Erweiterte Suche

Unser

Service

Service

Aktuelle

Events

Events

Bewertungen von Leser/innen

Rezension verfassen


  • Es geht um eine fremde Welt namens Orïsha, es geht um Götter, es geht um Mythen, die teilweise an die westafrikanische Kultur erinnern. Es geht um Kämpfe, um Ungerechtigkeit und es geht auch um verlorene Magie und Liebe, Trauer, Verlust und Familie.
    Ich tue mich diesmal mit einer Bewertung wirklich etwas schwer. Ich finde die Idee an sich ganz gut, aber ich habe mich teils wirklich durch die Geschichte gekämpft. Vieles ist anders gelaufen, als ich es mir gewünscht habe und ich bin weder überzeugt noch so richtig zufrieden. Leider, denn ich habe mich wahnsinnig auf das Buch gefreut. Ich gebe 3,5 Sternchen und bin trotzdem gespannt, wie der Film auf mich wirken wird, wenn er denn bei uns erscheint. Ich kann dennoch jedem nur raten sich seine eigene Meinung zu bilden, denn nur, weil ich nicht so ganz in die Story reingekommen bin, muss das ja nicht heissen, das andere sie nicht vielleicht toll finden werden :-)

  • Inhalt
    Zélie hat die Magie im Blut. Allerdings lebt sie in einem Land, in dem diese unterdrückt und sogar verfolgt und ausgerottet wird. Nach einer schrecklichen Auslöschung der meisten Magier vor mehreren Jahren, ist nun niemand mehr fähig seine Kräfte zu nutzen, sei es die Macht über das Feuer, die Gedanken, die Erde, das Wasser oder sogar Leben und Tod.

    Zélie, die ihr ganzes Leben unterdrückt wurde, und die auch ihre Mutter aufgrund der Auslöschung verlor, macht es sich nun zusammen mit ihrem Bruder und der Tochter des grausamen Königs, der für den Mord ihrer Mutter verantwortlich ist, zur Aufgabe die Magie zurückzubringen. Auf der gefährlichen Reise durch das Land stellen sie fest, dass die Magie doch nicht so ausgestorben ist, wie sie glaubten.

    Warum vier Sterne?
    Leider hat der erste Band für mich noch einige Schwächen. So werden einerseits beinahe alle Klischees der Handlung abgedeckt, allerdings wird dabei jede Szene so oberflächlich beschrieben, dass die Spannung in der Geschichte auf der Strecke bleibt. Auch die Charaktere leiden darunter, da sie nicht genug Tiefgang haben. Das Potenzial für die nachfolgenden Bände ist für mich, aufgrund der wenigen losen Enden, noch fraglich.
    Dennoch könnten die Charaktere noch einiges bieten, wenn sie ein wenig ausgereift werden. Auch die Thematik ist interessant und die Welt neu und innovativ. Wenn diese Aspekte ein wenig mehr Aufmerksamkeit und Tiefe bekommen, wird die Geschichte sicherlich noch spannender.

    Wer sollte das Buch lieber nicht lesen?
    Wer sich eine große, vielfältige Fantasywelt à la „Herr der Ringe“ wünscht und sich an einem schnellatmigen Schreibstil mit wenig Tiefgang stört.

    Und wer sollte es lesen?
    Wer ein Jugendbuch lesen möchte, das kreativ auf das Thema der Diskriminierung eingeht und dabei eine neue, magische Welt erschafft. Und wer starke weibliche Charaktere, aber auch widerspenstige und schwierige Charaktere mag.

  • Einst war Orïsha voller Magie, doch von Hass geblendet beschloss der König von Orïsha, dass die Magie für immer aus seinem Land verschwinden solle. In der Blutnacht, der Nacht, in der die Magie versiegte, ließ der König alle Magier töten und machte viele unschuldige Kinder zu Waisen oder Halbwaisen. Auch Zélie verlor in dieser Nacht ihre Mutter.
    Viele Jahre später ergibt sich jedoch für Zélie die Chance, die Magie zurückzuholen. Die ohnehin nicht einfache erweist sich als noch schwerer, da ihre Feinde ihr auf den Fersen sind und die Rückkehr der Magie mit allen Mitteln verhindern wollen.

    Tomi Adeyemi Debütroman entführt den Leser nach Orïsha, einem Land in einem fiktionalen Afrika. In Orïsha spaltete Magie die Bevölkerung. Zum einen gibt es die Divîné, diejenigen die vor der Blutnacht gelernt hätten, die Magie zu nutzen, und die Bevölkerung ohne magische Fähigkeiten. Die Divîné, zu denen auch Zélie gehört, werden seit König Saran an der Macht ist, unterdrückt. Sie müssen mit Vorurteilen durch die nicht-magische Bevölkerung leben und ein Verstoß gegen Gesetze, die ständig geändert werden, bringt für sie harte Strafen mit sich.
    Vor allem von König Saran wird großer Hass gegen die Divîné geschürt, denn sie sind in der Lage die Magie vielleicht doch zurückzubringen. Generell zeigt sich, dass sein Hass in Angst gründet. Dieser Hass und diese Angst vor dem Andersartigen hat ihre Wurzeln, so die Autorin in Nachwort, seine Wurzeln in der Realität. Aus dem Fakt heraus, dass in den USA mehr als doppelt so viele Schwarze als Weiße von Polizisten erschossen werden, die unbewaffnet sind. Ursache ist auch hier die Furcht und Vorurteile gegenüber der schwarzen Bevölkerung. Dieser Hass und die Angst gegen das Fremde findet auch in Adeyemis Buch Einklang.

