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Bewertungen von Leser/innen

  • Natürlich sauber von Doris Kern

    Schon rein äußerlich ist dieser Ratgeber sehr ansprechend. Die Gestaltung des Covers gefällt mir sehr gut und die handliche Größe des kleinen Büchleins in der gebundenen Ausgabe tut ihr übriges.
    Die bewährte Devise lautet: Mach es selbst!
    Bereits in der Einleitung kommt die Autorin Doris Kern schnell zur Sache und erläutert, wie einfach es sich gestalten kann, sein Heim umweltfreundlich, natürlich und nachhaltig sauber zu halten. Mit wenigen natürlichen Zutaten wie Zitrone, Essig, Natron, Seife, Alkohol und Wasser zeigt sie uns, wie es geht, selber Putzmittel herzustellen.
    Es macht Sinn für die eigene Gesundheit und die der Familie und für die Umwelt beim Reinigen, Putzen, Pflegen auf aggressive Mittel, auf Gifte und Chemie zu verzichten.
    Wie das funktioniert? Antworten gibt es in dem Ratgeber jede Menge. Rezepte, Anleitungen und Tips und Tricks für jeden Reinigungsbereich des Hauses, der Wohnung...

    Die Vorteile liegen auf der Hand. Ich selbst verwende seit vielen Jahrzehnten Kernseife (am liebsten ganz alte aus Omas Haushaltsauflösungen) für viele Anwendungsbereiche. Das ist mein Universalreinigungsmittel.

    Ich gebe gern meine unbedingte Empfehlung für „Natürlich sauber". Das ist ein schönes und nützliches Buch! Kann man auch gut verschenken.

  • "Und wenn du Angst hast oder traurig bist, musst du mit dem Meer atmen.“ Das sagte der liebevolle Großvater Konrad zu seiner Enkelin Juni. Doch woher hatte er diese Weisheit?

    Die Erzählung setzt ein im Jahr 1943 mitten im Indischen Ozean vor der Küste von Java. Das Handelsschiff Anitra, auf dem die beiden norwegischen Brüder Konrad und Sverre als Seemänner arbeiten, wird von einem Torpedo getroffen. Die Hölle bricht los. Viele sterben auf qualvolle Weise entweder im Kugelhagel der Japaner oder im Wasser. Die Brüder werden getrennt. Nach einer unbeschreiblichen, fast tödlichen Odyssee auf dem Meer gelingt Konrads Rettung. In einem Hospital auf der von den Japanern besetzten Insel Java pflegt ihn die junge, norwegischstämmige Krankenschwester Sigrid aufopferungsvoll gesund. Sie verlieben sich ineinander und werden bald in verschiedene Gefangenenlager gebracht, wo sie unfassbare Grausamkeiten durch die Besatzer erfahren...

    Während Trude Teige in „Als Großmutter im Regen tanzte“ vom schrecklichen Schicksal der Großmutter erzählt, ist es hier der Großvater, dessen dramatische Geschichte vorgestellt wird. Obwohl die beiden Bücher zusammengehören, sind sie nicht unbedingt als Fortsetzung zu verstehen. Sie können unabhängig voneinander gelesen werden, zumal Konrads Erlebnisse vor dem Kennenlernen der Großmutter Thekla stattfinden. Der Kreis schließt sich für mich nach dem zweiten Buch.

    Der Autorin gelingt es in hervorragender Weise das berührende, tragische Schicksal Konrads an einem fernen Ort zu schildern, den ich als Kriegsschauplatz nie so wahrgenommen habe. Die Japaner haben sich in ihrer Grausamkeit gegenüber den Gefangenen in den Lagern auf Java in gar nichts unterschieden zu den ungeheuerlichen Gräueltaten der Nazis in Europa. Es ist sehr belastend davon in ausführlichen Details zu lesen. Die Menschen sind dem Tode näher als dem Leben und trotzdem geht es immer weiter. Da gibt es stets auch optimistische Momente in all dem Elend.

