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  • Das fliehende Herz von Jeannine Meighörner

    Historische Romane, die sich mit Elisabeth I. (1837-1898), Gemahlin von Kaiser Franz Joseph und damit Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn, beschäftigen, gibt es wie Sand am Meer. Die Qualität ist unterschiedlich genauso wie die Perspektive. In vorliegendem Buch wird, wie man so schön sagt „dem Volk auf’s Maul geschaut“. Das heißt, wir erleben die vier Aufenthalte Elisabeths in Innsbruck vor allem aus der Sicht gewöhnlicher Leute.

    Zentrale Rolle spielt Aloys Oberrauch, dessen erste Begegnung 1848 mit Elisabeth, sie ist erst elf Jahre und er ein aus dem revolutionären Wien geflohener Student, sich nachhaltig auf sein weiteres Leben auswirken wird.

    Auch der Nachtwächter der Innsbrucker Burg, Sepp, und Pauline, ein Bedienstete aus Elisabeths Gefolge treten wiederholt auf.

    Nach ihrem ersten Aufenthalt als Kind kommt Elisabeth noch zweimal nach Innsbruck und stößt die Menschen, die ihr einen rauschenden Empfang bereiten vor den Kopf. Oberrauch ist inzwischen Advokat und Präsident des Verschönerungsvereins und kann die Veränderung „seiner“ Elisabeth zur kapriziösen, unnahbaren Kaiserin hautnah erleben. Erst beim vierten Aufenthalt, nämlich bei der Überführung des Leichnams von Genf nach Wien, kommt Oberrauch der Kaiserin nahe und legt ihre jene Papierrose, die sie als Kind erhalten hat und die er als Andenken aufbewahrt hat, auf den Sarg.

    Meine Meinung:

    Zu Beginn war ich ein wenig skeptisch, da unwillkürlich die Bilder der verkitschten und zum Teil unwahren „Sissi-Trilogie“ aufsteigen, die kaum zu löschen sind.

    Umso angenehmer war ich dann überrascht, dass hier dem einfachen Volk und seinen Gedanken viel Platz eingeräumt wurde. Den meisten Untertanen sind Kaiser und Kaiserin im fernen Wien ähnlich weit weg wie Figuren aus der Bibel, dennoch halten sie ihrem Herrscherpaar die Treue. Aloys verfolgt Elisabeths Leben aus der Ferne. Dabei erscheint sie ihm als unwirkliches Wesen.

    „An diesem Wesen ist alles Anmut: Es geht nicht, es scheint zu schweben, es lacht nicht, es lächelt wie ein scheuer Engel mit geschlossenem Mund, es spricht nicht, es haucht Worte dahin.“

    Jeannine Meighörner ist bekannt für ihre differenzierte Sicht auf bekannte Frauen der Geschichte. Auf den Schreibstil muss man sich als Leser erst einlassen. Er ist geprägt von Hingabe an das Thema bzw. die Persönlichkeit, die hier eine Hauptrolle spielt, von beeindruckender Sachkenntnis und Recherche sowie von einer feinen Prise Humor. Ich bin immer wieder in Innsbruck und werde beim nächsten Mal auf den Spuren von Elisabeth wandeln. Das Buch macht Lust, die Spuren der Kaiserin zu verfolgen.

    Fazit:

    Dieser historische Roman bietet einen differenzierten Blick auf das Leben der rastlosen, oft unverstandenen Monarchin. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

  • Das fliehende Herz von Jeannine Meighörner

    Barbara aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

    Die junge Kaiserin Sisi scheint sich schon zu Beginn des Buches im Stift in Tirol fehlplaziert zu fühlen, lieber verlässt sie ihr warmes Bett und sucht Schutz bei ihrem geliebten Pferd. Sie ist wild und auch ihre langen Haare, in die sie sich fast einwickeln kann, lassen sie wie eine Zigeunerin wirken. Auch nach zwanzig Jahren an der Seite des Kaisers hat sie sich noch nicht an die Gepflogenheiten des Hofes gewöhnt und meidet öffentliche Auftritte. So wird ihre Erscheinung in Tirol zu einem Mythos, und ihre Schönheit verzaubert das Volk. Vieles wissen wir bereits über die dem Schlankheitswahn verfallene Elisabeth, und doch erzählt Jeannine Meighörner eine ganz neue Geschichte über Sisis Besuche in Tirol.