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  • Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil ich einerseits bereits Bücher von diesem Autor gelesen und sehr geschätzt habe und andererseits die Stadt Prag sehr mag. Meine Heimat ist nicht so weit von der Goldenen Stadt entfernt, sodass wir immer mal wieder da waren. Die letzten Jahre allerdings leider nicht mehr und daher war dieses Buch eine wunderbare virtuelle Reise und dann auch gleich noch in die Vergangenheit. Darauf habe ich mich sehr gefreut und es war einfach herrlich!

    Die Geschichte hinter dem Bau der Brücke fand ich super spannend, auch wenn sie vielleicht nicht den Tatsachen entspricht. Es könnte aber genau so gewesen sein und wenn nicht, dann ist das Buch trotzdem eine wunderbare Geschichte, die herrlichen Lesespaß bietet!

    Ich mag historische Romane sehr, habe früher fast nur Histos gelesen. Dann irgendwann hatte ich die immer gleiche Art satt, in der unterdrückte Frauen sich verkleiden oder über Umwege zu ihrem Recht kommen. Zum Glück gibt es immer noch Autoren wie Wolf Hector, die einen spannenden, authentischen und zugleich interessanten Roman schreiben. Gekonnt verwebt er historische Fakten, fiktive Figuren, reale Orte und Geschehnisse zu einer Erzählung der Extraklasse. Ich mochte es, dass sich das Lesen wie eine Zeitreise angefühlt hat. Als wäre man direkt vor Ort dabei! Wenn man so mitfühlt und mitfiebert, hat der Autor alles richtig gemacht!

    Ein monumentales Bauwerk, ein monumentaler Roman!

  • „Die Brücke der Ewigkeit“ von „Wolf Hector“ ist Ende November 2021 im Ullstein Verlag erschienen.
    Es geht um die Entstehung der berühmten Moldaubrücke, die in Prag im 14.Jahrhundert gebaut wurde.
    Hintergrund ist eine Hochwasser-Flut im Jahr 1342, bei der der damals noch kleine Jan Otlin direkter Zeuge des Einsturzes der damaligen alten Holzbrücke, bekannt auch als die Judithbrücke, wurde. Inmitten des Unglücks, umgeben von peitschenden Wasserwellen gibt Otlin das Gelübde, eine neue Brücke zu bauen, wenn Gott seine Mutter und ihn aus den Fluten der Moldau rettet. Das Wunder geschieht und die beiden überleben die Katastrophe.
    Jahre später bekommt Otlin die Möglichkeit sein Gelübde zu erfüllen, doch Rivalitäten, Intrigen und böse Machenschaften kreuzen seinen Weg und stellen sich ihm entgegen…
    Mein Leseeindruck:
    Ein vielschichtiger Roman, der die Lebensverhältnisse, Denkweisen und Strukturen von Staat und Kirche zeitgemäß spiegelt.
    Auch in dieser Geschichte tritt der fesselnd-atmosphärische Schreibstil des Autors, hinter dessen Pseudonym ein bekannter Kriminal- Historien- und Fantasy- Schriftsteller sich verbirgt, zu Tage. Seine Charaktere sind gut ausgearbeitet, authentisch beschrieben und teilweise historisch fundiert.
    Man taucht ein ins Mittelalter, begibt sich mit den Protagonisten ins historische Prag, durchlebt mit ihnen die Geschehnisse und leidet mit ihnen an der Ungerechtigkeit und der Brutalität von Macht und Gier.
    Der sechshundert Seiten starke Historien-Plot zieht den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in Bann und man kann gar nicht anders als lesend auf das Ende zu zusteuern.
    Auf die derben Gewaltszenen hätte ich gut verzichten können, auch wenn sie für das beschriebene Zeitalter passend sind. Gerade bei Figuren, die einem besonders eindrücklich sind, fühlt man bei solchen Passagen besonders mit.
    Das Ende hat mich überrascht und versöhnt.
    Mein Fazit:
    Ein emotional packender, historisch sehr gut recherchierter Roman über den Bau der berühmten Karlsbrücke deren Baumeister und ihr persönliches Umfeld von Liebe, Macht und Intrigen.

  • Prag 1342, das Magdalenen-Hochwasser zerstört die Brücke über die Moldau und der junge Jan Otlin und seine Mutter werden beinahe von den Wassermassen mitgerissen. In seiner Verzweiflung betet Jan zu Gott um ein Wunder und verspricht eine neue Brücke zu bauen. Als er nach Jahren die Gelegenheit bekommt, seinen Schwur einzulösen und den Zuschlag zum Bau der Brücke vom Kaiser erhält, treten auch gleich die Neider ans Tageslicht. Besonders der Steinmetz Rudolph versucht mit allen Mitteln, Jan in ein schlechtes Licht zu rücken.
    Etwas ungewöhnlich fand ich die Aufteilung der fesselnden Geschichte in vier Bücher, die jeweils mit dem Ende beginnen und deren Weg dorthin sich dem Leser allerdings erst nach und nach erschließt.
    Die Charaktere wurden lebendig und bildlich gut dargestellt und ich konnte mich sehr gut mit den damaligen Ängsten, Nöten und Sorgen der Menschen auseinandersetzten. Die realen historischen Personen wurden vom Autor geschickt in die fiktive Geschichte eingeflochten. Eine Auflistung am Anfang des Buches unterstützt das Kennenlernen der Protagonisten.
    Lehrreiche Passagen wechseln sich mit bewegenden Schicksalen und dramatischen Szenen ab und so mag man dieses mitreißende Buch nicht mehr aus der Hand legen.
    Wer gerne einen gut recherchierten historischen Roman liest, dem kann ich dieses Buch sehr empfehlen.

  • „Die Brücke der Ewigkeit“ von Wolf Hector ist erschienen im Verlag Ullstein.
    Die Unterzeile „Historischer Prag-Roman“ und dazu das Bild auf dem Cover, das die alte Stadt mit der Brücke zeigt, haben mich neugierig gemacht auf das Buch.
    In der Buchbeschreibung ist von dem halbwüchsigen Otlin die Rede, der in einer Gewitternacht miterleben musste, wie die Judithbrücke zerstört und seine Mutter in die Fluten gerissen wurde. Damals hat Otlin geschworen, er würde eine Brücke der Ewigkeit bauen… So geschehen im Jahr 1342 in Prag.
    Gleich zu Beginn im Register der historischen und fiktiven Personen begegnet mir als erster Name Jan Otlin, Steinmetz und Baumeister. Er ist eine der historischen Figuren und in der Geschichte der Hauptprotagonist, der von Anfang an meine Sympathien besitzt.
    Große Spannung gibt es nicht nur auf der Brückenbaustelle, sondern sie zieht sich durch die ganze Geschichte, die Wolf Hector in einer gelungenen Mischung aus fiktiven und historischen Elementen gezaubert hat. Neben Jan Otlin ist es die junge Maria-Magdalena, die mich damit beeindruckt hat, wie sie sich für ihre Familie einsetzt und sich dafür häufig in große Gefahr begibt.
    Neben vielen Verstrickungen und Verwicklungen, Neid, Hass und Gewalt finden auch Nächstenliebe und Sinn für Gerechtigkeit Platz. Und natürlich gibt es interessante Informationen über die Baukunst, hier speziell die des Brückenbauens.
    Was ich noch für erwähnenswert erachte, weil es eher ungewöhnlich, aber sehr gelungen ist: „Die Brücke der Ewigkeit“ ist eingeteilt in vier Bücher, deren jeweils erstes Kapitel „Am Ende“ beginnt – im Jahr 1367. Von dort aus lässt uns Wolf Hector zurückschauen, gibt damit immer ein wenig mehr preis und damit Antworten auf viele Fragen, von denen manche schon am Anfang, viele aber auch im Verlauf des Geschehens entstehen.
    Mich hat der Roman sehr gut unterhalten und ich gebe gern meine Empfehlung dafür.


  • 1342: Jan Otlin kann seine Mutter in letzter Minute vor dem Tod retten, als sie mit der einstürzenden Judithbrücke in die Moldau zu fallen droht. Er schwört, ein neue Brücke über die Moldau zu bauen.

    1356 ist Otlin als Baumeister in Avignon, wo er erfährt, dass seine Mutter im Sterben liegt, er reist nach Prag, um sie noch einmal zu sehen – und womöglich seinen Schwur zu erfüllen.

    Kaiser Karl beauftragt den Baumeister Peter Parler den Prager Dom fertigzustellen. Auch eine neue Brücke über die Moldau soll gebaut werden. Mit Parler kommt auch der Steinmetz Rudolf von Straßburg nach Prag.

