Rezensionen

Persönliche Lesetipps unserer Buchhändler:innen

Windstärke 17

Caroline Wahl

Maxie Bantleon aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Gidget. Mein Sommer in Malibu

Frederick Kohner

Maxie Bantleon aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Das Geflüster

Ashley Audrain

Maxie Bantleon aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Cato und die Dinge, die niemand sieht

Yorick Goldewijk

Testleserin HANNAH, Tyrolia-Filiale Innsbruck (11 Jahre, Götzis) In dem Buch geht es um Cato. Sie hat ihre Mutter verloren, als sie geboren wurde, und seitdem ist ihr Vater eine leblose Hülle. Doch als sie auf dem alten Klavier eine Visitenkarte m... Mehr lesen

Tyrolia Testleser:in aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Chaos Witches – Die falsche Auserwählte

Caroline Brinkmann

Kund:innen-Tipp Tyrolia aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Curious Tides

Pascale Lacelle

Testleserin MARLENE, Tyrolia-Filiale Innsbruck (13 Jahre, Telfs) „Curious Tides“ ist eine spannende Fantasiegeschichte, in der es um das Mädchen Emory und den Jungen Baz geht. Im letzten Schuljahr verlor Emory ihre beste Freundin Romie und weite... Mehr lesen

Tyrolia Testleser:in aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

My Mechanical Romance – Gegensätze ziehen sich an (Von Olivie Blake, der Bestseller-Autorin von The Atlas Six)

Alexene Farol Follmuth

Tyrolia Testleser:in aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Vom Mut des ersten Fisches, der das Wasser verlässt

Anne Hoffmann

Testleser FELIX, Tyrolia-Filiale Innsbruck (13 Jahre, Innsbruck) Es geht in dem Buch um Felix, einen Jungen, der keine Freunde hat und einsam ist. Er beschließt zu Halloween mit seiner Schwester in ein anscheinend verfluchtes, verlassenes Haus zu... Mehr lesen

Tyrolia Testleser:in aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Die Hochhaus-Detektive – Achtung, Handyfalle! (Die Hochhaus-Detektive-Reihe Band 2)

Johanna Lindemann

Testleser EMIL, Tyrolia-Filiale Innsbruck (9 Jahre, Imst) Anton, Mesut und Isha sind zurück! Als sie sich nach der Schule auf ein Eis beim Kiosk treffen, sehen sie, wie Maxim einem Mädchen das Handy abnimmt. Später kommt auch noch Ishas Oma aus In... Mehr lesen

Tyrolia Testleser:in aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Die Geburtstagsbande. Auf die Plätze, fertig, feiern!

Claudia Schaumann

Testleser EMIL, Tyrolia-Filiale Innsbruck (9 Jahre, Imst) Die Freunde Pelle, Rio und Lu feiern Geburtstag - leider ist das nur einmal im Jahr, was ihnen viel zu wenig ist. Also gehen sie ab sofort auf jede Geburtstagsfeier, von der sie erfahren. Z... Mehr lesen

Tyrolia Testleser:in aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Wild Herbeigesehntes