    Der Einstieg in die Welt von Orïsha war etwas gewöhnungsbedürftig, da mir zu Beginn noch einiges an Informationen zu dem Land und seiner Geschichte wurde. Zwar legt sich der Schleier des Unwissens allmählich beim Lesen, dennoch bleiben einige Fragen offen. Dennoch zeigt sich ein sehr interessantes Bild eines Königreichs.
    „Children of Blood and Bones“ wird aus drei Perspektiven erzählt, was dem Leser einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt der drei Protagonisten bietet. Zélie ist im Grunde ein einfacher Charakter, den man einfach mag. Sie ist mutig, aber oft auch leichtsinnig. Sie will stets das richtige tun egal welche Konsequenzen es gibt. Ihr zur Seite steht ihr Bruder Tzain, der seine Aufgabe darin sieht, Zélie zu beschützen. Die zweite starke weibliche Protagonistin ist Amari, die Tochter von König Saran. Wenn man Amari kennenlernt, wirkt sie zunächst schüchtern und sanftmütig, doch sie weiß, dass der Hass gegen die Divîné falsch ist und ihre eigene Meinung trifft. Ihre Entwicklung gefiel mir am besten, denn aus der schüchternen Prinzessin wird eine starke Kämpferin. Die dritte Erzählperspektive ist die des Kronprinzen Inan. Er hat gelernt, dass Magie schlecht ist und sie vernichtet gehört. Von seinem Vater lernte er, die Magie zu hassen und alles dafür zu unternehmen, damit sie nie wieder zurückkehrt. Als sich seine Wege mit Zélie kreuzen, lernt er neben der Wahrheit seines Vaters eine weitere Wahrheit kennen. Diese neuen Erkenntnisse bringen seine Gedankenwelt in wanken und man merkt sehr deutlich, wie sehr ihn Saran mit seinem anerzogenen Hass zerrüttet.
    Was ich ein wenig als unpassend empfunden habe, waren die Romanzen zwischen einigen Charakteren. Sie ging stellenweise zu schnell und passte in meinen Augen nicht so richtig, störte allerdings beim Lesen auch nicht wirklich.

    Tomi Adeyemis Debütroman „Children of Blood and Bone“ nimmt die Leser mit auf eine Reise voller Hoffnung, aber zeigt auch das Leid in Orïsha. Mit überzeugenden Charakteren, einer beeindruckenden Welt und einem Ende, das einem bis in Mark geht, wird dieser Roman vermutlich nicht so schnell in Vergessenheit geraten.

  • Children of Blood and Bone von Tomi Adeyemi

    Seit elf Jahren gibt es in Orïsha keine Magie mehr. Die Maji wurden damals alle getötet und ihre Kinder, die damals noch zu jung für ihre magischen Gaben waren, aber durch ihre weißen Haare als Divîné gekennzeichnet sind, werden seitdem unterdrückt und entwickeln keine Gaben mehr.
    Zélie ist eine solche Divîné und sie hasst den König und alles, was von ihm ausgeht. Heimlich lernt sie den Kampf mit dem Stab und schlägt sich durch, bis ihr eines Tages ein magisches Artefakt in die Hände fällt und sie erfährt, dass sie die Magie zurückbringen kann. Mit dem Kronprinzen auf ihrer Spur kämpft Zélie gemeinsam mit ihrem Bruder Tzain und der unerwarteten Verbündeten Amari für Orïshas Zukunft ...

    Protagonisten
    Zélie musste schon einiges mitansehen, zuerst den Tod ihrer Mutter in jener Nacht vor elf Jahren, und zur gleichen Zeit auch noch, wie ihr Vater seine Stärke verlor. Und auch die Magie verschwand ganz aus ihrem Leben. Zurück blieben nur schmerzvolle Erinnerungen an bessere Zeiten und mit dem weißen Haar ein Merkmal, dass sie zum Opfer macht, obwohl sie selbst noch nie richtig Magie spüren konnte. Sie ist wütend auf all jene, die Schuld daran sind und würde sich gerne alle persönlich vornehmen, wenn sie nur könnte, denn sie handelt oft ziemlich impulsiv und unbedacht und bringt sich damit gelegentlich in Schwierigkeiten. Sie ist mit Leidenschaft bei ihren Handlungen und bereit, für ihre Wünsche zu kämpfen, da sie einfach nicht länger ein Leben führen will, bei dem sie ständig in Furcht lebt.

    Amari ist die Prinzessin des Landes, aber sie war schon immer eher ein Vogel in einem goldenen Käfig und sah nicht viel vom Leben außerhalb des Palasts. Das Leben am Hof findet sie aufgesetzt und fühlt sich dort einfach nicht wohl. Ihre beste Freundin ist ihre Dienerin Binta, eine Divîné, aber ihre Herkunft ist Amari egal. Doch als diese getötet wird und Amari einige schreckliche Tatsachen erfährt, hält sie es nicht länger aus, stiehlt das magische Artefakt und stößt auf ihrer Flucht auf Zélie. Zu Amaris primären Motiven geht es nicht darum, die Magie zu retten, sondern vor allem ihre Freundin zu rächen. Sie möchte in Andenken an sie den Divîné helfen und ihrem Vater die Stirn bieten. Zwar schmerzt es sie, ihren Bruder Inan auf der gegnerischen Seite zu wissen, aber sie hält an ihrer Überzeugung fest.

