Erweiterte Suche

Unser

Service

Service

Aktuelle

Events

Events
Kaspar, Opa und der FeuerteufelOverlay E-Book Reader

Kaspar, Opa und der Feuerteufel

von Mikael Engström

E-Book (EPUB)
192 Seiten; ab 9 Jahre
Sprache Deutsch
2017 dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN 978-3-423-43121-7
 

Kurztext / Annotation

Auch das noch! Fast sieht es so aus, als ob ein Feuerteufel umgeht, denn wer sonst soll Åhmans Scheune, Witwe Satterlunds Abstellkammer, einen Mopedschuppen, ein Plumpsklo und fast die Kirche abgefackelt haben? Schnell gerät Kaspar in Verdacht. Natürlich steht Lisa ihm bei, bricht sogar in die Polizeistation ein, um Beweisstücke zu klauen (klappt nicht). Opa ist besorgt, aber felsenfest davon überzeugt, dass Kaspar nichts mit den Feuern zu tun hat. Als Åhman dann noch eine Belohnung von 1.000 Kronen für sachdienliche Hinweise auslobt, ist Atom-Ragnar Feuer und Flamme, Kaspar ans Messer zu liefern. Wie kann Kaspar seine Unschuld beweisen? Am besten natürlich dadurch, dass er den Brandstifter erwischt. Abschließender Band der erfolgreichen Enkel-Großvater-Geschichten mit hohem 'Lindgren-Charme'. Eine gelungene Mischung aus schwedischer Idylle, Irrsinn und Komik.

Mikael Engström, geboren 1961, begann seine Schriftstellerlaufbahn mit Erzählungen für jüngere Kinder. Seine Jugendromane >Brando< und >Steppo< wurden hochgelobt, sein Buch >Ihr kriegt mich nicht!< wurde 2010 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. >Kaspar, Opa und der Monsterhecht< wurde mit dem Luchs von >DIE ZEIT< und Radio Bremen ausgezeichnet.


Beschreibung für Leser

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet


Textauszug

Säge und Fuß

Eigenartig, wie heftig der Wind blies. Die Birken rauschten und schwankten wie in einem Herbststurm, obwohl es mitten im Sommer war. Kaspar und Großvater saßen vom Wind geschützt auf der grünen Holzbank, die an der Südwand des Tischlerschuppens stand.

Kaspar war acht und trank Orangenlimo. Großvater war um einiges älter und trank Bier. Von der Holzbank aus konnten sie auf den Siljansee hinunterblicken und noch weiter bis zum Gesunda-Berg.

»Heute machen wir einfach gar nichts«, erklärte Großvater. »Heute schieben wir eine ruhige Kugel. Kein Pferdchenschnitzen und auch sonst nichts, was an Arbeit erinnert.«

Kaspar nickte.

Großvaters Haus hätte rot sein sollen, rot mit weißen Ecken, denn so sahen alle Häuser hier in der Gegend aus. Stattdessen war das Holz ungestrichen und grau. Großvater sagte immer, irgendwann, wenn er Lust dazu bekäme, würde er es anstreichen. Im Beet unterm Küchenfenster blühten große weiße Pfingstrosen, die aussahen wie Schneebälle auf Stängeln. Sie schaukelten im Wind, und immer wieder rissen Blätter ab und segelten davon. Großvater nahm einen Schluck aus der grünen Bierflasche. Kaspar saugte an seinem Trinkhalm.

»Hoffentlich macht der Wind sie nicht kaputt«, sagte Großvater und sah zu den Pfingstrosen hinüber.

Ein Gärtner war er nicht. Er sagte immer, er habe einen arbeitsfreien Garten angelegt. Aber die Pfingstrosen in dem eingefassten Beet unterm Küchenfenster pflegte er voller Hingabe. Er behielt die Blumen ständig im Auge, zupfte welke Blätter ab und stützte die Blütenköpfe, wenn sie zu schwer geworden waren. Bei Trockenheit goss er sie regelmäßig.

Sonst machte er nicht allzu viel, weil er der Ansicht war, das meiste schon getan zu haben. Seine Tage verbrachte er damit, Holzpferdchen zu schnitzen, die er an Atom-Ragnar verkaufte, der mitten im Dorf einen Laden hatte und so genannt wurde, weil er nicht an Atome glaubte. Atom-Ragnar verkaufte die Pferdchen zum doppelten Preis an die Bemaler im Nachbarort, wo sie rot bemalt und mit bunten Schnörkeln verziert wurden. Dann hießen sie Dalapferdchen, und die Touristen kauften sie, damit sie sich nach dem Urlaub daran erinnerten, wo sie gewesen waren.

Großvater hielt die Bierflasche blinzelnd in die Sonne.

»Hoffentlich verzieht sich das Mistwetter bis Mittsommer«, sagte er. »Wenn der Wind sich nicht legt, wird es schwierig, den Mittsommerbaum aufzurichten.«

Und das war nicht irgendein beliebiger Mittsommerbaum. Es war der größte der ganzen Gegend, sowohl der Breite als auch der Länge nach, und das ganze Dorf war stolz darauf.

Großvater trank sein Bier aus, stand auf und ging zu den Pfingstrosen, um sie zu stützen, damit sie der Wind nicht zu Boden drückte.

»Komm mal her!«, rief er und nahm eine Pfingstrose in die gewölbte Hand. Er hielt den Stängel zwischen Ring- und Mittelfinger, sodass die Blüte wie in einer Wiege lag und die ganze Hand ausfüllte. Sie sah wirklich wie ein großer Schneeball aus.

»Schau mal!«, sagte er und blätterte behutsam in der Blüte. »Jedes Blütenblatt verbirgt ein neues Blatt, das auch wieder ein neues Blatt verbirgt, alle gleich dünn und zart.«

Zwischen den Blütenblättern irrten kleine Insekten herum. Die wohnten in der Blüte.

»Schön ist die«, sagte Kaspar.

»Ja, das ist sie. Und sie duftet auch noch wunderbar. Sie braucht viel Sonne und gute Erde. Seit dreißig Jahren wachsen die schon hier. Pfingstrosen können sehr alt werden. Man muss nur ihre Wurzeln in Ruhe lassen, sonst gehen sie ratzfatz ein.«

Kaspar fing einen Marienkäfer, der zwischen den Blättern herumkrabbelte. Der Käfer lag in seiner Hand und stellte sich tot. Kaspar zählte die Punkte.

»Er hat sieben schwarze Punkte, also ist er sieben Jahre alt.«

Großvater zählte ebenfalls und sagte dann:

»Die Marienkäfer sind gar nicht rot. Das sieht nur so aus. Eigentlich sind sie schwarz.«

»Was? Da


Verfügbar in Filiale: