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  • Männer aktiv von Anja Stroot

    Ein unverzichtbares Buch, nicht nur in der Pflege

    Das Buch „Männer aktiv – Lieblingsthemen zum Erinnern und Erzählen für die Altenpflege oder Kurzaktivierung hat Autorin Anja Stroot in Ringbuchform angelegt. Das verhindert beim Umschlagen der Seiten das zurückblättern, was mir persönlich sehr gut gefällt. Die beschichteten Seiten lassen sich bei Bedarf leicht abwischen.
    Nachdem ich mir das umfangreiche Inhaltsverzeichnis angeschaut, mir die Anwendungshinweise und Hinweise zur Sicherheit angeschaut habe, bekomme ich gleich die erste Anregung zum Betrachten einer Doppelseite und zum Gesprächseinstieg in Form einer Eisen- oder Straßenbahn. Die Bilder sind immer auf der linken Seite angeordnet.
    Auf der rechten Seite beginnt es mit einem kleinen Rein, den ich satzweise auch noch verlängern kann, bei dem der Mann errät, wobei es bei dem kommenden Gespräch gehen könnte. Ich bekomme verschiedene Gesprächsimpulse und Fragen, die gestellt werden können; Ideen zur Aktivierung – was wir gemeinsam mit verschiedenen Utensilien, die besorgt oder von daheim mitgebracht werden, erarbeiten können.
    Bei den 28 Themen ist vom Angeln über Baumschnitt, Berge erklimmen oder wandern, Bier, Bogenschießen, Brettspiele, Briefmarken oder Münzeln sammeln, Camping, zelten oder Wohnwagen, Eisenbahn, Fahrrad fahren, Gartenarbeit, Gesichtsrasur oder Bärte, Golf oder Minigolf, Grillen, Hausbau, Heimwerken, Holz hacken, Karten spielen, Krawatte binden, musizieren, Rasenmäher, rauchen, Schallplatten oder Kassetten, Schiff oder Boot fahren, Spaziergang mit Hund, der Traumfrau bis zum Wintersport bestimmt für jeden Mann etwas dabei mit dem man ihn aus der Reserve locken kann. Und wenn es um Fußball oder um Autos geht, ist doch jeder Mann zu einem Gespräch bereit. Mit persönlichen Momenten kann man die Gespräche auch gut auflockern oder weiter voran treiben. Bestimmt findet man im Internet auch Lieder, die allseits bekannt sind und die man auf die verschiedenen Themen anwenden und singen kann.
    Durch die Vielfalt der Themen sind auch einige Seiten dabei, bei denen sich Frauen bestimmt angesprochen fühlen.
    Die Schrift ist angenehm groß und gut zu lesen.
    Ich habe sehr gerne in diesem Buch geblättert und nehme die Vorschläge, auch wenn ich nicht in der Altenpflege arbeite, sehr gerne an. Ich gehöre ja auch schon zum älteren Semester und die Männer in meinem Umfeld werden immer älter. Da kann ich die Tipps des Buches bestimmt hier und da mal anwenden.

    Ein tolles Buch um das Gedächtnis und die Sinne zu aktivieren und zu trainieren, nicht nur für die spezielle Alten- und Demenzpflege für Männer, die in unserer Gesellschaft immer noch zu kurz zu kommen scheinen. Für meinen Vater, meinen Onkel und auch meinen Schwiegervater hätte ich dieses Buch sehr gut brauchen können.

  • Tom hat Geburtstag und seine Frau Isabell, für die Lust und Leidenschaft lebensnotwendig sind, hat für den Abend ein ganz besonderes Geschenk für ihn. Was ihn dann erwartet, überrascht ihn wirklich. Die attraktive Rezeptionistin arbeitet seit vielen Jahren in einem internationalen Fünf-Sterne-Hotel als sie einen Gast eincheckt, der sie ab der ersten Begegnung um den Verstand bringt. Ob sie ihn in ihr Bett bekommt? Mia lässt sich bei den zu erwartenden hohen Temperaturen das erste mal auf ein frivoles Spiel ohne Höschen ein. Die Zeit dafür ist reif. Und da ist auch noch Amy, deren Flug von Hamburg nach München Verspätung hat. Die Zeit nutzt sie um sich mit einem Fremden in einem Napcab entspannen zu lassen.
    Was ist Traum, was ist Realität? Das ist bei diesen hinreißenden Geschichten immer wieder die Frage.