    Prinz Inan ist zu meinem Lieblingscharakter geworden, vielleicht weil er noch mehr durchmachen muss als die anderen. Ihm wurde zwar seit seiner Kindheit eingebläut, wie böse Magie sei und dass die Wünsche seines Vaters auch seine Wünsche sind, aber er ist nicht blind. Eher ist er fehlgeleitet und hat Angst vor Konsequenzen. Während sein Vater gerne einen Schlussstrich zieht und alle Bedrohungen eliminieren möchte, ist so viel Tod nicht in Inans Sinn, denn er fühlt sich seinem Volk verpflichtet und möchte die unschuldigen Menschen beschützen. Er bevorzugt also eher friedliche Wege, aber manchmal hat er keine andere Wahl. Als er auf der Jagd nach seiner Schwester und der Schriftrolle bei sich selbst Veränderungen ausmacht, verwirrt ihn das und ihm kommen noch die da gewesene Zweifel. Ist Magie nur böse? Haben die Maji es wirklich verdient, so brutal getötet zu werden?

    Tzain macht sich immer Sorgen um seine Schwester und sie haben manchmal Meinungsverschiedenheiten, aber sie halten immer zusammen. Er hat es nicht so schwer wie sie, weil er kein Divîné ist und kann ihre Gefühle nicht immer nachvollziehen. Er ist ruhiger und nicht so impulsiv. Außerdem merkt man von Anfang an, dass er Amari nicht ganz so abstoßend findet, denn er hält zu ihr, wenn Zélie sich wegen ihrer Herkunft beschwert. Von ihm hat man etwas weniger mitbekommen, weil er keine eigene Erzählperspektive hat.

    Handlung und Schreibstil
    Für mich war das Buch jetzt nicht auffällig anders als andere Jugendbücher, die in High-Fantasy-Welten spielen. Die Tiere waren zwar eher exotisch und natürlich wurden die Hautfarben anders beschrieben, aber sonst war es für mich nicht außerordentlich anders und ich habe darin auch keinen besonders afrikanischen Geist erkennen können - wobei man da auch hinzufügen muss, dass ich mich da nicht besonders auskenne.

    Ansonsten hat es mir aber auch gut gefallen. Zwar finde ich magische Artefakte manchmal etwas unnatürlich wirkend, aber die Reise und das Abenteuer waren durchaus spannend. Die Welt der Divîné und Maji sowie ihrer Götter war wirklich interessant und ich hätte gerne noch mehr davon gesehen. Es wurden auch wichtige Punkte angesprochen, wie zum Beispiel, dass nach der Rückkehr der Magie sicher nicht direkt Frieden herrschen würde und dass auch die Gaben der Maji zu neuem Leid führen könnten.
    Einige Szenen wirkten leider etwas zu konstruiert und haben in dem Moment nicht wirklich Sinn ergeben, was dann etwas unangenehm aufstieß, aber es war nicht weiter schlimm.

    Mit den magischen Begriffen bin ich sehr gut zurecht gekommen, denn es waren nicht allzu viele auf einmal, und auch generell keine Flut an Informationen. Zwar gab es zu Beginn eine Liste mit den Maji-Clans, ihren Namen, ihren Gaben sowie ihren Gottheiten, aber man hat nicht alle ständig gebraucht sondern nur wenige kennengelernt.

    Fazit
    Insgesamt hat mir "Children of Blood and Bone - Goldener Zorn" wirklich gut gefallen. Die magische Welt war faszinierend, auch wenn ich gerne mehr davon gesehen hätte. Auch die Charaktere konnten mich wirklich überzeugen!

  • Ich war sehr gespannt auf "Children of Blood and Bone: Goldener Zorn". Die Inhaltsangabe klang richtig gut und gerade den afrikanischen Touch fand ich reizvoll und interessant; dazu kamen noch die ganzen positiven Rezensionen zur Originalausgabe, sodass ich recht hohe Erwartungen an das Buch hatte. Leider wurden diese nur teilweise erfüllt.

    Als Leser wird man ohne größere Erklärungen direkt in die Geschichte geworfen und deshalb hat es am Anfang eine Weile gedauert, bevor ich ein Gespür für die Welt, in der die Handlung spielt, bekommen hatte. Danach fand ich sie faszinierend und die Autorin hat ihre Welt gut ausgearbeitet, gerade, was die verschiedenen Arten von Magie und den Konflikt zwischen den sogenannten 'Maji' und jenen, die Magie vernichten wollen betrifft. Beide Positionen waren dabei verständlich, obwohl man für eine Seite mehr Sympathie entwickelt und die Extreme, zu denen die anderen greifen, nicht gutheißen kann.

    Das Buch wird zum einen von Zélie erzählt, deren Mutter eine Maji war und getötet wurde, und zum anderen von Amari und Inan, den Kindern des Königs, der die Magie auslöschen möchte. Dadurch wurden unterschiedliche Einblicke in die Situation ermöglicht, was gerade in Bezug auf den großen Konflikt hilfreich war. Trotz dieser Einsichten in das Denken und Fühlen der Protagonisten war ihr Handeln für mich aber nicht immer nachvollziehbar, was für mich ein großer Kritikpunkt ist. Gerade Inans Charakterisierung kam mir inkonsistent vor; ich konnte ihn gegen Ende nicht mehr verstehen oder begreifen, was ihn wirklich antrieb und das hat dazu beigetragen, dass ich seine Kapitel eher frustrierend fand.

