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Der Rattenfänger von Hameln

Besprechung

"In dem Rathhaussaal zu Hameln tagt des Raths wohledle Weisheit. Dicke Mauern, deren Pfeiler hochgeschwungne Bogen tragen, Gürten die gewölbte Halle. An der Decke ist der Himmel abgemalt mit Mond und Sternen; Wie die Sonne aus den Wolken strahlt herab das Gottesauge des zum Zeichen, daß auch alles, was in diesem Saale vorgeht, der Allgegenwärt'ge schauet. An der Wandung breit'ster Fläche ist des heil'gen Bonifacii, dem das alte Stift geweiht ist, irdische Mission geschildert, wie die Heiden er bekehret, hier die Donnereiche fället, dort von Friesen wird erschlagen. Und in einem andern Felde, wie Bernhardus, Graf von Bühren, von Angarien auch genannt wohl, und Christina, seine Gattin, mit dem schatzbeladnen Esel betend stehen und geloben, eine Kirche da zu bauen, wo sich Bruder Langohr müde oder faul zur Ruhe strecke. Hier just blieb der Esel liegen, und auf so geweihtem Boden gründeten sie Bonifacio eine Stätte, die mit Mönchen aus dem Orden Benedicti segenspendend er besetzte. Eine kleine Stufe höher, als des Saales grauer Estrich, abgesperrt durch eine Schranke, steht der Sitzungstisch des Rathes, drauf des Heilands Bild am Kreuze und das Stadtbuch, der Donat, Hameln's Codex statutorum. Um den Tisch im Halbkreis sitzen auf den lederüberzognen, hochgelehnten Polsterstühlen die zwölf Rathsherrn, und den Vorsitz führ Herr Wichard Gruwelholt, Hameln's wackrer Bürgermeister. [...]

Der Rattenfänger von Hameln ist eine der bekanntesten deutschen Sagen.
Dieses wundervolle Buch ist ein unveränderter Nachdruck der seltenen Originalausgabe von 1884.

Biografische Anmerkung zu den Verfassern

Geboren am 16.9.1834 in Quedlinburg; gestorben am 3.6.1910 in Berlin-Charlottenburg.
Der Sohn eines Tuchfabrikanten besuchte das Gymnasium in Quedlinburg. Nach dem Studium der Philosophie und Wirtschaftswissenschaften in Berlin und mehreren Bildungsreisen übernahm er das väterliche Geschäft, gab es aber nach finanziellen Verlusten 1869 auf zugunsten der von ihm gegründeten Quedlinburger "Harz-Zeitung". Für seine Teilnahme am Krieg gegen Frankreich 1870/71 als Landwehroffizier vor Toul wurde er ausgezeichnet. 1872 ließ er sich als freier Schriftsteller in Berlin nieder. 1884 wurde er Ehrenbürger von Hameln; 1904 erhielt er den Professorentitel.


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