    Nachdem ich bereits ein Buch von Paula Cranford gelesen und genossen habe, war ich gespannt auf ihre neuen erotischen Geschichten. Und auch diese neun heißen Kurzgeschichten haben mich überzeugt. Ich mag die leichte, lockere, sehr freizügige und fantasievolle Mischung ihrer Geschichten bei dem es schnell zur Sache geht. Ihre bildhaften Beschreibungen gehen aber nie unter die Gürtellinie oder wirken anstößig. Mit ihren lustvollen Geschichten knipst sie sofort mein Kopfkino an, das dann heiß läuft. Meinen Geschmack hat sie mit ihren leidenschaftlichen, erotischen und abwechslungsreichen Geschichten wieder gut getroffen. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.

    Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte der Autorin als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

  • Oma hat die Hosen an von Regine Kölpin

    Oma Elisa Krull lebt allein in dem kleinen Städtchen Otterndorf am Ausgang der Elbe in die Nordsee in einem kleinen schmucken Fachwerkhäuschen. Hier sitzt sie in ihrem Garten und winkt immer wieder einem älteren Mann, der in seinem grünen Boot an ihrem Garten vorbei schippert. Einmal im Jahr kommen ihr Sohn Immo mit Lebensgefährtin Gesa und Enkel Tobias zum „Erdbeerkuchentag“ aus Köln an die Nordsee. In diesem Jahr allerdings ohne Tobi und nur zu einer Stipvisite. Da Gesa figurbedingt gar keinen Kuchen isst und Tobi auf ihr Geheiß nur ein kleines Stückerl darf, bleibt Oma Elisa auf dem ganzen Kuchenberg sitzen.
    Ausgerechnet an diesem Tag hält der Mann mit dem langen Bart und den zotteligen Haaren, der sich selbst als Deichschrat bezeichnet, an, stellt sich als Marten Boekhoff vor und zusammen sitzen sie gemütlich an der Kaffeetafel und erzählen sich ihr Leben.
    Als ein paar Tage später Enkel Tobias mit seiner Freundin Ike vor ihrer Tür stehen und um Asyl bitten, beginnt Elisa gleich nach einer Lösung zu suchen. Nicht ahnend, was da demnächst noch alles auf sie zu kommen wird.

    Ich kannte die Reihe „Omas für jede Lebenslage“ bisher nicht und bin eigentlich durch Zufall auf diesen 7. Band gestoßen. Ab jetzt werde ich keine neue Oma-Geschichte mehr verpassen.
    Auch die Autorin Regine Kölpin kannte ich noch nicht. Aber mit ihrem warmherzigen, gefühl- und humorvollen Erzählstil hat sich sie ganz schnell in mein Leseherz geschrieben. Dies wird bestimmt nicht das letzte Buch sein, das ich von ihr gelesen habe.
    Da ich die Nordsee liebe, habe ich mich natürlich auch in der so liebevoll beschriebenen Region sehr wohl gefühlt. Vielleicht statte ich Otterndort mal einen Besuch ab, wenn ich das nächste Mal dort oben bin. Auch die Menschen mit denen ich es hier zu tun bekomme kann ich mir mit ihren verschiedenen Charakteren und Eigenschaften gut vorstellen. Bis auf Zwei sind sie mir auch durchweg sehr sympathisch. Wer die beiden Unsympathen sind werdet ihr beim Lesen selbst schnell feststellen.
    Selten habe ich mich beim Lesen eines Buches so wohl gefühlt wie in Elisas Stube mit einem Teller voll Erdbeerkuchen auf dem Tisch und einer dampfenden Tasse Kaffee. Von den drei Erdbeerkuchen, die sie hier für den Erdbeertag gebacken hat, verrät sie mir auf den letzten Seiten sogar die Rezepte. Elisa ist aber auch eine besondere Oma, die man einfach lieb haben muss. Zupackend, hilfsbereit, immer für andere da, weiß sie aber auch genau was sie selbst will und hat hier sogar eine Idee, was sie mit dem übrig gebliebenen Kuchen machen kann. Mehr verrate ich aber nicht.
    Auch den schrulligen Marten, der sich in einen vorzeigbaren und richtig charmanten Mann verwandelt, mochte ich von Anfang an. Ich hatte auch sofort eine Idee, wo die Reise der Beiden, die dann doch so ihre Tücken hatte, enden würde.