    Weiterhin haben sich meiner Meinung nach einige Aspekte der Handlung zu schnell entwickelt, gerade, was die Beziehungen unter den Charakteren betrifft. Dadurch waren sie für mich nicht immer glaubwürdig und ich konnte die an sich schönen Szenen nicht richtig genießen. Auch in anderen Bereichen schreitet die Geschichte rasch voran. Die Protagonisten kommen nur selten zur Ruhe und obwohl das Buch mich durch das hohe Tempo fesseln konnte, ging mir trotz aller Hindernisse einiges zu glatt, da sie quasi von einem Problem zum anderen gingen und diese oft beinahe zu leicht gelöst wurden. Das fand ich schade, da so ein wenig der Tiefgang gefehlt hat. Dazu kommen noch Entscheidungen der Figuren, die teilweise nicht wirklich logisch waren und manchmal ein wenig konstruiert wirkten, so als seien sie einfach nur ein bequemer Grund, um einen bestimmten Handlungsstrang einzuleiten oder voranzutreiben.

    FAZIT:
    Die Bewertung von "Children of Blood and Bone: Goldener Zorn" ist mir sehr schwer gefallen, doch letztlich würde ich 3 bis 3,5 Sterne vergeben. Das Buch hat mich trotz aller Kritik gut unterhalten, ich fand es an sich fesselnd und recht interessant, die Charaktere waren mir weitgehend sympathisch und das Ende macht definitiv neugierig auf mehr. Das Handeln der Figuren war für mich allerdings nicht immer verständlich und viel ging mir zu schnell, was meinen Lesespaß ein wenig getrübt hat.

  • Children of Blood and Bone von Tomi Adeyemi

    Es ist Jahre her, dass der König die Magie in einem Blutbad ausgerottet hat. So hat die 17-jährige Zélie zwar das Aussehen einer Magierin – dunkle Haut und weiße Haare -, ihre Kräfte bilden sich aber nicht aus. Der König und seine Soldaten verachten die sogenannten Divînés und beuten sie und ihre Angehörigen aus. Das Schicksal sorgt dafür, dass ausgerechnet Zélie ein altes magisches Artefakt in die Hände fällt, mit dem sie die Magie in das Land zurückholen kann. Allerdings hat sie dafür nicht viel Zeit und mächtige Gegner wollen die Rückkehr der Magie verhindern.

    Die Grundidee der Geschichte fand ich total spannend. Allerdings habe ich lange gebraucht, um mich in den Begrifflichkeiten zurechtzufinden. Zwar gibt es zu Beginn des Buches eine Übersicht der magischen Clans, insgesamt sind die Namen aber alle so exotisch, dass sie nicht so leicht von der Zunge gehen, geschweige denn direkt im Kopf bleiben. Darüber hinaus gibt es viele Begriffe, die erst im Verlauf halbwegs deutlich werden. Ein Glossar mit Erklärungen (anstelle der Clans, die in ihrer Vielfalt kaum eine Rolle spielen) hätte den Einstieg etwas erleichtert. Die Welt mit ihren verschiedenen Völkern und dem ungleichen Machtgefüge ist aber auf jeden Fall interessant. Aber auch hier wären ein paar mehr Erläuterungen zu Menschen und auch der fremdartigen Tierwelt hilfreich gewesen.

    Auch mit Zélie bin ich nicht sofort warm geworden, da ich sie anfangs gar nicht einschätzen konnte. Sie wirkt zwar ehrgeizig, mutig und schlagfertig, aber auch ein wenig rachsüchtig, schadenfroh und unüberlegt, sodass ich sie von ihrem Verhalten auf den ersten Seiten auf 13 oder 14 geschätzt hätte. Ihr Alter wird erst nach knapp 100 Seiten erstmals erwähnt.

    Neben Zélies Bruder Tzain spielen auch die Kinder des Königs eine zentrale Rolle bei Zélies Abenteuer. Amari und Inan sind grundverschieden und hatten beide keine leichte Kindheit unter dem Staatsoberhaupt. Während Amari sich im Verlauf von einem ängstlichen Mädchen zu einer starken Kämpferin entwickelt, ist Inan ein eher schwieriger Charakter. Er wechselt mehrfach seine Ansichten und Ziele und ist dadurch schwer einschätzbar. Sein wankelmütiges, teils dämliches Verhalten machen ihn auch nicht immer besonders sympathisch.
    Auch Zélie macht im Verlauf eine große Entwicklung durch, wobei sie oft mit sich und ihrem Schicksal hadert. Diese widersprüchlichen Gefühle sind nachvollziehbar geschildert. Sie trägt eine große Verantwortung, denn die Rückkehr der Magie kann auch zum Missbrauch der Kräfte führen. Tut sie also das Richtige?
    Zélie, Inan und Amari schildern abwechselnd die Handlung aus der Ich-Perspektive, wobei sich die Erzählweise der Figuren leider kaum unterschiedet.

    Die Geschichte hat viele spannende Momente, aber auch einige zähe Passagen. Zwar ist die ganze Geschichte der Magie – angelehrt an die afrikanische Mythologie – interessant, die Erklärungen zogen sich aber teilweise bzw. werden an Stellen eingestreut, wo sie das Tempo aus der Handlung nehmen.
    Aber auch darüber hinaus hatte ich mit einigen Passagen meine Schwierigkeiten. So verhalten sich die Figuren nicht immer logisch. Abgesehen von ihrem sprunghaften Gedankengängen und teils nicht nachvollziehbaren Gefühlsentwicklungen agieren sie im Angesicht der stetigen Gefahr durch die Verfolger mehrfach naiv und unüberlegt. Zwar drängt sie Zeit, aber hier ein Päuschen und dort eine kleine Feier muss schon noch drin sein. Natürlich hat dies unweigerlich die nächste Katastrophe zur Folge, irgendwas geht völlig schief und plötzlich gerät der ganze Zeitplan komplett ins Wanken.
    Die Spannung, ob Zélie und ihre Gefährten ihr Ziel erreichen können, steigt dadurch allerdings immer wieder an. Zahlreiche Verluste auf allen Seiten führen zu dramatischen Szenen, wobei die Emotionen etwas auf der Strecke bleiben. Der offene Schluss mit Cliffhanger lässt den Leser völlig in der Luft hängen.