    Mir ist es verständlich, dass die Großeltern nie über die Erlebnisse im zweiten Weltkrieg und danach mit ihren Nachfahren gesprochen haben. Sie haben es sich erzählt und bei sich behalten und konnten so ihr Leben weiterführen. Sehr gut, dass sich diese Beiden gefunden haben!

    Fazit:
    Das Buch hat mich sehr bewegt, auch wegen der realistischen Erzählweise und der authentischen Figuren. Trude Teige hat es sehr gut verstanden in all der Hoffnungs- und Erbarmungslosigkeit, in der Schwere des Schicksals, am Ende den Sieg der Menschlichkeit herauszuarbeiten.
    Meine unbedingte Leseempfehlung mit der Höchstbewertung!

  • Das Verbot: Thriller von Catherine Shepherd

    Auch „Das Verbot“ wurde von der Autorin nach dem mittlerweile vertrauten und ebenso bewährten Muster geschrieben. Die Übeltäter verbergen sich bis zuletzt und können ihre grausamen, irren Taten vollbringen. Sie tarnen sich wie Wölfe im Schafspelz. Ich wundere mich nur immer im nachhinein, wie ruhig und unauffällig sich die Täter verhalten haben. Auch hier versteckte Catherine Shepherd diese Typen mit ihren wahnwitzigen und kranken Ansichten wieder unübertrefflich in der Handlung, legte falsche Spuren und führte mich erneut lange an der Nase herum. Überraschende Wendungen tragen dazu bei, dass ich den Thriller nur ungern beiseite legte. Leider ist es ja selten, dass nur Lesezeit angesagt ist!

    Die Spannung beginnt schon mit dem Prolog und wird bis zum Ende gehalten.

    Sowohl in der Gegenwart als auch im Zons vor 500 Jahren werden die Opfer auf brutale Weise ermordet und mit ausgebreiteten Armen (wie ein Kreuz) drapiert. Das Motiv für die Handlungsweise bleibt lange im Verborgenen, ebenso die Mörder, und ihre grausamen Taten finden glaubhafte, nachvollziehbare Auflösungen.

    Fazit:

    Erneut eine Zonsfolge, die mir viel Kurzweil und Lesefreude bereitete. Der Thriller wurde im Sinne der Leser abwechslungsreich und in einem großen Spannungsbogen bis zum Ende gebracht.

    Ich vergebe meine Empfehlung mit der Höchstbewertung!

  • Für immer, dein August von Barbara Leciejewski


    Nach nunmehr vier Monaten kam ich jetzt in den Genuss, Teil 2 der Mühlbachsaga zu lesen.
    Es geht dort weiter, wo es im vorigen Buch endete. Der erzählerische Bogen reicht von 1914 bis 1946. Die furchtbare Zeit der zwei Weltkriege sowie die ebenso hoffnungsvollen wie abscheulichen Jahre dazwischen, werden mit den Schicksalen der Familien Borger und Schäfer und vieler weiterer Menschen realistisch gestaltet.

    Nachdem im ersten Band Karl und Lina, die Urgroßeltern der Autorin, weitgehend im Mittelpunkt stehen, geht es nun mit den Großeltern Charlotte und August weiter.
    Die Erzählung, die im wesentlichen im Wechsel zwischen dem kleinen pfälzischen Dorf Mühlbach und der Hansestadt Bremen erfolgte, empfand ich hier noch intensiver. Zeit und Ort wechselte in den Überschriften, auch Kriegsschauplätze und Augusts Kriegsgefangenschaft wurden nachdrücklich dargestellt.