    Ein rundherum gelungener Wohlfühlroman mit ganz viel Herz, Humor, ein bisserl Schmerz und Nordseefeeling, den ich verschlungen habe.

  • Befreit von Johannes Erlemann

    Bei diesem Satz ganz am Ende der Geschichte sind ein paar Tränen geflossen. Warum? Das findet ihr beim Lesen des Buches ganz schnell selbst heraus.
    Und bevor ich mit dem Lesen begonnen habe, habe ich mir den 16-seitgem Bildteil in der Mitte des Buches angeschaut, mit persönlichen Bildern der Familie Erlemann um einen kleinen Einblick in ihr Leben zu bekommen.

    Aber von vorn:
    Ich kann mich noch gut an die Berichterstattung im Jahr 1981 erinnern und fand es schrecklich, mir vorzustellen, was der damals gerade mal 11-jährige Johannes da alles durchmachen musste. Auch seine Freilassung ging durch alle Zeitungen.
    Ich habe das Buch von Johannes Erlemann über sein Leben vor, während und nach der Entführung richtig genossen. Ich lerne seine Eltern Jochem und Gabi und auch seinen Bruder Andreas kennen. Johannes oder „Schnucki“, wie ihn sein Vater liebevoll nennt, wird in eine sehr privilegierte Familie hinein geboren. Ich beneide ihn um diese Kindheit im Luxus und finde es toll, dass er dadurch trotzdem recht bodenständig und manchmal ein kleines Schlitzohr geblieben ist. Schmunzeln musste ich bei seinem Bericht über eine Gartenparty in Saint Tropez, die durch einen von ihm, seinem Bruder und seinen beiden Cousins verursachten „Sommerregen“ gecrasht wurde. Durch eine Diagnose, die das Leben seines Bruders rundherum ändert und auf den Kopf gestellt hat, wird auch er erst mal ins Bodenlose gestoßen. Es war so schön zu lesen, dass sich sein Bruder doch ganz langsam erholt und ein zwar anderes, aber trotzdem gutes Leben führen konnte. Ich beobachte den finanziellen Aufstieg seines Vaters sowohl in Deutschland als auch in den USA. Als auch den Zusammenbruch seines Imperiums kurz vor der Entführung und seine Inhaftierung wegen Verdachts auf Steuerhinterziehung.
    Im Entführungsfall habe ich den kleinen Johannes immer wieder bewundert bzw. auch seiner Mutter in Gedanken gedankt, die das aus ihm gemacht hat, was er damals war: ein kleiner Junge, der sich durch nichts erschüttern ließ. Ich finde es so toll, dass er sich nie hat verunsichern lassen, dass er immer gewusst hat, dass seine Eltern, besonders seine Mutter, ihn nie im Stich lassen würden. Und es kommt in diesem Buch auch sehr gut rüber, wie viel Kraft er für sich selbst aus diesem Wissen schöpfen konnte. Wie schlimm muss es für diesen kleinen Kerl gewesen sein, zwei Wochen lang in einer Kiste den Mut und die Zuversicht frei zu kommen nie zu verlieren. Nach Zahlung der höchsten Lösegeldsumme, die jemals in Deutschland für eine Kindesentführung bezahlt wurde, kommt er endlich frei und kämpft sich alleine nachhause durch. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr ich den kleinen Mann für sein Tun, seine Zuversicht und sein Durchhaltevermögen in der ganzen Zeit bewundere.
    Mich hat es erschüttert, wie mit dem kleinen Kerl nach seiner Freilassung umgegangen wurde. Durch die Polizei und auch durch die Medien, die ihm keine Ruhe, keine Zeit zum durchatmen gelassen haben. Unvorstellbar, was er auch da alles durchgestanden hat.
    Nach 40 Jahren entschließt sich Johannes Erlemann dann seine verlorene Kindheit und den größten Entführungsfall in Deutschland in einem Film, einer Dokumentation und einem Buch aufzuarbeiten. Ich finde es so ermutigend, wenn er erzählt, warum er heute sein Leben mit allen Höhen und Tiefen gegen nichts eintauschen würde.
    Die Dokumentation und den Film zur Entführung habe ich im vergangenen Jahr leider verpasst, werde sie mir aber auf alle Fälle noch anschauen. Das Buch habe ich mit Begeisterung und Bewunderung gelesen.

    Eine fesselnde Geschichte, die Hoffnung gibt und Mut im Umgang mit schweren Krisen machen kann. Ich habe diese Zeitreise und das Bild auf unsere damalige Gesellschaft sehr genossen.