    Fazit

    Der Einsteig war aufgrund der vielfältigen fremdartigen Begriffe, die sich teils im Verlauf erklären, teils nicht näher erläutert werden, nicht ganz einfach. Zudem brauchte die Handlung für mich etwas, bis wirklich Spannung aufkam, welche durch das teils unlogische Verhalten der Figuren und langatmige Erklärungen zur Geschichte der Magie aber wieder unterbrochen wurde. Erst das letzte Drittel konnte mich dann richtig packen, da sich die Ereignisse hier überschlagen und in einem fiesen Cliffhanger enden, der mich ebenso ratlos wie neugierig zurücklässt.

  • „Children of Blood and Bone - Goldener Zorn“ ist der Debütroman der amerikanischen Autorin Tomi Adeyemi und zugleich Auftakt einer neuen Fantasy-Trilogie. Die Autorin hat für ihren Jugendroman eine faszinierende, ganz eigene Fantasywelt erdacht, die in einem westafrikanisch angehauchten Ambiente mit jeder Menge Magie und einer geheimnisvollen Götterwelt angesiedelt ist.
    Die Besonderheiten der Fantasywelt mit ihren exotischen Mythen fand ich anfangs sehr fesselnd und vor allem originell. Die Autorin führt uns die sehr angespannte, intolerante Atmosphäre im Königreich anhand von Zélies Alltag gekonnt vor Augen. In verschiedenen Szenen zeichnet sie sehr anschaulich eine Welt der schwelenden Animositäten, ein Kampf ums tägliche Überleben und permanenter Unterdrückung der dunkelhäutigen, aber hellhaarigen Divînés und Maji durch eine Führungselite und die hellerhäutigen Adligen. Zélies Wunsch nach Veränderung der Machtverhältnisse und ihre Hoffnung auf Gleichberechtigung der Völker ist sehr nachvollziehbar. Adeyemis Anliegen, die Leserschaft auf die Diskriminierung von Menschen aufgrund rein äußerlicher Unterschiede zu sensibilisieren, ist ein überaus aktueller und sehr interessanter Ansatz für einen Roman.
    Leider hat es die Autorin aber nicht geschafft, ihre originelle Ausgangsidee mit dem faszinierenden Setting in eine ebenso außergewöhnliche, mitreißende und schlüssige Geschichte umzusetzen. Die von ihr erschaffene Welt mit ihrer interessanten, magisch-mythischen Hintergrundgeschichte enthält einige logische Schwächen und Ungereimtheiten und wirkt insgesamt mit ihren etwas schwammigen Beschreibungen wenig ausgereift. Auch der Handlungsverlauf erscheint oftmals wenig einfallsreich, vorhersehbar und lässt einen raffinierten Spannungsaufbau vermissen. Der Autorin ist es hervorragend gelungen, uns mit temporeichen Passagen und actionreichen, blutigen Kampfszenen in Atem zu halten, doch finden sich leider auch immer wieder Längen, in denen die Spannung deutlich abflacht.
    Die Autorin erzählt ihre Geschichte abwechselnd aus der Ich-Perspektive der Hauptfigur Zélie sowie der Prinzessin Amari und ihrem Bruder Kronprinz Inan, wodurch von Anfang an eine besondere Nähe zu den Figuren geschaffen und rasch Spannung aufgebaut wird. Einen besonders intensiven Einblick in die Gedanken und Gefühlswelt der Figuren erhält der Leser aus dieser Sichtweise dennoch nicht und kann daher einige charakterliche Entwicklungen und Motive für ihre überraschenden Handlungen nicht nachvollziehen. Eine einfühlsame, differenzierte Figurenzeichnung ist der Autorin vor allem bei ihren zwei starken Heldinnen Zélie und Amari gelungen, deren Weiterentwicklung und das Über-sich-Hinauswachsen im Kampf für das Gute sehr nachvollziehbar dargestellt wird. Insbesondere die Figur der besonnenen Prinzessin Amari mit ihren inneren Konflikten ist ein vielschichtiger, sympathischer Charakter, den ich bald in mein Herz geschlossen habe – ein gelungener Kontrast zur eher extrovertierten, rebellischen Zélie, die mit ihrer oft unüberlegten, naiven Art für jede Menge Probleme sorgt. Die männlichen Charaktere Prinz Inan und Zélies Bruder Tzain wirken mit ihren recht schwachen Persönlichkeiten hingegen blass und geben wenig Einblicke in ihr Innenleben. Gleich zwei Liebesgeschichten lässt die Autorin sich anbahnen, wobei die eine von ihnen doch sehr klischeehaft, konstruiert und unglaubwürdig auf mich wirkte.
    Der mitreißende Schreibstil der Autorin ist für ein Jugendbuch recht einfach gehalten, lässt sich aber angenehm lesen. Sehr hilfreich wäre allerdings ein Glossar für die vielen fremden Begriffe gewesen, deren Bedeutung man sich im Laufe der Geschichte zusammenreimen muss.
    Der erste Band der Trilogie endet schließlich in einem ziemlich rasanten Finale, das an Spannung und Dramatik kaum noch zu überbieten ist. Der fiese, vielversprechende Cliffhanger am Schluss lässt viele Fragen für die Nachfolgebände offen und macht neugierig auf eine Fortsetzung der Geschichte in dieser interessanten, atmosphärisch dichten Fantasy-Welt.
    Man kann nur hoffen, dass es der Autorin nach diesem recht schwachen ersten Band noch gelingen wird, das enorme Potential von Setting und Ausgangsidee zu nutzen und ihren Ideenreichtum stimmiger und packender umzusetzen.
    FAZIT
    Ein solider, unterhaltsamer Auftakt einer neuen Fantasy-YA-Trilogie mit einem faszinierenden Setting, starken Frauenfiguren aber leider auch einigen Schwächen im Plot, der mich allerdings nicht völlig überzeugen konnte!

