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Bewertungen von Leser/innen

  • Mit diesem Buch kehren wir zurück zu der turbulenten Familiengeschichte der Familie Carbonaro, zu ihrem Leben in Sizilien und dem späteren Leben in Deutschland. Dreh- und Angelpunkt sind die Lebensgeschichten von Pina, Maria und Anna. Drei Generationen starke Carbonara-Frauen, die die Geschehnisse der Familie viel mehr beeinflusst haben als die der Männer der Familie - hervorzuheben ist hierbei, dass ein männlicher Autor die Geschichte geschrieben hat.
    Anhand des Stammbaums, der im Buch abgedruckt ist, kann man sich immer wieder gut orientieren, wer wie mit wem verwandt ist.
    In Sizilien tauchen wir in ein Leben ein, wie es seit Jahrhunderten gelebt wurde, in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg sieht es schon anders aus. Aber immer sind die Carbonara-Frauen Wegbereiter und wagen Neues.
    Der Schreibstil von Mario Giordano ist sehr anschaulich und er bringt uns seine Charakter sehr gut näher, wobei er nicht auf Klischees zurück greift, sondern jedem einzelnen, auch den Nebencharakteren, jeweils eine persönliche Note gibt.

  • Ich weiß gar nicht, wo ich bei diesem Buch anfangen soll. Hier passt einfach alles. Es ist ein riesiger Angriff auf die Lachmuskeln, aber dahinter steckt ein Plädoyer für alle, die anders sind, für den Mut, so zu sein, wie man ist und darin das Besondere zu sehen. Ein Hoch auf die Freundschaft, auf gegenseitige Hilfe und Akzeptanz.
    Und wir haben uns vor allem sehr über die überschäumende Fantasie gefreut, mit der die Geschichte prall gefüllt ist.

    Ottilie lebt mit ihren Eltern in einer ruhigen Straße. Sie hat keine Freunde, dafür verschlingt sie jede Menge Bücher. Aber dann ziehen gegenüber in die Nummer 13 neue Nachbarn ein. Und die Grauses sind eine ganz ungewöhnliche und besondere Nachbarn. Das merkt Ottilie schon, als sie mit einem Kuchen vor der Tür steht. Langsam nähert sie sich den zwei - oder nein, es sind drei - Kindern an, mit Spielen durch das Fenster.

    Ein wunderbares Buch, das Spaß macht und dabei ein tolles Plädoyer für Akzeptanz ist.
    Und nun freuen wir uns schon sehr auf die Fortsetzung.

  • Nordic Clans 1: Mein Herz, so verloren und stolz Nordic Clans von Asuka Lionera; Richard Lingscheidt; Martha Kindermann

    Entgegen der Ankündigung geht es hier eigentlich so gut wie gar nicht um die nordische Mythologie, denn die Welt, in der Asuka Lionera ihr Buch spielen lässt, ist ihrer Fantasie entsprungen und es gibt allenfalls Entlehnungen aus der bekannten nordischen Mythologie. Deshalb finde ich die Ankündigung nicht so gelungen, aber nichtsdestotrotz hat mir das Hörbuch gut gefallen.

    Yrsas Vater kam schwer verletzt vom letzten Wettkampf der Clanchefs zurück und ist daran Jahre später gestorben. Yrsa sinnt auf Rache, denn so eine Verletzung ist gegen die Regeln. Allerdings ist der Mann, der ihrem Vater dies angetan hat mittlerweile verstorben, aber bei dem Wettkampf trifft sie auf dessen Sohn.

    Die Geschichte erfahren wir aus der Sicht von Yrsa und zwischendurch gibt es auch Kapitel mit Einblicken in die Denkweise von Kier, so dass wir vieles besser verstehen.

    Das Ende lässt vieles offen und nun warte ich auf die Fortsetzung.
    Die Vertonung mit den beiden Hörbuchsprechern hat mir gut gefallen.

  • Ich mag es, wenn man eine Reihe an den Covern wiedererkennen kann und dieses Mal ist sogar der Vermerk Opernhaus dazu gekommen.
    Mit Spannung und Ungeduld habe ich die Fortsetzung dieser Reihe erwartet und ich bin nicht enttäuscht worden.
    Der Schriftstellerin und Historikerin Anne Stern ist es auch dieses Mal wieder wunderbar gelungen, historische Vergangenheit und Romangeschehen auf ganz geschickte Weise miteinander zu verbinden, so dass ich mich sehr gut unterhalten gefühlt habe, aber auch wieder einiges dazu gelernt habe.
    Der flüssige Schreibstil und das Gefühl für den Spannungsaufbau kommen noch hinzu.
    Die Protagonistin Elise hat es nicht einfach, obwohl sie mittlerweile verheiratet ist. Aber ihr Herz schlägt eben immer noch für den Kulissenmaler Christian und als sie ihn wiedersieht, kommen die Gefühle mit aller Macht zurück und zeigen ihr deutlicher, was sie in ihrer Ehe ohne Liebe alles vermisst.
    Eingebettet in die dramatischen Ereignisse der Revolution und natürlich immer wieder die Oper - ein wunderbare Fortsetzung, keine Längen eines zweiten Teiles in Sicht.

  • Die Königin von Sebastian Conrad

    Nofretete - wer kennt diese Silhouette nicht, auch wenn man die Original-Büste nicht gesehen hat?
    Sebastian Conrad gelingt das, was Historikern, vor allem deutschen Wissenschaftlern, viel häufiger gelingen sollte: verständlich und interessant für ein Publikum zu schreiben, dass nicht nur aus Historiker*innen oder Archäolog*innen besteht. Dabei verliert er jedoch nie den wissenschaftlichen Anspruch aus dem Auge und der wissenschaftliche Apparat zeigt sich in den ausführlichen Fußnoten.
    Vor nunmehr einhundert Jahren wurde die Büste das erste Mal in Berlin ausgestellt und hat seitdem nicht an Faszination verloren.
    Wie kam es zu diesem Interesse, dass bereits bestand, bevor die Büste erstmals ausgestellt wurde? Denn gefunden wurde die Büste bereits zwölf Jahre vorher.
    Aber nicht nur die Büste, sondern vor allem die Königin, die dargestellt wird, birgt noch heute viele Geheimnisse und viele Künstlerinnen lassen sich noch immer von ihr inspirieren.
    Ein Sachbuch, das sich angenehm liest und bei dem ich viel dazu gelernt habe.

  • Nachbarn von Diane Oliver

    Dieses Buch ist wie ein wieder gefundener Schatz, der viel zu lange verborgen geblieben ist. Welch ein Unglück, dass diese talentierte Autorin bereits so früh verstorben ist, aber umso schöner, dass der AufbauVerlag nun diese vierzehn Kurzgeschichten posthum auf deutsch veröffentlicht.
    Lobend hervorheben möchte ich auch das sehr gute Nachwort von Tayari Jones, die der Autorin in so vielen Aspekten ähnelt, laut ihrer eigenen Aussage, aber dennoch war sie vorher nie auf die wenigen bereits veröffentlichten Kurzgeschichten von Diane Oliver gestoßen. Umso schöner - auch für uns Leser*innen - dass diese Geschichten nun veröffentlicht wurden.
    Diese vierzehn Geschichten zeichnen ein eindrucksvolles Bild der Zeit der Bürgerrechtsbewegung, der Segregation, aber auch den Alltag. Literarisch sehr versiert, oftmals auch mit Humor, dann wieder viel Ernsthaftigkeit zeigt die Autorin den Alltag von Persons of Color. Dabei ist jede Geschichte ein kleiner Kosmos für sich, den ich gerne entdeckt habe.

  • Paris Requiem von Chris Lloyd

    Seit den Ereignissen des ersten Buches sind ein paar Monate vergangen und mittlerweile ist es September geworden und so langsam gewöhnen sich die Pariser an die deutschen Besatzer und viele kehren doch wieder zurück in die Stadt.
    Dieses Mal arbeitet Eddie mit dem Charmeur Boniface zusammen, der ihm zu viel redet und definitiv zu viel flirtet. Aber Eddie muss zugeben, dass er trotzdem ein guter Polizist ist.
    Dieses Mal trifft Eddie auf so manch einen Ganoven, den er weiterhin hinter Gittern in Fresnes vermutet hat, aber irgendjemand scheint eine ganze Menge Kriminelle entlassen zu haben und angeblich weiß niemand etwas bzw. waren diese Männer nie Gefangene. Sehr eigenartig und das lässt Eddie natürlich nicht auf sich sitzen und wagt sich wieder einmal weit vor. Auch mit den Besatzern gerät er wieder aneinander; wobei Major Hochstetter dieses Mal noch sein geringstes Problem ist. Dann muss er noch so tun, als würde er ermitteln, da sonst etwas Schlimmes passieren wird, auf das ich hier nicht eingehen möchte.
    Geschickt wird hier wieder der historische Rahmen mit der Geschichte verflochten und auch Paris wird wieder gut beschrieben.
    Ein spannender Krimi und eine gute Reihe, die hoffentlich fortgesetzt wird - zumindest deutet der Autor es im Nachwort an.

  • GUY'S GIRL von Emma Noyes

    Erst einmal ein ganz großes Kompliment für das absolut geniale Cover, das einfach anders ist als die, die zurzeit vorherrschend sind. Und somit fällt das Buch schon einmal direkt auf.
    Wir begeben uns hier auf eine Reise nach New York. Ginny kehrt in die Metropole zurück und zu Beginn feiert sie wieder mit ihren ehemaligen WG-Mitbewohnern. Allerdings merkt man schon bereits zu Beginn, dass sie eine Essstörung hat, denn sie zählt sogar die Kalorien von jedem Schluck Alkohol und auch nach einer langen Tour auf den Rollerblades möchte sie nur einen kleinen Salat essen. Sie und Adrian kommen sich näher, liegen erst nur so beieinander. Aber auch Adrian hat Probleme und Komplexe.
    Die Geschichte hat mir gut gefallen, denn sie lässt sich Zeit und ist nicht nur und die ganze Zeit über problembelastet, zeigt aber ein ehrliches Bild von den Problemen.

  • Für Ivy Donovan geht ein Traum in Erfüllung, als sie ein Stipendium für die Auden Hill Academy erhält. Doch als sie dort angekommen ist, wird es ganz anders als in ihrer Vorstellung, denn eine ehemalig Stipendiatin ist ums Leben gekommen und da diese auch noch ausgerechnet in dem Zimmer gewohnt hat, in dem Ivy nun untergekommen ist, macht sie daran, Nachforschungen anzustellen. Doch das ist nicht so ungefährlich und sie gerät rasch in den Fokus eines elitären Geheimclubs und trifft immer wieder auf Reed. Nun ja, und natürlich gibt es da so einige Probleme.
    Ja, hier wurde das Rad nicht neu erfunden und in letzter Zeit habe ich recht viele Darc Academy Romane gelesen, da diese ja zurzeit sehr in Mode zu sein scheinen. Aber insgesamt hat mir das Buch doch richtig gut gefallen. Vor allem die Beschreibungen der Academy fand ich sehr anschaulich.

