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"Sind wir eigentlich schuldig geworden?"

Lebensgeschichtliche Erzählungen von Tiroler Frauen der Bund-Deutscher-Mädel-Generation

von Claudia Rauchegger-Fischer

E-Book (EPUB)
312 Seiten
Sprache Deutsch
1. Auflage
2018 StudienVerlag
ISBN 978-3-7065-5943-0
Leseprobe xhtml
Leseprobe xhtml-mobile
 

Hauptbeschreibung

Die erste Monografie zum BUND DEUTSCHER MÄDEL IN TIROL bietet erhellende Einblicke in die Bedeutung und Funktionsweise dieser NS-Jugendorganisation und zeigt, wie manche Frauen dadurch im "Dritten Reich" Kariere machen konnten.
CLAUDIA RAUCHEGGER-FISCHER wertete 30 LEBENSGESCHICHTLICHE INTERVIEWS mit Frauen der BDM-Generation in Tirol aus, darunter 13 BDM-Führerinnen, zehn davon hatten sich bereits als Illegale engagiert. In der Studie werden zum einen die ANZIEHUNGSKRAFT DES NATIONALSOZIALISMUS auf junge Frauen und zum anderen die ERZÄHLMUSTER, ERINNERUNGSLOGIKEN und VERARBEITUNGSSTRATEGIEN der nun betagten Frauen dargestellt. Dies geschieht anhand mehrerer typischer biografischer Fallbeispiele und ausgewählter Themen: Volksgenossinnen versus Juden/Jüdinnen; Beziehungen versus Ideologie; Tüchtigkeit versus Scheitern; soziale Deklassierung und Schuldabwehr, Hitlermythos; Entnazifizierung; Verlust der "Ideale", Identitäten, "Sehnsucht nach Vergangenheit".


Inhaltsverzeichnis

Vorwort des Herausgebers

Einleitung

Über den Nationalsozialismus sprechen
Erinnerungskonstruktionen
Täterinnen – Profiteurinnen – Zuschauerinnen?

Der BDM in Tirol – ein Abriss
Die illegale Mädchenorganisation
Netzwerke
Verurteilungen
Die Staatsjugend
Die Organisation
Ideologische Schulung

Das deutschnationale Milieu
Das Sample
Kurzbiografien der Interviewten
BDM-Führerinnen
Mädchen mit und ohne BDM-Mitgliedschaft
Familie als Sozialisationsinstanz
Führerinnenväter: großdeutsch, antisemitisch und bildungsaffin
Unpolitische und fanatische Mütter
Bildungsbürgerinnen
Das Städtische Mädchenrealgymnasium
Die Universität
Evangelisch in Tirol
"Deutschevangelisch ohne Bindestrich"
Die "Kreuzfahrer"

Die Attraktivität einer Diktatur – sieben Einzelfallstudien
Lore K. – "… der jahrelang ersehnte Führer" – Anschlusseuphorie
Tilli U. – "… dass du immer hast müssen Vorbild sein" – Frauenbild zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Rosa S. – "… aber sie haben alle nicht so viel erlebt wie ich" – Ausbruch aus Familienstrukturen
Ulla V./Cäcilia V. – "… ich habe einfach ein Streben nach oben gehabt" – Der Wille zu gestalten
Dora E. – "… da ist man auch wie jeder andere Arbeiter versichert gewesen" – Sozialer Aufstieg durch politische Arbeit
Anna B. – "… am 20. April haben wir allweil Schnitzel kriegt" – Identifikation mit der Macht
Edith F. – "… habe dann das Postamt Fügen leiten müssen" – Erfahrungen von Emanzipation

"Sind wir eigentlich schuldig geworden?"
"Weil sie sind anders, die Juden sind anders wie wir, nicht?" – Antisemitismus als Lebenseinstellung
"Die Gretl, wir haben sie alle gerne mögen." – Zwischen ideologischer Pflicht und emotionaler Neigung
"… und da bin ich nach Polen gegangen …" – Idylle und Erschütterung
"Wir waren die bösesten Menschen der Erde" – Bindungen an die NS-Vergangenheit
"Man hat sich überhaupt vor diesem ganzen Zusammenbruch gefürchtet" – Verantwortungsverweigerung und Schuldabwehr der BDM-Elite nach 1945
"… der Mensch hat ja nur für Deutschland gelebt" – Kontinuität des Hitlermythos

Anmerkungen
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
Personenregister
Ortsregister
Verzeichnis der Interviews
Bildnachweis


Biografische Anmerkung zu den Verfassern

CLAUDIA RAUCHEGGER-FISCHER, OStRin Mag.a Dr.in, ist als Lektorin an der Universität Innsbruck für Deutsch- und Geschichtsdidaktik tätig. Sie war außerdem Mitglied der HistorikerInnenkommission des Landes Tirol zur Ausarbeitung von Unterrichtsmaterialien zum Thema NS-Zeit in Tirol sowie Lehrbeauftragte an der PH Tirol (Fachdidaktik Deutsch und Geschichte, Bildungsstandards, Neue Reifeprüfung).


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