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Bewertungen von Leser/innen

  • Lilli bäckt von Heidi Strobl

    Lilli bäckt und mit ihr alle begeisterten, kleinen Hobbyköche. In diesem wunderbar anregenden Buch lernen die kleinen und großen Leser, wie sie selbst kochen können und worauf es dabei ankommt. Gleichzeitig erfahren sie, wo die benötigten Zutaten herkommen, und was gesunde und schmackhafte Lebensmittel auszeichnet. Gekocht wird schließlich regional und saisonal.
    Neben der ausführlichen Beschreibung gewisser Grundrezepte wie Rührteig, Mürbteig, Germteig oder Mehl-Wasser-Teig finden sich im Buch unzählige einfache, schnell zuzubereitende Rezepte.
    Vom Frühling mit Spinat-Käse-Muffins, Käsestangerl und Ostertorten über dem Sommer mit fruchtig. leichten Rezepten wie Himbeertorte, Grieß-Kirschenkuchen oder Paradeiser-Tarte, den Herbst mit unterschiedlichen Strudeln und Kürbisgerichten bis hin zu Barbara-Stollen, Bratäpfel und Lebkuchen-Nikoläuse im Winter erfahren die Leser, wie sie ihrem Körper Gutes tun können.
    Neben der Beschreibung der einzelnen Gerichte findet man auch eine Orientierung, ab welchem Alter diese zum Selbst-Kochen empfohlen werden. Gekennzeichnet ist auch, wo es im Rezept etwas kniffliger wird und man womöglich einen Erwachsenen hinzuziehen sollte.
    Fazit: Ein wunderbares Buch, um schon Kinder ab dem Grundschulalter dazu anzuregen, sich mit dem Thema gesunder Ernährung auseinander zu setzen und die Grundlagen des Backens zu erlernen. Und: „Wer aus einfachen Zutaten Tolles zaubern kann, braucht keine vorgefertigten Produkte zu kaufen. Wer weiß, welche Lebensmittel wann bei uns reif sind, kann sie dann kaufen, wenn sie am besten schmecken“. Gemeinsamen, lustigen und stärkenden Momenten steht so nichts mehr im Wege!

  • Das mag ich. Ich zeig es dir von Heinz Janisch

    „Das mag ich, ich zeig es dir“ von Heinz Janisch ist ein bezauberndes Pappbilderbuch zu all jenem, was das Leben für Kleinkinder so richtig schön macht. Von den Freuden der unterschiedlichen Jahreszeiten, von Momenten in der Familie und mit Freunden bis hin zu Zeit mit den geliebten Kuscheltieren, haben die kleinen Leser viele Möglichkeiten der Identifikation. In kurzen, melodischen Reimen werden die abgebildeten Situationen leicht verständlich umrissen, etwa in so zauberhaften Sätzen wie: „“Ob elefantengroß oder mäuseklein- alle Kuscheltiere wollen bei mir sein“ und das Kind dadurch angeregt, sich auszutauschen, auf Entdeckungsreise zu gehen, gemeinsames zu suchen, aber auch Unterschiede zu erkennen: Was mag ich und was magst du? Durch die besondere Stanzung der letzten Seite sieht sich der Betrachter schließlich selbst im Zentrum des Buches und kann aus dieser Perspektive heraus erforschen, was es im Leben so Schönes an ihm selbst zu entdecken gibt.
    Untermauert wird der Text von Heinz Janisch durch farbenfrohe, kräftige Bilder der Illustratorin Birgit Antoni. Allein diese Illustrationen sind es wert, in Ruhe betrachtet zu werden. Es gibt so viel zu entdecken, so viel zu erleben und zu staunen.
    Fazit: Auf spielerische Weise wird die Perspektive der Kleinen darauf gerichtet, was schön und liebenswert ist im Leben. Ein Buch, das gute Laune macht, nicht nur bei den Kleinen!

