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Bewertungen von Leser/innen

  • "Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe."

    Bei dieser Kombi aus bezaubernder Covergestaltung und catchy Klappentext konnte ich einfach nicht widerstehen - so ein tolles Setting, so eine kreative Storyidee! Am liebsten hätte ich direkt mein eigenes Mikrofon aus dem Schrank geholt und ein paar Texte aufgenommen.

    Vorab: Ganz, ganz große Liebe für die wundervolle Widmung, die mich beinahe zu Tränen gerührt hat … "Für alle, die schon einmal in den Zuschauerraum geblickt und den wichtigsten Platz leer vorgefunden haben. Und für alle, die diesen Platz nie leer lassen würden." Wenn diese Worte einem nicht unter die Haut gehen, dann weiß ich auch nicht!

    Gleichermaßen voller Feingefühl ist der Schreibstil; bedacht und präzise. Die Romanze um Klara und Noel entfaltet sich langsam, wodurch die Autorin uns ermöglicht, beide Hauptfiguren (aus deren Perspektive abwechselnd erzählt wird) ausreichend kennenzulernen.

    "Noel Carter ist der einzige Mann, der es vermag, mir mit einem bloßen Luftholen eine Gänsehaut zu bescheren. Ich möchte baden in seiner Stimme. Sie wie ein Parfüm auftragen. Ich möchte sie in einer Kette um meinen Hals tragen, wie die böse Meerhexe Ursula es mit der von Arielle getan hat. […] Gooott, dieser Typ könnte selbst eine Einkaufsliste anziehend vorlesen."

    Die Nebenfiguren sind großartig und stellen eine echte Bereicherung dar, allen voran Klaras lebenslustige, nie auf den Mund gefallene Kollegin Franka. (Ich kann es kaum erwarten, dass sie und Felix im zweiten Band der Reihe ihre eigene Geschichte erhalten, wohooo! Das wird genial werden!)

    Ein Highlight des vorliegenden Werkes: das originelle Setting. Es war einfach mal was ganz anderes und hat mir auch in puncto Ausarbeitung/Detailliertheit prima gefallen.

    Keine Kritik, nur eine Anmerkung à la 'bitte bei Gelegenheit mehr davon': Gerne hätte ich noch deutlich mehr über Klaras Alltag als CODA (= child of deaf adults) gelesen, verstehe aber, dass eine Vielzahl an Passagen zu diesem Thema wahrscheinlich den Rahmen der eigentlichen Story gesprengt hätte.

    Fazit:
    Zarte New-Adult-Romance, die - passend zum Plot - genau den richtigen Ton trifft; ideal für alle Fans von ruhigeren Geschichten ohne allzu viel Drama. "Farbenrauschen" erscheint im August 2024 und ich bin jetzt schon mega hyped!

  • "Ein Lied mag verklingen, doch die Liebe tanzt ewig"

    Soeben habe ich Louise Pelts mitreißenden Roman "Die Halbwertszeit von Glück" beendet und bin noch immer ganz ergriffen von dieser unglaublich berührenden Geschichte, die mir in jeglicher Hinsicht unter die Haut gegangen ist.

    Ich weiß ehrlich gesagt gerade gar nicht wohin mit meinen Emotionen. Dieses Werk ist eine Klasse für sich!

    Die Figuren sind allesamt bemerkenswerte Frauen, jede auf ihre eigene Art und Weise. Auch über Margarethe (deren Kapitel als Einleitung dient), hätte ich gerne noch mehr gelesen.

    Es gab zwei Elemente, bei denen ich mir vorstellen kann, dass sie von der Leserschaft als polarisierend aufgenommen werden könnten (aus Gründen der Spoilervermeidung formuliere ich beide Punkte so offen wie möglich): zum einen das Thema der Mutter-Kind-Bindung, zum anderen die Entwicklung einer gewissen Beziehung. Lest einfach selbst - vor allem, wenn ihr intensiv erzählte, vielschichtig angelegte Stories mögt, in denen die romantische Liebe zwar vorkommt, aber eben nicht der Hauptschwerpunkt ist.