  • Ein Fantasyroman, der in der afrikanischen Welt angesiedelt ist. Was für eine tolle Idee und endlich mal etwas Neues! Die Welt der unterschiedlichen Magie-Clans mit ihren differenzierten Fähigkeiten, das System unterschiedlicher Wertigkeit von Menschen, die Magiebegabten, die durch ihr weißes Haar äußerlich sofort auffallen, allerdings verschwanden nach einem Massaker vor einigen Jahren die Kräfte der Magie.
    Zélie, eine Dorfbewohnerin, deren Mutter bei dem Massaker gestorben ist und sie ist eine Maji, auch wenn sich die Magie nicht mehr äußert. Dennoch gehört sie zu den Menschen, die ausgebeutet werden. Ihr Vater ist seit dem Tod der Mutter nicht mehr derselbe. Ihr Bruder versucht sie vor dem Unheil zu schützen, doch er hat nicht dieses "Makel" der weißen Haare.
    Dann ist da auf der anderen Seite die Prinzessin Amaris. Sie muss sich nicht darum kümmern, was sie am nächsten Tag essen wird, doch sie leidet unter mangelnder Liebe und Anerkennung. Als dann auch noch ihre Dienerin und Freundin vor ihren Augen getötet wird, flüchtet sie mit der magischen Schriftrolle.

    Interessante Charaktere, doch leider nicht konsequent ausgebaut. Gerade der Prinz, aber auch Zélie gefielen mir nicht so sehr. Hier wurden einfach zu viele Chancen vergeben und Probleme zu schnell aus dem Weg geräumt und weitere tauchten dafür urplötzlich auf.

    Ich hoffe, die Autorin lernt bei ihrem zweiten Buch dazu, denn Potential hat dieses Buch definitiv.

  • Inhalt:
    Vor elf Jahren musste die damals sechsjährige Zélie mit ansehen, wie die Soldaten des Königs ihre Mutter töteten, weil sie eine Maji war, eine Magierin. Denn die Magie sollte im ganzen Land ausgerottet werden. Doch in einigen Kindern schlummert sie noch, in den sogenannten Divînés wie Zélie. Als Zélie zufällig ein magisches Artefakt berührt, erwacht die Magie in ihr. Zélie ist von den Göttern ausersehen, die Magie in die Welt von Orisha zurückzubringen. Kann ihr das gegen alle Widerstände gelingen?

    Meine Meinung:
    Tomi Adeyemi verarbeitet in ihrem Debütroman Mythen aus der nigerianischen Heimat ihrer Vorfahren. Sie will mit ihrer Geschichte gegen die Unterdrückung der Schwarzen durch die Weißen angehen, denn die Divînés und Maji sind dunkelhäutig, während die Königsfamilie und der Adel hellhäutig sind. Es steckt also eine gute Absicht dahinter - leider ist die Umsetzung nicht so gut geglückt.

    Der Schreibstil ist größtenteils einfach, zuweilen auch leicht poetisch und eigentlich ganz angenehm zu lesen. Leider haben sich immer wieder ein paar für das Setting absolut unpassende Ausdrücke eingeschlichen, zumindest in der deutschen Übersetzung. Auch sonstige Ungereimtheiten, logische Lücken und Fehler sind vorhanden.

    Die Erzählperspektive wechselt zwischen Zélie sowie dem Prinzen Inan und der Prinzessin Amari, die jeweils in der Ich-Form erzählen. Normalerweise führt die Ich-Erzählung dazu, dass man genau weiß, was im Protagonisten vorgeht. Nicht so bei diesem Buch. Viele Gedanken und Gefühle bleiben trotzdem unklar und unverständlich. Alle drei Erzähler entwickeln sich im Lauf des Romans weiter, zum Guten, aber auch zum Schlechten.

    Die Welt, in die Adeyemi uns entführt, ist interessant und anders als unsere Welt. Doch konnte ich mir etliche Dinge nicht wirklich vorstellen, weil die Beschreibungen trotz der vielen Seiten eher dürftig sind. Vor allem zur Magie hätte ich mir noch viel mehr Erklärungen gewünscht, sie wirkt ab und an doch ziemlich nebulös und wenig nachvollziehbar.

    Die Handlung geht einerseits rasant voran, andererseits ergeben sich aber auch immer wieder Längen. Es gibt sehr viele sehr blutige Kämpfe und grausame Handlungen. Im Film macht das sicher mehr Eindruck als im Buch, und ich kann gut verstehen, dass die Filmrechte bereits verkauft sind.

    Der Handlungsverlauf ist relativ geradlinig, es gibt nur wenige Überraschungen. Und wenn sich den Helden schon mal Hindernisse in den Weg stellen, schaffen sie es in der Regel recht leicht, diese beiseite zu räumen.

    Der Spannungs“bogen“ geht auf und ab und gipfelt in einem furiosen Showdown am Schluss, der mich ratlos und leicht frustriert mit einem bösen Cliffhanger zurückließ. Wann der 2. Band der geplanten Trilogie auf Deutsch erscheinen wird, wissen die Götter.