    Die Umsetzung der Familiengeschichte im Kontext mit der deutschen Geschichte ist hervorragend gelungen. Ich bin begeistert von der Authentizität der Charaktere. Barbara Leciejewski stellte alles sehr gut und bildhaft dar. Die Situationen waren für mich immer nachvollziehbar. Die Beschreibungen zogen mich in ihren Bann und nahmen mich gerade bei der Judenverfolgung emotional ganz schön mit. Es ist lebendig erzählte deutsche Geschichte mit viel Herzblut und Liebe zum Detail. Ich war oft ergriffen, zu Tränen gerührt, ich litt und freute mich mit, war zutiefst betroffen und erschüttert.
    Obwohl der Roman 464 Seiten umfasst, hatte ich ihn schnell weggelesen und ich bin traurig, dass ich Charlottes und Augusts Lebensweg und die Lebenswege ihrer Nachfahren nicht weiter verfolgen konnte. 1946 endete das Buch. Vielleicht schreibt B. L. noch einen dritten Teil? Wie geht es weiter?

    Fazit:
    „Für immer, dein August“ ist ein sehr lesenswerter historischer Roman in sensiblen, warmherzigen Schreibstil und das mit authentischen Charakteren. Hier wird lebendiger Geschichtsunterricht geboten. Ich könnte mir beide Bücher auch als Verfilmung vorstellen!

    Ich vergebe meine unbedingte Leseempfehlung mit der Höchstbewertung. Vorher lieber noch den ersten Teil „In Liebe, deine Lina" lesen, um die wunderbaren Personen näher kennenzulernen!

  • Mayfair House von Alex Hay

    Mit Vorfreude erwartete ich dieses Buch mit dem edel wirkenden Cover, das wunderbar in Rot- und Goldtönen gestaltet ist. Der vielversprechende Wortlaut des Klappentextes tat sein Übriges. Doch vorab gesagt, die Werbekampagne mit Downtown Abbey, Oceans 8 und Bridgerton schoss übers Ziel hinaus. Großer Hype im Voraus!
    Oben lädt Madam zum Ball der Saison, unten planen die Dienstmädchen den Raub des Jahrhunderts! Das hätte die Story für mich werden können!

    In 43 Kapiteln erzählt der Autor über den Raub, seine Planung und über die sieben beteiligten Damen. Das hätte eine sehr fesselnde Geschichte werden können. Aber leider wird es ein zu ausschweifend erzählter Coup. Guter Ansatz, aber im Laufe zerfasert die Handlung in zu viele Nebenstränge, so dass mir der Überblick und der Lesegenuß verlorenging. Hier wurde viel Potential verschenkt.
    Zu viele Themen werden angeschnitten, einige davon werden nicht weiter verfolgt. Darüber hinaus gibt es zu viele komplexe Beziehungen. Schade, dass nicht ein Charakter mich begeistern konnte. Die Männer werden fast ausschließlich negativ gezeichnet. Sie kommen nicht gut weg. Der verstorbene Hausherr Mr. de Vries schießt den Vogel ab. Er war ein ganz impertinenter, fieser Mensch und das über den Tod hinaus. Allein seine verwandtschaftlichen Verflechtungen mit einigen der aktiv handelnden Personen hätten näher beleuchtet werden müssen. Das ging in den umfangreichen, akribisch geplanten Vorbereitungen des Raubzuges unter.
    Die gesamte Story wirkte auf mich ziemlich chaotisch und ich hatte die Empfindung, dass der Autor zwischenzeitlich den roten Faden verloren hat. Ihm ging der Fokus, der meiner Meinung nach auf der straffen Leitung und Organisation des Raubes durch Mrs. King liegen sollte (sie war aber inzwischen anderweitig stark beschäftigt), in der überladenen Handlung mit den vielen Nebensächlichkeiten verloren. Weniger wäre mehr gewesen!

    Fazit:
    Insgesamt sind mir es zu viele Ereignisse, die in ihrer Vielschichtigkeit verwirrend sind. Da war einiges entbehrlich.
    Für mich ist die ganze Geschichte nicht auserzählt oder ich habe im allgemeinen Wirrwarr der Handlungsstränge und der Vielzahl der Personen den Überblick verloren. Vieles bleibt im unklaren, ist mir unverständlich geblieben.