  • In 4 Akten und 22 Kapiteln lerne ich Rina Kruske, Anfang 40, kennen, eine Künstlerin, die ihr Leben durch Kunstkurse finanziert. Wo Können und Erfolg leider keinen gemeinsamen Weg gehen. Rina, die ihrer Einsamkeit durch Rotwein zu entkommen versucht. Die nach einer Nacht auf einer Parkbank in einem verschlossenen Zimmer aufwacht. Und wer bitte ist E. B.?
    Was dann alles passiert, hat mich total fasziniert!

    Ich kannte Autorin Freja Lind bis zu diesem erotischen Roman nicht. Was sich aber in Zukunft ganz bestimmt ändern wird. Mit ihrer Figur Rina zusammen lasse ich mich in ihre kreative Stille fallen und gebe mich ganz dieser Geschichte hin, die mich ab der ersten Seite gefangen nimmt. Ich mag den leichten, lockeren, sehr freizügigen und bildhaften Erzählstil bei dem es auf den ersten Seiten bereits zur Sache geht. Der aber weder anstößig wirkt, noch geht sie mit ihren Beschreibungen derb unter die Gürtellinie. Mit dieser Geschichte, deren Klappentext mich schon fasziniert hat, knipst sie sofort mein Kopfkino an, das dann heiß läuft. Meinen Geschmack hat sie mit ihrer leidenschaftlichen, erotischen und abwechslungsreichen Geschichte sehr gut getroffen.

    Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte der Autorin als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

  • Das Verbot: Thriller von Catherine Shepherd

    Bevor die Geschichte mit dem Prolog, der mir die erste Gänsehaut über den Rücken jagt, in der Gegenwart beginnt, bekomme ich auf der vorderen Coverklappeninnenseite eine Skizze der Stadt Zons mit den Örtlichkeiten, die mir im Buch in beiden Zeitebenen begegnen werden.

    Die Geschichte, die Autorin Catherine Shepherd mir hier erzählt, spielt zum einen in der Gegenwart. Hier wird die allseits beliebte Kinderpsychologin Christine Hoffmeyer von ihrer Sekretärin mit ausgebreiteten Armen hin drapiert in ihrer Praxis gefunden. Wie sich heraus stellt, wurde sie vergiftet. Bald kommt heraus, dass sie mit dem Vater eines ihrer Klienten eine Affäre hatte. Hat das zu diesem Mord geführt?
    Ein weiterer Mord geschieht. Eine junge Influencerin wird von Scherben durchbohrt. Die einzige Gemeinsamkeit, die die beiden Frauen haben – sie singen im Kirchenchor. Außerdem erhält Kriminalkommissar Oliver Bergmann eine kryptische Nachricht vom Mörder, die ihn zwingt ein uraltes Rätsel zu lösen. Werden er und sein Kollege Klaus Gruber es schaffen das Geheimnis aufzudecken um einen weiteren Mord zu verhindern?
    Zum anderen tauche ich ein in das Jahr 1505, wo Stadtsoldat Bastian Mühlenberg vor den Toren des Franziskanerklosters den Mönch Bruder Georg mit einem Pfeil in der Brust an den eine unheimliche, in Latein verfasste Botschaft angehängt ist, tot auffindet. Ein weiterer Mönch, Bruder Lorenz, stirbt kurz darauf auf mysteriöse Weise. Der Einzige im Kloster, der mehr über die geheimnisvollen Botschaften zu wissen scheint, die aus einem Schweigekloster zu kommen scheinen, hüllt sich in Schweigen. Kann Bastian Mühlenberg zusammen mit seinem Freund Wernhart das Rätsel lösen, bevor es weitere Klosterinsassen dahin rafft?

