Lesen bekommt man auf jeden Fall Lust darauf, sich selbst für Kurse anzumelden ;)

    Die Charaktere selbst waren mir sympathisch, vor allem Genevieve, die sich seit dem Tod ihrer Eltern aufopferungsvoll um ihre Geschwister kümmert. Carlan zeigt, dass ihre Situation alles andere als leicht ist, aber die Liebe zwischen den Figuren wurde auf jeden Fall deutlich und ihre Familiendynamik hat mir sehr gut gefallen. Ich mochte allerdings auch, wie Trent sich den dreien gegenüber verhalten hat - eine Beziehung zwischen ihm und Genevieve könnte nicht funktionieren, wenn er nicht mit ihrer Familie zurecht käme, also war es schön zu sehen, dass er sich darum bemüht hat, sich zu integrieren. Alleine schon deshalb fand ich ihn die meiste Zeit sehr sympathisch, obwohl es Momente gab, in denen sein Handeln ein wenig fragwürdig war.

    Die Chemie zwischen den Protagonisten stimmt auf jeden Fall und das Knistern zwischen ihnen ist offensichtlich, sodass es einige aufgeladene, erotische Szenen gibt, doch es wird ebenfalls deutlich, dass sie darüber hinausgehend zusammen passen würden und einander gut tun. Auf den ersten Blick haben sie nicht viel gemeinsam, aber ihre sich entwickelnde Beziehung funktioniert einfach und sie war für mich absolut glaubwürdig. Ich mochte, wie die beiden miteinander agiert haben und mir hat alles in allem auch gefallen, wie sie mit ihren Problemen umgegangen sind. Gegen Ende war dies allerdings nicht immer der Fall - für meinen Geschmack gab es hier zu viel Drama und es kam zu viel auf einmal. Unter den gegebenen Umständen kam mir der Konflikt ein wenig konstruiert vor, vor allem, da er vergleichsweise rasch aufgelöst wurde und in der Folge wieder andere Aspekte in den Vordergrund rückten.

    Von diesem Punkt abgesehen hat das Buch mich gut unterhalten und es hat mir angenehme Lesestunden beschert. Ich mochte beide Protagonisten sehr gerne, die Entwicklung ihrer körperlichen Beziehung sowie der tiefer gehenden Gefühle konnte mich überzeugen und die Kombination der Liebesgeschichte mit Yoga war interessant. Daher vergebe ich 3,5 Sterne.

  • Drei Gänge für die Liebe von Kristen Proby

    "Drei Gänge für die Liebe" erzählt eine schöne, gefühlvolle Liebesgeschichte. Es geht um Mia und Camden, die bereits vor Jahren eine Beziehung hatten, sich aber seit ihrer Trennung nie wieder gesehen haben. Nun werden sie im Zug ihrer Arbeit erneut zusammen geführt und es ist schnell offensichtlich, dass sie sich auch nach all den Jahren noch zueinander hingezogen fühlen.

    Da Camden in der Inhaltsangabe als "der größte Fehler ihres Lebens" bezeichnet wird, war ich natürlich neugierig darauf zu erfahren, was Mia und ihn auseinander gebracht hatte. Die Umstände werden dem Leser sehr schnell enthüllt und sie waren vollkommen anders, als ich erwartet hatte, doch noch interessanter fand ich, wie die Protagonisten selbst damit umgingen, sobald sie beide die vollständigen Informationen hatten. Sie waren darum bemüht, besser miteinander zu kommunizieren und das hat mir gut gefallen, da es so in der Gegenwart zwar nach wie vor Unstimmigkeiten gab, diese sich aber in der Folge klären ließen, anstatt durch mangelnde Gespräche aufgebauscht zu werden. Die mangelnde Kommunikation in der Vergangenheit war in ihrem Umfang tatsächlich ein wenig frustrierend.

    Die Charaktere selbst waren mir beide sehr sympathisch und die Autorin hat sowohl die Chemie als auch die romantischen Gefühle zwischen ihnen gut dargestellt. Man kann sehen, dass sie nach wie vor zusammen passen und einander ergänzen, doch obwohl sie nach wie vor etwas füreinander empfinden, wird ebenfalls betont, dass sie sich nach all den Jahren erst wieder neu kennen lernen müssen. Das hat mir sehr gefallen, da es realistisch war. Ich mochte ebenfalls, wie sie miteinander umgegangen sind, da deutlich wurde, wie viel sie einander bedeuten und dass sie bemüht waren, für den jeweils anderen da zu sein. Dabei verläuft keineswegs alles perfekt und es gibt Hindernisse, die sie gemeinsam überwinden müssen, aber die Entwicklung ihrer Beziehung zueinander verlief recht unaufgeregt und weitgehend ohne größere Dramen, was ich angenehm fand. Proby hat dennoch eine Geschichte erzählt, die meiner Meinung nach fesselnd war und so lag der Fokus vollständig auf den Figuren, ihren Freundschaften und ihrem Verhältnis zueinander, was für mich gut funktioniert hat.