  • Vincent und ich von Stefan Karch

    Zum Spielen aufgefordert wird er nur sehr selten, der Protagonist dieses Buches. Er fühlt sich eher als Zuschauer, als „scheuer, stiller Hase mit großen Augen“. Gerne wäre er in der Gruppe, doch meist empfindet er sich weit weg, „hinter einer Mauer oder unter Wasser“, so, als wäre er unsichtbar.
    Erst der Neue in der Klasse ändert diese Situation: Vincent, „das Nashorn“, der mutige und aufgeweckte Junge mit einer dicken Haut und Hörnern, die allen sagen: „Nehmt euch vor mir in Acht!“ Mit Vincent wird alles anders und der Protagonist findet endlich einen Freund, der zu ihm hält, ihn im sozialen Rang aufsteigen lässt und ihm mehr Selbstvertrauen gibt. Wäre da nicht die zerstörerische Seite Vincents, die ihn manchmal etwas zerquetschen oder zertreten lässt. Das macht dem Protagonisten Angst, ganz tief in sich spürt er, dass diese Wildheit ihm nicht gut tut. Doch er schweigt, um dazu zu gehören und nicht mehr unsichtbar zu sein. Als ein Mitschüler vom „Nashorn Vincent“ niedergetrampelt wird, muss sich die Hauptfigur entscheiden: Anpassen und zerstörerische Aktionen gut heißen oder aufstehen und sich widersetzen.
    Stefan Karch geht mit diesem Buch auf sehr eindringliche, berührende Weise auf ernste Themen ein: Dem Wunsch nach Zugehörigkeit, nach Gesehen-Werden, aber auch der Frage nach Zivilcourage, nach Loyalität in Freundschaften
    Untermalt hat er diesen einfühlsamen Text durch skizzenhafte Illustrationen, in matten, dunklen Farben gehalten. Beim ersten Durchblättern erschienen mir diese Bilder sehr düster und frustrierend, auch sehr fragil und bedrückend. Zusammen mit dem Text ergeben sie aber ein durchaus stimmiges und in sich geschlossenen Bild. Das Leben in der Gemeinschaft ist nicht immer einfach und es ist manchmal schwierig, seinen Platz zu finden, ohne sich dabei selbst aus den Augen zu verlieren.
    Dabei zeigt das Buch aber Lösungsversuche auf und macht Mut, der Stimme seines Herzens zu folgen.
    Fazit: Ein sehr berührendes Buch über soziale Ängste, den Wunsch, dazu zu gehören und seinen Platz in der Gruppe zu finden. Sehr empfehlenswert auch für den Religions-, oder Ethikunterricht, um über so wichtige Themen wie Ausgrenzung, Mobbing und Zivilcourage zu sprechen.

  • Wir sind Kinder auf Gottes Erde von Hildegard und Felix Rohner-Dobler

    Neben dem direkten Vorbereitungsheft auf die Erstkommunion für Kinder gibt es dankenswerterweise auch noch ein Begleitheft für Erwachsenen, etwa für die Kleingruppenarbeit. Gerade für sogenannte „Tischmütter“ oder „Tischväter“ stellt dieses Büchlein eine große Hilfestellung dar, erklärt es doch von der Erstellung und Einladung in solche Gruppen bis hin zur Durchführung die einzelnen Schritte. Insgesamt werden dabei Themengebiete für bis zu fünf Doppelstunden angeleitet, der Leser kann sich aber selbstverständlich auch überall die passenden Anregungen und Impulse herausnehmen.
    Dabei ist das Angebot sehr breit gefächert. Es gibt Texte, die zum Nachdenken und Austausch inspirieren, gemeinsame Gebete, Lieder, Anleitungen zum Tun, etwa Backen von Fladenbrot, Rollenspiele, Gruppenplakate, Bewegungsimpulse…damit steht einer lustvollen Auseinandersetzung mit dem Thema Heilige Kommunion nichts mehr im Wege.
    Wie auch im Vorbereitungsbuch zaubert auch hier die Illustratorin Monika Hehle durch lustige, einfache und klare Bilder ein Lächeln in die Gesichter der Betrachtenden.
    Fazit: Dieses Buch ist insbesondere in der Kleingruppenarbeit mit Erstkommunionskinder sehr hilfreich und bietet wertvolle und schöne Impulse für das Gestalten dieser gemeinsamen Zeit.