Urs Widmer

Katja Hölzl aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Die Yacht

Anna Katharina Fröhlich

Katja Hölzl aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

Windstärke 17

Caroline Wahl

„Als Tilda dann nicht mehr da war, bin ich nur noch ins Hallenbad zum Training. Freibad ging nicht, weil zu schmerzhaft.“ Alle, die so wie ich von den „22 Bahnen“ begeistert waren, können sich freuen! Caroline Wahl hat einen zweiten Roman geschrieben, der dem ersten in nichts nachsteht, und endlich erfahren wir, wie es mit Ida, Tilda und Viktor und der Mutter der beiden Schwestern weitergeht. Es sind mindestens zehn Jahre, vielleicht sogar mehr, vergangen, seit Ida mit der Mutter allein in der Fröhlichstraße 37 geblieben ist, weil Tilda wegen ihres Mathematikstudiums weggezogen ist. Damals war Ida elf, jetzt ist sie erwachsen und hat nach dem Tod der Mutter die Wohnung gekündigt, denn es war klar, „dass ich sterbe, wenn ich bleibe.“ Wohin sie will, weiß Ida nicht, aber auf keinen Fall zu Tilda mit ihren tausend Fragen. Denn da ist dieser Wutklumpen in Idas Bauch, vom dem Ida nicht weiß, ob er sich gegen Tilda oder gegen sie selbst oder gegen alles richtet. Wenn Ida an Tildas Tatendrang denkt, mit dem sie ihr helfen will, die Pläne, die sie schmiedet, an Viktors Zurückhaltung und an das Mitleid in ihren Gesichtern, dann möchte Ida einfach nur brüllen. Obwohl sie Tilda und Viktor und die fünfjährigen Zwillinge doch eigentlich so gerne sehen möchte, dass es schmerzt. „Windstärke 17“ kann natürlich als Fortsetzung zu „22 Bahnen“ gelesen werden, funktioniert aber auch als völlig eigenständiges Buch. Es ist die Geschichte einer jungen Frau, deren gesamte Kindheit, deren ganzes Leben von der Alkoholabhängigkeit der Mutter geprägt war. So gut es eben ging, hat sich Ida nach dem Wegzug ihrer älteren Schwester um die Mutter gekümmert – bis zu dem Abend, an dem sie von einer Wochenendreise mit ihrer besten Freundin nach Hause zurückkehrt und die Mutter tot auffindet. Seitdem findet Ida die Mutter jede Nacht im Traum tot auf, wieder und wieder, und sie droht an ihren Schuldgefühlen zu zerbrechen. Auch wegen des letzten Streits, den sie mit der Mutter hatte und der mit den Worten endete: „Ich will nicht mehr leben“ und Idas Antwort „dann lass es halt.“ Das schlimmste für Ida ist die Scham und das Gefühl, dass sie einfach aufgegeben hat, dass sie es nicht besser versucht hat, für die Mutter da zu sein. Die Vorstellung, dass sich die Mutter allein in der Wohnung zu Tode säuft und niemand nach ihr schaut, war für Ida immer unerträglich. „Aber als ich dann geblieben bin, habe ich immer weniger nach ihr geschaut und ihr zunehmend nur zugeschaut bei ihrem Abgang, anstatt was dagegen zu tun. Ich war eine schlechte und schwache Scheißtochter.“ „Windstärke 17“ erzählt eine Geschichte, die einem ganz oft schier das Herz zerreißt, zugleich aber einzigartig und wunderschön ist. Wie die verletzliche, stachelige Ida auf der Insel Rügen landet und dort ganz vorsichtig Freundschaft mit drei sehr besonderen Menschen schließt und sich langsam öffnet – das beschreibt Caroline Wahl mit ihrem ganz speziellen Schreibstil einfach großartig und sehr berührend. Von besonderer Schönheit sind die Szenen, die im oder am Meer spielen. „Irgendwie mochte ich es, dass es dem Meer scheißegal war, ob Mama Alkoholikerin oder keine Alkoholikerin war, ob sie eine schlechte oder eine gute Mutter war. Alle waren gleich, das Meer war wunderschön und gewaltig und wenn die Menschen keinen Respekt vor ihm hatten, waren sie selbst schuld.“ Nicht zuletzt ist es die unberechenbare See, die Ida Stärke und Mut gibt und die Zuversicht, dass das Leben irgendwie doch ganz schön ist.

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Gidget. Mein Sommer in Malibu

