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Der Kuss des Anubis

Der Kuss des Anubis

von Brigitte Riebe

Hardcover
411 Seiten; 1 Übers.-Kte.; 215 mm x 135 mm; ab 12 Jahre
Sprache Deutsch
2009 cbj
ISBN 978-3-570-13679-9
 

Besprechung

Die 15-jährige Miu, Tochter eines einflussreichen Balsamierers, glaubt ihren Ohren nicht zu trauen: Was sie da zufällig in einer Gaststätte belauscht, klingt wie ein Mordplan am Pharao, am goldenen Prinzen Tutanchamun! Doch weder weiß sie, wann die ungeheure Tat geschehen soll, noch wer dahinter steckt. Niemand will Miu glauben, und nur mit List gelingt es ihr, bei Hofe vorgelassen zu werden. Die Begegnung mit dem jungen Pharao verwirrt Miu nur noch mehr, denn beide empfinden spontan Gefühle füreinander. Darf man sich in einen Pharao verlieben? Miu bleibt keine Zeit, darüber nachzudenken, denn bald schon erweist sich, dass tatsächlich Mörder am Hof ihr Unwesen treiben - und dass Mius eigene Familie tiefer in die Verschwörung verstrickt ist, als sie ahnen konnte.

Textauszug

Alle schienen nur noch zu rennen, als w auf einmal der ganze Palast in Bewegung geraten. T ren schlugen auf und zu, knappe Befehle ert nten. Etwas Fiebriges, Ungutes lag in der Luft.
Jetzt wartete sie schon so lange vor dem Raum, in dem ihr Vater verschwunden war, und noch immer war er nicht herausgekommen!
L st hatte sie aufgeh rt, die bunten Wandfresken mit ihren Schmetterlingen und V geln zu bewundern, und auch die blauen fchen, von Ast zu Ast tanzend, so t chend echt gemalt, als w n sie lebendig, interessierten sie nicht mehr.
Sie wollte nur noch weg von hier, zur ck nach Hause, dorthin, wo sie sich endlich wieder sicher und geborgen f hlen konnte.
"Pass doch auf, Kleine!" Ein dunkelh iger Mann mit einem gro n Wassergef w beinahe ber sie gestolpert. "Hier bist du allen nur im Weg! Kannst du nicht nach drau n gehen, in den Garten? Dort w t du besser aufgehoben!"
Etwas in seiner Stimme brachte sie dazu, zu gehorchen. Au rdem stand die T r offen, die zum Garten f hrte, und ein leichter Sommerwind hatte zarte Duftwolken hereingeweht. Sie machte ein paar z gerliche Schritte, dann jedoch zog es sie unwiderstehlich weiter.
Es wurde angenehmer und k hler, je weiter sie kam. er ihr hohe B e, deren Bl er leise raschelten, vor ihr Beete, in denen rote, wei und blaue Blumen wuchsen. Wie gro und herrschaftlich hier alles war, verglichen mit dem Garten zu Hause!
Zwischen den Blumen entdeckte sie pl tzlich eine Katze. Ihr Fell schien im Sonnenlicht zu lodern, so rot war es, w end Beine und Ohren dunkler gezeichnet waren. Ohne nach links und rechts zu schauen, strebte die Katze einem niedrigen Busch zu.
Das M hen konnte gar nicht anders, als ihr zu folgen. "Das wirst du sch n bleiben lassen!" Woher war auf einmal dieser rundliche Junge mit den abstehenden Ohren gekommen, der sich ihr in den Weg stellte? Er war ein St ck gr r als sie, trug die Jugendlocke, die seinen ansonsten rasierten Kopf schm ckte, und schaute sie emp rt an. "Man st rt keine Katzenmutter und ihre Jungen!"
"Sie hat kleine K chen?", rief das M hen. "Kann ich sie sehen?"
"Meinetwegen", sagte der Junge und schob den Busch auseinander. Da lag sie, die Feuerkatze, und an ihren Zitzen tranken vier Junge, zwei flammend rot wie die Mutter, zwei so dunkel, als h en die Fl gel der Nacht sie gestreift.
"Die geh ren alle dir?" Vor Aufregung konnte das M hen kaum noch schlucken.
"Nat rlich", sagte der Junge. "Und bald wird mir auch alles andere hier geh ren."
Sie verstand nicht, was er damit sagen wollte, aber das war ihr in diesem Moment auch egal. Alles, was jetzt z te, waren diese flauschigen Fellb ndel, von denen ihr eines der roten besonders gut gefiel, weil es ein wenig zerzaust und damit noch niedlicher aussah.
Eine Frage kam ihr in den Sinn: "W rdest du vielleicht ..."
Der Junge reckte seinen Hals, legte den Finger auf die Lippen.
"Der Falke ist zum Himmel geflogen!", h rte sie eine M erstimme aufgeregt schreien.
"Es ist so weit", sagte der Junge. "Jetzt ist die Reihe an mir."
Erst nach einer ganzen Weile schien er sich zu besinnen, dass sie noch immer neben ihm stand.
"Du kannst dir eines aussuchen", sagte er.
"Ist das dein Ernst?", fragte sie, beklommen vor Freude. "Darfst du das denn berhaupt?"
"Alles darf ich", sagte er und in seine Augen kam ein seltsamer Glanz. "Der Falke ist zum Himmel geflogen - und der neue Falke und Pharao von Kernet bin ich!"
Der Falke muss zum Himmel fliegen..."
Was hatte der Mann mit dem messerscharfen Profil da gerade gesagt? Mius Herz machte einen holprigen Satz und schien danach h er gegen die Rippen zu schlagen. Beinahe w der Krug mit dem Dattelbier auf dem Boden gelandet, so feucht f hlten ihre Handfl en sich auf einmal an.
Sie hatte diesen Satz niemals vergessen - doch damals hatte er anders geklungen. Und dieser scheinbar winzige Unterschied gen gte, um am ganzen K rper G ehaut zu bekommen. Trotzdem brac


Biografische Anmerkung zu den Verfassern

Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin und arbeitete zunächst als Verlagslektorin. Sie hat zahlreiche erfolgreiche historische Romane geschrieben, in denen sie die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte wieder lebendig werden lässt. Zum Beispiel erzählt sie in "Die Braut von Assisi" vom Leben des heiligen Franziskus oder in "Die Pestmagd" vom verheerenden Peststerben in Köln um 1540. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.


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