    Die Prager Karlsbrücke ist ein beeindruckendes Bauwerk, ich mag die Stadt sehr und bin natürlich schon öfter über diese Brücke gelaufen, die in ihrer Gesamtheit wahrlich ein Kunstwerk ist. Als ich von diesem Roman gehört habe, war ich natürlich sehr neugierig darauf und wollte ihn unbedingt lesen. Interessant ist auch, dass, obwohl man lange dachte, Peter Parler wäre neben dem Dom auch Bauherr der Brücke gewesen, es mittlerweile so aussieht, als sei es tatsächlich ein Bauherr namens Otlin gewesen, der die Brücke gebaut hat. Da man über diesen jedoch wenig weiß, hatte der Autor die Möglichkeit, seine eigene Geschichte zu erzählen.

    Erzählt wird auf zwei Zeitebenen, eine jeweils „Das Ende“ betitelt, führt ins Jahr 1367, und erzählt eben das Ende der Geschichte, die zweite erzählt den Weg dahin. Es ist ein bisschen schade, dass durch „Das Ende“ schon einiges vorweggenommen wird. Es soll wohl Spannung erzeugen (wie ist es wohl soweit gekommen ...), bei mir hat es eher das Gegenteil bewirkt. Auch der Klappentext nimmt meiner Meinung nach schon zu viel vorweg. Und leider hat auch die Geschichte an sich nicht ganz meinen Geschmack getroffen, es gibt Längen, und öfter ist es mir zu kitschig erzählt.

    Das Charakterensemble ist groß, für den Überblick gibt es ein Personenregister, das ich aber nicht benötigt habe. Die Charaktere sind größtenteils wenig tief gezeichnet, sie werden mehr beschrieben, als dass ich sie wirklich gut kennen lerne. Interessant fand ich zunächst vor allem die Sterndeuterin und Frauenwirtin Ricarda Scorpio, ihr wahres Wesen wird sich erst im Laufe des Romans enthüllen, die Entwicklung jedoch kann ich nicht nachvollziehen. Eva, eine ihrer Hübschlerinnen, und vor allem Rübelrap, ehemaliger Ritter und Mönch, nun Faktotum Ricardas, den ich gerne viel näher kennengelernt hätte, mochte ich schnell. Unter den Baumeistern tritt Peter Parler eher in den Hintergrund, im Vordergrund stehen Jan Otlin, der mir durchgehend etwas zu naiv vorkommt, und Rudolph von Straßburg, der hier als Antagonist fungiert, den Neid und Missgunst bestimmen, und der sich immer mehr in Hass hineinsteigert. Ein weiterer wichtiger Charakter ist Maria-Magdalena, die zunächst als Junge verkleidet auftritt, weil sie sich lange alleine durchschlagen musste.

    Ähnlich wie in „Die Kathedrale des Lichts“ steht leider nicht der Bau im Zentrum der Geschichte, sondern Intrigen und Dramatik. Wahrscheinlich gibt es viele Leser:innen, die das mögen, ich mag es in historischen Romanen allerdings am liebsten historisch, und das kommt meiner Meinung nach hier zu kurz. Das Prag jener Zeit, der historische Hintergrund, und vor allem der Bau der Karlsbrücke hätte ich mir ausführlicher gewünscht. Sicher, der Autor hat gut recherchiert, und immer, wenn er tatsächlich ins Historische eintaucht, wird der Roman auch sehr interessant – wusstet ihr z. B., dass Quark und Eier ein wichtiger Bestandteil beim Bau sein können?

    Wolf Hector ist übrigens das Pseudonym eines Autors, den ich im Fantasybereich sehr schätze, und der bereits unter anderen Namen historische Romane geschrieben hat, auch „Die Kathedrale des Lichts“. Bisher konnte er mich in diesem Genre – ausgenommen seine historischen Krimis – noch nicht völlig überzeugen, so leider auch hier.

    Allerdings hat der Roman meinen Wunsch geweckt, einmal wieder Prag zu besuchen, die Karlsbrücke werde ich nun mit etwas anderen Augen betrachten. Auch zum Selbstrecherchieren wurde ich angeregt. Neben dem schon erwähnten Personenverzeichnis, das historische Personen kennzeichnet, gibt es ein Glossar, eine Karte und eine Zeittafel – insgesamt sehr nützliche und bei einem historischen Roman gerngesehene Boni.