Frederick Kohner

„Es war eine Welt für sich und wir kannten uns alle, wir kannten jeden, der ein Surfboard besaß, von uns gab es nicht viele! Ich hatte das Gefühl, eine neue Familie gefunden zu haben, und ich war das Zwergenmädchen. Ich war Gidget!“ „Gidget – Mein Sommer in Malibu“ ist die Geschichte der jungen Franzie, die im Sommer des Jahres 1956 jeden Tag am Strand von Malibu verbringt, denn das Meer und das Schwimmen sind ihr Ein und Alles. Als sie eines Tages zu weit hinausgeschwommen ist und beinahe zu ertrinken droht, wird sie von einer Gruppe Wellenreiter entdeckt und gerettet. Von da an ist es um sie geschehen – sie verliebt sich ins Surfen und setzt mit unglaublicher Hartnäckigkeit alles daran, das Wellenreiten zu lernen. Die Surfer sind es auch, die Franzie ihren Spitznamen verpassen: „Gidget“, eine Wortschöpfung aus girl und midget – Zwerg. „Wenn mich jemand fragt, wie groß ich bin, sage ich immer 1,50 – ist ja klar, so wie ich auch sage, dass ich bald siebzehn bin, wenn jemand nach meinem Alter fragt.“ Aber tatsächlich ist sie mit nicht mal 1,50 Meter wirklich winzig und mit 43 kg ein echtes Leichtgewicht (und tatsächlich gerade erst fünfzehn Jahre alt). Von Anfang an ist Gidget von den gutaussehenden jungen Surfern fasziniert, aber mehr noch fasziniert sie die alternative Lebensweise der sogenannten Surf-Vagabunden. Die Jungs leben in selbstgezimmerten Bretterbuden am Strand und verzichten auf jeden Wohlstand. Es hat den Anschein, als bestünde ihr Leben ausschließlich darin, auf der Suche nach den besten Wellen raus aufs Wasser zu paddeln. Zum ersten Mal habe ich als kleines Mädchen, mit elf oder zwölf Jahren und nicht mal 1,50 m, die Geschichte von „Gidget“ gelesen, denn meine Mutter gab mir ihr altes Buch – die Erstausgabe von 1959! Damals unter dem Titel „April entdeckt die Männer“ veröffentlicht, was zugegebenermaßen nicht nur ganz schön dämlich klingt, sondern auch sehr irreführend ist. Wie es zu diesem Titel kam, vermag ich nicht zu beurteilen, aber seltsam ist es auch deswegen, weil die Erstausgabe vom Autor selbst vom Englischen ins Deutsche übersetzt wurde. Interessant sind hier die sprachlichen Unterschiede – meine alte Ausgabe von 1959 ist auf angenehme Weise altmodisch; die neue Übersetzung von Hanna Hesse ist mitunter etwas gewöhnungsbedürftig, der jugendliche Slang wirkte auf mich oft ziemlich gewollt. Man müsste das englische Original lesen, um beurteilen zu können, inwieweit Kohner seinen eigenen Text im Deutschen bearbeitet hat bzw. wie versiert Hesse übersetzt hat. Den einen Punkt Abzug in der Bewertung gibt es von mir übrigens für die (zu) vielen Druckfehler! „Gidget“ ist ein fiktionales Werk, das auf den Erlebnissen von Frederick Kohners Tochter Kathy beruht. Es ist das, was wir heute als Coming-of-age-Roman bezeichnen würden – es ist die wunderbare Geschichte eines jungen Mädchens, das lernt, seinem Herzen zu folgen und an einer Sache, die es unbedingt will, dranzubleiben, und sich dabei nicht um Konventionen schert. Gidgets Geschichte ist die einer für diese Zeit ungewöhnlichen Emanzipation. Und obwohl sich Gidget im Laufe des Sommers tatsächlich in einen der Wellenreiter verliebt, lesen wir hier nicht die Liebesgeschichte eines jungen Mädchens und eines Jungen – nein, wir lesen von einem Mädchen, das ins Leben verliebt ist, wir lesen eine Liebesgeschichte, die ein ganzes Leben halten wird: Die Liebe eines unerschrockenen Mädchens zum Surfen und zum Meer.