    Wie alle anderen Fälle der Kripo Neuss und von Bastian Mühlenberg ist auch dieser in sich abgeschlossen und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Mir gefällt es aber viel besser, wenn ich gerade die Ermittler in ihrer Entwicklung auch in ihrem Privatleben von Anfang an kennenlernen kann.
    Ich habe es auch diesmal wieder richtig genossen in zwei verschiedene Welten, in die der Vergangenheit von vor über 500 Jahren und die der Gegenwart eintauchen zu können. Mich haben sowohl die Morde an den Klosterbrüdern als auch die an der Psychologin und einer Influencerin sofort gefangen. Als dann noch ein junger Mensch gerade aus diesem Umfeld verschwindet, habe ich schon gebangt, ob er sein Leben ebenfalls verlieren wird oder ob er standhaft bleiben kann. Denn darum geht es hier – um Standhaftigkeit, etwas was verboten wurde nicht zu tun. Aber warum?
    Catherine Shepherd schickt mich immer auf falsche Fährten, wo ich den Täter natürlich nicht gefunden habe. Ich habe bis zum Schuss mit rätseln können, hatte bald die Motivation zu den Morden erkannt, immer hat jedoch ein Puzzleteilchen zur Auflösung gefehlt. Und ich wäre nie auf diesen Abschluss des Falles bzw. den Täter gekommen.
    Ich fand es sehr schön, wie hier Anna im Heute und Bastian im Damals wieder zusammen an dem Geheimnis arbeiten. Ich finde ihre Verbindung über die vielen Jahrhunderte hinweg eine ganz besondere und wunderschöne.
    Nach dem Nachwort von autorin_catherine_shepherd stellt sie mir ihre weiteren Titel vor, ich lerne die Stadt Zons besser kennen und auch die Autorin selbst stellt sich vor. Und ich kann in ein weiteres Buch von ihr durch eine kurze Leseprobe von „Der Lehrmeister“ hinein schnuppern.

    Ein erstklassiger Thriller, bereits der 14. dieser Reihe, mit einer in beiden Zeitebenen ausgefeilten und im Nachhinein logischen und schlüssigen Handlung, der mich ab der ersten Seite gefesselt und mein Kopfkino angeknipst hat. Davon will ich unbedingt noch mehr.

  • Im Bücherregal unserer Enkel stehen schon einige Bücher aus der Sachbuchreihe „Wieso? Weshalb? Warum?“ aus dem Ravensburger Verlag. Und da unser Großer demnächst in die Schule kommt, kommt dieses Buch gerade recht.

    Wann kommt man überhaupt in die Schule?
    Was braucht man alles für die Schule?
    Was passiert am ersten Schultag?
    Wie sieht es im Klassenzimmer aus?
    Wer ist alles in deiner Klasse?
    Was lernst du noch außer Lesen und Schreiben?
    Welche Räume gibt es in einer Schule?
    Was kann man bei einem Klassenausflug erleben?
    Wozu sind die Pausen da?
    Kennst du deinen Schulweg?
    Wie war es vor 100 Jahren in der Schule?
    Wie ist Schule anderswo?

    All diese Themen und verschiedenen Aspekte werden mit ganz viel Liebe zum Detail von Doris Rübel verständlich, kindgerecht und unterhaltsam für den Schulanfang erklärt und sind mit farbenfrohen Bildern von ihr unterlegt. Dazu kommen die vielen kleinen und großen Klappen unter denen sich noch mehr Informationen verstecken. Selbst mir als Vorlese-Oma macht es Spaß mich mit allen diesen Sachen, die auf die neuen Schüler zukommen, zu beschäftigen und an meine eigene Schulzeit zurück zu denken.

    Ein tolles Buch um die kleinen ABC-Schützen mit Tom und seiner Freundin Anna auf die Schule vorzubereiten und ihnen auch ein wenig die Angst vor dem Beginn dieses neuen Lebensabschnittes zu nehmen.

  • Auf den ersten Seiten der Geschichte erfahre ich, wie Jeremias zum McBain-Clan gekommen ist. Aber er wird von den Mitgliedern anderer Clans nicht anerkannt, da kein McBain Blut in seinen Adern fließt. Um endlich dazuzugehören willigt er in eine Mutprobe ein. Er macht sich auf den Weg zu einer riesigen Feuerstelle, über die ein Drache wacht – und wird entführt.