    „Die Brücke der Ewigkeit“ verspricht leider mehr als er hält, ich hatte mir mehr über das historische Prag, über den historischen Hintergrund, und vor allem über den Bau der Karlsbrücke versprochen, diese Themen kommen mir aber leider zu kurz, im Mittelpunkt stehen persönliche Dramen und Intrigen, jedoch gewinnt der Roman immer dann, wenn der historische Hintergrund und der Brückenbau thematisiert werden. Auch die Charaktere können mich nicht alle überzeugen. Ich vergebe daher nur 3 Sterne. Für alle, die sich von meiner Kritik nicht angesprochen fühlen, könnte der Roman dennoch eine unterhaltsame Lektüre sein.

  • 1342 Jan Otlins Mutter war bei einem Unwetter Ziegendieben hinter gelaufen,als die Judithbrücke einstürtzt.Der 12.jährige Jan gelobt Gott eine neue Brücke über die Moldau zu bauen wenn seine Mutter gerettet wird.Viele Jahre später 1357 kann er seinen Schwur einlösen-Kaiser Karl IV. ernennt Jan zum kaiserlichen Brückenbaumeister. Mit Feuereifer macht er sich ans Werk-Stürme,Fluten und die Missgunst der Neider machen es ihm nicht leicht bei dem Bau der Brücke….

    Der Autor Thomas Ziebula der den historischen Roman unter dem Namen Wolf Hector geschrieben hat hat einen sehr spannenden und mit viel historischem Hintergrund einen Roman geschaffen,der einzigartig ist.Ich bin mega begeistert,wie er mit seinem fließenden und bildhaften Schreibstil mich mitgenommen hat ins 14.Jahundert.An der Seite der Charaktere habe ich alles miterlebt,hautnah verfolgte ich die historische Geschichte von der ersten bis letzten Seite.Es war ein Lesevergnügen aller erster Sahne-leider ist das höchste 5 Sterne -ich hätte sehr gerne noch viel,vielmehr gegen.

  • In seinem historischen Roman „Die Brücke der Ewigkeit“ nimmt Wolf Hector den Leser mit in das 14. Jahrhundert nach Prag und erzählt vom Bau der Karlsbrücke, die die Prager Altstadt mit der Kleinseite verbindet.

    Wolf Hector erzeugt allein schon dadurch Spannung, dass er diesen Roman auf zwei Zeitebenen spielen lässt und mit dem Ende beginnt. Dieses Ende ist Teil einer Rahmenhandlung, in der der ältere Jan Otlin seinem Schwiegervater Mathias von Nürnberg zu erklären versucht, warum dessen Tochter Maria-Magdalena sich im Gefängnis befindet und auf ihre Hinrichtung wartet. Was Otlin zu erzählen hat, bildet die Haupthandlung und ist nicht nur eine Antwort für Mathias, sondern beinhaltet Otlins Werdegang und damit die Geschichte rund um die Erbauung der Brücke.

    Bei dem Steinmetz Jan Otlin handelt es sich um eine historische Figur. Erst seit wenigen Jahren geht man davon aus, dass er - und nicht wie bisher angenommen der Dombaumeister Peter Parler - der Architekt der Karlsbrücke gewesen ist. Wolf Hector hat die wenigen Daten, die über das Leben Otlins bekannt sind, mit einer spannenden fiktiven Handlung verknüpft und diesen Roman damit zu einer kurzweiligen Zeitreise werden lassen.

    Die Haupthandlung beginnt am 3. Februar 1342 – eine stürmische Gewitternacht, in der die Judithbrücke durch ein Hochwasser zerstört wird. Der 12-jährige Jan Otlin versucht, seine Mutter aus den reißenden Fluten der Moldau zu retten und schwört in seiner Not, eine neue, stabilere Brücke zu bauen, wenn Gott ihn und seine Mutter verschont. Tatsächlich überleben beide die schreckliche Nacht und Jahre später bekommt Otlin die Chance, sein Versprechen wahr zu machen. Doch er hat einen unerbittlichen Konkurrenten: der Steinmetz Rudolph von Straßburg lässt nichts unversucht, um Otlin den Posten des Baumeisters streitig zu machen…

    Wolf Hector erzählt sehr anschaulich. Mit viel Liebe zum Detail zeichnet er ein umfassendes, vielschichtiges und vor allen Dingen sehr glaubwürdiges Bild der damaligen Zeit und versteht es ausgezeichnet, die historischen Fakten durch mitreißende Schilderungen mit Leben zu füllen. Schon nach wenigen Seiten hat mich die Welt des jungen Baumeisters gefangen genommen und ich habe gespannt verfolgt, wie Jan Otlin sich gegen alle Widrigkeiten - ob nun Naturgewalten oder die hinterlistigen Attacken seines Gegners - stemmt.

    Neben Rudolphs Intrigen bringen auch die undurchsichtigen Machenschaften von Ricarda Scorpio eine große Portion Spannung ins Geschehen. Die Sternendeuterin, Heilerin und Frauenwirtin hat eher ihre persönlichen Ziele im Blick, als dass sie Ratsuchenden verlässliche Hilfe bietet. Und auch ein Straßenmädchen, das sich Max nennt, sorgt mit ihren vielfältigen Erlebnissen für packende Momente.

    „Die Brücke der Ewigkeit“ hat mir sehr gut gefallen - eine mit vielen historischen Fakten verwobene Geschichte, die anschaulich und lebendig erzählt wird und dabei schnell einen Sog entwickelt, dem man sich als Leser nicht entziehen kann.

  • Begeben wir uns auf eine Reise ins 14. Jahrhundert. Bis nach Prag führt uns diese Reise und wir werden hier eine große Bandbreite an Gefühlen durchleben, aber auch sehr viel lernen, sowohl historische Fakten als auch so einiges über Architektur und natürlich die Geschichte der Stadt Prag bzw. natürlich der titelgebenden Brücke. Doch es handelt sich hier nicht um ein trockenes Sachbuch, sondern einen historischen Roman, der eine große Bandbreite an Gefühlen bietet, an Abenteuer, an Leid, Armut und Krankheit, aber auch Liebe und Freude etc. Neben historischen Persönlichkeiten begegnen uns hier natürlich auch Romanpersonen, deren Schicksal(e) gekonnt mit den historischen Gegebenheiten verknüpft werden. Zur besseren Orientierung gibt es zu Beginn eine Karte von Prag und ein Personenverzeichnis. Am Ende des Buches findet man ein Glossar und nach der Lektüre fand ich das Nachwort sehr spannend zu lesen.
    Der Roman beginnt mit dem Ende und der Satz "Die Brücke ist schuld [...] oder nein, die Magdalenenflut" (S. 20) ist eine sehr gelungene Überleitung zu den zurück liegenden Ereignissen, die dann nach dem Prolog erzählt werden. Jan Otlin hat als junger Mensch einen Schwur geleistet, den er Jahre später, als er bereits in Avignon arbeitet, einlöst und ihn nach Prag zurück kehren lässt. Dort will er eine Brücke bauen,die heute noch berühmte Karlsbrücke, doch sein Konkurrent legt ihm viele Steine in den Weg. Jan Otlin, aber auch die vielen Nebenpersonen sind vielschichtig dargestellt und lassen uns in dieses großartige Buch eintauchen und die Welt um uns herum vergessen. Der Autor konnte mich mal wieder begeistern und ich empfehle diese buchige Reise sehr.

  • Die Brücke der Ewigkeit von Wolf Hector

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    Die Brücke der Ewigkeit, Historischer Roman von Wolf Hector, 608 Seiten, erschienen im Ullstein-Verlag.
    Die Prager Karlsbrücke über die Moldau, im 14. Jahrhundert erbaut, verbindet die Prager Altstadt mit der Kleinseite. Sie ist ein Wahrzeichen der Stadt und gehört zu den nationalen Kulturdenkmälern.
    Prag 1342. Der halbwüchsige Otlin macht in einer katastrophalen Situation einen Schwur, er verspricht Gott, für die Errettung seiner Mutter eine Brücke über die Moldau zu bauen, eine Brücke für die Ewigkeit. Wie durch ein Wunder werden er und seine Mutter aus den aufgewühlten Fluten der Moldau errettet und Jahre später kommt er als Baumeister nach Prag zurück um sein Versprechen einzulösen, doch viele Probleme beim Bau und etliche Feinde erschweren das Vorhaben. Die Brücke jedoch steht bis heute.
    Das Werk besteht aus 4 Büchern die in überschaubare Kapitel gegliedert sind. Jedes Kapitel ist mit dem Ort und einer Jahreszahl gekennzeichnet und trägt einen zusammenfassenden Titel. Eine vorne abgedruckte Karte die Prag im 14. Jahrhundert darstellt, hat mir die Wege der agierenden Personen in der Stadt bildhaft vermittelt, sehr hilfreich waren auch das Personenverzeichnis und die Zeittafel auf den Anfangsseiten, die ich immer wieder zum besseren Verständnis aufgeschlagen habe. Historische Personen sind mit einem * markiert. Besondere Ausdrücke und Wörter sind im Glossar im Anhang zum besseren Verständnis, erklärt. Geschrieben im auktorialen Stil, wodurch die Geschehnisse von allen Seiten betrachtet werden können. Die bildhafte und flüssige Erzählweise haben die Seiten nur so dahinfließen lassen. Spannung wurde schon zu Beginn durch die Flutkatastrophe aufgebaut und zieht sich durch das gesamte Buch. Der Spannungsbogen war sehr hoch und wurde, durch zum Teil fast gruselige Szenen, immer noch gesteigert. Das verblüffende Ende konnte ich nicht vorhersehen und hat mich sehr überrascht. Was im Roman Fiktion oder wahres Geschehen ist, ist schwer zu beurteilen, es könnte aber auf alle Fälle so passiert sein. Ich kann dem Autor nur eine hervorragende Recherchearbeit bestätigen, er hat seinen Roman bestens in die belegten historischen Tatsachen eingepasst.
    Alle Personen sind charaktertief gezeichnet, glaubhaft und authentisch, jedoch nicht immer sympathisch. Besonders die Bösewichte wie Marian von Zittau oder Rudolph von Straßburg haben mich begeistert, mysteriös und aufregend, natürlich die Sternendeuterin Ricarda Scorpio, eine sehr gut angelegte Figur. Mit seinen Sympathieträgern Jan Otlin, Rübelrap und auch Maria Magdalena geht der Autor nicht gerade schonend um. Die grausamen und harten Lebensumstände im Mittelalter, besonders für Frauen, sind in diesem Roman hervorragend dargestellt. Ich habe die Lektüre genossen, ein Buch das man nicht aus der Hand legt, bevor die letzte Seite gelesen ist. Die Handlung wird nicht mit Nebensächlichkeiten aufgebläht. Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen die Rückblicke sind so gut platziert, dass man nicht aus dem Lesefluss gerissen wird. Kein Wort zu viel, keine unnötigen Ausführungen die vom überaus spannenden Plot ablenken.
    Von mir eine unbedingte Leseempfehlung, für Leser die historische Romane mit wahrem Hintergrund schätzen, die Lektüre hat mich zu weiterführenden Recherchen zum Bau der Prager Karlsbrücke veranlasst, 5 Sterne, volle Punktzahl.


  • Die Brücke der Ewigkeit von Wolf Hector

    „Die Brücke der Ewigkeit“ ist ein spannender und gut recherchierter historischer Roman des Autors Wolf Hector.

    Durch ein Unwetter wird die Moldau zu einem reißenden, zerstörerischen Strom, der auch die Menschen, die sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, bedroht. Der junge Otlin muss mit ansehen, wie seine Mutter durch die Zerstörung der Judithbrücke von den Fluten mitgerissen wird und schwört Gott eine neue Brücke zu bauen, wenn dieser ihn und seine Mutter rettet.

    Kaiser Karl IV. möchte eine neue Brücke errichten lassen. Der beste Entwurf soll den Auftrag bekommen. Diese Ausschreibung führt schnell zu einem enormen Druck unter den Brückenbauern, von denen so einige äußerst interessiert sind. Unter ihnen ist auch Jan Otlin, der sein Versprechen einlösen möchte.

    Mir gefiel der Schreibstil von Wolf Hector sehr gut, da sich der Roman leicht lesen lies, von Beginn an Spannung aufgebaut und gleichzeitig historische Fakten und Hintergründe vermittelt. Reale und fiktive Charaktere wurden gekonnt in das Setting des 14. Jahrhunderts versetzt und das Alltagsleben lebendig und authentisch dargestellt.

    Es ist zu spüren, dass der Autor ausgiebig recherchiert haben muss. Vorweg gibt es eine Zeittafel, auf der die wichtigsten Ereignisse von 1316 bis 1870 zusammenfasst sind, so konnte ich mir schon vorab einen guten Überblick über die Ereignisse verschaffen. Ebenso interessant ist das Personenverzeichnis, in dem die historischen Persönlichkeiten gekennzeichnet sind. Abgerundet wird der Roman mit einem hilfreichen Glossar, in dem altertümliche Begriffe erklärt werden.

    Ich habe das Buch gerne gelesen, da es spannend und interessant zugleich war und kann es Liebhabern historischer Romane empfehlen.


  • Die Brücke der Ewigkeit von Wolf Hector

    Normalerweise lese ich nicht oft historische Romane, aber dieser hier hat mich direkt angesprochen, da er ein für mich eher andersartiges Thema hat. Denn es geht dieses Mal nicht um die Hexenverfolgung oder ähnliches, sondern um den Bau einer der größten Brücken in Prag. Beziehungsweise um ihren Wiederaufbau, da die ursprüngliche Brücke durch eine Flut zerstört wurde. Dieser Roman behandelt also das Prag in der damaligen Zeit und den Bau dieser Brücke. Ich finde es sehr spannend einen Einblick in dieses Thema zu erhalten, da ich mich sonst in meinem Alltag damit nicht beschäftigen würde. Somit ist der Roman für mich Unterhaltung und Bildung zugleich und nimmt mich auf eine spannende Reise in die Vergangenheit mit. Ich habe ihn sehr gerne gelesen, da er sehr flüssig und angenehm geschrieben wurde. Ich kann ihn allen historisch Interessierten Lesern empfehlen.

  • Als der halbwüchsige Otlin in Prag im Jahr 1342 in die Katastrophe gerät, die die Judithbrücke über die Moldau zerstört und seine Mutter in die Fluten reißt verspricht er eine neue Brücke zu bauen, wenn Gott seine Mutter rettet. Eine Brücke der Ewigkeit. Sie überlebt, wie durch ein Wunder. Otlin erhält viele Jahre später die Gelegenheit, sein Gelübde zu erfüllen. Er bewirbt sich auf das Amt des Bauleiters neuen Brücke. Doch nicht nur er will Bauleiter werden, Er hat Konkurrenz: Den Steinmetz Rudolph. Und dieser sucht Hilfe bei einer gerissenen Astrologin namens Ricarda die zudem ein Bettlermädchen als Waffe missbraucht.

    Meine Meinung
    IM Epilog dieses Buches wird erzählt, was eigentlich erst gegen Ende geschieht. Das Dumme ist, dass man weiß, dass etwas Schlimmes passieren wird. Auf der anderen Seite weiß man jedoch nicht, was oder wie es passiert, man muss also das ganze Buch lesen. Denn die Geschichte ist, obwohl zu Anfang etwas langatmig, doch sehr interessant und spannend. Ich war schnell in ihr drinnen, konnte das Buch, trotz zeitweiser, anfänglicher Langatmigkeit, sehr gut lesen. Denn keine Unklarheit im Text störte meinen Lesefluss. In die Protagonisten konnte ich mich gut hineinversetzen. In Jan Otlin, den Brückenbaumeister, und in Maria Magdalena, die sehr viel erleiden müsste. In der Geschichte geht es um die spätere Karlsbrücke in Prag (1870 umbenannt) und ihren Erbauer Jan Otlin, auch wenn dies, lt. Nachwort des Autors, erst später bekannt wurde. Und um die Sterndeuterin und Frauenwirtin Ricarda Scorpio, die mir von Anfang an unsympathisch war. Dann natürlich auch um den neidischen Rudolph von Straßburg, der alles dafür tat, selbst Brückenbaumeister zu werden. Es ist ein schönes und spannendes Buch um ein Bauwerk, das zum UNESCO-Kulturerbe gehört. . Die Längen zu Anfang werden im Laufe des Buches ausgeglichen. Am Anfang des Buches befindet sich ein Personenregister und am Ende ein Glossar, was mich beides sehr gefreut hat, da ich daraus ersehen kann, was davon historische Personen sind. Ich empfehle es gerne weiter, denn es hat mir gut gefallen, mich gefesselt und (trotz der anfänglichen Längen) gut unterhalten. Daher empfehle ich es gerne weiter und vergebe vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.