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Das Geflüster

Ashley Audrain

Ein Geflüster ist ein Gefühl, das dir mitteilen will, dass etwas nicht stimmt. „Problematisch ist nur, dass ihm manche Frauen nicht lauschen…“ In Ashley Audrains neuem Roman “Das Geflüster“ haben wir es mit vier Frauen zu tun, die als Nachbarinnen in der gleichen Straße leben, in einer Gegend, die die Vogue als das zweitcoolste Wohnviertel der Welt beschrieben hat. Da ist Whitney, elegant, kraftvoll und scharfsinnig, höchst erfolgreich in ihrem Beruf. Jede ihrer Entscheidungen zielt nur darauf ab, ihre Position am höheren Ende des Machtgefälles zu festigen. Wichtig für Whitney sind die Befriedigung, alles im Griff zu haben, und die Produktivität lukrativer Arbeit. Das Einzige, was sie nicht im Griff hat, ist ihr zehnjähriger Sohn Xavier; mit den jüngeren Zwillingen läuft es etwas besser. „Sie genießt es mehr, ihrem Beruf nachzugehen, als müßige Zeit mit ihren Kindern zu verbringen… So eine Mutter ist sie einfach nicht.“ Da ist Blair – die Rolle der perfekten Ehefrau und Mutter hat sie stets mit unermesslichem Glück erfüllt hat. Das Problem ist die Langeweile und das leise Gefühl, dass die Bereicherung, die ihr die Mutterschaft einst vermittelt hat, nicht mehr genügt. Blair liebt es, im Stillen Reden über Dinge zu halten, die ihr Ehemann Aiden hören sollte, und manchmal wünscht sie sich, mehr Kinder zu haben, weil das rechtfertigen würde, dass in ihrem Leben so wenig passiert. Da ist Rebecca, deren Leben als Notfallmedizinerin irgendwie antizyklisch zu dem der meisten anderen Menschen verläuft. Die vielen, langen Bereitschaftsdienste müsste sie gar nicht alle übernehmen, aber so bleiben ihr die stillen Abendessen mit ihrem Mann erspart. Seit Jahren versuchen sie und Ben, ein Kind zu bekommen. „Sie gehören nicht in die hoffnungslose Kategorie, aber die Chancen stehen schlecht.“ Der momentane Stand der Dinge: Schwangerschaften – fünf. Kinder – null. Und da ist Mara, mit zweiundachtzig Jahren die älteste. Sie wohnt schon seit über sechzig Jahren in der Harlow Street, und es gab eine Zeit, da konnte sie nicht einmal die Zeitung holen, ohne dass jemand stehenblieb, um sich kurz mit ihr zu unterhalten. Jetzt wird sie von den vielen Veränderungen in ihrer Straße überwältigt: den aufgemotzten Häusern, den protzigen Autos, den jungen Familien mit ihrem Lärm und ihrem Überfluss. Aber es ist erstaunlich, was man über Leute in Erfahrung bringen kann, wenn man mehr oder weniger unsichtbar ist. „Das, was die anderen zu verbergen suchen, verrät einem am meisten.“ Das angenehme Leben in der Harlow Street nimmt ein jähes Ende, als Xavier mit lebensgefährlichen Verletzungen auf der Intensivstation landet. Wie konnte es dazu kommen, dass ein kleiner Junge mitten in der Nacht aus dem Fenster seines Zimmers im zweiten Stock gefallen ist? Plötzlich sind die vier Frauen alle Teil einer Situation, die sich immer weiter zuspitzt... Mitunter musste ich an die „Desperate Housewives“ denken (erinnert sich noch jemand an die TV-Serie?) – so wie die haben auch Whitney, Blair, Rebecca und Mara ihre kleinen und größeren Geheimnisse, jede schmiedet die ein oder andere kleine oder größere Intrige, jede verschweigt so manche unangenehme Wahrheit und erzählt so manche Lüge... Ashley Audrain hat mich schon mit ihrem ersten Roman „Der Verdacht“ begeistert, aber ihr neues Buch ist nochmal besser! Wäre ich Regisseurin und auf der Suche nach einem guten Stoff für eine Verfilmung, würde ich ihr Buch wählen. „Das Geflüster“ hat mich von der ersten Seite weg in Atem gehalten; in den Zeiten, wo ich nicht lesen konnte, wurde ich regelrecht nervös. Und das Ende haut einen wirklich um.