    Für mich ist dies das erste Buch von Emily Skye, das ich gelesen habe und jetzt noch einmal mit meinem Enkel gemeinsam lesen werde.
    Sehr schön gestaltet finde ich die beiden Coverinnenseiten. Auf der vorderen Seite stellen sich die wichtigsten Mitwirkenden vor. Was den Einstieg in die Geschichte erleichtert und auch schon neugierig macht. Auf er hinteren Seite bekomme ich als cooles Goodie noch den Drachen Feuerschatten als Aufsteller.
    Die einzelnen Kapitel der Geschichte sind angenehm kurz und auch für noch nicht so gute Leser gut zu bewältigen. Dazwischen lockern Comiczeichnungen oder kurze comicartige Ausrufe das zu lesende auf. Die vielen farbigen Illustrationen von Pascal Nöldner gefallen mir ausgesprochen gut und geben der Geschichte den letzten Schliff. Ganz besonders gut gefallen mir hier auch die verschiedenen Wappen, die jedes neue Kapitel einleiten. Die Seitenzahlen werden von einem kleinen Ritterschild umrahmt. Alles Kleinigkeiten, die den Charme und den Reiz dieser Geschichte unterstreichen.
    Da die Spannung nicht ausufert, finde ich die Geschichte auch für 6-jährige schon gut zu verstehen und nicht erdrückend. Sowohl beim vorlesen als auch beim vielleicht ersten selbst lesen.

    Eine wunderbare Drachengeschichte, die die Themen Freundschaft und Ausgrenzung mit viel Einfühlungsvermögen behandelt. Ein Buch, nicht nur für kleine oder auch große Drachenfans.

  • Kalte Marsch von Nina Ohlandt

    Nach seiner Strafversetzung auf eine Ein-Mann-Wache nach Friedrichstadt, einer kleinen Stadt im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein zwischen den Flüssen Eider und Treene, hat es KHK John Benthien momentan mit weniger spannenden Fällen zu tun. Einzig seine Tochter Celine, die sich einer Gruppe Klimaschützern angeschlossen hat, hält ihn hier und da auf Trab. Doch dann werden Laas Riewerts, der auch sein Vermieter ist, und dessen Frau Mette ermordet in ihrem Haus gefunden. Beide gehörten einer streng nach dem Wort der Bibel lebenden Freikirche an.
    Johns ehemaligen Kollegen, die Kommissare Tommy Fitzen und Lilly Valesco, sowie Staatsanwältin Sanna Harmstorf werden für diesen Fall abgestellt. John soll sich vorerst aus dem Fall raus halten. Bis zu dem Zeitpunkt als hinter seinem Haus unter einem Baum die Leiche einer seit 10 Jahren vermissten Frau gefunden wird und John erste relevante Spuren findet.

    Auch in seinem 10. Fall hat mich John Benthien wieder voll von sich und vor allem von seiner Fähigkeit Zusammenhänge zu erkennen und damit einen Fall zu lösen überzeugt. Und nicht nur mich.
    Auch wenn man die anderen Fälle nicht kennt, die ebenfalls alle in sich abgeschlossen sind, hat man keine Probleme in den neuen Fall einzutauchen. Ich finde es aber immer schöner, wenn ich gerade die Ermittler mit ihrem Privatleben nach und nach immer besser kennenlernen kann.
    Auch diesmal habe ich mich mit ihm und Celine und auch mit seinem Vater Ben, der zu Besuch kommt, sehr wohl gefühlt. Auch Tommy und Lilly habe ich im Laufe der jahrelangen Ermittlungen richtig ins Herz geschlossen. Die drei Ermittler der Kripo Flensburg sind aber auch ein unschlagbares Team, das hoffentlich bald wieder zusammen auf Ermittlungstouren geht.
    Den Fall, der sich hauptsächlich um eine Freikirche bzw. ich würde sie sogar als Sekte bezeichnen, dreht, finde ich sehr interessant und auch verstörend. Wenn ich mir vorstelle, dass es solche Glaubensgemeinschaften mit solch krassen Verhaltensmustern auch heute noch und vielleicht sogar hier bei uns gibt, bekomme ich Gänsehaut. Wie schnell man in die Fänge einer solchen Gemeinschaft kommen kann, lesen wir hier durch das Beispiel von Jaane Harmstorf, die Schwester von Staatsanwältin Sanne. So toll, wie sie sich für ihre Schwester einsetzt, obwohl sie damit ihrer Karriere massiv schaden könnte. Da zählt Familie halt doch mehr als Karriere.
    Sehr spannend und interessant finde ich die verschiedenen Menschen, die ich von der Freikirche kennenlerne. Die Brüder Abbe und Keke Boysen, die von ihrem kranken Vater die Führung der Kirche des wahren Glaubens übernehmen wollen. Und die spirituelle Anführerin Nele Flohr, bei deren Weissagungen sich mir die Haare aufgestellt haben. Sie alle machen diesen Fall zu etwas besonderem.