  • Wir sind Kinder auf Gottes Erde von Hildegard und Felix Rohner-Dobler

    „Gott mag mich, weil ich einzigartig bin“, steht auf einem der ersten Seiten dieses entzückenden Vorbereitungsheftes zur Erstkommunion geschrieben. Infolge werden die Kinder angeregt, darüber nachzudenken, woran sie merken, dass sie einzigartig sind und wo sie sich schön, verbunden und geborgen fühlen.
    Andere Themen sind die Freude an der Gemeinschaft, die Dankbarkeit für das Leben oder die Liebe zur Natur. Dabei werden die Erstkommunionskinder stets direkt angesprochen und stehen im Zentrum. Es ist in erster Linie ein Buch für sie.
    Unterteilt in insgesamt fünf religiösen Lebensthemen werden die Kinder darin gestärkt, sich mit ihrer Welt, der Gemeinschaft, Gottes Liebe und der Natur auseinanderzusetzen, das Wertvolle und Schöne in ihr zu erkennen und zu bewahren. Neben Gleichnissen und einfachen Texten zum Nachdenken, kommen auch Gebete, Lieder und kurze Informationen, etwa über den Ablauf einer Messe, zum Einsatz. Daneben bleibt auch noch viel Platz für Bilder der Kinder oder das Anbringen von Fotos.
    Die Autoren Hildegard und Felix Rohner-Dobler haben in dieses Buch ihr ganzes Wissen aus vielen Jahren des Pastoraldienstes und der Religionsarbeit gepackt. Dies merkt man.
    Aufgelockert werden die Texte durch farbenfrohe Bilder der Illustratorin Monika Hehle, die zur Neugier anregen und den Leser zum genaueren Hinsehen animieren.
    Zu diesem Buch gibt es noch ein Begleitheft für die so genannten „Tischmütter“,
    das ich in einer weiteren Rezension vorstellen werde.

  • sieben. die schöpfung von Wolfsgruber Linda

    Dieses Buch ist ein Kunstwerk für sich und erzählt in knappen, sich teils wiederholenden Sätzen die Geschichte des Alten Testaments, der Erschaffung der Welt. Unterteilt in die sieben Tage und jeweils sieben Bildern wird diese Entstehung sowohl sprachlich als auch künstlerisch erzählt, vom Schaffen des Himmels und der Erde, vom Licht und Finsternis bis hin zu Sonne, Mond und Sternen. Jeder Tag schließt mit den rituellem Satz „Es wurde Abend und es wurde Morgen“ und nährt auf tieferer Ebene die Hoffnung des Lesers, es möge immer ein Morgen geben.
    Die Texte selbst bestechen durch ihre Schlichtheit. Kurz und prägnant bringen sie den jeweiligen Aspekt der Entstehung auf den Punkt, lassen dennoch aber nicht an Zauber und Poesie missen. So etwa dann, wenn Gott Sonne, Mond und Sterne erschafft: „“Gott machte die beiden großen Lichter, das größere zur Herrschaft über den Tag…das kleinere zur Herrschaft über die Nacht, dazu die Sterne“.
    Andere Sätze wiederum sprechen alle unsere Sinne und Kreativität an: „Dann sprach Gott: Das Wasser soll nur so wimmeln von lebendigen Wesen“ und regen uns an, eigene Bilder in uns entstehen zu lassen, uns des Wunders des Lebens bewusst zu werden.
    Siebenmal sieben Bilder begleiten die biblische Schöpfungsgeschichte. Bilder, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Neben klaren, schlichten Collagen, wilden Pinselstrichen und Bildern, die von lediglich einem Farbton durchdrungen zu sein scheinen, gibt es auch sehr detailliert ausgearbeitete Gemälde mit feiner, klarer Linienführung. Diese Werke ergänzen auf wunderbare Weise die indirekte Botschaft des gesamten Buches: Unsere Welt ist facettenreich und groß, und es hat so vieles darin Platz. Lasst uns achtsam und sorgfältig mit dem uns Anvertrauten umgehen!
    Fazit: Ein Buch für große und kleine Leser, zum Staunen, dankbar sein und genießen.
    Dieses Buch wurde von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur zum Klimabuch des Monats August 2023 gekürt.

  • Monsteraffen gibt es nicht von Leonora Leitl

    Familie Köpenick fährt endlich auf Urlaub und möchte ihre wohlverdienten Ferien in den Bergen verbringen. Gut gelaunt bitten sie in einer Almhütte in ihrem – offenbar berlinerisch geprägten Dialekt - um ein „Käffchen, schwarz und stark“ und setzen damit eine Kettenreaktion in Gang, mit der sie nicht gerechnet haben. Die Einheimischen verstehen nur die Hälfte, antworten auf das scheinbar Gehörte und erzählen selbst wiederum Haarsträubendes weiter. So setzt sich eine Lawine an Bildern in Gang, die vom Senner über die Murmeltiere und die Bewohner der Burgruine Schreckenstein auch das Adlerhorst erreicht. Und alle, alle erhalten sie eine immer dramatischer werdende Botschaft: Aus dem Käffchen wird ein Äffchen wird schließlich King Kong, der in den Bergen sein Unwesen treiben soll. Schnell formiert sich eine breite Front an mutigen Alpenbewohnern, die ihre Heimat selbst gegen Monsteraffen verteidigen möchte. Wird sich dieses Missverständnis noch auflösen?
    Dieses detailliert ausgearbeitete Bilderbuch zeigt auf kindgerechte Weise, wie schnell Missverständnisse entstehen und wie so einfache Aussagen, wie der Wunsch nach einem Kaffee, missinterpretiert und zu immer größeren, ungeheuerlichen Themen aufgebauscht werden können. Gleichzeitig zeigt das Buch aber auch, wie wichtig klare Kommunikation ist, aber auch nachzuhaken, nachzufragen, kritisch zu überprüfen. Und nicht unhinterfragt scheinbar Gesagtes weiterzugeben und dabei womöglich noch auszubauen.
    Neben dem lehrreichen und informativen Charakter bleibt das Bilderbuch aber gewitzt und unterhaltsam. Dazu tragen auch die wunderbaren Illustrationen Leonora Leitls bei. Bereits auf der Innenseite des Buchdeckels kann man Bekanntschaft mit allen vorkommenden Akteuren schließen. In farbenfrohen Illustrationen werden sie namentlich dargestellt und regen die Kinder dazu an, diese später auch im Verlauf der Erzählung zu suchen oder wiederzuerkennen. Lustig ist auch, dass die abgebildeten Menschen und Tiere auch immer Bezug zum Text aufweisen, indem sie in Sprechblasen auf diesen eingehen, ihn kommentieren, oder im Falle des Gerüchts Gesagtes weiterspinnen. Dadurch wird auch auf visueller Ebene die Entstehung von Gerüchten nachvollziehbar.
    Fazit: Ein witziges und lehrreiches Bilderbuch, das Klein und Groß begeistern wird. Sehr empfehlenswert!

  • Christophorus von Gertrud Fussenegger

    Bilder und Statuen von ihm stehen auf der ganzen Welt, Hubschrauber wurden nach ihm benannt und Plaketten fürs Auto gefertigt – der Heilige Christophorus, Schutzheiliger der Reisenden, ist allgegenwärtig.
    In diesem Bilderbuch wird auf kindgerechte Art und Weise seine Geschichte erzählt: Aufgewachsen im Osten der Türkei machte sich einst ein für sein Alter ungewöhnlich großer Junge namens Stoffel auf in die Welt, um sich einen zu suchen, dem er dienen konnte. Es sollte aber der Größte und Stärkste sein, einem anderen mochte er nicht gehorchen. So ging der Bub auf Reisen, immer auf der Suche nach dem Größten, dem er dienen könnte. Auf seinem langen Weg begegnete er beeindruckenden Gestalten, einem König, einem Kaiser, selbst dem Teufel. Doch niemandem wollte Stoffel dienen, keiner erschien ihm stark und kraftvoll genug. Bis er schließlich doch noch seinen Platz fand und dabei auch auf den wahrhaftig Stärksten und Mächtigsten traf…
    In dieser berührenden Legende erfahren große und kleine Leser nicht nur, wie der heilige Christophorus zu seinem Namen kann, sondern lernen auch vieles über sein Wirken und Leben.
    Die Illustratorin Annegret Fuchshuber hat wunderbar ansprechende Bilder zum Text geschaffen, die zum Betrachten und Durchblättern einladen. Ein wahrer Augenschmaus!
    Fazit: Ein liebevoll gestaltetes Buch, das Auskunft über das Leben und die Geschichte eines bekannten Schutzheiligen gibt. Sehr empfehlenswert!

  • Das Ländle ist reich an wunderbaren Wasserwegen, an Wasserfällen und Bergseen. All diesen hat die Autorin Heike Bechtold mit diesem gut recherchierten, aktuellen Tourenführer ein Denkmal gesetzt.
    101 Touren empfiehlt sie uns in diesem schönen Wanderführer, wobei die Facette von einfachen Spaziergängen über mehrstündige Wanderungen bis hin zu Klammtouren reicht. Ob erfrischende Flussläufe und Badebuchten am Bodensee, Bergseen im Walgau und Brandner Tal, ob Schluchten im Bregenzerwald oder Wasserspaß im Freizeitpark Mountain Beach auf 1000m im hinteren Montafon, die Autorin kennt unzählige beliebte oder auch noch gut gehütete Lieblingsplätze am Wasser.
    In insgesamt sieben Abschnitten geht sie dabei auf aktuell recherchierte Wanderungen in den einzelnen Regionen ein, die Palette reicht vom Bodensee über das Rheintal und den Bregenzerwald bis hin zu Arlberg/Klostertal, Walsertal, Montafon und Walgau/Brandner Tal. Neben der genauen Anfahrtsbeschreibung und Hinweisen auf eine mögliche Anfahrt durch Öffis, benennt sie auch die beste Jahreszeit für diese Tour, zu bewältigende Höhenmeter, Karten mit eingezeichnetem Routenverlauf sowie Einkehrmöglichkeiten. Sehr praktisch: Erleichtert wird das Finden der Ausgangspunkte der Wanderungen durch QR-Codes. Schließlich beschreibt die Autorin recht ausführlich die einzelnen Touren und geht auf Besonderheiten, Auffälligkeiten und Wissenswertes ein. Abgerundet werden die Empfehlungen durch aussagekräftige und informative Fotos.
    Fazit: Ein sehr praktisches und informatives Tourenbuch für alle Fans des Ländles, die auf der Suche nach Anregungen für ihre nächsten Ausflüge in und um das Wasser sind. Lieblingsplatzgarantie!

  • Das Tiroler Wasser-Wanderbuch von Uwe Schwinghammer

    Das Land Tirol verfügt über hunderte Seen, Klammen und Wasserfälle. Touren zu einigen der schönsten dieser Plätze beschreibt der Autor Uwe Schwinghammer in seinem Wasser-Wanderbuch. Insgesamt 60 Anregungen führen die naturbegeisterten Leser quer durchs Land, zu bekannten und allgemein beliebten Plätzen wie den Piburger oder Obernberger See, aber auch zu weniger bekannten Stellen wie den Blauen See.
    Dabei ist das Spektrum weit gefasst und reicht von Sonntagsspaziergängen mit Kind und Hund hin zu Wanderungen durch Klammen bis zu ausgiebigen Bergtouren mit Seeblick und Verheißung einer Abkühlung.
    Der Anfahrtsweg jeder Tour wird ausführlich beschrieben, auch der Zugang über Öffis. Neben dem Ausgangspunkt werden auch die Dauer, der Höhenunterschied und die Einkehrmöglichkeiten nicht vergessen. In einem längeren Text folgt immer eine ausführliche Beschreibung der Tour, ihrer Besonderheiten und Auffälligkeiten, wie etwa, ob sie kinderwagentauglich ist. Schließlich gibt Uwe Schwinghammer auch immer noch eine Empfehlung für die beste Jahreszeit für die jeweilige Tour ab. Karten mit eingezeichnetem Routenverlauf runden das Bild ab. Ergänzt werden die Tourenbeschreibungen durch eindrucksvolle Fotografien, die Lust und Neugier auf diese Wanderungen machen.
    Fazit: Ein Buch, das die Schönheit unseres Landes in den Mittelpunkt rückt und die naturbegeisterten Leser ermutigt, sich auf den Weg zu machen und die Wasser-Wege Tirols zu erkunden.

  • Ich hab ein Rad in Kathmandu von Billi Bierling; Karin Steinbach

    Wer im Himalaya Höhenbergsteigen möchte, kommt seit nahezu 20 Jahren an Billi Bierling nicht vorbei. Die Journalistin unterstützt seit 2004 die Himalayan Database, das Archiv der legendären Chronistin Liz Hawley, in Tibet. Zunächst war sie als deren Assistentin tätig, was laut ihren Schilderungen nicht immer ganz einfach war. Mit fortschreitendem Alter von Frau Hawley übernahm Billi zunehmend mehr an Arbeit, bis sie 2016 schließlich das Lebenswerk der legendären Frau zur Gänze übernahm.
    In ihrem autobiographischen Werk erzählt die gebürtige Bayerin von diesen Jahren, in welchen sie zahlreiche, namhafte Bergsteiger interviewte und dabei viele schöne, manchmal aber auch schmerzhafte Begegnungen erlebte. Insbesondere bei Todesfällen am Berg, bei Menschen, die zu Freunden geworden waren und nicht mehr wiederkehrten, fiel es ihr oft schwer, in ihrer Routine fortzufahren. Über all dies schreibt Billi Bierling in ihrem Buch und gibt dem Leser dadurch Einblick in eine völlig fremde, aber spannende Welt.
    Neben dem Job als Leiterin der Database war Billi selbst auch immer wieder selbst am Berg unterwegs, unter anderem bestieg sie den Mount Everest sowie sechs weitere Achttausender.
    Dem nicht genug, arbeitet die Expertin für Höhenbergsteigen auch noch für die Humanitäre Hilfe der Schweiz und unternahm in deren Namen zahlreiche Einsätze in Krisenregionen, wie etwa nach Pakistan, Griechenland oder die Ukraine. Ein Bild, das mir dabei im Gedächtnis bleibt, sind ihre Laufschuhe, die sie stets bei sich trug. Kaum ein Land, das Billi Bierling nicht laufend erwandert hat, selbst in Pakistan fand man sie trabend, gekleidet in traditionelle Kleidung. Auch ihre Liebe zum Trailrunning kommt in ihrer Erzählung nicht zu kurz. So nahm sie an zahlreichen Marathons teil, aber auch an einem Ultra-Trail-Run und gibt ganz offen zu, ohne Laufen nicht gut leben zu können. Daher hätte mir persönlich der Titel „Ich trage Laufschuhe in Kathmandu“ besser gefallen.
    Insgesamt spiegelt das Buch das vielschichtige und farbenfrohe Leben einer abenteuerlustigen Frau wider, die immer in Bewegung zu sein scheint. Allerdings fehlt es mir in diesem Buch ein wenig an emotionalem Tiefgang. Es gleicht einer Aneinanderreihung von spannenden Momenten und Begegnungen, wobei der Fokus stets auf das Gegenüber gerichtet ist. Dabei kommt mir die Frau Billi zu kurz, bleibt schwer greifbar und fahl. Wie kommt es, dass sich eine junge Frau der offenbar damals noch recht zähen und nicht leichten Fittiche von Elizabeth Hawley unterordnete?, ist eine der Fragen, die sich mir beim Lesen stellte. Und wie verarbeitete sie Todesfälle von Freunden am Berg? Wie steht es mit der Liebe?
    Diese und ähnliche Fragen werden, wenn überhaupt, nur angeschnitten, bleiben aber unbeantwortet und hätten doch auch die Frau hinter der Geschichte deutlicher werden lassen.
    Fazit: Ein interessantes und abwechslungsreiches Buch zum Thema Begegnungen mit spannenden Menschen bzw. humanitäre Hilfe im Ausland, das für mich aber zu wenig von der Autorin und deren Motivation und Sehnsüchten selbst preisgibt.

  • Jacinta ist ein „Kind dazwischen“, nicht die Älteste, nicht die Jüngste in der Geschwisterreihe, ihr Leben mittelmäßig in allen Belangen, ihre Noten durchschnittlich, weder hochbegabt noch dumm, kein Kind mehr, aber auch nicht erwachsen, kein Ja, kein Nein, maximal ein Vielleicht. Und keine einzige Katastrophe, „einfach nur dazwischen“. So beginnt der Jugendroman rund um die Protagonistin, die sich selbst als unspannend und langweilig wahrnimmt, bis sie beschließt, ab sofort zu streiken und nicht mehr mitzuspielen, um dazu zu gehören, nicht mehr das zu tun, was alle tun, um interessant zu erscheinen. Sie steigt aus und wird zu Jay. Und plötzlich eröffnen sich ihr neue Möglichkeiten. Denn sie freundet sich mit Leo, der Außenseiterin, an. Mit Leo, die ihr so eigenartige Fragen stellt, wie, was sie von der Liebe hält. Leo wohnt in einer therapeutischen Wohngemeinschaft. Und hört Stimmen im Kopf, in ihr wohnen viele Persönlichkeiten.
    Zuhause zerbröselt inzwischen die Beziehung ihrer Eltern, die ältere Schwester zieht aus und scheint sie gar nicht zu vermissen. Jays Leben gerät plötzlich in ziemliche Bewegung.
    Mit diesem Buch ist der Autorin ein Jugendroman gelungen, der ziemlich deutlich das Chaos und die Schwierigkeiten der Pubertät widerspiegelt. Wo gehöre ich hin? Wer möchte ich sein? Die Suche nach der eigenen Identität und seinem Platz im Leben ist keine einfache.
    Die Angst, nichts besonderes zu sein, kommt dabei ebenso deutlich zum Ausdruck wie die Befürchtung, nicht zu passen, nicht richtig oder normal zu sein. Klare Antworten findet die Protagonistin keine. Aber tröstende Wege und Möglichkeiten, um herauszufinden, wer und was sie sein möchte. Ein Beginn…
    Fazit: Ein berührender Roman für junge Menschen, der viele Themen wie Scheidung der Eltern, psychische Erkrankung, Auszug der älteren Geschwister, Zugehörigkeit zu einer Gruppe und die Suche nach der eigenen Identität anspricht. Dabei bietet er keine vorgefertigten Lösungen, vieles bleibt offen. Doch die Botschaft ist auch: Es gibt auch Veränderungen zum Guten, Neues kann auch Türen öffnen, die bisher verschlossen waren. Insofern ein hoffnungsspendendes Buch. Hat mir gut gefallen.