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Chaos Witches – Die falsche Auserwählte

Caroline Brinkmann

Testleserin SONJA, Tyrolia-Filiale Innsbruck (Vösendorf) Eine amüsante, herzliche und mit Magie erfüllte Geschichte, die in der Nähe von Oxford spielt. Im Ort Little Witchtington leben Hexen, deren Magiemacht von den Alchemisten seit mehreren Jahrhunderten durch ein Elixier blockiert wird. Doch es gibt eine Prophezeiung, dass eine Hexe diesen Fluch brechen und den Thron der Hexen neu besetzen wird. Diese Auserwählte soll die 15-jährige Adelina sein, die von Geburt an von ihrer Tante auf diesen Tag vorbereitet wird. Doch die Magie will sich bei Adel nicht zeigen, egal in welche gefährliche Situation ihre Tante sie absichtlich bringt. Schließlich stellt sich heraus, dass Adel kein Hexenblut in sich hat. Zeitgleich kommt Echoline, ein Waisenmädchen, die Geister sehen und mit ihnen sprechen kann und einen Waschbären als treuen Freund hat, nach Witchington. Sie gerät dort in eine gefährliche Situation und löst mit ihrer Magie, die ihr nicht bewußt ist, einen Wirbelsturm aus. Es beginnt eine abenteuerliche Zeit für beide Mädchen, die danach einen gemeinsamen Weg bestreiten müssen und jede für sich alles tun wird, um ihre eigenen Ziele zu erreichen. Von Beginn an taucht man sofort aufgrund des lockeren und amüsanten Schreibstils der Autorin in die Geschichte ein. Beide Mädchen, die hier die Hauptfiguren bilden, sind zwar charakterlich gänzlich unterschiedlich, dennoch sehr sympathisch. Ihre Ziele sind auch nachvollziehbar, da beide eine unterschiedliche Kindheit erlebt hatten, die sie letztlich auch geprägt hat. Die Rolle der Tante, die vom Egoismus geleitet ist und mit allen Mitteln versucht den Fluch der Hexen zu brechen – auch wenn sie dafür Adel aus der Familie verbannen möchte – bereichert die Geschichte mit ganz wichtigen emotionalen Aspekten in jede Richtung und nimmt damit eine wichtige Stellung ein. Die Autorin hat magische Wesen eingebunden, die gekonnt nicht übertrieben vorkommen, aber dennoch am Ende eine wichtige Rolle einnehmen und den teilweise herzlichen Schreibstil der Autorin hervorheben. Auch die Geister, die vorkommen und Echoline unterstützen, haben mich sofort zum Lächeln gebracht und die Fantasie noch mehr angekurbelt. Sehr gut erzählt ist der innerliche Prozess von Adelina, nachdem sie von ihrer Tante aus der Familie ausgestoßen wird und mit dem Verlust der Familienzugehörigkeit und dem Drang, trotzdem Königin der Hexen zu werden, kämpft. Echoline hingegen wünscht sich eine eigene Familie sehr und es widerstrebt ihr, zu kämpfen oder andere Personen zu verletzen, und sie sieht sich nicht in der Rolle, eine Königin zu werden. Der gemeinsame Kampf der Mädchen – jede nach ihrer Art – bringt eine spannende Geschichte hervor, in der Liebe, Freundschaft, Familie, Vertrauen, Verrat mit einer Prise von Fantasie und Magie nicht zu kurz kommrm. Ein tolles Buch, welches von Anfang bis zum Ende nicht langweilig wird! Sehr zu empfehlen!

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My Mechanical Romance – Gegensätze ziehen sich an (Von Olivie Blake, der Bestseller-Autorin von The Atlas Six)

Alexene Farol Follmuth

Testleserin KIRA, Tyrolia-Filiale Innsbruck (13 Jahre, Baumkirchen) Bel (Isabella) musste als Hausaufgabe ein Katapult bauen, sie hatte drei Wochen Zeit, hat es aber vergessen. In der Früh bastelt sie in der Schule noch schnell etwas zusammen, ihre Lehrerin ist begeistert und bringt sie dazu, ins Robotik Team der Schule einzusteigen. Dabei hasst Bel alles, was mit außerschulischen Aktivitäten, Zukunftsplanung und so zu tun hat. Bel schafft es ins Robotik Team, doch sie ist eines von zwei Mädchen und das andere Mädchen scheint sie zu hassen. Und der Anführer des Robotik Teams, Theo, war nur anfangs nett zu ihr. Jetzt ignoriert er sie vollkommen. Aber Bel hat auch noch andere Probleme: Ihr Bruder wurde gefeuert und ist zu ihrem Vater gezogen und Bel lebt jetzt alleine bei ihrer Mutter, denn ihr anderer Bruder studiert. Außerdem hat Bel sich auch noch nicht mit ihrer College-Zulassung befasst. Langsam lebt sie sich im Robotik Team ein und Theo ist wieder netter zu ihr. Sie werden sogar ein Paar und Bel erfährt, dass Theo selbst auch ein paar Probleme hat. Sie und ihr Team treten bei einem Wettbewerb an, wo ihr Roboter gegen einen anderen kämpfen muss. Sie gewinnen und alles ist perfekt. Aber dann bewirbt sich Bel für die gleiche Robotik Schule wie Theo, aber wird abgelehnt, sie ist am Boden zerstört, denn es war die einzige Schule, an der sie sich beworben hat. Lest das Buch selbst, um herauszufinden, wie es weiter geht! Das Buch ist gut geschrieben und es geht nicht nur um Bels Romanze, sondern auch um andere Themen. Es ist nicht ganz mein Geschmack, aber perfekt für Romantik Liebhaber.

