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Ich bin so knallvergnügt erwacht

Ich bin so knallvergnügt erwacht

Die besten Gedichte

von Joachim Ringelnatz

Hardcover
256 Seiten; 20 cm x 12.5 cm
Sprache Deutsch
18. Auflage
2023 marix Verlag ein Imprint von Verlagshaus Römerweg
ISBN 978-3-86539-274-9
 

Hauptbeschreibung

Ein Klimmzug, eine Feder oder eine Fliege in einem Flugzeug: So skurril wie sein Kunstname »Ringelnatz« sind auch die Verse des Dichters, der mit eigentlichem Namen Hans Bötticher hieß: mal unverschämt-frivol und »knallvergnügt«, dann wieder tiefsinnig-betrübt. Ringelnatz nimmt in seinen humoristischen Gedichten die kleinen Dinge des Lebens, aber auch das »Menschlich-Allzumenschliche« ins Visier, schreibt von Liebe, Laster, erfüllten und enttäuschten Sehnsüchten. Seine Gedichte sind ein lustvolles Bekenntnis zur Diesseitigkeit, geschrieben in einer Sprache, die ebenso wunderschön geringelt ist wie die Seepferdchen, denen der Dichter seinen Namen entlehnte. Das Buch versammelt die besten Gedichte aus Kuttel Daddeldu oder das schlüpfrige Leid, den Turngedichten oder dem Kinder-Verwirr-Buch und eröffnet den Lesenden gleichzeitig einen spannenden Einblick in Ringelnatz’ Weltansichten zu den »großen Fragen« menschlicher Existenz.


Inhaltsverzeichnis

Ernster Rat an Kinder. Eine Auswahl
Kinder, spielt mit einer
Zwirnsrolle!
Kindergebetchen
Das Abc ist äußerst wichtig
Sechs Beine hat der Elefant
Maikäfermalen
Afrikanisches Duell
Eine Erfindung machen
Sich interessant machen
Ernster Rat an Kinder
Abzähl-Reime
Die Feder
Der Funke
Die Seifenblase
Der Floh
Der Wassertropfen
Der Stein
Wer hört ein Stäubchen lachen?
Wer hört ein Stäubchen lachen?
Das scheue Wort
Am Sachsenplatz: Die Nachtigall
Im Park
Der Globus
»Oh«, rief ein Glas Burgunder
Lustig quasselt
Weiß nicht mehr, was ich
sagen wollte
Ein Kehlkopf litt an Migräne
Ein Pinsel mit sehr
talentvollen Borsten
Abschiedsworte an Pellka
Meine Schuhsohlen
Es war einmal ein Kragenknopf
Die Schnupftabaksdose
Ein männlicher Briefmark
erlebte was Schönes
Emanuel Pips
Ringelnatter
Es war ein Brikett
Sie faule, verbummelte
Schlampe
Das Schlüsselloch
Es trafen sich von ungefähr
Es lebte an diskretem Orte
Die Badewanne
Ein Gemisch
Ein Taschenkrebs
Frau Teemaschine
Man stirbt hier vor Langeweile
An einem Teiche
Im dunklen Erdteil Afrika
Ein Schutzmann
Unterm Tisch
Ein Nagel
Der Spiegel
Es war eine gelbe Zitrone
Ein kühnes Rosshaar
Miliz
Es war ein Stahlknopf irgendwo
Das Sonderbare und das Wunderbare
Doch ihre Sterne
kannst du nicht verschieben
Und ich darf noch
Nachtgalle
Morgenwonne
Schlängelchen
Weißt du?
Sommerfrische
Mutig vorm Spiegel!
Es lebe die Mode!
Enttäuschter Badegast
Pfingstbestellung
Lebhafte Winterstraße
Steine am Meeresstrand
Kindersand
Rachegelüst
Erkenne deinen Lohn
Was dann?
Und auf einmal steht es
neben dir
Schwebende Zukunft
Ein Traum
Herzenstreue
Es ist besser so
Meine Gedanken trafen
dich still allein
Liebesbrief
Gartenbäume und Wegblumen
Verlockung
Der letzte Weg
Eien von denen
Zwei Frauen
Ehe du Schuhe kaufst
Was du erwirbst an Geist
und Gut
Seemann kommt aus Pariser
Kino
Tropensehnsucht
Abglanz
Die Überholten
Bürger, den ich meine
Bürger, den ich meine
Wie mag er aussehn?
Sonntags
Der Seriöse
Immer wieder Fasching
Das Original
Nach geballten Enttäuschungen
Alte Winkelmauer
Ritter Sockenburg
Schlummerlied
Hilflose Tiere
Der Glückwunsch
Und keins von diesen
schönen Mädchen weiß …
Herbst in der Bodega
Dritter Klasse
Jenem Stück Bindfaden
Frucht-Zucht-Frucht
Spielen Kinder doch …
Entomologische Liebe
Hundstagsgespräch
Offener Antrag auf der Straße
Aus der Kundenkunde
Die Fliege im Flugzeug
Mein Wannenbad
Humorvolle Spinner
Trennung von einer Sächsin
Entschuldigungsbrief
Preisaufgaben
Als ich noch ein Seepferdchen war
Seepferdchen
Pinguine
Ein ganzes Leben
Meine Musca Domestica
Heimatlose
Blindschl
Meditation
Im See
Turngedichte. Eine Auswahl
Zum Aufstellen der Geräte
Freiübungen
Klimmzug
Wettlauf
Zum Wegräumen der Geräte
Kniehang
Kniebeuge
Zum Bockspringen
Sorge dividiert durch 2 hoch x
Der Zahnfleischkranke
Von einem, dem
alles danebenging
Kuttel Daddeldu oder das schlüpfrige Leid.
Eine Auswahl
Vom Seemann Kuttel Daddeldu
Kuttel Daddeldu und Fürst
Wittgenstein
Kuttel Daddeldu und die Kinder
Hafenkneipe
Noctambulatio
Chansonette
Wenn ich allein bin
Avant-Propos
Flugzeuggedanken
Wie machen wir uns
gegenseitig das Leben leichter?
An Alfred Schloßhauer
Museumsschweigen
Zwischen Lipp und
Kelchesrand
Trostworte an
einen Luftkranken
Gespräch mit einem Blasierten
Abgesehen von der Profitlüge
Kurz vor der Weiterreise
Kurz vor der Weiterreise
Bremen
Cassel
Mannheim
Frankfurt am Main
Wien
Zürich
Abschied von Paris
Augsburg
München „An die
Schwiegereltern“
An Berliner Kinder
Betrachtungen in einer
Bahnhofswartehalle
Wirrsal
Aus meiner Kinderzeit
München
Nie bist du ohne Nebendir
Nie bist du ohne Nebendir
Zu einem Geschenk
So kann ein Wiedersehn sein
Freundschaft Erster Teil
Freundschaft Zweiter Teil
Einer meiner Bürsten
Kleines Gedichtchen
Brief in die Sommerfrische
Essen ohne dich
Privat-Telegramm
In Betrachtung eines Teppichs
Freundestreue
Allein zu zwein
Begegnung
Fluidum
Wupper-Wippchen
Schöne Frau mit schönen
Katzen
Schöne Frau ging vorbei
Vor einem Kleid
Passantin
Gnädige Frau, bitte trösten Sie
mich
Nahm mich mit in ihrem Auto
An Gabriele B.
Ich habe dich so lieb
Abschied von Renée
Ich tanzte mit ihr
Mein Riechtwieich
Ferngruß von Bett zu Bett
Schroffer Abbruch
Letztes Wort an eine Spröde
Umarm ihn nicht
Klein-Dummdeifi
Das Mädchen mit dem
Muttermal
Ansprache eines Fremden an
eine Geschminkte vor dem
Wilberforcemonument
Alter Mann spricht junges
Mädchen an
Was willst du von mir?
Mein erste Liebe?
Gedicht in Bi-Sprache
Straßenerlebnisse
Du, meine Frau, wirst mich verstehen
Reiseabschied von der Frau
Ehebrief
Über meinen gestrigen Traum
Die Freundin bringt mich
ihrem Mann
An M.
… als eine Reihe von
guten Tagen
Ein Liebesnacht-Wörtchen
Frohe, sich besinnende Stunde
Aufgebung
Der Abenteurer
Ehrgeiz
Aufgebung
Die sonnige Kinderstraße
Wo ist der Mensch,
den ich gerade brauche?
Kammer-Kummer


Textauszug

Kinder, spielt mit einer Zwirnsrolle!

Gewaltigen Erfolg erzielt,
Wer eine große Rolle spielt.
Im Leben spielt zum Beispiel so,
Ganz große Rolle: der Popo.
Denkt nach, dann könnt ihr zwischen Zeilen
Auch mit geschlossenen Augen lesen,
Dass Onkel Ringelnatz bisweilen
Ein herzbetrunkenes Kind gewesen.


Kindergebetchen

Erstes

Lieber Gott, ich liege
Im Bett. Ich weiß, ich wiege
Seit gestern fünfunddreißig Pfund.
Halte Pa und Ma gesund.
Ich bin ein armes Zwiebelchen,
Nimm mir das nicht übelchen.

Zweites

Lieber Gott, recht gute Nacht.
Ich hab noch schnell Pipi gemacht,
Damit ich von dir träume.
Ich stelle mir den Himmel vor
Wie hinterm Brandenburger Tor
Die Lindenbäume.
Nimm meine Worte freundlich hin,
Weil ich schon sehr erwachsen bin.

Drittes

Lieber Gott mit Christussohn,
Ach schenk mir doch ein Grammophon.
Ich bin ein ungezognes Kind,
Weil meine Eltern Säufer sind.
Verzeih mir, dass ich gähne.
Beschütze mich in aller Not.
Mach meine Eltern noch nicht tot
Und schenk der Oma Zähne.


Joachim Ringelnatz

Hans Bötticher (1883–1934) alias Joachim Ringelnatz entstammte einer Künstlerfamilie, doch war ihm selbst erst spät literarischer Erfolg beschieden. Er litt zu Lebzeiten an Geldmangel und konnte beruflich kaum Fuß fassen. Gerade als er begann, künstlerische Anerkennung als Autor, Kabarettist und Maler zu erfahren, kam seine Karriere durch das 1933 erteilte Auftrittsverbot der Nationalsozialisten zum Ende. Er verstarb mit nur 51 Jahren in Berlin. Seine Gedichte zählen heute zu den populärsten der deutschen Lyrik.

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