    Ein Fall mit einem hohen Spannungsbogen, einem fesselnden Fall, interessanten Menschen in einer Umgebung in der ich gerne mal Urlaub machen würde.
    Meine Empfehlung ist diesem Buch gewiss.

  • Emil Igel von Melanie Gerber

    Emil Igels Freund Nando ist krank und Emil will ihn besuchen. Aber wo ist denn bloß die Karte mit dem Weg zu ihm?
    Wie Emil, der eigentlich vor allem Neuen Angst hat, den Weg nicht alleine zu finden umgeht, was er alles erlebt, wen er alles trifft, wie er mutig über sich hinaus wächst und trotz seiner Angst alles meistert, das hat Autorin Melanie Gerber in dieser kleinen abenteuerlichen Geschichte über den kleinen Igel Emil festgehalten. Mir hat besonders die Entwicklung die Emil hier macht und die sehr gut ausgearbeitet ist, sehr gut gefallen. Ich kann mir die verschiedenen Situationen und wie Emil damit umgeht, sehr gut vorstellen. Dass Emil bei diesem Abenteuer aber auch Spaß hat, kommt leider nicht so gut bei mir an.
    Der Erzählstil ist, wie ich finde, absolut altersgerecht und mit seinen kurzen knappen Sätzen sehr gut verständlich.
    Das übergroße Buch liegt sehr gut in der Hand und kann auch von 3-jährigen gut gehalten werden. Das einzig negative an dem Buch ist ein Klebefehler im Buchrücken. Stört beim Lesen nicht, mich leider schon.
    Auf den ganzseitigen bunten Illustrationen von Doris Lecher gibt es so Vieles zu entdecken. Bei den liebevoll ausgearbeiteten Tiere kommen die Gefühle, die Emotionen und die gerade herrschende Stimmung sehr gut rüber. Gerade an Emils kleinem Gesicht kann man sehr gut ablesen, wie er sich gerade fühlt.
    Sehr gut angenommen wird bestimmt auch das beigelegte „Leiterspiel“, das der ersten Umschlagseite gleicht. Die Spielanleitung ist kurz und verständlich und es macht bestimmt Spaß hier zusammen zu spielen und Emils Weg nach zu gehen. Ich freue mich schon, das Buch und das Spiel meinen Enkeln vorzustellen.

    Eine wunderschöne Geschichte über Freundschaft, Mut, Ängste überwinden und die Erkenntnis, dass man zusammen einfach alles schaffen kann. An Emil können wir uns alle ein Beispiel nehmen.

  • Auf der 110 Jahrfeier des von ihr geleiteten Autohauses Berner im fiktiven baden-württembergischen Meutlingen verkündet Geschäftsführerin Claudia Berner, 49, dass sie die Geschäfte demnächst in die Hände ihres Mannes Martin legen wird. Sie selbst will für das Bürgermeisteramt kandidieren und sich für eine modernere, nachhaltige und sozial gerechte Politik einsetzen. Ihre Mutter Marianne, 74, immer noch die Grand Dame des Autohauses hält weder etwas von der Übergabe der Geschäfte an ihren Schwiegersohn, noch von der Kandidatur ihrer Tochter.
    Anouk, die bisher unauffällige brave Tochter des Hauses schmeißt am Tag ihrer Volljährigkeit die Schule und zieht in die WG einer Gruppe von Klimaaktivisten, denen sie sich angeschlossen hat, klebt sich an Straßen fest, wird bei einer Demo verhaftet und sitzt zwei Wochen in Bayern im Knast. Sie bricht jeden Kontakt zu ihren Eltern, die sich nach diesen Eskapaden einer Hausdurchsuchung stellen müssen, ab. Das alles hat natürlich Auswirkungen sowohl auf die Wahl zur Bürgermeisterin als auch auf ihre Ehe, die ganz langsam den Bach runter geht…