  • Einst erschuf die Himmelsgöttin Kinder aus Blut und Bein und schenkte ihnen einen Teil ihrer Seele. Sie wurden mit magischen Kräften ausgestattet. Doch nicht alle Bewohner der Erde bekamen diesen Segen. Die Göttergabe empfingen nur die schwarzhäutigen Maji`s, das Volk mit den weißen Haaren.

    Ein grausamer König bestieg den Thron, der nur ein Ziel kannte: Den Untergang der Maji`s und die Zerstörung der Magie. In einer grauenvollen Blutnacht wurden alle Weißhaarigen abgeschlachtet. Nur deren Kinder, die noch keine magischen Kräfte entwickelten, durften am Leben bleiben. So verschwand die Magie von der Erde und die einst mächtigen Maji`s wurden zu Sklaven, Leibeigenen und Zwangsarbeiter, ein Volk der sozialen Unterschicht, gebrandmarkt mit dem Schimpfwort „Made“.

    Doch noch gibt es Hoffnung. Am richtigen Ort, zur richtigen Zeit kann die Magie auf die Erde zurückkehren. Und so machen sich drei tapfere Verbündete auf eine lange und gefährliche Reise. Ihre Parole: „Sie raubten uns die Magie, jetzt erheben wir uns“.

    Die Magie muss erlöschen, die Verbündeten sollen sterben. Inan, Sohn des Königs wird zum Jäger. Einer, der damit um die Gunst seines Vaters buhlt. Doch plötzlich hat ihn die Göttergabe selbst fest im Griff und diese Erkenntnis lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren. Am richtigen Ort, zur richtigen Zeit wird er eine schwerwiegende Entscheidung treffen müssen.

    Ich bin gerne in phantastischen Welten unterwegs, mag den schier aussichtslosen Kampf gegen das Böse, den Zusammenschluss von Gefährten, das Ringen um Macht, den Kampf um Königreiche, fremde Völker, Wesen, Liebesbeziehungen und die Aussicht, dass irgendwann, in ungewisser Zukunft, das Gute durch den „einen“ Helden siegt.

    Der erste Band von „Children of Blood and Bone“ liefert ab und die aufgezählten Punkte sind da. In dieser afrikanischen Phantasiewelt mit ausschließlich schwarzhäutigen Protagonisten und diversen wilden Tiergeschöpfen, die alle von diesem Kontinent stammen.

    Bei einem Punkt jedoch versagt „Goldener Zorn“ immens: Dem Helden. Verkörpert in diesem Roman durch die unerschrockene Maji Zelie. Zum ersten Mal fehlt mir jegliche Sympathie für den „Star“ der Geschichte. Das betrifft nicht nur ihre Person, sondern auch ihre Magie und ihr Handeln. Nein, eigentlich betrifft es alle Beteiligten. Das Buch berührte mich nur an ganz, ganz wenigen Stellen. Ansonsten erschlug mich die brutale, nicht enden wollende, blutige Gewalt aller Parteien. Am Schluss angelangt, bin ich froh, die unzählbaren Toten endlich hinter mir lassen zu können.

    Ich hadere auch mit Teilen der Handlung. Vielversprechende Charaktere sterben wie Fliegen, Ortsentfernungen und Zeiten werden missachtet, die Handlung ist nicht an allen Stellen schlüssig, zum Teil oberflächlich und Gegenstände wie Spritzen, Motorboote und Zigaretten wirken in einer Fantasiegeschichte fehl am Platz.

    Meine Reise mit Zelie und Co endet hier. Ich bin nicht an einer Fortsetzung interessiert und werde auch die angekündigte Verfilmung nicht schauen. Den Hype, den das Buch in den USA entfesselte, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

    Gefühlt würde ich dem Buch nur zwei Sterne geben. Aber das wäre einen Tacken zu hart, denn der Schreibstil ist gut und in einem anderen Punkt glänzte die Autorin. Trotz der unbekannten Namen von Personen, Göttern und Völkern konnte ich problemlos alles auseinanderhalten und hatte keinerlei Schwierigkeiten der Story zu folgen. Ich musste zu keinem Zeitpunkt Passagen etc. zweimal lesen. Trotzdem gibt es von mir keine Leseempfehlung und nur mit Vorbehalt bewerte ich den Roman mit 3 Sternen.

  • Seit der Blutnacht ist in Orisha nichts, wie es einmal war. König Saran ließ in dieser schrecklichen Nacht alle Maji - magiebegabte Menschen - brutal abschlachten und machte unzählige Kinder zu (Halb-)Waisen. Dazu gehört auch Zelie, die bei dem Gemetzel ihre Mutter verlor. Als sich ihr nun die Möglichkeit bietet, die Magie zu retten, ergreift sie diese verzweifelt und stürzt sich voller Zorn und Rachsucht, aber auch mit neuen Freunden, ins Abenteuer.


    In den USA wird dieses Buch gehypt , von Lesern genauso wie von der Presse. Dass sich Hypes nicht gut internationalisieren lassen , dafür ist "Children of Blood an Bone" der Beweis. Was in Amerika wirkt wie eine Explosion, erzeugt hier nur ein müdes Schulterzucken. Denn wenn das einzige Alleinstellungsmerkmal eines Fantasy YA Romans die Hautfarbe der Figuren ist, dann genügt das dem anspruchsvollen (europäischen) Leser nicht. Adeyemi ist es einfach nicht gelungen, ihr Setting und ihre Charaktere in eine ansprechende und außergewöhnliche Geschichte zu verpacken, und zu allem Übel ist auch die Welt an sich nicht besonders durchdacht und ausgereift.

    Die Geschichte trieft vor Klischees. Verwöhnte Prinzessin wandelt sich zur mutigen Kämpferin, magiehassender Prinz wird selber zum Maji, zwei Liebesgeschichten dürfen auch nicht fehlen. Gähn. Und dann hetzt uns Adeyemi auch noch durch ihre Welt, als gäbe es kein Morgen. Ein Handlungselement reiht sich ans nächste, ohne Übergang, ohne Logik, passend dazu verpackt in abgehackten Hauptsatzreihen. Also auch kein Genuss für sprachliche Schöngeister.

    Logik ist allgemein Mangelware in "Children of Blood and Bone". Zu Beginn der Geschichte reichen 15 Tage nur knapp, um die Insel zu erreichen, dann haben sie noch 5 Tage, feiern aber erstmal ein Fest, da 4 Tage ja auch noch genügen, am Ende reichen knapp noch 2 Tage, und dann schaffen sie es doch an einem. Wr befinden uns also offensichtlich in einem anderen Raum-Zeit-Kontinuum . Und was hat in einem mittelalterlich angehauchten Setting dann plötzlich ein Motorboot zu suchen? Und warum können alle frisch erweckten Maji plötzlich ihre Kräfte gezielt und kontrolliert einsetzen, obwohl dazu eigentlich Training und Beschwörungsformeln notwendig sind? Und warum...? Man könnte endlos weiterfragen. Ein Ärgernis ohnegleichen.

    Auch mit ihren ProtagonistInnen schafft es die Autorin nicht, mich abzuholen . Zelie ist einfach nur nervig, naiv und mutig bis zur Dummheit. Ihr Bruder Tzain ist halt dabei, wahrscheinlich einfach, um noch eine Kreuzgeschwisterliebesgeschichte mit Amari inszenieren zu können. Denn deren Bruder Inan (kleiner magiehassender Prinz wandelt sich zu Unterstützer der Maji wandelt sich zu... nervigstes Hin und Her aller Zeiten) kann natürlich seine wunderschönen Augen nicht von Zelies Rundungen lassen. Nur Amari macht für mich eine einigermaßen sinnvolle Entwicklung durch und ist mir sympathisch. Aber wirklich, warum traut sich denn niemand, ein Jugendbuch ohne ätzende Liebesgeschichte(n) zu schreiben ??

    Merkwürdigerweise fand ich den ersten Band dieser Reihe ganz schön schwach und ziemlich enttäuschend, möchte aber dank dem spannenden Showdown, der alle Verhältnisse auf den Kopf gestellt hat, trotzdem gerne wissen, wie es in Orisha weitergeht. Das hatte ich auch noch nie - wenn mich der erste Band nicht überzeugt, dann lasse ich die Reihe normalerweise fallen. Bei "Children of Blood and Bone" werde ich mir die Fortsetzung aber auf jeden Fall anschauen.

    Dennoch: Fans von logischer, stringenter Handlung, gutem World- und Charakterbuilding und aufrichtigen Emotionen würde ich dieses Buch keinesfalls empfehlen. Hautfarbe und Setting machen noch keinen guten Fantasyroman!

  • Children of Blood and Bone - ein viel gehyptes Erstlingswerk, das versucht eine politische Botschaft in eine Fantasiegeschichte zu stricken.


    Eigentlich handelt es sich bei dem Auftakt dieser Triologie um ein ganz normales Jugendbuch. Gut gegen Böse, magische Elemente, erste Liebe und eine Menge Abenteuer. Diesmal im Gegensatz zu den meisten Jugendbüchern aber mit afrikanischem Flair und dunkelhäutigen Figuren. Eine Besonderheit die mir gut gefallen hat, eben weil sie sich von der Masse in diesem Genre abhebt. Zu Beginn stolpert man ein wenig über die fremden Begriffe, die recht zahlreich auftreten, was mich aber nicht gestört hat. Für mich sind sie eine gute Unterstützung für die exotische Stimmung.

    Leider findet sich sonst wenig, was so bisher nicht da gewesen ist. Die Unterdrückung bestimmter Volksgruppen, die böse Monarchie und all das kennen wir aus vielen anderen Büchern. Ich hatte gehofft, das die magischen Elemente des Buches aussergewöhnlicher sein würden. Das Potenzial dazu hätten sie gehabt, nur leider kommt für meinen Geschmack zu wenig Magie rüber. Sehr schade, denn wenn die Zauberkunst eine Rolle spielte, fand ich die Szenen sehr schön zu lesen.

    Aber es muss ja auch nicht immer das Rad neu erfunden werden, der Leser freut sich ja einfach über eine gut geschriebene Geschichte. Das ist hier bis auf einige logische Schwächen der Fall. Man hat einfach manchmal das Gefühl ein Erstlingswerk zu lesen. Es holpert hier und da in der Sprache und es werden zu viele Ideen verarbeitet, um alle in ein Buch zu pressen. Trotzdem habe ich das Buch gern gelesen. Ich mochte nicht alle Charaktere, habe aber mit manchen wirklich mitgelitten, so das ich am Ende denke, die Geschichte macht Spaß, wenn man sie nicht allzu kritisch beäugt.

    Fazit:

    Wie man sehen kann bin ich wirklich hin- und hergerissen weil sowohl positiv als auch negativ die Liste recht lang ist. Mein Rat an euch lautet einfach, euch nicht zu sehr von dem Hype beeinflussen zu lassen. Für den kann die Autorin nichts. Bildet euch einfach eine eigene Meinung und schaut ob ihr euch von dem afrikanischen Flair anstecken lasst.