  • Schon als ich das Cover gesehen habe, bin ich total in Weihnachtsstimmung gekommen. Und diese Stimmung hat sich definitiv während der Lektüre dieser wunderbaren und romantischen Geschichte gehalten.
    Weihnachten und New York - da hatte ich gleich jede Menge Weihnachtsfilme im Kopf und auch dieses Buch kann ich mir perfekt als Film vorstellen - den ich beim Lesen in meinem Kopf bereits gesehen habe.
    Ally wagt es tatsächlich nach der unfairen Behandlung durch ihren Vater und vor allem Tristan der High Society den Rücken zu kehren und nun zu arbeiten und nebenbei noch weiter zu studieren. Sie zieht in eine WG mit ihrer Kollegin Zoe und muss erst einmal ganz viel lernen. Ich mochte Ally, aber auch Zoe sehr gerne. Das neue Leben wartet mit vielen Herausforderungen auf sich und irgendwann holt sie dann doch ihr altes Leben wieder ein.
    Lucien war einfach nur Zucker. Und dann auch noch ein halber Franzose. Ja, ich weiß, das ist klischeehaft, aber hey, es ist Weihnachten und da gehört das einfach dazu. Genau wie die Schwierigkeiten bevor es dann doch zu einem Happy End kommt, denn das ist es doch, was wir uns von einem solchen Roman wünschen, oder? Also ich hoffe, Greta Milan wird noch weitere solcher Romane schreiben - ich warte jedenfalls sehnsüchtig darauf.

  • Die Postbotin von Elke Schneefuß

    Berlin, 1919, der Erste Weltkrieg ist seit November beendet, die Novemberrevolution auch, die erste Republik in Deutschland steckt noch in den Kinderschuhen. Überall herrscht Not und Elend, die Zukunft ist ungewiss.
    Regine arbeitet als Postbotin und das sehr gerne. Bereits ihr Vater hat diese Arbeit ausgeführt, aber jetzt droht ein Ende der Tätigkeit für die Frauen, denn die Männer sollen wieder diese Arbeit übernehmen. Aber was soll aus den Frauen werden, die auf die Arbeit angewiesen sind? Viele sind Kriegswitwen und müssen alleine für sich und ihre Kinder den Lebensunterhalt verdienen. Da muss man doch etwas unternehmen. Regine wird eher in die Rolle gedrängt und nimmt Kontakt zur Gewerkschaft auf.
    Evi arbeitet als Telefonistin und trauert ihrer Beziehung zu ihrem Vorgesetzten hinterher, hofft immer noch, ihren Bruder wieder zu finden und versucht die Eskapaden ihrer Mutter auszugleichen.
    Ein gutes Bild der beginnenden Weimarer Republik mit ganz unterschiedlichen Frauenschicksalen wird hier gezeichnet. Wir begleiten Evi und Regine in ihrem Alltag und bei ihren Hoffnungen und Ängsten.
    Ich habe mich hier gut unterhalten gefühlt und hoffe, es wird eine Fortsetzung geben, denn diese Geschichte ist definitiv noch nicht zu Ende erzählt.

  • Atalanta von Jennifer Saint

    Ich bin ja ein großer Fan der Neu-Erzählungen aus der griechischen Mythologie, wenn sie denn gut gemacht sind und möglichst im antiken Umfeld verankert bleiben oder innovativ eingebunden sind und nicht nur als Kulisse dienen für irgendwelche (abstrusen) Liebesgeschichten.
    Atalanta ist mir bisher immer nur am Rande begegnet und ich muss zugeben, dass ich nicht so sehr viel über ihre Geschichte wusste. Aber nun bin ich froh, mehr über sie gelesen zu haben, denn sie ist eine faszinierende Frauengestalt der antiken Mythologie.
    Ihre Kindheit wird nur kurz behandelt und auch ihre Zeit bei Artemis dauert gar nicht so lange, bis sie ihren eigenen Weg geht und das größte Abenteuer ist wohl ihre Reise mit den Argonauten. Denn nur, wenn sie da besteht, wird Artemis ihr verzeihen.
    Ein toller, oftmals feministischer Blick auf die "großen" Helden und auch auf die Göttinnen und Götter, die gar nicht so göttlich erscheinen.
    Dennoch, eine heldenhafte und göttliche Unterhaltung.