    Gegen Ende gab es eine Entwicklung, die noch etwas ausführlicher hätte thematisiert werden können, und die Kochsendung stand letztlich ein wenig zu sehr im Hintergrund, aber alles in allem hat mir die Handlung gefallen und ich fand auch den Epilog schön - allerdings hat sich mir die Frage gestellt, wieso das Buch um Riley, die fünfte Freundin, nicht übersetzt wurde, da mit dem Epilog die ganze Serie abgeschlossen wird. Ich hoffe, dass wir das letzte Buch noch bekommen werden, da ich es schade finde, dass hier ein Band fehlt. Nichtsdestotrotz hat "Drei Gänge für die Liebe" mir sehr gefallen und es ist ein gutes Ende für die "Fusion"-Reihe. Die Liebesgeschichte konnte mich überzeugen, ich mochte die Charaktere und die Freundschaft der Frauen wurde wieder toll dargestellt.

  • In "Die kleine Parfümerie der Liebe" geht es um Del, die nach Paris gekommen ist, um an einem Wettbewerb für Parfümeure teilzunehmen. Seit dem Tod ihrer Großmutter fällt es ihr schwer, eigene Mixturen herzustellen, aber wenn sie sich ihre Träume von einer eigenen Parfümerie erfüllen möchte, ist der Gewinn des Wettstreites und des damit verbundenen Preisgeldes für sie unerlässlich. Verkompliziert wird ihre Lage noch dadurch, dass sie vor Ort den gutaussehenden Sébastien kennen lernt, hinter dem viel mehr steckt, als sie auf den ersten Blick vermutet hätte... doch unter den gegebenen Umständen scheint eine Romanze zwischen ihnen aussichtslos zu sein.

    Obwohl die Liebesgeschichte selbst mir gut gefallen hat, hatte ich das Gefühl, dass sie oftmals in den Hintergrund trat. Das hat mich aber überhaupt nicht gestört; Del ist eine interessante, gut ausgearbeitete Protagonistin und es war schön zu sehen, wie sie sich im Lauf der Handlung weiter entwickelt hat. Sie erfährt nach und nach immer mehr über die Herstellung von Parfüms, doch auch über sich selbst und ihre Mitmenschen und die Autorin hat diesen Prozess sehr gelungen dargestellt. Ebenso fand ich die Schilderungen der verschiedenen Düfte und welche Emotionen die Charaktere mit ihnen verbanden wirklich gelungen und auch die Beschreibungen von Paris, der Stadt der Lichter (oder vielleicht der Liebe...?) waren atmosphärisch dicht. Es kam mir so vor, als würde ich mit den Figuren durch die Straßen spazieren und die Welt mit ihren Augen wahrnehmen, was mir sehr gefallen hat.

    Die verschiedenen Nebencharaktere haben die Erzählung alle auf ihre Art bereichert und auch wenn es einige Personen gab, die ich eher unsympathisch fand, gab es doch ein paar, die nicht nur der Protagonistin ans Herz gewachsen sind. Die Freundschaften, die sie im Lauf des Wettbewerbs knüpft, spielen eine gewisse Rolle für die Geschichte, allerdings steht natürlich ihre sich entwickelnde Beziehung zu Sébastien besonders im Vordergrund - selbst wenn sie aufgrund der Umstände zunächst versucht zu verleugnen, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlt. Ihre Annäherung wurde toll dargestellt; der Leser sieht, dass sie nach und nach beginnen, einander zu vertrauen und tiefsinnigere Gespräche zu führen, aber auch ein gewisses Knistern war von Anfang an präsent und diese Mischung hat mir gut gefallen. Besonders mochte ich, dass die Liebe zur Parfümerie, die die beiden teilen, auch für ihre Romanze relevant war.

    "Die kleine Parfümerie der Liebe" bekommt von mir 4 Sterne. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gut unterhalten, ich mochte die Charaktere sehr gerne und die Liebesgeschichte war, obwohl sie gelegentlich im Hintergrund zu stehen schien, wirklich schön.

  • "Zane & Lennon" hat mir, wie schon die ersten beiden Bände, ziemlich gut gefallen. Ich fand die Protagonisten weitgehend sympathisch, die Charaktere waren gut ausgearbeitet und ich mochte, dass die Freundschaft der WG-Mitbewohner sowie ihre jeweiligen Beziehungen eine große Rolle gespielt haben. Allerdings gab es auch ein paar Aspekte, die mich nicht hundertprozentig überzeugen konnten.