    Amelie Fried ist es mit dieser Familiengeschichte und ihrem fantastischen Erzählstil ganz schnell gelungen mich direkt in die Familie Berner hinein zu katapultieren. Mit Claudia, Martin, Julian und Marianne habe ich um Anouk gebangt. Ich konnte Sohn Julians Wut so gut nachvollziehen, als er in der Schule wegen seiner familiären Verhältnisse ausgegrenzt wird. Ich habe auch Anouk verstehen können, die sich in ihrer Angst um unsere Welt in eine absolute Ausnahmesituation begibt. Ich fand es schrecklich beim langsamen Zerfall der kleinen Familie zuschauen zu müssen. Dass die bisher so disziplinierte Marianne ihre erste große Liebe wiederfindet und beschließt sich nur noch auf sich zu konzentrieren, was sogar ihre Wohnungseinrichtung einschließt, fand ich einfach rührend.
    So einfühlsam, farbig und menschlich wie die Autorin die Menschen hier beschreibt, habe ich mich sehr gut in sie hinein versetzen können. Ich hätte gerade Anouk so gerne mal in den Arm genommen und ganz feste gedrückt. Bei Claudia war ich froh, dass sie Menschen wie ihre Freundinnen Ceyda, die ihr fast bis zur Selbstaufgabe hilft, und Tina, die ihr in Berlin Quartier gibt, um sich hat, die ihr beistehen. Ihre Unsicherheit und ihre Bedenken konnte ich zumeist gut verstehen. Vor allem, dass sie das Muttersein über alles stellt, fand ich sehr gut. Mit Martin hätte ich auch gerne mal ein ernstes Gespräch geführt und ihm den Kopf gewaschen. Selten hat mich eine Geschichte so aufgewühlt und betroffen gemacht.
    Die verschiedensten Situationen, bei denen ich dabei bin, waren für mich alle sehr gut vorstell- und nachvollziehbar.
    Das Verweben eines Familien-Unterhaltungsromanes mit den derzeit weiterhin aktuellen und brisanten politischen Themen ist Amelie Fried hier sehr gut gelungen. Drei Frauen, jede auf ihre Weise stark und kämpferisch, haben mir ein tolles Leseerlebnis geschenkt. Das Ende hat mich mit den vielen kritischen Situationen, die ich hier beim lesen durchlebt habe, wieder versöhnt.

    Ich habe diesen Pageturner verschlungen und hoffe, dass das Buch noch ganz viele Leser*innen finden wird.

  • Margarethe, die nach dem Aus ihrer großen Liebe in Spanien im Hinterland des Städtchen Gandia auf der Finca Biologica zur Ruhe und zu einem neuen Leben gefunden hat, lernt durch einen unachtsamen Unfall den Fahrradfahrer Finn kennen. Beide sind sich auf Anhieb sympathisch und es kommt zu einer ersten Verabredung. Dann trifft ein Brief ein, der Margarethe völlig aus der Fassung bringt. Plötzlich ist die Vergangenheit, die sie glaubte hinter sich gelassen zu haben, wieder da. Und steht plötzlich sogar unangemeldet vor ihrer Tür.
    Gut, dass sie da ihre gute Freundin Ina hat, der sie ein lang gehütetes Geheimnis anvertrauen kann. Aber auch deren Leben und vor allem das ihrer Tochter Leonie gestaltet sich plötzlich so ganz anders als erwartet oder geplant...

    Ich habe auch diesmal meinen Kurzurlaub am Mittelmeer in der Nähe von Valencia richtig genossen. Es war so schön, die Menschen, die mir bei meinen ersten beiden Aufenthalten dort so ans Herz gewachsen sind wiederzulesen. Egal ob Ina mit ihrer Tochter Leonie, ihren Eltern Helga und Bernd und ihrem Freund Vincente, Coach Alexandra und natürlich Margarethe. Alle fühlen sich schon fast wie Freunde an, die ich langsam immer besser kennenlerne. Besonders gefallen mir immer wieder die tiefgründigen Gespräche, die Autorin Andrea Micus die Freundinnen Margarethe und Ina auch diesmal wieder führen lässt. Aber auch Finn und der Gast, der unangekündigt bei Margarethe vor der Tür stehen, konnte ich mir gut vorstellen und finde beide echt sympathisch.
    Immer wieder ist auch hier von so leckerem Essen die Rede, dass mir das Wasser im Mund zusammen läuft. Und einen der Märkte, auf denen Margarethe ihr Obst und Gemüse verkauft würde ich sofort besuchen. Als Goodie bekomme ich zum Schluss noch ein paar Schönheitsrezepte rund ums Olivenöl.
    Aber es geht nicht nur um die Liebe und einen Neuanfang, zu dem man auch mit fast 50 noch nicht zu alt ist. Auch das Thema Outing im Fußball, zu dem sich ein Bekannter von Margarethe bekennt, fand ich sehr interessant.

    Eine wunderbare Geschichte mit sympathischen Menschen in einer Umgebung, in der man sich nur wohlfühlen kann. Ich komme sehr gerne wieder.