    Was den Schreibstil betrifft: Ganz große Schreibkunst! Tiefgründig, klug, atmosphärisch und rundum fesselnd. Realistische Wortwahl in den Dialogen, solider Spannungsbogen … gekrönt von einem befriedigenden Ende.

    Abschließend habe ich euch noch meine Lieblingszitate rausgesucht; meine liebsten Textstellen waren diese hier:

    "Das Glück mag vergehen, und es lässt sich nicht festhalten, aber es ist kein Einzelgänger. Wenn ein Glück geht, kommt ein neues - nicht sofort vielleicht, aber irgendwann."

    "Eine einzige Sekunde genügte, um aus zwei Fremden eine neue Ewigkeit zu machen."

    "Die Liebe war kein bloßes Gefühl, sondern eine Wahrheit. Wer sie einmal erkannt hatte, konnte weder Augen noch Herz davor verschließen. So war es, wenn man etwas fand, was man nicht gesucht hatte."

    Fazit:
    Lebensnah und voller Hoffnung, wunderschön geschrieben. Von mir gibt es eine begeisterte Leseempfehlung!

  • Wie sehr hatte ich mich auf die lang ersehnte Fortsetzung dieser genialen Buchreihe gefreut, die zu meinen absoluten Lieblingswerken des Fantasy-Genres gehört!

    Die Idee um ein mysteriöses Buch, das Wünsche wahr werden lässt, gefiel mir auf Anhieb, ebenso die anfänglichen Frotzeleien zwischen der weiblichen Hauptfigur Izzy und ihrem Angestellten Brendan. Nach einem verheißungsvollen Einstieg, der mir obendrein gleich ein Wiedersehen mit Hope, Rufus, Gwen & Co. bescherte, dauerte es allerdings ein Weilchen, bis die Geschichte an Fahrt aufnahm.

    Zum einen mochte ich Izzy ganz gerne, wurde jedoch bei Weitem nicht so warm mit ihr wie damals mit Hope, zum anderen fragte ich mich zunehmend , warum Ahmed - krasser Slang und volle Gleichberechtigung hin oder her - überhaupt Teil der Handlung sein musste. Er war maximal eine Randnotiz - bei allen wichtigen Missionen und Spontanaktionen war er verhindert (aufgrund seines realen Jobs oder aufgrund seiner Rolle als werdender Papa) und die Einflechtung seiner Figur wirkte mir letztlich zu gewollt (so als müsse er auf Krampf Teil der Story werden, unabhängig davon, ob er wirklich etwas dazu beiträgt). Das hatte den Effekt, das meine anfängliche Sympathie für ihn irgendwann in Genervtheit umschlug.

    Apropos Sympathie-Faktor: Die Figuren sind allesamt solide ausgearbeitet, keine Frage, aber wenn man die Bände 1-3 gelesen hat … es tut mir in der Seele weh, doch es ist leider kein Vergleich.

    Neben der gewohnt cleveren Einbindung zahlreicher literarischer Klassiker und ihren Figuren zeichnet sich das Werk dafür wieder durch mehrere diverse Charaktere/gleichgeschlechtliche Liebe sowie gegenderte Sprache aus.

    Achtung, bitte beachten: Es handelt sich um eine in sich geschlossene Story und das Glossar im Anhang gibt Aufschluss über die wichtigsten Begriffe des Bücherwelt-Universums, dennoch ist in meinen Augen die Kenntnis der vorangegangenen drei Bände unerlässlich. (Ich persönlich empfände das ganze Konzept um das Portieren zwischen den Welten als zu komplex, wenn ich mit Band 4 gestartet hätte - außerdem sind die Vorgänger einfach großartig, das wollt ihr nicht verpassen!)

    Fazit:
    Für alle Hardcore-Fans der Reihe ist diese Fortsetzung, deren Cover eine wunderschöne Ergänzung im Regal bildet, natürlich ein klares Must-Read. Für mich ist der Funke letztlich leider nicht übergesprungen, vielleicht lag es an meiner hohen Erwartungshaltung. Meine Favoriten bleiben die Bände 1-3 (sowie weitere (Feel-Good-)Romane dieser talentierten Autorin, die unter ihrem Pseudonym Pippa Watson erschienen sind).

  • "[…] jemanden in sein Leben zu lassen, bedeutete gleichzeitig auch, ihn wieder verlieren zu können. In den meisten Fällen ohne Vorwarnung."


    Der Klappentext klang so catchy, die Gestaltung des Werkes ist ein absolutes Träumchen (- Seht. Euch. Diesen. Farbschnitt. An!! -) und ja, ich war auch schlichtweg neugierig, wie ich wohl ein weiteres Buch der Autorin - von der ich bisher erst Band 1 ihrer Maple-Creek-Reihe gelesen hatte - aufnehmen würde.


    "Meet Me in Maple Creek" hatte mich in puncto Schreibstil leider sehr ernüchtert zurückgelassen, aber irgendwie hatte ich so eine Eingebung, dass ich noch einen weiteren Versuch wagen sollte - und ich bin SO FROH, dass ich auf mein Bauchgefühl gehört habe, denn ansonsten wäre mir wirklich ein fantastisches Buch entgangen! Leute!! Ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll, aber insbesondere im Hinblick auf meinen Hauptkritikpunkt beim anderen Werk muss ich festhalten: Es liegen Welten dazwischen! Wow!


    Der bildreiche, einnehmende Schreibstil in "What We Fear" zählt zu meinen Highlights und hat mich von Anfang an direkt in die Handlung katapultiert. Ich fühlte mich sofort nach Seattle, das ich vor vielen Jahren mal besucht habe, zurückversetzt und habe auch das ganze Campus-Flair total geliebt und zu 100% gefühlt.


    Mit Harlow wurde ich mühelos warm, mit Zack auch, aber … - bitte nicht falsch verstehen, ich mochte ihn, er ist ein Cutie, alles fein, doch Harlow war einfach mein Hauptbezugspunkt in der Story. (So wie man eben immer seine Figurenlieblinge hat, denke ich.) Trotzdem habe ich die aus seiner Sicht erzählten Passagen ebenfalls sehr genossen und fand speziell seine Gedankengänge in Bezug auf seinen Gendefekt - bzw. dazu, wie viele seiner Mitmenschen damit umgehen - berührend.


    Zwei kleine Aufreger gab es, die allerdings eindeutig unter 'persönliche Präferenz' fallen - gut möglich, dass ihr sie also ganz anders (oder gar nicht) wahrnehmt:


    ❏ Harlow und ihr kleiner Bruder Braxton haben zwei Mütter. Stichwort: inhaltliche Inkludierung von gleichgeschlechtlicher Liebe. Ich erwähne das nur, weil dieser Punkt - "meine Moms" - auf den ersten 100+ Seiten a die zehnmal wiederholt wird. Absolut nichts gegen das Thema an sich - meine Meinung war schon immer: Die Welt braucht mehr Liebe und liebe sich bitte, wer kann und möchte - aber Wortwiederholungen in Romanen, die irgendwann den Eindruck erwecken von 'nur für den Fall, dass es noch nicht deutlich genug war', ärgern mich generell nun mal, weil ich mir dann denke: "Ja doch! Ich. Hab's. Begriffen. Können wir uns jetzt bitte der eigentlichen Story zuwenden?" - Ist einfach ein Pet Peeve von mir.


    ❏ Außerdem gab es ein paar (wenige) Formulierungen, die mir allgemein stets ein Cringegefühl bescheren, z.B. wenn ein Lachen 'über die Lippen sprudelt' - aaah!


    Zum Abschluss noch zwei Pluspunkte:


    ❏ Die ganze Hacker-Thematik ist cool, spannend und auch für Nicht-Nerds wie mich (= das Gegenteil von Technik-Fuchs) verständlich umgesetzt worden.