    Das Buch erzählt, wie der Titel bereits verrät, die Liebesgeschichte von Zane und Lennon, die sich schon bei ihrer ersten Begegnung zueinander hingezogen fühlen. Das Problem dabei ist nur, dass Zane - der aus gutem Hause kommt, aber ein eher lockeres Leben führt und sich gerne mit verschiedenen Frauen vergnügt - sich nicht zu einem Mann hingezogen fühlen möchte, weshalb er die Chemie und alle Anzeichen, dass mehr zwischen ihnen sein könnte, am liebsten ignorieren würde. Dies gelingt ihm allerdings nicht und deshalb hat er den Eindruck, hin und her gerissen zu sein, was das Verhältnis zu Lennon nicht gerade leichter oder entspannter macht.

    Die Autorin hat dieses Gefühlschaos meiner Meinung nach sehr gut und eindringlich dargestellt. Es war zwar nicht immer leicht zu lesen, was in Zane vor sich ging, doch es kam mir realistisch vor, dass ein junger Mann mit seiner Erziehung und vor allem mit einem Vater wie dem seinen Probleme damit haben könnte, an anderen Männern interessiert zu sein - auch wenn es schade ist, dass Homophobie nach wie vor so präsent ist, gerade, wenn sie verinnerlicht ist. Es wird offensichtlich, dass er leidet und nicht weiß, was er tun soll, vor allem, weil er viel Zeit mit Lennon verbringt und ihm nicht weh tun, jedoch auch keine Beziehung mit ihm beginnen möchte. Seine Äußerungen waren teilweise sehr verletzend und Lennon hat in meinen Augen beinahe übermenschliche Geduld bewiesen, aber wie bereits erwähnt war nachvollziehbar, wieso Zane so gehandelt hat.

    Seine Entwicklung im Lauf der Handlung hat mir gefallen und ich fand gut, dass deutlich wurde, wie schwer der Prozess ist. Dennoch gab es Momente, in denen ich Schwierigkeiten damit hatte mit ihm zu fühlen, vor allem, wenn deutlich wurde, was in Lennon vor sich geht. In diesem Zusammenhang fand ich es auch ein bisschen schade, dass es einige Zeitsprünge gab; es war gut, dass weniger wichtige Ereignisse zusammengefasst wurden und die Handlung voranging, doch zugleich hatte ich so das Gefühl, etwas zu verpassen. Zudem kam mir die Entwicklung der tiefer gehenden Beziehung der beiden ein wenig zu kurz, da oftmals die körperliche Verbindung im Vordergrund zu stehen schien. Dennoch merkt der Leser, wie sich die beiden langsam, aber sicher näher kommen, dass sie sich verstehen und dass sie beginnen, einander zu vertrauen, was ich sehr schön fand.

    Das Ende war mir persönlich etwas zu offen und es sind noch ein paar Fragen ungeklärt, aber da es im nächsten Band um Zanes Cousine gehen wird, habe ich die Hoffnung, dass man in "Madison & Sam" mehr erfahren wird. "Zane & Lennon" an sich bekommt von mir 3,5 Sterne. Die Geschichte hat mich trotz der genannten Kritikpunkte gut unterhalten, sie war oftmals emotional und ich mochte die Charaktere sowohl alleine als auch zusammen sehr gerne.

  • Mörderisches Lavandou von Eyssen, Remy

    In "Mörderisches Lavandou" wird Leon Ritter mit grausamen Verbrechen konfrontiert. Das Vorgehen des Täters ist recht speziell und bei der Untersuchung der Leiche kommen entsetzliche Einzelheiten zu Tage, die vermuten lassen, dass hinter dem Fall mehr steckt, als es den Anschein hat. Ich muss sagen, dass ich die Schilderungen fast zu detailliert fand, da ich sie in diesem Ausmaß nicht von der Reihe gewohnt war, doch die Ermittlungen waren trotzdem interessant und ich wollte wissen, welche Motivation hinter diesem Vorgehen steckte. Es war lange nicht ersichtlich, was den Täter antrieb und auch die Kapitel aus seiner Sichtweise gaben nur wenige Hinweise, was natürlich zu Spekulationen anregte. Die Auflösung war meiner Meinung nach überzeugend, hätte aber etwas ausführlicher behandelt werden können, da am Ende alles ziemlich schnell ging.