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Wild Herbeigesehntes

Urs Widmer

Der Erzählband „Wild Herbeigesehntes“ ist zum 10. Todestag des Schweizer Schriftstellers Urs Widmer vom Diogenes Verlag herausgegeben worden und ist eine wahre Perle an ebenso unterhaltsam-kurzweiligem wie intelligentem Lese-Vergnügen. Die „frühen Erzählungen“ erschaffen Welten, in denen man gerne eintaucht; doch fragt man sich zunächst verwundert, wo der Erzählstrang, wo der inhaltliche Zusammenhang sich verbergen mag? Die eigenwilligen Geschichten lassen sich aber in keine Kategorie zwängen: sie vereinen Vergangenes, Zukünftiges und Phantastisches – und bilden damit die Abgründe der Wirklichkeit ab. Zunächst beschreibt der Autor mit knappen, klaren Worten einfach das, was er sieht, was er wahrnimmt – also die nackte Realität. Doch dahinter tun sich Welten auf, sodass das Mysteriöse, das Geheimnis-Verwobene immer nur einen Schritt dahinter liegt – ist das jenes „Wild Herbeigesehnte“, wie es im Titel heißt? Sehnen wir uns im Grunde danach, die Realität zu durchbrechen? Nur die Gedanken, die uns beim Lesen begleiten, erlauben ein solches Wagnis. In seiner Erzählung „Das Normale und die Sehnsucht“ fragt Urs Widmer nach der Funktion der Sprache, die ja für die Entstehung von Literatur, für das Erzählen von Geschichten, primär ist: „Ist die Sprache ein Anker, mit dem wir uns in der Aussenwelt festhalten? Geben wir mit dem Annehmen von Sprache vor allem auch zu erkennen, dass wir bereit sind, die Realität und deren Spielregeln zu akzeptieren? Sind die elementarsten Gedanken, Sehnsüchte, Gefühle ausserhalb der Sprache angesiedelt? Kollidieren die Sehnsüchte mit der Wirklichkeit?“ Der Konflikt zwischen Sehnsucht – dem „Wild Herbeigesehnten“ – und der Wirklichkeit, die nicht zu fassen ist, durchzieht die Seiten, aber endet versöhnlich: In der Tat ist das, was uns beim Lesen glücklich macht, die „Ordnung“, die ins Chaos unserer Gedanken, Wünsche, Gefühle gebracht wird. – Denn das kann nur die Literatur, die Fiktion, wie Max Frisch einmal gesagt hat: „Der Wahrheit kann nur die Fiktion gerecht werden.“ Urs Widmer hat dies in einem Interview so kommentiert: “Er hat recht. Das ist die Aufgabe der Literatur – wenn man das Wort ‹Wahrheit› brauchen will. Ich würde lieber ‹Wirklichkeit› sagen. Aus dem unstrukturierten Chaos etwas so auszuwählen, dass es Struktur hat – das ist das, was einen beim Lesen glücklich macht. Das geht nur über die Fiktion.“ Dies ist alles, was wichtig ist, um Urs Widmer zu lesen: Er schenkt uns durch seine Erzählungen nicht Flucht aus der Realität, sondern eine Möglichkeit, das „Wild Herbeigesehnte“ einordnen zu können in etwas, „das Struktur hat“: Fiktion also nicht als Flucht, sondern als Ausweg und Ordnung – und damit Lesen als Rettung. „Es keat oanfach viel mehr glesen!“ (Tyrolia) Abschließend möchte ich noch auf eine Besonderheit im Text hinweisen: Die kurzen, einfachen, aber umso eindrücklicheren Erzählungen finden scheinbar eine andere Sprache als jene – uns im Alltag umgebende - hektische Sprache der Messenger-Dienste, wie SMS, E-Mails & Co. Es ist eine leise Sprache, wie sie nur in der Literatur noch vorhanden ist: „Wir müssen“, erklärt Urs Widmer, „heute vielleicht besonders laut rufen oder gerade besonders leise sein, in einer Welt, die voller Wörter-Lärm ist. Trotzdem glaube ich, dass gerade das Medium Buch, bei dem immer noch ein Einzelner mit einem Einzelnen redet, die Chance hat, die Stille wiederherzustellen. Wenn jemand auf dem Sofa sitzt und ein Buch von mir liest, dann stellt er diese enge Beziehung zu mir her, die sich wenig von der zwischen einem Leser und Gottfried Keller unterscheidet.» Das „Wild Herbeigesehnte“ schenkt also eine tiefe Nähe, eine Zweisamkeit zwischen Autor und Leser; hier „würden, täten, hätten und könnten wir“, was wir ersehnen… denn die kurzen Prosastücke erfüllen diese Sehnsucht: Es sind keine abgerundeten Geschichten, so wie im Übrigen ja auch unsere Biographien nicht abgeschlossen, abgerundet sind, sondern unendliche Abgabelungen, Umwege beinhalten. Urs Widmer schreibt genau so, wie das Leben nun mal ist: launisch darin, was ihm gerade einfällt – und es macht Spaß, diesen nach allen Richtungen offenen Erzählungen zu folgen in der narrativen Phantasie. „Es keat oanfach viel mehr glesen“, ist das Motto der Tyrolia: Diese frühen Erzählungen bestätigen die Einladung: Es gehörte sich einfach, viel mehr zu lesen, denn dann wäre das „Wild Herbeigesehnte“ erfüllt, das – wie Urs Widmer sagt, „Bild der innern Wirklichkeit mit der äußern zur Deckung gebracht… Dann „würden, täten, hätten und könnten wir endlich…“

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Die Yacht

Anna Katharina Fröhlich

Was liest man lieber als eine Sommernovelle, nun, da die Außentemperaturen endlich mild und sommerlich warm werden? Anna Katharina Fröhlich hat mit dem kurzweiligen Bändchen „Die Yacht“ eine eben solche „Sommernovelle“ im Untertitel versprochen – und es ist echt empfehlenswert, ihren Exkursionen in die malerisch schöne Landschaft des Urlaubslandes Italien zu folgen. Protagonistin dieser Reise ist die britische Zeichnerin Martha Oberon, die zunächst die Absicht hat, an der Akademie der Schönen Künste das Malen mit Öl zu lernen. Doch als die junge talentierte Fremde in einer Trattoria zufällig auf den Lebenskünstler und Luftikus Salvatore Spinelli stößt, der ihr zum geistigen Mentor wird, nimmt das Schicksal seinen Lauf: In Begleitung dieses bereits älteren Herrn begibt sich Martha nach Sizilien, um dort reiche Freunde Spinellis auf deren luxuriösem Landsitz sowie auf deren titelgebenden „Yacht“, die vor dem Hafen in einer Bucht nahe Palermo anliegt, zu besuchen. Die scheinbar simple Handlung entfaltet ihren Zauber durch das Geschick der Autorin, wunderbare Figuren zu zeichnen, die man nicht mehr so schnell vergisst: Da ist einmal Monsieur Tabarin, der – wie man erahnt – durch dunkle Geschäfte zu unglaublichem Reichtum gekommen ist; wir lernen ebenfalls Madame Tabarin, dessen Ehefrau, kennen, die als „Luxusaketin“ bezeichnet werden kann; aber wir treffen auch auf den anziehenden, durchaus mysteriösen Butler Balthasar, in den sich Martha verlieben wird. Doch öffnet sich der britischen Studentin nicht nur die Welt des Geldes und des Prunks, sondern auch – dank einer ebenfalls befreundeten Künstlerin Mrs. Moore, die Martha in die Geheimnisse der Kunst einführt, – ein „Paradies, in dem wir alle sind, aber wir wollen es nicht wissen, sonst wäre schon morgen die ganze Erde ein Paradies.“ Dieses der Novelle vorangestellte Zitat von Dostojewski (aus „Die Brüder Karamasow“) deutet sachte den Grundschattierung an, die das ganze Buch durchzieht: Gezeichnet wird nämlich eine Welt, die jenseits der Leistungsgesellschaft entschlossen hat, entspannt und entschleunigt auf das Leben zu blicken. Vielleicht kann man dem Text vorwerfen, die weniger angenehmen Seiten, die durchaus auch im Urlaubsland Italien unterschwellig vorhanden sind (angedeutet etwa in den prekären und ärmlichen Verhältnissen, aus denen der Butler Balthasar ursprünglich stammt), auszublenden; andererseits ist gerade dies die Intention der Autorin: eine Sommernovelle zu schreiben, die unterhaltsame Stunden im Urlaub bieten soll, der einzigen Zeit im Jahr, in der man sich zuzugestehen erlaubt, aus dem Alltag und dessen Sorgen auszubrechen, um einem genussvollen Schauen und neuen Abenteuern Raum zu geben. Die kurzweilige Novelle erlaubt für einige Stunden, das Ambiente wie ein Künstler zu betrachten und so einen neuen Blick auf die Welt zu gewinnen: „Man sollte“, wusste schon Christian Morgenstern, „von Zeit zu Zeit von sich zurücktreten wie ein Maler von seinem Bilde.“ Das Malen – also das Leben – kann nur gelingen, wenn genau hingesehen wird; eben dies lernen wir zusammen mit Martha auf der „Yacht“: Wir sollten uns also durch dieses Bändchen verführen lassen, den Moment zu erleben, denn diese „unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ (Milan Kundera) wurde uns im Paradies versprochen. Aber vielleicht befinden wir uns bereits darin, ohne es zu wissen? Momente wie jene dieser Lektüre erlauben wieder, an Wunder zu glauben: an Wunder, die uns nur im Traum oder eben im Urlaub begegnen. Und wer hätte gedacht, dass das Glück so leichtfüßig daher kommen kann – im Kleide eines wunderbaren Sonnenuntergangs oder einfach im Rausche der Wellen an der Küste Siziliens? Darin verbirgt sich die himmlische Sehnsucht, sich auf der Yacht davontragen zu lassen und der Welt ihren plätschernden Lauf zu lassen, ohne zu optionieren oder zu intervenieren. Diese Freiheit zu erträumen, zu genießen, vermag nur der Urlaub zu bieten, den ich uns allen wie eine „Sommernovelle“ wünsche, die der Hektik der Gesellschaft eben erholsame Heiterkeit, Leichtigkeit und den Glauben an Wunder entgegensetzt.

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