  • Lila Leuchtfeuer von Tijan Sila; Lena Schneider

    Lila Leuchtfeuer - Geh nicht nach Nimmeruh! ist eine recht abenteuerliche Geschichte mit fantasievollen Figuren. Sie spielt in Siebenwirbelwinde, einer kleinen Ortschaft auf dem Planeten Erdapfel, der zwei Monde besitzt.
    Das Mädchen Lila mit den kleegrünen Augen und den violetten Locken wurde in der magischen Werkstatt ihres Vaters zur Magichanikerin ausgebildet. Da er überstürzt aufbrechen muss zu einer äußerst wichtigen Reparatur, der königliche Zauberspiegel hat einen Kratzer im Glas, bittet er seine Tochter die Werkstatt geschlossen zu halten. Doch sie hält sich nicht an seinen Rat und als erste Kundin kommt ausgerechnet die schreckliche, furchterregende Hexe Tremebunda Smert. Sechs Tage Frist gibt sie der jungen Handwerkerin, um das kaputte Flugfass zu reparieren. Das Schicksal nimmt seinen Lauf. Lila muss sich auf eine lebensgefährliche, abenteuerliche Reise nach Nimmeruh begeben.

    Die Geschichte ist spannend erzählt und mit den vielen originellen Figuren herrlich bestückt. Ihr zur Seite stehen der lebendige Hammer Hubert, Willi, der Waldgeist, der aussieht wie ein Eichhörnchen, die Tiere versteht und deshalb als Übersetzer fungiert sowie der Hexenknecht Philomeno mit seinem roten Riesenhahn. Das ist eine bunte, seltsame Truppe, die sich in allergrößte Gefahren begeben, um den Auftrag in der begrenzten Zeit erfolgreich zu beenden.

    Mir als Erwachsene hat dieses Kinderbuch gefallen und ich kann es gern weiterempfehlen.

    Ich finde die Schriftgröße sehr gut für das angegebene Lesealter von 9 Jahren!

  • Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge von Anja Tsokos; Michael Tsokos

    Michael Tsokos hat sich mit dem neuen Buch gemeinsam mit seiner Frau Anja einem anderen Genre, nämlich der literarischen Fiktion, zugewandt. Dieses Mal wandelt er nicht auf den Spuren von True Crime, Mord und Totschlag. Gemeinsam lässt das Ehepaar einen alten Herrn in einer untergegangenen Republik, in der DDR, hauptsächlich in den 50er, 60er bis zu Anfang der 70er Jahre agieren. Das tun sie mit ihrer Figur Heinz Labensky in unterhaltsamer Art, humor- und fantasievoll, aber auch total schräg und unrealistisch.

    Kurz zur Rahmenhandlung:
    Im tristen Alltag des Erfurter Feierabendheimes (DDR-Sprache) erhält der fast 80jährige Heinz Labensky einen Brief, der ihn wachrüttelt. Dieser ist von der Tochter Rosa seiner platonischen, aber trotzdem großen Kindheits- und Jugendliebe Rita. Umgehend macht er sich auf und begibt sich mit dem Flixbus auf die lange Fahrt nach Rostock-Warnemünde. Auf dieser Reise erzählt der alte Mann den unterschiedlichsten Fahrgästen seine skurrilen Erlebnisse.

