Erweiterte Suche

Unser

Service

Service

Aktuelle

Events

Events
Krieg der Sänger Roman. Kartoniert.

Krieg der Sänger Roman. Kartoniert.

Roman

von Löhr, Robert

Allg. Handelsw.
Piper Verlag GmbH
ISBN 978-3-492-30289-0
 

Inhalt

Rezension: "Tragikomisch, düster, drastisch und sehr unterhaltsam.", Neues Deutschland, 25.10.2012 Leseprobe Dies Buch gehört der Wartburg.
NARRATIONIS PERSONAE
Walther von der Vogelweide
Bertolt, sein Singerknabe
Wolfram von Eschenbach
Friedrich, sein Knappe
Johann, sein Singerknabe
Reinmar von Hagenau
Klara, seine Führerin
Heinrich von Weißensee
Dietrich, sein Adlatus
Heinrich von Ofterdingen
Rupert, sein Knappe
Konrad, sein Singerknabe
Biterolf von Stillaha
Landgraf Hermann von Thüringen
Sophia von Thüringen
Irmgard,
Hermann,
Ludwig und
Heinrich Raspe, ihre Kinder
Gerhard Atze
Walther von Vargula
Egenolf von Bendeleben
Franz von Eckartsberga
Reinhard von Mühlberg
Eckart von Wartburg
Günther von Schlotheim, thüringische Ritter
Rüdiger, Fleischhauer
Agnes, Amme
Rumolt und Gregor, Knechte
Meister Stempfel, Henker aus Eisenach
PROLOG
Martin Luther hatte kaum mit der Übersetzung des Matthäus-Evangeliums begonnen, da erschien ihm der Teufel. Er entsprach in allen Belangen dem Bild, das sich Luther von ihm gemacht hatte. Für Luther war der unerwünschte Besuch zwar ein Schreck, aber keine vollkommene Überraschung, hatte sich die Anwesenheit des Teufels doch schon zuvor offenbart: durch gespenstisches Gepolter auf den Treppen vor Luthers Stube, durch einen Schwarm Schmeißfliegen, der ihn von seiner Arbeit abzulenken suchte, und durch die Haselnüsse, die eines Nachts in ihrem Sack rasselten und hüpften, als wären sie lebendig.
Während ihn der Teufel höflich, ja beinahe freundlich und bei seinem Namen nannte und grüßte, erwog Luther, nach Hilfe zu rufen. Aber der Winterwind pfiff so laut um die Wartburg, dass ihn vermutlich niemand gehört hätte, und selbst wenn: Es war die Thomasnacht, die längste, finsterste Nacht des Jahres, die man tunlichst in seinen eigenen vier Wänden verbrachte, weil die Vorhölle offen steht und die Leichen sich aus ihren Gräbern befreien. Es hätte also eh niemand seine Kammer verlassen, um Luther zu helfen. Und fliehen konnte er nicht, denn zwischen ihm und der einzigen Tür nach draußen stand er, der Teufel.
Also griff Luther kurzerhand nach dem Tintenfass, das vor ihm auf dem Tisch zwischen der griechischen und der lateinischen Bibel stand, und schleuderte es gegen den Leibhaftigen, als dieser in den Raum trat. Der Teufel duckte sich unter dem Geschoss weg. Das Fass zerschellte an der gegenüberliegenden Wand neben dem Ofen. Nachdem sie beide für einen Augenblick den so entstandenen Fleck auf der kalkweißen Wand betrachtet hatten, eine Spinne mit tausend Beinen, drehte sich der Teufel kopfschüttelnd zu Luther um und sagte: "Was für ein hässliches Willkommen."
"Weg mit dir, Satan!", rief Luther, indem er das Zeichen des Kreuzes schlug. "Ich bete Gott an, und ihm allein diene ich!"
"Dem sei, wie ihm wolle", erwiderte der Schwarze, "aber ich habe dir bislang nichts getan, als dich freundlich zu grüßen, weshalb ich nicht verstehe, warum du mit Tinte nach mir wirfst."
"Um dich zu vertreiben, du Sohn der Verdammnis!"
"Ich verstehe. Und dafür, meinst du, genügt ein einfaches Tintenfass?"
Während Luther nach einer Antwort suchte, schritt sein Gast durch die kleine Stube, die nunmehr seit einem halben Jahr Luthers Bleibe war in seinem Asyl auf der Wartburg; er betrachtete Luthers Bettnische, seinen wenigen Hausrat und die Flöte, die von einem Nagel an der Wand hing; schaute durch eines der beiden Fenster in die tintenschwarze Nacht; tat, als ob er sich die Hände an den Kacheln des Ofens wärmte und blieb schließlich hinter dem Tisch stehen, auf dem zahlreiche dicht beschriebene Papiere lagen, dazu Vulgata und griechisches Neues Testament, zwei Kerzen, einige Federkiele und ehemals ein Tintenfass. Er nahm ein Blatt auf und las die Passage, die Luther zuletzt geschrieben hatte.
"Schau an, schau an: Jesus in der Wüste", sagte er. "Das hast du schön geschrieben. Kraftvoll und prägnant."
Schon wollte sich Luther für das Lob bedanken, da besann er sich eines Besseren und fragte: "Was willst du von mir?"
"Ich we Rezension "Tragikomisch, düster, drastisch und sehr unterhaltsam.", Neues Deutschland, 25.10.2012 Klappentext Durch eine perfide List geht es den größten Dichtern des Mittelalters an den Kragen: Walther von der Vogelweide, Wolfram von Eschenbach und vier weitere Sänger lassen sich auf einen Wettstreit ein, bei dem der beste gekrönt und der schlechteste geköpft werden soll.
Tragikomisch, düster und drastisch - Robert Löhr sprengt mit seiner Erzählung des legendären Sängerkriegs alle Ketten des historischen Romans. Autorentext: §15§Durch eine perfide List geht es den größten Dichtern des Mittelalters an den Kragen: Walther von der Vogelweide, Wolfram von Eschenbach und vier weitere Sänger lassen sich auf einen Wettstreit ein, bei dem der beste gekrönt und der schlechteste geköpft werden soll.
Tragikomisch, düster und drastisch - Robert Löhr sprengt mit seiner Erzählung des legendären Sängerkriegs alle Ketten des historischen Romans.§12§"Tragikomisch, düster, drastisch und sehr unterhaltsam.", Neues Deutschland, 25.10.2012§09§Dies Buch gehört der Wartburg.
NARRATIONIS PERSONAE
Walther von der Vogelweide
Bertolt, sein Singerknabe
Wolfram von Eschenbach
Friedrich, sein Knappe
Johann, sein Singerknabe
Reinmar von Hagenau
Klara, seine Führerin
Heinrich von Weißensee
Dietrich, sein Adlatus
Heinrich von Ofterdingen
Rupert, sein Knappe
Konrad, sein Singerknabe
Biterolf von Stillaha
Landgraf Hermann von Thüringen
Sophia von Thüringen
Irmgard,
Hermann,
Ludwig und
Heinrich Raspe, ihre Kinder
Gerhard Atze
Walther von Vargula
Egenolf von Bendeleben
Franz von Eckartsberga
Reinhard von Mühlberg
Eckart von Wartburg
Günther von Schlotheim, thüringische Ritter
Rüdiger, Fleischhauer
Agnes, Amme
Rumolt und Gregor, Knechte
Meister Stempfel, Henker aus Eisenach
PROLOG
Martin Luther hatte kaum mit der Übersetzung des Matthäus-Evangeliums begonnen, da erschien ihm der Teufel. Er entsprach in allen Belangen dem Bild, das sich Luther von ihm gemacht hatte. Für Luther war der unerwünschte Besuch zwar ein Schreck, aber keine vollkommene Überraschung, hatte sich die Anwesenheit des Teufels doch schon zuvor offenbart: durch gespenstisches Gepolter auf den Treppen vor Luthers Stube, durch einen Schwarm Schmeißfliegen, der ihn von seiner Arbeit abzulenken suchte, und durch die Haselnüsse, die eines Nachts in ihrem Sack rasselten und hüpften, als wären sie lebendig.
Während ihn der Teufel höflich, ja beinahe freundlich und bei seinem Namen nannte und grüßte, erwog Luther, nach Hilfe zu rufen. Aber der Winterwind pfiff so laut um die Wartburg, dass ihn vermutlich niemand gehört hätte, und selbst wenn: Es war die Thomasnacht, die längste, finsterste Nacht des Jahres, die man tunlichst in seinen eigenen vier Wänden verbrachte, weil die Vorhölle offen steht und die Leichen sich aus ihren Gräbern befreien. Es hätte also eh niemand seine Kammer verlassen, um Luther zu helfen. Und fliehen konnte er nicht, denn zwischen ihm und der einzigen Tür nach draußen stand er, der Teufel.
Also griff Luther kurzerhand nach dem Tintenfass, das vor ihm auf dem Tisch zwischen der griechischen und der lateinischen Bibel stand, und schleuderte es gegen den Leibhaftigen, als dieser in den Raum trat. Der Teufel duckte sich unter dem Geschoss weg. Das Fass zerschellte an der gegenüberliegenden Wand neben dem Ofen. Nachdem sie beide für einen Augenblick den so entstandenen Fleck auf der kalkweißen Wand betrachtet hatten, eine Spinne mit tausend Beinen, drehte sich der Teufel kopfschüttelnd zu Luther um und sagte: "Was für ein hässliches Willkommen."
"Weg mit dir, Satan!", rief Luther, indem er das Zeichen des Kreuzes schlug. "Ich bete Gott an, und ihm allein diene ich!"
"Dem sei, wie ihm wolle", erwiderte der Schwarze, "aber ich habe dir bislang nichts getan, als dich freundlich zu grüßen, weshalb ich nicht verstehe, warum du mit Tinte nach mir wirfst."
"Um dich zu vertreiben, du Sohn der Verdammnis!"
"Ich verstehe. Und dafür, meinst du, genügt ein einfaches Tintenfass?"
Während Luther nach einer Antwort suchte, schritt sein Gast durch die kleine Stube, die nunmehr seit einem halben Jahr Luthers Bleibe war in seinem Asyl auf der Wartburg; er betrachtete Luthers Bettnische, seinen wenigen Hausrat und die Flöte, die von einem Nagel an der Wand hing; schaute durch eines der beiden Fenster in die tintenschwarze Nacht; tat, als ob er sich die Hände an den Kacheln des Ofens wärmte und blieb schließlich hinter dem Tisch stehen, auf dem zahlreiche dicht beschriebene Papiere lagen, dazu Vulgata und griechisches Neues Testament, zwei Kerzen, einige Federkiele und ehemals ein Tintenfass. Er nahm ein Blatt auf und las die Passage, die Luther zuletzt geschrieben hatte.
"Schau an, schau an: Jesus in der Wüste", sagte er. "Das hast du schön geschrieben. Kraftvoll und prägnant."
Schon wollte sich Luther für das Lob bedanken, da besann er sich eines Besseren und fragte: "Was willst du von mir?"
"Ich we


Verfügbar in Filiale: