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Kurztext / Annotation

Das Original zum TV-Klassiker Mit viel Sinn für Details aus der Welt der Insekten erzählt Bonsels von den lustigen und spannenden Abenteuern der freiheitsliebenden Biene Maja mit den anderen Tieren im Park, auf der Wiese und im Wald. Die junge Maja, und somit die Leserschaft, lernt dabei aus der Perspektive der Bienen vieles über die Lebensweise und das Fressverhalten anderer Tiere und das Leben außerhalb des eigenen Bienenstocks. Hierbei trifft sie auf den Rosenkäfer Peppi, den Mistkäfer Kurt, Iffi die Grille und Puck die Stubenfliege sowie die Spinne Thekla und viele andere. Ihre Sehnsucht gilt aber eigentlich den Menschen, die für die Bienen das höchste Wesen sind und mit denen die Bienen friedlich zusammenleben. In dem modernen Märchen werden die Erlebnisse des Autors verarbeitet, der das Leben der kleinen Lebewesen im Park beobachtete. Bonsels Klassiker für Erwachsene und Kinder wurde in über 40 Sprachen übersetzt. Die hier vorliegende Ausgabe ist vierfarbig illustriert.

Der Autor Waldemar Bonsels, geboren 1880 in Ahrensburg, gehörte zu den meistgelesenen Autoren der 20er-Jahre, sein Buch 'Biene Maja' wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und mehrfach verfilmt, zudem gab es früh weitere Merchandise-Produkte. Er starb 1952. Erst in den 70er Jahren erlangte er durch die Zeichentrickserie wieder Bekanntheit. Er verfasste zahlreiche Werke, von denen viele nur noch antiquarisch lieferbar sind.


Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet


Textauszug

Erstes Kapitel
MAJAS FLUCHT AUS DER HEIMATSTADT

Die ältere Bienendame, die der kleinen Biene Maja behilflich war, als sie zum Leben erwachte und aus ihrer Zelle schlüpfte, hieß Kassandra und hatte großes Ansehen im Stock. Es waren damals sehr aufgeregte Tage, weil im Volk der Bienen eine Empörung ausgebrochen war, die die Königin nicht unterdrücken konnte.

Während die erfahrene Kassandra der kleinen Maja, deren Erlebnisse ich erzählen werde, die großen blanken Augen trocknete und ihr die zarten Flügel etwas in Ordnung zu bringen suchte, brummte der große Bienenstock bedrohlich, und die kleine Maja fand es sehr warm und sagte es ihrer Begleiterin. Kassandra sah sich besorgt um, aber sie antwortete der Kleinen nicht gleich. Sie wunderte sich darüber, dass das Kind schon so früh etwas auszusetzen fand, aber im Grunde war es richtig, die Wärme und das Gedränge waren beinahe unerträglich. Maja sah ununterbrochen Biene auf Biene an sich vorübereilen, das Geschiebe und die Eile waren so groß, dass zuweilen die eine über die andere fortkletterte und wieder andere sich wie zu Klumpen geballt vorüberwälzten.

Einmal war die Königin in ihrer Nähe gewesen. Kassandra und Maja wurden etwas beiseitegedrängt, aber eine Drohne, ein freundlicher junger Bienenherr von gepflegtem Aussehen, war ihnen behilflich. Er nickte Maja zu und strich sich etwas erregt mit dem Vorderbein, das bei den Bienen als Arm und Hand gebraucht wird, über seine glänzenden Brusthaare.

»Das Unheil wird hereinbrechen«, sagte er zu Kassandra. »Der Schwarm der Revolutionäre wird die Stadt verlassen. Sie haben schon eine neue Königin ausgerufen.«

Kassandra beachtete ihn fast gar nicht. Sie hatte sich nicht einmal für die Hilfe bedankt, und Maja empfand deutlich, dass die alte Dame dem jungen Herrn recht unfreundlich gegenüber war. Sie wagte nicht recht zu fragen, die Eindrücke kamen alle so rasch hintereinander und drohten sie zu überwältigen. Die Erregung teilte sich ihr mit, und sie begann ein feines helles Summen.

»Was fällt dir ein«, sagte Kassandra. »Ist nicht schon Lärm genug?«

Maja war sofort still und richtete ihre Augen fragend auf ihre ältere Freundin.

»Komm hierher,« sagte diese zu Maja, »wir wollen versuchen, uns hier etwas zu sammeln.«

Sie schob Maja bei ihrem schönen glänzenden Flügel, der noch weich und ganz neu und wundervoll durchsichtig war, in eine wenig besuchte Ecke vor ein paar Wabenschränke, die mit Honig gefüllt waren.

Maja blieb stehen und hielt sich an einem der Schränke fest.

»Hier riecht es ausgezeichnet«, sagte sie zu Kassandra. Die Alte wurde wieder ganz nervös:

»Du musst warten lernen«, antwortete sie. »Kind, ich habe in diesem Frühling schon viele hundert junge Bienen erzogen und für ihren ersten Ausflug unterrichtet, aber mir ist noch keine vorgekommen, die so naseweis gewesen wäre. Du scheinst eine Ausnahmenatur zu sein.«

Majas erster Ausflug

Maja errötete und fuhr mit den beiden zarten Fingerchen ihrer Hand in den Mund:

»Was ist das?« fragte sie schüchtern, »eine Ausnahmenatur.«

»Oh, das ist etwas durchaus Unschickliches«, rief Kassandra, die allerdings die Handbewegung der kleinen Biene meinte und ihre Frage nicht beachtet hatte.

»Jetzt höre genau auf alles, was ich dir sage, denn ich kann dir nur kurze Zeit widmen, es sind schon wieder neue Junge ausgeschlüpft und meine einzige Gehilfin in dieser Etage, Turka, ist ohnehin aufs äußerste überarbeitet und klagte in den letzten Tagen über Ohrensausen. Setz dich hierhin.«

Maja gehorchte und schaute mit ihren großen braunen Augen auf ihre Lehrerin.

»Die erste Regel, die sich eine junge Biene merken muss,« sagte Kassandra und seufzte, »ist, dass jede in allem, was sie denkt und tut, den anderen gleichen und an das Wohlergehen aller denken muss. Es ist bei der Staatsordnung, die wir seit undenk


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