    Meine Meinung:
    Er schwadroniert über seine Sicht der Dinge wie der Titel schon so treffend ausdrückt, die jedoch nicht für bare Münze genommen werden sollten. Was ihm widerfährt ist sehr überzogen, ziemlich abgehoben. Das kann ich aus meinem über 70jährigen Leben, aus meiner Sicht der Dinge, mit Fug und Recht behaupten. Ich bin in diesem Land geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen, habe Abitur und Studium erfolgreich absolviert, Beruf, Kinder und Ehe gemeistert.
    Diese Lektüre ist auf keinen Fall etwas fürs Geschichtsbuch. Die Erlebnisse haben nichts mit dem realen Leben in der DDR zu tun. Gut recherchiert sind die DDR-typischen Produkte, die Angaben zu den VEB, die Örtlichkeiten...
    Die Autoren versehen ihre Hauptperson Heinz Labensky mit einer natürlichen Einfalt, mit einem schlichten und sorglosen Gemüt. Damit überzeichnen sie hier und da mit dem unwissenden, weltfremden Heinzi alle der aufgeführten Begegnungen, sei es in der Stasiausbildungsstätte für junge Agenten, bei seiner Begegnung mit den RAF-Größen und bei der Suche nach dem Bernsteinzimmer sowie bei anderen Gelegenheiten. Mir war das zuviel, und auch zu langatmig. Es wurde zu dick aufgetragen.

    Fazit:
    Tsokos & Tsokos haben eine unterhaltsame Geschichte mit einem mit viel Fantasie begabten Antihelden geschrieben, der in einem Wolkenkuckucksheim namens DDR lebte. Er führte ein Leben unter dem Radar. Ich kann das leider nicht für voll nehmen!

  • Einstein, der kleine Pinguin von Iona Rangeley

    Warum heißt der kleine Pinguin Einstein? Na, weil er eben ganz schön klug ist!
    Eben noch war die Familie Stewart mit ihren Kindern im Londoner Zoo und nun steht der süße Kerl mit seinem Rucksack voller Fische vor der Haustür. Er hat die Einladung der Mutter verstanden. Doch was will er? Arthur und Imogen, die beiden Kinder der Familie finden es auf amüsante Art und Weise heraus. Aber die Eltern stellt der tierische Gast zunächst vor allerhand Herausforderungen. Da sind z. B. seine Tischmanieren oder die Situation im Einkaufscenter. Und er will unbedingt seinen Pinguinfreund Isaac finden. Die detektivische Hauptarbeit bei der Suche nach ihm übernimmt dabei recht mutig, phantasievoll und unterhaltsam die neunjährige Imogen als Kriminalhauptkommissarin...

    Die witzige Story von der jungen englischen Autorin Iona Rangeley gefällt mir als Erwachsene, als Mutter, Großmutter, sehr gut. Sie ist warmherzig und mit einfachen, kindgerechten Worten erzählt. Ich kann das Buch nur empfehlen. Gehen Sie mit ihren Kindern auf eine abenteuerliche, abwechslungsreiche und lustige Reise mit diesem kleinen Pinguin. Die farbenreichen Illustrationen von Katja Gehrmann unterstreichen auf wundervolle Art das Geschehen und verdeutlichen den Text.
    Die Empfehlung ab 6 Jahre kann ich unterstreichen, wobei auch Kinder im Vorschulalter der Geschichte sicher gut folgen können.

    Ich vergebe fünf von fünf Sternen!

  • Die Töchter der Ärztin von Helene Sommerfeld

    Auch die Fortsetzung von „Die Töchter der Ärztin“ wurde von dem Autorenduo, das sich hinter dem Namen Helene Sommerfeld verbirgt, mit einer interessanten, mitreißenden Story versehen. Antonia Thomasius, die Jüngere der beiden Schwestern, kommt aus Afrika ins heimatliche Berlin zurück.

    Der Fokus der Geschichte liegt dieses Mal mehr auf den Werdegängen der weitläufigen Familien Thomasius und von Freystätten. In ständig wechselnden erzählerischen Perspektiven gibt es intensive Einblicke nach Amerika rund ums filmische Hollywood, in das gesellschaftliche Leben und in die besorgniserregende politische Entwicklung Berlins Ende 1929 und ins Jahr 1930.
    In meinen Augen gelang es gut in bildhafter Beschreibung, fiktive Persönlichkeiten mit tatsächlich existierenden, berühmten Menschen der Geschichte zu verbinden. Bis in die Nebenfiguren hinein wurden die Charaktere authentisch dargestellt. Ich fühlte mich hervorragend unterhalten und verbrachte eine schöne Lesezeit.