    ❏ Die Idee, jedem Kapitel einen Songtitel als Überschrift zu geben, gefiel mir super!


    Fazit:
    "Der Lakestone Campus of Seattle war […] die Crème de la Crème der Ivy League, der besten Eliteunis in den USA. Eine eigene kleine Welt, zu der Normalsterbliche keinen Zugang hatten." - Für uns NA-Leser:innen gilt das zum Glück nicht, denn ich freue mich schon jetzt riesig auf Band 2, der im Herbst 2024 erscheinen soll. Klare Empfehlung für Fans von gleichermaßen emotionalen wie actionreichen New-Adult-Romanzen!

  • Queen of Fashion von Stephanie Holden

    "[…] genau das war es, was Vivienne Angst einjagte: ein Leben voller Konventionen. Sie wollte sich weiterentwickeln, wollte Freiheit, Selbstverwirklichung, Bildung. […] Sie wollte mehr sein als Hausfrau und Mutter."

    Ich muss zugeben, dass die Heldin dieser Romanbiografie mir bisher rein namentlich ein Begriff gewesen war - und natürlich assoziierte ich sie mit dem Stichwort 'Mode', aber das war es dann auch schon gewesen mit meinem Vorwissen. Folglich war ich sehr gespannt auf das Werk, zumal ich bereits einige Romane dieser beim Aufbau Verlag erschienenen Buchreihe ("Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe") gelesen und sehr gemocht habe.

    Zum Cover muss ich wohl kaum etwas anmerken - wie bei den anderen Bänden der Reihe ist es ein kleines Kunstwerk für sich und passt hervorragend zum Genre.

    Den Schreibstil empfand ich als angenehm, obgleich bis zuletzt eine gewisse Distanz zu Vivienne bestehen blieb. Gut möglich, dass dies der Tatsache geschuldet war, dass ich Viviennes Entscheidungen nicht immer gutheißen konnte (nicht nur in puncto Partnerwahl). Dennoch muss ich anerkennen: Ihre Beweggründe sind von der Autorin schlüssig dargestellt worden. 

    Zudem habe ich stets Respekt vor Menschen, die den Mut aufbringen, ihren eigenen Träumen und Überzeugungen zu folgen, selbst wenn das bedeutet, gegen den Strom schwimmen zu müssen und den scheinbar unbequemeren Weg zu wählen. - Finde ich sehr authentisch und ungemein inspirierend.

    "Habe ich die falsche Entscheidung getroffen?, fragte sie sich. Sind meine Träume wichtiger als das Glück meines Kindes? Nein. […] ein Kind brauchte eine Mutter, die glücklich war."

    Das Werk bildet auf jeden Fall eine tolle Grundlage, mehr über diese rebellische, unangepasste, kreative Frau und Künstlerin zu erfahren. Der Fokus liegt hierbei hauptsächlich auf den früheren - skandalumwitterten - Jahren ihres Lebens.

    Fazit:
    Gerne spreche ich eine Empfehlung für Fans von Romanen mit starken Protagonistinnen aus.

  • Ich habe schon mehrere Werke dieser talentierten Autorin gelesen, u.A. den Auftaktband ihrer St.-Peter-Ording-Saga, und wusste daher im Vorfeld, dass bildreiche, atmosphärische Settingbeschreibungen und das Einfangen des damaligen Zeitgeistes normalerweise zu ihren Stärken zählen.

    Ich habe mich sehr gerne an die Nordsee geträumt, aber … es gibt zwei kleine Kritikpunkte.

    ❏ Inhaltstechnisch lag für mich der Fokus dieses Mal zu sehr auf der Mutter-Kind-Thematik. Gefühlt ging es zu 60-70% um Schwangerschaften - an sich nicht tragisch, doch dafür fehlte mir an anderen Stellen die Tiefe. So wurden bestimmte Erlebnisse, über die ich gerne mehr gelesen hätte, nur kurz angerissen. Das 70er-Flair konnte mich beispielsweise nicht richtig catchen.

    ❏ Es kam keine wirkliche Spannung auf, da viele Wendungen einfach zu vorhersehbar waren. Again, bei einem Feel-Good-Roman erwarte ich natürlich keinen Nervenkitzel (und meist macht mir Vorhersehbarkeit auch wenig bis nichts aus), doch hier führte es zu ein paar Längen.

    Die Karte im Innencover ist ein hübsches Extra und auch das Cover ist passend zum Genre gewählt worden.

    Fazit:
    Ich würde das Werk aufgrund der inhaltlichen Schwerpunkte (Familienzusammenhalt; Verlust/Trauer(bewältigung)) nicht als 'leichte Kost' einstufen - auch nicht als klassische Urlaubslektüre (trotz toller Kulisse). Kann man lesen, aber in puncto Emotionen und Tiefgang würde ich eher auf die vorherigen Romane der Autorin zurückgreifen.


    +++ ACHTUNG, SPOILER +++

    Für das Thema Kindstod hätte ich eine vorangestellte Triggerwarnung sinnvoll gefunden.

  • Lindy Girls von Anne Stern

    Wenn ihr ein Faible für historische Romane mit starken, in jeglicher Hinsicht interessanten, authentisch gezeichneten Protagonistinnen habt, kann ich euch dieses unterhaltsame, vor Esprit und Zeitgeist sprühende Werk aus der Feder von Bestsellerautorin Anne Stern wärmstens empfehlen.

    Ich tanze für mein Leben gerne und liebe - als alte Berliner Pflanze - zudem Geschichten, die in meiner einstigen Heimat spielen. Klar, dass "Lindy Girls" bei mir einziehen musste!

    Zu Beginn erforderten die vielen wechselnden Perspektiven meine volle Konzentration, doch schnell war ich in der Story um Gila, Wally, Alice und Thea (plus diverse Nebenfiguren) angekommen. Die Ladys könnten in puncto Background und Charakter kaum unterschiedlicher sein; jede von ihnen kämpft auf ihre Weise darum, ihren Alltag zu meistern bzw. diesem zu entfliehen. Damals wurden die meisten Lebensbereiche nun mal von Männern dominiert - Gott sei Lob und Dank, dass wir im Hier und Jetzt leben dürfen! Natürlich ist es immer wichtig, die eigenen Träume zu verfolgen, aber gerade wenn ich von Schicksalen lese, die sich diesbezüglich gegen besonders viel Gegenwind behaupten mussten und dennoch an ihren Idealen festgehalten haben, nötigt mir das immens viel Respekt ab. Für meinen Geschmack hätte ich lieber auf ein, zwei Nebenfiguren wie Jo und/oder Toni verzichtet und dafür einer bedeutenderen Person mehr Tiefe verliehen, aber das ist natürlich Geschmackssache.

    Elemente, die mir (neben der gelungenen Ausarbeitung der Figuren) besonders gut gefallen haben:

    ❏ der Aspekt rund ums Tanzen (die Shows, die Etablissements, die Tänze, …),

    ❏ die ungeschönte, realistische Darstellung des einzigartigen Lebensgefühls der Goldenen Zwanziger - auf der einen Seite Aufbruchsstimmung im Hinblick auf Wirtschaft und Kultur, auf der anderen Seite die bitteren Nachwehen des Ersten Weltkrieges und die ersten Vorboten der bevorstehenden Nazi-Herrschaft.

    Fazit:
    Neben inspirierender Frauen-Power und ansteckender Tanzbegeisterung wartet diese mitreißend erzählte Story zudem mit einer Vielzahl an Perspektiven und einem Blick hinter die Kulissen der nur vermeintlich 'goldenen' Jahre auf - Glamour, Feierlaune und glitzernde Kleider gehören ebenso zur damaligen Zeit wie bittere Armut (Hunger, Arbeitslosigkeit), Drogenkonsum und Kriegstraumata. Ich würde mich über eine Fortsetzung - idealerweise mit weniger Perspektiven - freuen!

  • Sturmmädchen von Lilly Bernstein

    Lilly Bernstein hatte mich bereits im vorherigen Jahr mit einem historischen Roman begeistern können, ihr mitreißendes Werk "Findelmädchen" zählt zu meinen absoluten Highlights aus diesem Genre. Wie soll man ein Buch toppen, das noch Monate später in einem nachhallt - ist das überhaupt möglich?

    Nach der Lektüre von "Sturmmädchen", dem aktuellen - ich kann es nicht anders ausdrücken - Geniestreich dieser begnadeten Autorin, lautet meine Antwort: Definitiv!

    Ich lese ja relativ häufig historische Romane mit dem Themenschwerpunkt Zweiter Weltkrieg, doch selten ging mir eine Geschichte dermaßen unter die Haut.

    Ich hatte Tränen in den Augen, habe mit angehaltenem Atem mit Elli, aus deren Perspektive erzählt wird, mitgefiebert, ihre hilflose Wut und Verzweiflung gespürt und war ein ums andere Mal erschüttert, wie herzlos und barbarisch Menschen miteinander umgehen können. Umso mehr ging mir der Mut jener zu Herzen, die ihr eigenes Leben riskierten, um der jüdischen Bevölkerung zu helfen. Wie stolz war ich auf Elli, die im Laufe der Handlung eine bemerkenswerte Entwicklung durchläuft!

    Trotz all des Schreckens wartet diese hochgradig berührende, in ihrem Detailreichtum hervorragend recherchierte Geschichte auch mit zahlreichen positiven Lichtblicken auf, mitunter Twists, die ich so nicht hatte kommen sehen.

    Lilly Bernstein versteht es meisterhaft, ihre Figuren zum Leben zu erwecken und uns direkt in die damalige Zeit, in die dunkelste Stunde der deutschen Vergangenheit, eintauchen zu lassen. Nie wieder dürfen sich solche Ereignisse wiederholen, weshalb Werke wie dieses, so schockierend und aufwühlend sie auch sind, einfach ungemein wichtig sind.

    Fazit:
    Schonungslos ehrlich, in puncto Intensität und Gefühl absolut fesselnd und schlichtweg bravourös erzählt! Unbedingte Leseempfehlung für alle Fans von historischen Romanen.

  • Nothing Like You von Julia Pelzer

    "Wie konnte das sein? Wir mochten uns doch nicht einmal, und jetzt waren wir plötzlich der Rettungsanker für den jeweils anderen?"

    Enemies-to-Lovers? New Adult? Einer meiner liebsten U.S. Bundesstaaten als Setting? Und ein Werk aus der Feder einer meiner Herzensautorinnen? Was kann da schiefgehen?! Ich verrate es euch: Gar nichts!!

    Seit einer Ewigkeit wartete ich sehnsüchtig auf den ersten Printroman meiner lieben Julia Pelzer, die mich bereits mit ihren bezaubernden (als eBook erschienenen) Christmas-Romanzen "Hook me up" und "This Last Christmas" restlos begeistert hatte - und ihre aktuelle, mitreißend erzählte Geschichte von Ally und Jax hat mich genau zur richtigen Zeit in meinem Leben gefunden.



    Freut euch auf

    ❏ realistische, tiefgründige Dialoge und Gedankengänge,

    ❏ eine erfrischende Handlung, die nicht überladen ist mit ausgeleierten Genre-Klischees (Come on, dass der vermeintliche Bad Boy eigentlich ein Guter ist, zählt nicht - das erwarten wir doch insgeheim alle!),

    ❏ sympathische und ungemein authentisch ausgearbeitete Haupt- und Nebenfiguren mit Ecken und Kanten (sowie Bösewichte, die man so richtig schön verteufeln kann),

    ❏ magische Herzklopf-Momente (Julia konnte es nicht wissen, aber ich habe während meines Auslandsjahres tatsächlich mal eine Nacht unter dem spektakulären Sternenhimmel Arizonas erlebt - daher: ganz viel Liebe für diese besondere Szene!),

    ❏ die einfühlsam gestaltete Einarbeitung wichtiger Themen wie Legasthenie oder Trauerbewältigung (ohne bedrückend zu wirken).

    Schwärm! Mal ganz abgesehen von Handlung, Figuren und Setting - ich bin hingerissen von Julias wundervollen Schreibstil, mit dem sie mich direkt zwischen die Seiten katapultiert hat, alles fühlte sich dermaßen echt an!



    Fazit:

    "»Weil jeder einzelne Stern da oben uns gehört.« […] »Dem Antihelden und seinem Mädchen.«"

    Ich weiß, es ist beinahe schon ein wenig frech, kurz nach dem Erscheinen eines Werkes prompt Nachschub zu verlangen, aber ich hoffe inständig, dass Julia uns schon ganz bald mit ihrem nächsten Roman beglücken wird. Ganz klare Leseempfehlung für alle (New-Adult-)Romance-Fans!

  • Starling Nights 2 von Merit Niemeitz

    "Dinge mussten nicht für immer anhalten, um ein Für immer zu hinterlassen. Zeit war eben nicht das ausschlaggebende Kriterium, wenn es darum ging, wie bedeutend etwas war."

    Nachdem Merit Niemeitz sich mit ihrem ganz und gar mitreißenden Dilogie-Auftakt "Starling Nights. Im Schatten der Wahrheit" direkt in mein Herz geschrieben hatte - und damit meine ich kein läppisches 'Wow, ich vergebe 5 Sterne, denn es war ein tolles Buch', sondern ein begeistertes 'OMG!! Bestes! Dark-Academia-Buch! Ever!!!' -, hatte ich es kaum erwarten können, endlich Band 2 in den Händen zu halten! … und das Warten hat sich definitiv gelohnt!

    Um mich selbst nicht zu spoilern, hatte ich mir nicht einmal erlaubt, vorab einen Blick auf den Klappentext zu werfen - stellt euch also meine Überraschung vor, als ich erfuhr, dass nicht etwa weiterhin Mabel und Cliff im Fokus stehen würden, sondern Zoe und Ashton! Ja genau, Mister Oberschuft-und-Arroganz-in-Person-Ashton, der bereits in Band 1 die verwirrende Kombination von 'unausstehlich' und 'charismatisch' verkörpert hatte. Gebannt verfolgte ich, wie die Autorin ihn vom gefühlskalten Unsympathikus in einen mit seiner Vergangenheit hadernden Bad Boy verwandelte und nun konnte ich sein Verhalten im Nachhinein so viel besser nachvollziehen.

    An dieser Stelle muss ich erwähnen: Auch wenn ich selbst regelmäßig zu Quereinstiegen neige, bitte ich euch inständig, hier unbedingt die chronologische Reihenfolge einzuhalten. Ohne Vorkenntnis vom Vorgängerband wäre ich in puncto Inhaltsverständnis zu Beginn etwas überfordert gewesen. (Und außerdem WOLLT ihr den Auftakt nicht verpassen, trust me!)

    Der Schreibstil strotzt erneut vor Tiefgründigkeit, atmosphärisch-düsteren Beschreibungen, einer facettenreichen Figurenausarbeitung und wunderschönen Formulierungen, die wie von selbst Bilder im Kopf entstehen lassen. Handlungstechnisch und vom Gesamtvibe her hat sich "Im Glanz der Ewigkeit" anders gelesen (- vielleicht auch, weil wir weitere Figuren aus dem Bund der Stare kennenlernen -); in Mabels und Cliffs Geschichte nahmen Worldbuilding und Setting-Flair einen bedeutenden Stellenwert ein, während bei Zoe und Ashton eindeutig die Liebesbeziehung im Vordergrund steht.

    Beide Buchcover der Dilogie ergänzen sich optisch hervorragend und sind jedes für sich ein absoluter Hingucker im Bücherregal, volle Punktzahl für die Gestaltung!

    Fazit:
    Anders als Band 1, aber nicht minder beeindruckend! Klare Empfehlung für alle Dark-Academia-Fans!