    Wie schon in den vorherigen Bänden wurde die Arbeit in der Rechtsmedizin sehr interessant dargestellt, auch wenn sie mir dieses Mal fast ein wenig zu kurz kam. Die Ermittlungen, die Ritter eigenmächtig anstellt, wurden jedoch ebenfalls gut und fesselnd geschildert, ebenso wie das Vorgehen der anderen Charaktere. Aus der Inhaltsangabe geht bereits hervor, dass der Fall für Leon persönlich wird, zum einen, weil er in Schwierigkeiten gerät, zum anderen, weil seine Lebensgefährtin plötzlich verschwunden ist. Diese Aspekte hatten letztlich eine geringere Bedeutung, als ich erwartet hatte, aber sie spielen durchaus eine große Rolle und dadurch ist es umso entscheidender, dass aufgeklärt wird, was hinter den Vorkommnissen und Funden steckt. Der Autor hat gut dargestellt, wie Leon versucht, die Wahrheit herauszufinden, aber es war nicht gerade schön zu sehen, wie er in diese Situation geraten ist. Ich fand es auch etwas seltsam, wie die Leiter der Ermittlungen mit allem umgegangen sind, doch es wurde immerhin erklärt, wieso sie so gehandelt haben.

    Ein wenig schade war, wie Leons Privatleben in diesem Band dargestellt wurde. Er hat ein paar Entscheidungen getroffen, die ich schwer nachvollziehbar fand und es kam mir etwas bequem vor, wie der Konflikt aufgelöst wurde, doch zugleich wurde der innere Tumult des Protagonisten glaubwürdig dargestellt und ich fand gut, dass sein Verhalten thematisiert wurde. Die Balance zwischen diesen Szenen und der Arbeit am Fall ist definitiv gelungen und ich mochte, wie die beiden Bereiche sich im Laufe der Handlung mehr und mehr vermischt haben.

    Alles in allem würde ich "Mörderisches Lavandou" mit 4 Sternen bewerten. Es ist ein gut geschriebener, fesselnder Krimi, der den Leser mit einem überraschend grausamen Fall konfrontiert, aber auch mit ruhigen Momenten dienen kann. Die Ermittlungen waren interessant und obwohl mir am Ende alles ein wenig zu schnell ging, war die Auflösung passend.

  • Nachts schweigt das Meer von Kate Penrose

    In "Nachts schweigt das Meer" geht es um Detective Inspector Benesek ('Ben') Kitto, der seine langjährige Partnerin verloren hat. Aus diesem Grund will er seinen Job in London hinter sich lassen und auf den Scilly-Inseln, seiner Heimat, zur Ruhe kommen. Allerdings scheitert dieser Plan sehr schnell; schon kurz nach seiner Rückkehr wird eine Leiche gefunden und Kitto ist entschlossen herauszufinden, was passiert und wie das Mädchen zu Tode gekommen ist.

    Wie schon aus der Inhaltsangabe hervorgeht, wird der Protagonist bei seinen Ermittlungen mit der Möglichkeit konfrontiert, dass jemand, den er schon sein ganzes Leben lang kennt, der Mörder sein könnte. Mir hat gefallen, dass dieser potentielle Konflikt thematisiert und deutlich wurde, wie sehr ihm diese Vorstellung zusetzt, auch wenn er sehr darum bemüht war, professionell vorzugehen. Man kann und will sich kaum vorstellen wie es sein muss, langjährige Bekannte oder sogar Mitglieder der eigenen Familie zu verdächtigen... und da es sich um eine recht kleine Gemeinschaft handelt, ist es beinahe ausgeschlossen, dass der Täter jemand ist, mit dem Kitto nicht bekannt ist. Im Lauf der Handlung erfährt er über einige Menschen, die er gut zu kennen glaubte, Dinge, die er ihnen nie zugetraut hätte und die Autorin ist gut mit den Gefühlen umgegangen, die dies in ihm ausgelöst hat. Die Untersuchung des Falls ist durch diese komplexe Dynamik gleich noch einmal interessanter geworden.

    Auch darüber hinaus fand ich das Buch sehr gelungen. Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen, der Protagonist ist sympathisch und der Fall wurde gut ausgearbeitet. Es gibt viele mögliche Verdächtige, die alle ganz unterschiedliche Motive haben und bei jeder neuen Information, die Ben erhält, ergeben sich neue Optionen. Alle falschen Fährten wurden sehr gut gelegt und dies lädt den Leser natürlich dazu ein, selbst zu spekulieren. Auf diese Weise blieb die Geschichte fesselnd und ich wollte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Auflösung an sich hat mich definitiv überrascht, aber sie war stimmig und im Rückblick ergab alles sehr viel Sinn.

    "Nachts schweigt das Meer" bekommt von mir 4 Sterne. Es ist ein eher ruhiger Krimi, der mich dennoch von Anfang an packen konnte, und mir hat gefallen, wie der Protagonist mit der für ihn schweren Aufgabe, gegen Menschen, die er sehr gut zu kennen glaubt, zu ermitteln. Die anderen Bände der Reihe will ich auf jeden Fall auch lesen.