    Deshalb kann ich gern diese Fortsetzung empfehlen und bewerte mit fünf von fünf Sternen!

  • In Liebe, deine Lina von Barbara Leciejewski

    Es ist schön, dass die Autorin sich entschlossen hat, ihre Familiengeschichte aufzuschreiben! Damit kam auch ich in den Genuss, ein berührendes Buch zu lesen.

    Die Hauptperson heißt Lina, eigentlich Karolina, und war die Urgroßmutter Barbara Leciejewskis. Sie wurde um 1876 geboren, im pfälzischen Dorf Mühlbach. Anschaulich und realistisch wird das Leben in dem kleinen Ort beschrieben. Zum einen ist da das beschwerliche, aber zum anderen auch das fröhliche Dasein. Gut dargestellt fand ich die Menschen mit ihren bornierten Moralvorstellungen des zu Ende gehenden 19. Jahrhunderts.
    Zunächst lernen wir Lina Borger als unbekümmertes heiteres Kind kennen, das zwar in ärmlichen, doch liebevollen Verhältnissen aufwächst und früh die Mutter verliert. Nach ihrem Tod braucht sie Zeit, um sich in ihrer Gemütslage zurechtzufinden. Ihre Freunde, der Vater und die Brüder helfen ihr dabei. Besonders ist die Beziehung seit Kindertagen zu Albert. Sie fühlen sich immer schon zueinander hingezogen. Aus inniger Freundschaft wird eine große Liebe. Die unausweichlichen Folgen daraus trägt Lina allerdings allein. Die wohlhabenden Eltern Alberts verbieten ihrem Sohn aus dünkelhaften Gründen die Anerkennung der Vaterschaft und gleich recht eine Hochzeit. Da kommt Karl Schäfer, der andere Freund aus Kindertagen und holt sie aus Mühlbach in die weit entfernte Stadt Bremen. Wie die Autorin das und den weiteren Werdegang im Dorf- und Stadtleben der Protagonisten beschreibt, ging mir oft unter die Haut.

    Wir verfolgen bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges im Jahr 1914 die Entwicklung rund um die Familien Borger und Schäfer. Karl und Lina, die Urgroßeltern stehen weitgehend im Mittelpunkt. Weiter geht es dann im nächsten Band „Für immer, dein August“ mit den Großeltern Charlotte und August, die bis hierher nur befreundet sind und im regen Briefwechsel stehen.

    Fazit:
    „In Liebe, deine Lina“ ist ein lesenswerter historischer Roman in sensiblen, warmherzigen Schreibstil.
    B. L. gelang es die Familiengeschichte im Zeitgeist der Jahrhundertwende bis zum ersten Weltkrieg mit Fakten und Fiktion wunderbar zu vereinen. Die Charaktere wirken auf mich lebensecht, wenn auch hier und da, wenn es um die eigenen Ahnen geht, etwas zu idealisiert. Doch wer will ihr das übelnehmen?

    Ich freue mich sehr auf Teil 2 der Mühlbachsaga!
    Hier ist meine unbedingte Leseempfehlung mit der Höchstbewertung.

  • Die eiskalte Kammer: Thriller von Catherine Shepherd

    Der neue Thriller „Die eiskalte Kammer“ aus der Reihe mit der Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und dem Kriminalkommissar Florian Kessler beginnt ebenso wie die vorherigen sehr spannend und mit Szenen, die mich gebannt am Lesen halten. Sofort war ich wieder mitten im Geschehen.
    Dieses Mal geht es um junge, attraktive Frauen mit langen dunklen Haaren, die spurlos verschwinden und nach längerer Zeit auf mysteriöse Weise tot und scheinbar äußerlich unversehrt wieder auftauchen. Für die Ermittler um Florian sowie für Julia und Lenja aus der Rechtsmedizin gilt es harte Nüsse zu knacken. Hier ist wieder ein skrupelloser, eiskalter Mörder am Werk, der die schönen Frauen zu Tode „spielt".
    Der Aufbau dieses Thrillers ist ähnlich wie die anderen. Zum wiederholten Mal narrte mich Catherine Shepherd mit den vielen verdächtigen Männern, um dann zum fulminanten Ende den Täter aus dem Hut zu zaubern! Auch die privaten Seiten der Ermittler werden prima mit eingebunden. Julia und Florian, die Hauptfiguren, sind nun Eltern einer Tochter und vor allem Julia ist gefordert, Beruf, Kind und Familie in Einklang zu bekommen.

    Mir gefallen die Bücher der Autorin auch deshalb, weil sie die Handlung, die Abläufe, die Charakterisierung der Personen mit einfachen Worten beschreibt. Im Nachhinein löst sich alles schlüssig auf.

    Fazit:
    Ich hätte gerne von Anfang bis Ende ohne Unterbrechung durchgelesen!

    Empfehlenswert für alle Fans der spannenden Unterhaltung.
    Meine Bewertung: Fünf von fünf Sternen!

  • Mit kalter Präzision von Michael Tsokos

    Michael Tsokos, Deutschlands bekanntester Rechtsmediziner, stellt den ersten Band seiner neuen Thrillerreihe vor. Nach Fred Abel und Paul Herzfeld ermittelt nun Dr. Sabine Yao. Die junge Deutsch-Chinesin kennt der Leser/die Leserin bereits aus seinen vorangehenden Büchern. Zum Beispiel im Teil 4 der Reihe um Rechtsmediziner Dr. Fred Abel (Zerrissen) erfährt man vom Schicksal ihrer Schwester und ihrer Nichten. Das ist hochgradig aufwühlend. Trotzdem kann der Beginn der neuen Reihe ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

    Mit kalter Präzision lautet der Titel und er ist sehr treffend, wie ich am Ende der Lektüre feststellen konnte. Dr. Sabine Yao hat es mit einem eiskalten Killer ohne Emotionen zu tun, der die Rechtsmediziner zudem mit seinem Fachwissen narrt, das er bewusst und gezielt anwendet. Er fühlt sich allen haushoch überlegen und lange Zeit blieb er auch der angesehene intellektuelle Arzt, bis er auf die junge Rechtsmedizinerin traf.
    Mit viel Brisanz wird der/die Lesende durch das Geschehen geführt. Dabei geht der rote Faden nie verloren, obwohl neben der Haupthandlung noch Fälle aus dem ganz normalen Arbeitsalltag in der Rechtsmedizin untersucht und auch die privaten Seiten der Sabine Yao mit all ihren Problemen beleuchtet werden.
    Tsokos schreibt anschaulich und dicht an der Realität bleibend. Thrillerelemente steigern die Spannung, wobei auch hier und da mal etwas übertrieben wird. Meiner Meinung nach darf das sein. Es ist ja kein Sachbuch, sondern eben Unterhaltungsliteratur.
    Erklärungen zur Rechtsmedizin erfolgen detailreich, verständlich, und ungekünstelt eingebaut in die Handlung. Ich fühlte mich nicht belehrt und es wird auch nichts im dozierenden Ton beschrieben.

    Die kurzen Kapitel mit den Angaben zu Datum/Zeit/Ort ließen mich schnell mit dem Lesen vorankommen. Dabei blieb für mich der Spannungsbogen immer hoch.

    Fazit:
    Insgesamt merkte ich dem Thriller an, dass hier ein Experte berichtet. Detailliert und fachspezifisch erfolgen die Informationen. Dabei bleibt die Geschichte von Anfang bis Ende voller Spannung und unterhaltend trotz der ernsten Themen!

    Die Empfehlung erfolgt für alle Thriller- und Rechtsmedizinfans!

    Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen